Palmsonntag ohne Impuls
Aufgrund meiner gesundheitlichen Lage in diesen Tagen bringe ich es nicht fertig, einen geistlichen Impuls für den kommenden Sonntag, dem Palmsonntag, zu erstellen.
Die Impulse an den letzten beiden Sonntagen waren auch für mich persönlich eine geistliche Vorbereitung für diese Sonntage, da ich in dieser Zeit auch keine Eucharistie feiere.
So fehlt Ihnen nicht nur ein Impuls, auch ich muss mir persönlich die Frage stellen, wie ich nun den Palmsonntag geistlich begehen werde?
Das kann ich Ihnen gerne beantworten und mitgeben in die neue Woche.
Das A&O: die geistliche Schriftlesung
In dieser Woche, der Karwoche, werde ich die geistliche Schriftlesung in den Mittelpunkt meines spirituellen Lebens stellen. Dazu nehme ich die Schriftlesungen, die in der Leseordnung der Kirche in diesem Jahr vogesehen sind.
Sie finden diese Leseordnung hier beim Bibelwerk. Dort können Sie auch den entsprechenden Link anklicken und bekommen so den Lesungstext online präsentiert.
Wenn diese Form der geistlichen Schriftlesung für Sie neu ist, wählen Sie erst einmal nur eine Schriftlesung aus, am Besten das Evangelium des Tages (Am Palmsonntag empfehle ich Mt 21, weil die Passion noch am Karfreitag gelesen wird.)
Damit diese geistliche Schriftlesung einen ‚Rahmen‘ bekommt, gebe ich ihr diesen Rahmen und orientiere mich dabei an Formen aus der Stundenliturgie.
- Ich suche mir einen Ort, den ich für diese Schriftlesung nutzen will. Als Einstimmung kann ich mir ein Musikstück anhören, dass mich zur Ruhe kommen lässt. Entzünden Sie eine Kerze oder stellen z.B. Blumen, ein Kreuz oder eine Ikone parat.
- Ich eröffne diesen kleinen Gottesdienst mit dem Kreuzzeichen und den Worten: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“
- Daran kann sich ein kurzes Gebet anschließen mit eigenen Worten, wie z.B.
„Herr, ich komme in dieser Stunde zu dir. Ich möchte dein Wort hören. Bereite mein Herz und meinen Verstand, damit sie sich Deinem Wort öffnen. Amen.“
(Oder ein anderes freies spontanes Gebet!) - Ich gehe in einen Augenblick der Stille, höre in mich hinein, was mich in diesem Augenblick bewegt, wie ich mich in die Gegenwart des Herrn begeben habe und halte es IHM hin; denn ich und mein ganzes Leben wollen IHM nun nahe sein.
- Ich beginne mit der Lesung des Lesungstextes (-> Tagesevangelium)
- Nun denke ich einen Augenblick über diesen Schrifttext nach: Welches Wort oder welcher Satz hat mich besonders angesprochen; wo bin ich hängen geblieben?
Wo kommen innere Blockaden, was ermutigt oder bestärkt mich?
Wo werde ich aber auch vielleicht traurig?
Kommen mir beim Lesen dieses Textes Situationen aus meinem eigenen Leben oder aus dem Leben anderer in den Sinn? …
Und als letzter Gedankenimpuls: „Gott, was willst du mir in meinem Leben heute mit diesem Text sagen?“ –
Vielleicht können Sie nicht alle Fragen beantworten. Dann zwingen Sie sich nicht und lassen es so, wie es ist. Das Wort Gottes, das ER Ihnen sagen wird, kommt auch so bei Ihnen an und wirkt in Ihnen. Darauf dürfen wir vertrauen. - Jetzt haben Sie vielleicht noch einmal die Muße, sich etwas Musik anzuhören. Dann gönnen Sie sich dieses.
- Nun können wir unsere Bitten vor Gott tragen, die dann münden in dem Vater-unser.
Als Einleitung für die Bitten reicht ein ganz schlichter einleitender Gedanke, wie etwas dieser: „Gott (Herr Jesus), ich bringe vor dich hin all die Menschen und Situationen, für dich ich beten möchte.
Ich bringe vor dich hin ….“ (und nun können Sie ihre konkreten Anliegen vor Gott aussprechen, laut oder in Gedanken …!)
Fassen Sie Ihre (Für-)Bitten zusammen mit dem Vater-unser. - Abschließen können Sie diese geistliche Schriftlesung mit einem persönlichen, abschließenden Gebet und einer Segensbitte.
Als Segensbitte empfehle ich persönlich die auf die Situation abgewandelte Segensbitte aus dem Alten Testament, dem ‚aaronitischen Segen‘:
„Der Herr segne und behüte uns.
Er lasse SEIN Angesicht über uns leuchten
und sei uns gnädig.
Er wende uns sein Angesicht zu
und gebe uns Frieden.
So segne und behüte uns der gnädige Gott
der Vater, und der Sohn (+) und der Heilige Geist.
Amen.“
Ich wünsche Ihnen von Herzen eine gesegnete Karwoche, eine Woche, die uns wohl nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.