Der neue Papst ( gebürtig: Robert Prevost ) ist US-Amerikaner, lebte jedoch lange in Peru, wo er als Ordensoberer und Theologieprofessor wirkte. Seine akademische Ausrichtung liegt in praktischer Theologie, insbesondere Moraltheologie und Kirchenrecht; er ist zugleich ein Kenner der ‚Alten Kirchengeschichte‘ (Patristik), die auch ein Schwerpunkt meines theologischen Studiums war. [Die sogenannte ‚Alte Kirche‘ war eine Zeit der vielfältigsten und abwechslungsreichsten Veränderungen in der frühen Kirche. Die ‚Patristik‘ erforscht die Kirchengeschichte der Zeit, die vom 1. bis zum 7. oder frühen 8. Jahrhundert reicht.]
In seiner ersten Ansprache sprach er unter anderem auch Spanisch statt Englisch und bezog sich auf Peru, was seine Nähe zu Lateinamerika zeigt.
Er betonte mehrmals die Bedeutung von Frieden und sprach von einer „synodalen Kirche, die sich bewegt“, womit er das synodale Verständnis von Papst Franziskus aufgreift.
Dass er am Jahrestag der Befreiung vom Faschismus gewählt wurde, verstärkt seine Friedensbotschaft.
All dies lässt bei mir Hoffnung auf eine positive Entwicklung in der Kirche aufkommen.
Karsamstag – Tag der Grabesruhe
Es ist alles getan …
In Zeiten von Post-Covid und meinem Fatigue (Erschöpfungssyndrom) feiern sich für mich die Kar- und Ostertage deutlich anders. Ich habe so eine ähnliche Phase schon einmal erlebt, als ich Anfang 2020 an einer Depression erkrankt war.
Mir steht momentan nur Energie-Reserven für ca. drei Stunden zur Verfügung, bevor ich wieder in die Erschöpfung falle. Um also diese Feiertage auch mit meinem Dienst gut in Einklang bringen zu können, ist gute Planung nötig.
Da trifft es sich gut, dass ich persönlich am Gründonnerstag und Karfreitag keine liturgischen Dienste wahrnehmen musste.
Es ist alles getan ….?!
Leider trifft das nicht für jene zu, die im kirchlichen Dienst stehen, als Küster:in, als Kirchenmusiker:in, als Gottesdienstleiter:innen oder Seelsorgende (ob hauptberuflich oder ehrenamtlich!).
Für mich als Krankenhausseelsorger fallen damit verschiedene Aufgaben an:
Inhaltliche Vorbereitung der Gottesdienste
Vorbereitung und Gestaltung von Gottesdiensträumen und Seelsorgewände in den Krankenhäusern
praktische Arbeiten für die Gottesdienste (Kapellengestaltung, liturgische Vorbereitungen von Liturgiegeräten, Messbuch und Lektionaren, andere organisatorische Arbeiten, …)
Deshalb habe ich Gründonnerstag und Karfreitag ganz bewusst persönlich spirituell begangen mit Schriftlesungen, Stundenliturgien, Betrachtungen …
Es ist alles getan …
Weil dem nicht so ist/war, musste ich gestern am Karfreitag Abend mich schon auf den Weg machen, um in beiden Krankenhäusern Vorbereitungen für Ostern zu treffen. Zwar widerstrebt mir das innerlich, bereits am Karfreitag Kapellen – wenn auch nicht vollständig – ‚österlich‘ herzurichten. Aber wenn es dann Ostern fertig sein soll, geht es nicht anders. Also war ich gestern Abend unterwegs und habe begonnen, im Johanniter-Krankenhaus die Kapelle umzugestalten und auch die Seelsorge-Wand im Bereich des ehemaligen Cafés.
Heute Abend, nach dem Gottesdienst im AMEOS-Klinikum St. Clemens, werde ich dort noch Blumen und Kerzen auf dem Altar stellen. Dann ist diese Kapelle fertig – in der leider keine Gottesdienste zu Ostern stattfinden.
Anschließend fuhr ich noch ins AMEOS-Klinikum St. Clemens Oberhausen. Auch dort gibt es eine Kapelle, in der am Karsamstag – bereits um 16.00 Uhr – der erste Ostergottesdienst gefeiert wird. Ich bin froh und sehr dankbar, dass ich dort heute zwei Herren haben werde, die mich vor Ort unterstützen werden, sowohl in der Sakristei als auch während des Gottesdienstes. Insgesamt haben wir eine Frau und vier Männer, die grundsätzlich und ehrenamtlich für Küsterdienste, Lektorendienste, Kommunionhelfer:innen-Dienst und was sonst noch so nötig ist, bereit stehen.
In der Kapelle hatten wir noch die Gestaltung von Palmsonntag.
Das musste natürlich abgebaut und aufgeräumt werden. Einige Palmzweige hatten sich allmählich in der Kapelle verteilt …
Damit ich heute nicht zu viel machen musste, hatten wir – mein Kollege in der Krankenhaus-Seelsorge und ich – schon letzte Woche die Osterkerzen vorbereitet. Nun wollte ich noch in Ruhe andere Vorbereitungen erledigen, wie liturgische Bücher präparieren, Give-aways (Eier und Postkarten) vorbereiten und was man sonst schon so tun konnte. Auch der Altarraum wurde schon etwas österlich dekoriert: das Kreuz bekam eine Stola und Palmzweige, der Altar eine festliche Tischdecke.
Heute werden dann mit Hilfe der Helfer dieses alles in der Kapelle bereitet und dazu kommt noch besondere Festtagsbeleuchtung, die während des Ostergottesdienstes in der Kapelle für eine Effektbeleuchtung sorgen werden.
Nach über drei Stunden war ich dann wieder ziemlich erschöpft und kam gegen 21.30 Uhr gestern nach Hause. Danach ging es nur noch auf die Akupunkturmatte und dann ins Bett. Leider fand ich erst gegen 01.30 Uhr heute Morgen Schlaf und war wieder um 7.45 Uhr wach. Aber so ist das mit Post-Covid. Doch ich verließ die Kapelle mit einem tiefen Eindruck von Karsamstag, wie das nachfolgende Bild zeigt:
Dieses Bild symbolisiert für mich den heutigen Tag.
Es ist alles getan …
Ja, es ist alles getan. Ich werde nicht mehr durch die Geschäfte hetzen, mich nicht hinreißen lassen zu Hektik und Stress.
Stattdessen habe ich heute morgen in aller Ruhe die Laudes gebetet, etwas Klaviermusik gehört und dann gefrühstückt. Draußen singen die Vögel und ich höre auch das geschäftige Treiben – den regen Autoverkehr in den benachbarten Straßen. Doch für mich ist (fast) alles getan. Gleich singe ich noch mal das Exultet … und dann ist es gut.
Der Karsamstag ist für mich – wenn auch kein ganzer Tag – ein wirklicher Tage der Grabes-RUHE! Und wenn ich intensiv in mir hineinhorche, dann ist das eine verheißungsvolle Ruhe und eine erwartungsvolle Stille. Ich warte ruhig und geduldig auf den Augenblick, wo wir feiern werden, weil uns allen
DAS LEBEN BLÜHT!
Alle Fotos: copyright by Gerd A. Wittka, 2025
Heilige Woche
Palmsonntag –
Ein Tag in einer Stadt voll Hitze. Menschen strömen durch die Straßen Jerusalems, und Jesus, der auf einem Esel sitzt, wird von Jubel und Anerkennung getragen. Kleider und Zweige liegen auf dem Pflaster – eine einfache Einladung, ein stiller Applaus für den, der anders ist.
Gründonnerstag –
Am Tisch, der mehr als nur Essen teilt, versammelt sich eine Gruppe, die noch nicht weiß, dass dies ein einmaliger Moment ist. Brot, Wein und leise Worte werden zum Abschied, das letzte gemeinsame Mahl mit den Vertrauten, ohne zu ahnen, wie sehr sich alles verändern wird.
Karfreitag –
Dann kommt der Augenblick, der alles in Bewegung setzt. Ein Verrat, der in den Gesichtern ein falsches Lächeln trägt, und Jesus geht einen Weg, den er längst vorhergesehen hat – einen Weg voller Schmerzen und Momenten voller Hohn Leugnung und Tränen.
Unter den kritischen Blicken, inmitten von Spott und Ablehnung, sind da auch leise Akte der Menschlichkeit: Frauen, die am Straßenrand weinen, und Veronica, die ihm ein Schweißtuch reicht, als stumme Geste, als Versuch, den Schmerz erträglicher zu machen.
Zum Schluss stehen nur die ganz Treuen: Maria, die mütterlich schweigend aushält, Maria von Magdala, die mehr sieht als nur den Moment, und Johannes, dessen stille Nähe mehr sagt als Worte. Und während das Leben an IHM zu zerbrechen scheint, hallt leise ein Satz durch die Menge – ein Soldat, der erkennt: „Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn!“
Doch hier endet die Geschichte nicht.
Karsamstag –
der Tag der Grabesruhe, ist kein leiser, endgültiger Abschied, sondern das Versprechen eines neuen Anfangs. Denn am Ende hat das Leben das letzte Wort – eine Auferstehung, die alle Schatten vertreibt, ein Beweis, dass das Licht immer über den Dunkelheit triumphiert.
nicht nur für die Vielen, die unbekannten, die unter Naturkatastrophen leiden die unter Stürmen zittern, in Trümmern schweigen, die durch Gewalt und Krieg zu Staub geworden sind
beten auch für die Vielen, dir mir bekannt sind, die meine Wege kreuzten früher und heute die zu tragen haben an ihrem Schicksal, ihrem Leid, ihrer Krankheit ihrer Trauer die still vorübergingen und doch geblieben sind.
beten
so ruft die Zeit so ruft mein Herz
Denn Beten fordert Zeit Geduld Liebe Kraft
und am Anfang und Ende Anfang
– GOTT
(c) Gerd A. Wittka, 04.04.2025, am Todestag von Martin Luther King
Meinung ./. Lüge
Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung. Aber nicht auf eigene Fakten.
Meinung ist kein Freifahrtschein für Lügen! Deshalb ist es wichtig, Fehlinformation zu entlarven und Lügen laut zu widersprechen! Lügen bleiben Lügen!