Christus schenkt Leben …
und Zukunft … für Generationen
Heute gibt es eine geniale Auferweckungsgeschichte – die Auferweckung des jungen Mannes aus Nain.
Vielen von uns wird sie bekannt sein. Aber ist uns auch bewusst, welche Tragweite die Botschaft dieser recht unspektakulären Auferweckungsgeschichte in sich birgt? Ich habe es schon oben in der Überschrift angedeutet.
Lesen wir aber erst einmal den Text, der im Lukas-Evangelium im 7. Kapitel VV. 11-17 steht!
Die Witwe
Die Witwe ist in einer prekären Situation.
Der Mann, der für den Lebensunterhalt sorgen musste, ist verstorben.
Damit beginnt eine Phase der wirtschaftlichen Bedrängnis für diese Witwe.
Deshalb betont auch schon das Alte Testament immer wieder, wie wichtig die Almosen, gerade für die Witwen und Waisen sind. Denn ein Sozialversicherungssystem mit Witwen- und Waisenrenten gab es damals nicht.

Auch war die Witwe nicht automatisch Erbin, sofern sie selber vom Erblasser nicht vorher als Erbin eingesetzt wurde.
Einzig der Erstgeborene männliche Nachkomme – ihr Sohn also – war gesetzlicher Erbe. Gab es auch ihn nicht fiel das Erbe an den nächsten männlichen Angehörigen des Verstorbenen.
Diese Witwe in dieser Auferweckungsgeschichte hatte also noch ‚Glück‘; sie hatte einen Sohn, der Erbe des verstorbenen Ehemanns ist. Dementsprechend durfte die Witwe darauf hoffen, dass auch ihr Einkommen gesichert war.
Der Sohn
Der erstgeborene Sohn war der gesetzliche Erbe.
In diesem Fall war der Sohn der Witwe der Erbe und so konnte auch die Lebensgrundlage der verwitweten Mutter gesichert sein – solange der Sohn selber lebte. Würde er sterben, würden sein Sohn wiederum erben. Gibt es aber (noch) keinen Sohn, dann würde der nächste erstgeborene Verwandte erben.
Mit dem Tod des Sohnes starb also auch die Grundlage auf wirtschaftliche Absicherung der verwitweten Mutter.
Mit dem Tod des Sohnes starb aber auch die Hoffnung auf eine Generationenfolge dieser Familie. Dieser Zweig der Familie würde also aussterben, hätte selber keine Zukunft.
Die erlösende Auferweckung
Mir imponiert, wie Jesus mit dieser Totenerweckung in dreifacher Dimension Heil schafft.
Zuerst erweckt er natürlich den jungen Mann zum Leben. Er schenkt ihm das Leben zurück.
Wenn wir vom Tod junger Menschen erfahren, sagen manche: „Er/sie hatte ja noch sein ganzes Leben vor sich!“ – Jesus sorgt dafür, dass dieser junge Mann wieder sein ganzes Leben vor sich hat.
Er rettet ihn vom Tod, schenkt ihm das Leben wieder und damit auch eine ganz persönliche Zukunft.

Als Zweites rettet Jesus die Witwe. Ohne ihren Sohn würde sie wahrscheinlich am Bettelstab enden und wäre auf Almosen angewiesen, wie viele andere Witwen vor und nach ihr.
Die Auferweckung des jungen Mannes von Nain, schenkt auch der Witwe ihr ‚altes‘ Leben zurück, dass versorgt ist durch die Erbschaft ihres Mannes, die nun ihr einziger Sohn antreten kann. Und als Sohn wird er – darauf darf sie vertrauen – auch für sie sorgen.
Und somit bekommt sie nicht nur die Sicherheit ihres vorherigen Lebens, sondern auch durch ihren Sohn eine Zukunft geschenkt und mit dieser Zukunft auch ein ’neues‘ Leben.
Als Drittes rettet aber Jesus auch diesen Strang der Familie, denn nun kann der junge Mann die Generationenfolge seiner eigenen Familie sicherstellen.
Die ganze Familie und nachfolgende Generationen von ihr haben durch die Auferweckung des jungen Mannes nun auch wieder eine Hoffnung auf Zukunft. So bricht mit dem Tod des jungen Mannes also nicht eine ganze Familiengeschichte ab sondern es eröffnet sich für diese Familiengeschichte eine neue Zukunft.

Die Bedeutung für uns heute
Mich lehrt dieses Auferweckungswunder, dass Jesus sehr sensibel dafür ist, wer Heilung und Rettung nötig hat.
Und sein Heilsangebot ist nicht oberflächlich und vordergründig, wie es zum Beispiel eine Witwen- und Waisenrente als soziale-wirtschaftliche Absicherung sein könnte.
Sein Heilswillen geht darüber hinaus.
Es wirkt nicht nur unmittelbar sondern bezieht auch die Menschen drum herum mit ein und nicht nur die Menschen drum herum, die jetzt da sind, sondern nimmt auch die Menschen in den Blick, die zum Zeitpunkt der Rettung noch gar nicht auf Erden sind.
Der Segen und das Heil, das Jesus Christus schenken will, geht über unsere eigene Generation hinaus. Wer von ihm Heil erfahren hat und aus dieser Erfahrung lebt, dessen Leben wird sich auch heilsam für nachfolgende Generationen auswirken.
Die Dimension der Rettung durch Jesus ist so weitreichend und tiefgreifend, dass ich nur staunen kann und weiter darüber sinnieren kann, was alles möglich ist, wenn ich selber Heilung und Rettung von IHM erfahren habe.
Lasse ich mich von Jesus Christus berühren und ansprechen, dann habe ich vielleicht ein altes Leben hinter mir, aber ein neues Leben eröffnet sich mit ungeahnten Chancen und Möglichkeiten, nicht nur für mich, sondern auch für Menschen die mir nahestehen und sogar für Menschen, die nach mir kommen.
Die Auferweckung des jungen Mannes von Nain sagt mir, dass die Veränderungen, die Jesus Christus in meinem Leben bewirkt, nicht folgenlos sein können, für mich und für andere.
Das ist vielleicht irritierend-erschreckend, aber vielleicht auch sehr ermutigend und hoffnungsvoll.