Dreifaltigkeit

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Im Namen des Vaters
und des Sohnes
und des Heiligen Geistes …

Einstieg ins Gebet
fast beiläufig
vertraut
leicht

keine hohe
Theologie
keine Dogmatik
über
Trinität,
Christologie
oder
Pneumatologie



Im Namen des Vaters
und des Sohnes
und des Heiligen Geistes …

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Beginn
eines Gespräches
einer Begegnung
zwischen
DIR
und
mir

Was zählt
in diesem Augenblick
und immer
bist
DU und ich.

Du bist mein Gott
des Lebens
der Alles ins Dasein gerufen,
der mich erlöst
und der bei mir bleibt.

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Dreifaltigkeit
ist der
alltägliche Gott
der mich liebt,
der um mich wirbt,
der sich um mich sorgt,
der für mich sorgt,
der mich begleitet

mein Schöpfer,
mein Heiland,
mein Lebenskraft.

So steige ich
immer wieder neu
ein,
um DIR
zu begegnen,
bei dir zu sein
und DU
bei mir.

Nicht mehr
und niemals
weniger!

Im Namen des Vaters
und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
Amen.

(c) Gerd Wittka, 07. Juni 2020




Black lives matter

… oder: Was hat Rassismus mit uns zu tun?

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Hätten Sie es gedacht?
Donald Trump, der us-amerikanische Präsident setzt die Menschen in Bewegung – weltweit!

Nein, ich bin kein Fan dieses populistischen grobschlächtigen Mannes im Ovaloffice des Weißen Hauses in Washington. Eher das Gegenteil ist der Fall!

Und Trump hat es wahrscheinlich auch nicht in sein Kalkül mit einbezogen; aber durch sein Agieren im Kontext rassistischer polizeilicher Gewalt bringt er die Menschen buchstäblich auf die Straße, nicht nur in den USA, sondern auch bei uns.

Ist das gut? – Ja, das ist gut, das ist sogar sehr gut, wie ich finde.
Können wir uns mit solchen Protestaktionen auf die Schultern klopfen?
Nur bedingt …



Vier Finger – zeigen auf uns selbst zurück

Wenn wir mit einem Finger auf andere zeigen, so zeigen vier auf uns selbst zurück. Wir kennen diese Redensart.

Georg Restle, Journalist und Moderator beim WDR hat dies in einem TV-Kommentar der Sendung ‚tagesschau‘ am 06.06.2020 ins Wort gebracht:
https://www.tagesschau.de/kommentar/rassismus-deutschland-105.html

Darin stellt er die Frage: „Alles weit weg? Hat nichts mit uns zu tun?… Haben wir da etwa ein Rassismus-Problem? Und wie!“

Und mit einigen kurzen und prägnanten Beispielen zeigt er auf, dass dieser Rassismus auch in unserem bundesdeutschen Alltag allgegenwärtig ist – wahrscheinlich so gegenwärtig, dass wir ihn schon kaum noch als solchen wahrnehmen?

Wenn wir über Rassismus nachdenken, dann fallen uns schnell andere Länder ein: die USA mit ihrem jahrhundertelangen Kampf gegen Sklaverei und Rassismus gegenüber ‚black people‘, der Rassismus gegenüber der indigenen Bevölkerung den sogenannten ‚Indianern‘. Uns fällt vielleicht auch noch Südafrika mit seiner Apartheidspolitik ein, die noch nicht ganz überwunden ist.

Und dann erinnern wir uns auch hoffentlich an Hanau, und auch noch an Rostock-Lichtenhagen im Jahr 1992, als Asylanten einem Brandanschlag zum Opfer fielen, der auch in seiner Art rassistisch motiviert war?

Ja, wir müssen wohl schmerzlich einsehen: auch wir hier in Deutschland haben ein Rassismusproblem.
Und da ist es wenig hilfreich, zu meinen, dass es ja noch nicht so schlimm sei.

Rassismus in jedweder Form ist schlimm und meist auch ein Wegbereiter für weitere Gewalt und Greueltaten. Die meisten Genozide haben ihren Ursprung in einer rassistischen Gedankenwelt und Ideologie!

Aber wem sage ich das – hier in Deutschland?!

Gedenkstein der im Nationalsozialismus ermordeten Margot und Anne Frank, Bild von bernswaelz auf Pixabay

Kampf dem Rassismus

Aber deshalb brauchen wir nicht den Kopf zu senken – im Gegenteil!

Es ist sehr gut, dass nicht nur in den USA, sondern in aller Welt, auch hier bei uns in Deutschland in Köln, Frankfurt und anderen Städten in diesen Tagen die Menschen in Scharen auf die Straßen gehen, um gegen den Rassismus ein Fanal zu setzen!

Rassismus tötet!
Das sehen wir immer wieder!

Um so wichtiger ist der Kampf für das Leben, für die Würde aller Menschen, denn wir sind eins!

„Wir sind eins!“ Bild von Raul Vinicius PixZito auf Pixabay

Weiterführendes:

Interview mit Aussenminister Heiko Maas




Kreuz und Humor

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Ein mir bekannter Gastronom hat in diesen Corona-Zeiten vor seinem Restaurant hier in Oberhausen-Sterkrade ein „finest food to go“ eingerichtet.
In der Zutrittszone hat er ein Körbchen aufgestellt mit Kreuzen und eine Tafel mit dem Hinweis: „Jeder nur ein Kreuz“.

Das ist ein Zitat aus dem Film: „Das Leben des Brian“.

Dieses Bild hatte er bei facebook veröffentlicht, was ich dann ‚ge-liked‘ habe.
Danach schrieb er mir in einer Nachricht. „Voll cool, dass du ein ‚like‘ gibst; ein Geistlicher der Humor versteht…“

Zwar ist der Humor von Monty Phyton nicht mein Humor, aber auch ich kenne diesen Film und das Zitat. Und ich finde dieses Schild ‚witzig‘ im Wortsinne.

Die Rückmeldung des Gastronom hat mich gefreut, aber ich fand es auch bemerkenswert. Sollte es nicht so sein, dass wir Christen – und unter ihnen auch die Geistlichen – Humor verstehen?



Vom heiligen Thomas Morus (dem Lordkanzler Heinrich VIII. von England) ist ein Gebet überliefert, dass übertitelt ist mit den Worten:

Gebet um Humor

Schenke mir eine gute Verdauung, Herr,
Und auch etwas zum Verdauen.
Schenke mir Gesundheit des Leibes
mit dem nötigen Sinn dafür,
ihn möglichst gut zu erhalten.

Schenke mir eine heilige Seele, Herr,
die im Auge behält, was gut und rein ist,
damit sie sich nicht einschüchtern läßt vom Bösen,
sondern Mittel findet,
die Dinge in Ordnung zu bringen.

Schenke mir eine Seele,
der die Langeweile fremd ist, die kein Murren kennt
und kein Seufzen und Klagen,
und lasse nicht zu,
dass ich mir all zu viel Sorgen mache
um dieses sich breit machende Etwas,
das sich „Ich“ nennt.

Herr, schenke mir Sinn für Humor.
Gib mir die Gnade,
einen Scherz zu verstehen,
damit ich ein wenig Glück kenne im Leben
und anderen davon mitteile.


Zurück aber nun zur Aktion des Gastronom.
Es ist doch hervorragend, wenn er vor seinem Restaurant sein Geschäft mit einem christlichen Symbol in dieser für viele schweren Zeit verbindet.
Und ich entdecke da auch eine zutiefst christliche Botschaft.

„Jeder nur ein Kreuz!“ kann ich doch auf mich persönlich beziehen und es erweitern um einen einzigen Buchstaben: „Jeder nur sein Kreuz!“

Ich muss mir in meinem Leben nicht noch zusätzliche Kreuze suchen, die mir noch mehr das Leben schwer machen, denn: jede/r von uns hat schon ihr/sein je eigenes Kreuz zu tragen. Mit dem eigenen Kreuz fertig zu werden – das reicht schon völlig. Und manchmal kann es sogar nötig sein, sich Mit-Träger*innen zu suchen, so wie es Simon von Cyrene bei Jesus Christus getan hat.

Die Kraft zu haben, das eigene Kreuz gut tragen zu können; das wünsche sich manche von uns.
Und wenn dieser Wunsch in Erfüllung geht, dürfen wir froh und dankbar darüber sein.
Und vielleicht schenkt Gott uns auch die Gnade, unser Kreuz mit Humor zu tragen.




Nicht nur das Jenseits

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“ … Es ist mir doch egal, ob ich ewig lebe. Wenn es so kommt, ist es wunderbar – und ich glaube es ja auch. Aber das ist keine Bedingung für meinen Glauben. Näher sind mir in diesem Moment jene Psalmen, die vor dem Auferstehungsglauben angesiedelt sind. Wenn es heißt: „Ich will singen und spielen, mein Leben lang. Möge IHM mein Lied gefallen“ oder „Auch wenn ich sterbe, Gott bleibt mein Herzfels …“
(Arnold Stadler, * 1954, Schriftsteller, gefunden in: TE DEUM, Mai 2020, S. 268)

Als ich diese Worte las, war ich etwas irritiert; von diesem Schriftsteller, der in so wunderbarer Sprache Psalmübertragungen veröffentlicht hat: „Die Menschen lügen. Alle.“

Spontan hatte ich den Gedanken, er wolle unseren christlichen Auferstehungsglauben relativieren.
Aber eigentlich macht er genau das Gegenteil: er setzt noch was drauf auf unseren Auferstehungsglauben.



Arnold Stadler macht mir mit seinen Gedanken deutlich, dass christlicher Glaube eben nicht nur reine ‚Jenseitsvertröstung‘ ist.
Diese Haltung hat es – Gott sei es geklagt – viel zu lange in der kirchlichen Verkündigung gegeben.
Diese ‚Jenseitsvertröstung‘ hat Ungerechtigkeiten und Unterdrückung Tür und Tor geöffnet. Und damit hat sie gezeigt, dass reine ‚Jenseitsvertröstung‘ unchristlich ist.

Das ist nicht meine persönliche Meinung, sondern ich beziehe mich dabei auf Jesus Christus und sein überliefertes Wirken.
ER hat die Menschen, die in Not waren, nicht allein auf das Jenseits verwiesen. Bei IHM finde ich solche Worte an Hilfesuchende wie: „Was willst du, das ich dir tue?“

Die zentrale Botschaft Jesu ist das Reich Gottes, das noch nicht vollendet, aber schon mitten unter uns angebrochen ist.

Daraus ziehe ich, dass mein christlicher Glaube schon im Hier und Jetzt sinnvoll und sinngebend sein muss.

Habe ich anfangs irritiert über die Worte von Arnold Stadler reagiert, zeigt er mir nach einem Augenblick des Nachdenkens, dass er gerade mit seinen Worten auf den ‚Mehr-Wert‘ des christlichen Glaubens hinweist, der uns schon jetzt in diesem Leben Sinn geben will.

Diesen Sinn fasst die Mystikerin Edith Stein in eines ihrer Gebete:

„Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen, leg‘ ich meinen Tag ich DEINE Hand.
Sei mein Heute, sei mein gläubig Morgen, sei mein Gestern – das ich überwand.
Frag‘ mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen; bin in DEINEM Mosaik ein Stein.
DU wirst mich an die rechte Stelle legen; DEINEM Willen bette ich mich ein.“

(hl. Edith Stein alias Sr. Benedicta a Cruce, Karmelitin)




Pfingsten 2020 – Damit die Hoffnung bleibt

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Lesung: Röm 8, 22 -27
Evangelium:Joh 20, 19 – 23

Pfingsten ist das Fest der Sendung des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist aber ist eine Kraft, die in unsere Zeit hinein wirkt.
Somit ist das Pfingstfest ein Feiertag, an dem wir unseren Glauben feiern, der in unserem Leben Gestalt angenommen hat.
Wie aber wirkt der Heilige Geist in uns?
Woran erkennen wir ihn ganz konkret in unserem Leben?

Wir sagen als Christen, dass der Heilige Geist sich in seinen „Gaben“ zeigt, sich also in seinen Spuren zeigt, die er in unserem Leben hinterlässt:

Zu den „Gaben des Heiligen Geistes“ gehören: Glaube, Mut zum Leben und zum richtigen Handeln und vieles andere mehr.

Von einer Gabe des Heiligen Geistes berichtet der heilige Paulus in seiner heutigen Lesung an die Römer.
Es ist die Gabe der „Hoffnung“.
Und über die Hoffnung möchte ich heute mit Ihnen nachdenken.



Lassen wir aber Paulus noch einmal selber zu Wort kommen:

„(Wir) … warten darauf, dass wir mit der Erlösung unseres Leibes als Erben Gottes offenbar werden.
Denn wir sind gerettet, doch in der Hoffnung.
Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung.
Wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht?
Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld.“

( Röm 8, 23b – 25)

Wie dürfen wir die Gedanken des heiligen Paulus verstehen?

Uns ist Rettung verheißen. Diese wird darin bestehen, dass unser Leib einmal im ewigen Leben endgültig erlöst sein wird.
Aber auch jetzt haben wir schon einen Anteil an dieser Erlösung, wenn auch noch in unvollkommener Weise. Doch wir können Erlösung hinein holen in unser Erdenleben.
Die Erfahrung von Erlösung ist für Paulus jenen Menschen möglich, die in ihrem Leben hoffen können.

Hier auf Erden können wir also etwas von unserer Errettung nur erfahren in der Hoffnung auf Errettung.
Diese Hoffnung nämlich besitzt die Kraft, unser Leben zu verändern und somit etwas von unserer Erlösung in unserem Leben wirksam werden zu lassen.

Dann aber, wenn sich unsere Hoffnung auf endgültige Erlösung erfüllt hat, wird sich die Hoffnung selbst erübrigen.
Hoffnung ist dann nicht mehr notwendig, weil wir dann alles haben, was wir in unserer Hoffnung hineingelegt haben: unsere Erlösung.

Solange wir in dieser Welt leben, brauchen wir die Hoffnung, um etwas von dieser endgültigen Erlösung schon im irdischen Leben zu erfahren.

Um nachzuvollziehen, wie Recht der heilige Paulus hat, können wir jede x-beliebige Lebenssituation heranziehen, die uns in unserem Leben vor eine Herausforderung stellt.

Das kann eine Prüfungssituation sein, genau so wie das Gefühl, dass ich in meinem Leben vor einer Veränderung stehe.
Das geht aber auch selbst soweit wie in lebensbedrohlichen Situationen.
Ohne Hoffnung würden wir in eine Art Lähmung verfallen; eine Lähmung, die uns daran hindert, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen und Handelnde in unserem eigenen Leben zu bleiben.

Doch durch Hoffnung wächst uns eine Kraft zu, Hoffnung trägt über Krisenzeiten hinweg und lässt uns handlungsfähig bleiben.
Die Hoffnung kann antreiben, aus einer Lebenssituation „etwas zu machen“
Selbst in irdischer Hoffnungslosigkeit ( z.B. tödlicher Krankheit) kann die Hoffnung auf endgültige Erlösung uns Kraft geben, in dieser vermeintlich hoffnungslosen Situationen den Lebensmut zu bewahren.
Gerade dieses Letzte sage ich nicht leichtfertig heraus, sondern erfahre es durch die Begleitung von Menschen, die sich aus menschlicher Sicht manchmal in schier ausweglosen Situationen befinden.
Selbst angesichts des eigenen irdischen Todes resignieren sie nicht und versuchen dieses irdische Leben zu leben, so gut wie es geht, weil in ihnen eine tiefe Hoffnung ruht, dass es weitergeht …

Bei der Betrachtung des Wortes „hoffen“ fiel mir auf, dass dort das Wort „offen“ drin steckt.

Wer hoffen kann, spürt, dass seine Zukunft offen ist.
Sie hält die Chance der Veränderung bereit.
Sie enthält in sich die Möglichkeit nach Leben, nach Sinn und Erfüllung.
Wer hoffen kann, kann offen sein für das Zukünftige.

Offen zu sein für die Zukunft kann also auch bedeuten, dass ich mich nicht selber festlege, wie meine Lebensgeschichte auszusehen hat.
Ich mache mir keinen bis ins Detail festgelegten Plan für mein Leben.

Wer hoffen kann, für den können die Durchkreuzungen im eigenen Leben zu neuen Lebenswegen werden, die einen vielleicht dahin führen, wohin man zu gehen nicht im Traum gedacht hat, aber die einen dennoch auch in ein erfülltes und erlöstes Leben führen.

Wer hoffen kann, kann offen sein für die Wege, die Gott mir bereit hält.
Wer hoffen kann, kann in dem Gefühl leben, dass Gott ein gutes Ziel für uns bereit hält, dass er alles in unserem Leben zum Guten führen will.
Wer hoffen kann, kann darum bitten, sich von Gott in seinem Leben führen zu lassen.

In den verschiedenen Sakramenten der Kirche heißt es: „Gott selber vollende das gute Werk, das er in dir begonnen hat!“
Dies ist ein Wort, dass nur in der Hoffnung gesagt werden kann.

In diesem Sinne hoffen zu können, ist dann eine starke Gabe des Heiligen Geistes.

Als Christen, die wir an die Erlösung und Errettung glauben wollen, auch schon in diesem Leben, haben wir dann auch eine große und wichtige Aufgabe in der Welt: die Hoffnung zu stärken.

Manchmal können wir wirklich nicht viel tun.
Wir haben nicht die Macht, bestehende Verhältnisse zu verändern.
Wir haben nicht die Macht, Leid und Not mit einem Handstreich zu beenden.

Aber im Heiligen Geist will uns Gott die Fähigkeit schenken, Hoffnung zu verbreiten.

Hoffnung, die andere Menschen leben lässt.

Ein Sprichwort sagt: „Die Hoffnung stirbt zu Letzt!“

Ich möchte glauben: Die Hoffnung stirbt nie, wenn wir um sie bitten und sie als Gabe des Heiligen Geistes, als Pfingstgabe für uns selbst und für die anderen annehmen.
Die Hoffnung wird in dieser Welt nie sterben, wenn wir sie weitertragen zu den Menschen.
Unser christlicher Auftrag ist es: Hoffnung in dieser Welt zu ermöglichen.

Darum lasst uns um diese Hoffnung an diesem Tag bitten und darum, dass wir sie mit allen Menschen teilen, am Besten mit jenen, denen wir in unserem Alltag begegnen.

Meditation

Vater aller Menschen.
Ich will ein Bote der Hoffnung sein,
Licht bringen mit meinen Augen,
leidenschaftliche Unruhe mit meinen schwachen Händen
und die belebende Kraft deines heiligen Geistes mit meinen Worten.

Ich will jemand sein, der Freiheit sät
unter den Menschen, meinen Brüdern und Schwestern –
dein Reich zu bauen auf dieser Erde,
dieser guten – uns anvertrauten.

Ich werde nicht gehen
auf den Wegen der Ungerechtigkeit.

Ich werde mich nicht abfinden
mit der Unterdrückung der Ärmsten.

Ich werde meine Kraft dort trinken,
wo das Volk trinkt,
und werde meinen Platz dort haben,
wo es ein menschliches Wesen gibt.

Mein Schweigen
wird das geheimnisvolle Schweigen sein,
mit dem sich die Niedrigen dieser Welt nähren.

Meine Hoffnung wird die Hoffnung sein,
die dein heiliger Geist ausgegossen hat in meinem Herzen.

Lass mich selber zu einer vollen,
überfließenden Schale der Hoffnung sein
für die Menschen,
die um mich sind
die mit mir sind.

Bild von Alexander Ignatov auf Pixabay

( © nach einer Vorlage überarbeitet von G. Wittka, Pfingsten 2005)




Namaskar

Auf der suche nach angemessenen Grussformen in Corona-Zeiten

Bild: Tänzerin in Namaste-Geste, gemeinfrei, Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dancer_in_Sari.jpg

Das Bild zeigt eine Tänzerin, die den Namaskar ausführt.

Namaskar ist ein Grußform, die wir aus dem indisch-hinduistischen Raum kennen. Diese Grußform wird mit dem Wort „namaste“ begleitet.

„namaste“ kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Verbeugung zu dir“.
Bei der Geste werden die Handinnenflächen zusammengelegt und dabei in der Nähe des Herzens an die Brust gelegt und der Kopf leicht gebeugt. (siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Namaste )

Mir kam der Gedanke, dass diese Grußform eine angemessen Form auch für uns hier in Europa in Corona-Zeiten sein könnte.



Der Namaskar ist ein Gruß, der eine starke symbolische Bedeutung hat.
Dieser Gruß drückt für mich viel Respekt und gleichzeitig auch so etwas wie Ehrfurcht vor dem anderen aus.
Die aufeinander gelegten Handinnenflächen kennen wir auch aus – nicht mehr so üblichen – Gebetshaltungen. Sie drückt ‚Sammlung‘ aber auch Aufmerksamkeit aus. In menschlichen Begegnungen bedeutet dies für mich: Ich schenke dir meine ganze Aufmerksamkeit.

Und die Hände in die Nähe meines Herzens geführt deute ich als: „Die Begegnung mit dir liegt mir am Herzen!“ – Die Begegnung soll also nicht überflächlich sein.

Die leichte Verbeugung ist auch uns als Geste der Verehrung und des Respektes bekannt.

Ein angemessener Gruß in Corona-Zeiten

In der Corona-Pandemie müssen wir von der uns gewohnten Begrüßung des „Händeschüttelns“ buchstäblich Abstand nehmen.

Mir fiel heute diese Grußform des Namaskar ein und ich möchte gerne diese Grußform in dieser Corona-Zeit kultivieren.
Es ist ein sinnvoller und zugleich präventiver Ersatz zu der uns sonst bekannten Grußform.

Vielleicht etabliert sich diese Form ja auch nach der Corona-Pandemie in unserer Kultur?