Wofür stehst du, wofür gehst du….?
Es scheint modern zu sein, immer nur gegen etwas zu sein
– das Wesen einer radikalen rückwärtsgewandten rechtspopulistischen Politik.
Doch das Dagegen-Sein ist ein Weg der Zerstörung, es führt zu Überheblichkeit, zu einer arroganten Abgrenzung und einem kalten Gefühl der ideologischen Überlegenheit.
Unsere deutsche Geschichte, in ihren dunkelsten Kapiteln, war von diesem Irrweg geprägt.
Am Ende standen Verbrechen unvorstellbaren Ausmaßes, die blinde Zerstörung von Ländern, Nationen, Kulturen und unzähligen Menschenleben. Und auch heute erheben sich wieder Stimmen, die diesen destruktiven Geist neu beleben wollen.
Schon jetzt erkennen wir, dass dieser Geist nichts Gutes bringt – keine Menschlichkeit, keinen Frieden, keine Freude, keine Erfüllung, keine Versöhnung, keinen Segen…
Demgegenüber steht die Botschaft des Christentums.
In einer Zeit, in der das christliche Bekenntnis schwindet, ist es umso wichtiger, dass jene, die aus tiefster Überzeugung und Liebe zu Christus ihren Glauben bekennen, den Kern dieser Botschaft mit besonderer Intensität leben.
Und dieser Kern ist die Liebe!
Wer jemals wahrhaft geliebt hat oder sich als tief geliebt erfahren durfte, weiß um die erfüllenden Dimensionen der Liebe.
Zu viel des Guten kann wunderbar sein
Die Liebe lässt das Leben erstrahlen, sie ist das Elixier, das unsere Existenz mit Lebendigkeit durchdringt.
Sie schenkt uns emotionale Erfüllung und öffnet Wege, wo wir aus eigener Kraft längst gescheitert wären.
Die Liebe lässt uns in jedem Menschen unseren Nächsten erkennen, der – wie wir – mit derselben Würde ausgestattet ist.
Sie lehrt uns, einander mit Hochachtung und Respekt zu begegnen, selbst wenn der Andere uns fremd erscheint.
Sie schafft Raum, andere so sein zu lassen, wie sie sind, und schenkt die Freiheit, selbst in Liebe so sein zu dürfen, wie wir sind.
Die Liebe feiert die Vielfalt, sie dient nicht der Einfalt.
Sie sieht in der Diversität einen Reichtum, ein gottgewolltes Schöpfungswunder, das uns ergänzt und bereichert.
So erwächst Freude an der Vielfalt, wie wir uns an den bunten Blumen, den unterschiedlichen Pflanzen, Bäumen, Insekten und Tieren erfreuen.
Die Liebe lässt Güte walten, gegenüber uns selbst und anderen, besonders dann, wenn wir uns selbst oder andere als ungenügend empfinden.
Denn die Liebe begreift, dass wir alle unvollkommen sind – du, ich, jeder und jede von uns.
Die Liebe steht immer FÜR etwas und niemals gegen etwas.
Sie bejaht, wo andere verneinen, sie nimmt an, wo andere ablehnen.
Sie solidarisiert sich, ohne zu selektieren.
Die Liebe gleicht einem überreich gefüllten Füllhorn, das seinen Reichtum verschwenderisch teilt.
Das ist die Chance unserer Zeit – dass wir als Christ:innen PRO-aktiv werden in einer Welt, die zunehmend von Destruktivität und negativen Anti-Haltungen geprägt wird, die das Leben und die Liebe bekämpfen.
Wir als Christ:innen haben heute mehr denn je die Chance und die Verpflichtung, dieses PRO, dieses grenzenlose JA Gottes in unsere Welt hineinzutragen und es zu verteidigen.