Gebet gegen Krieg

Gott,
Herr des Himmels und der Erde:
Wo dein Geist ist, da ist Freiheit,
wo deine Liebe wirkt, da ist Friede.

Erschüttert muss ich sehen,
wie ein europäisches Land in dieser vergangenen Nacht
ein anderes europäisches Land angegriffen hat.

Ich sehe und höre Nachrichten und Berichterstattung
und fühle meine Hilflosigkeit.

Wie sehne ich mich manchmal danach,
dass DU direkt einschreitest.

Aber ich weiß, dass die Kriege unter uns Menschen
Folge unserer Freiheit und zugleich unserer Verführbarkeit
für das Böse sind.

Ich verstehe nicht, wie ein Befehlshaber so kaltherzig mit dem Leben anderer Menschen umgeht,
sie in den Tod, in Leid und Verderben führt?!

Es ist ein himmelschreiendes Unrecht,
friedliche Menschen zu Hunderten, Tausenden und Millionen
einen Krieg aufzuzwingen, den sie nicht wollen.

Doch die Welt darf und kann nicht tatenlos zuschauen.
Wir müssen gut überlegen, wie wir den Kriegstreibern unserer Zeit
die Macht nehmen können, Zerstörung, Leid und Tod anzuzetteln.

Ich bitte dich für alle Menschen, die in dieser Zeit Macht und Einfluss haben;
ich bitte die für die Politiker:innen und alle, die in den Regierungen Verantwortung tragen,
ich bitte dich für Wirtschaftsunternehmen und NGO,
ich bitte dich für alle religiösen Menschen, die an einen Gottes des Friedens und der Freiheit glauben:

bewege ihre Herzen und erfülle sie mit deinen Heiligen Geist.
Er möge ihnen Einsicht schenken und
mit Ideen und Gedanken bereichern,
die ihnen Wege aufzeigen, dem Krieg ein Ende zu bereiten.

Ich bitte dich aber auch für uns alle, die wir vielleicht nur indirekt von diesem Krieg betroffen sind;
dass wir die Bereitschaft haben, die Last derer mitzutragen, die besonders unter diesem Krieg zu leiden haben.
Ich bitte dich darum, dass wir alle großherzig sind, besonders dann, wenn unsere Hilfe und Solidarität gefordert ist; ich bitte dich um Achtung und Respekt, wenn wir auf die Not von flüchtenden Menschen stoßen und ihnen die Hilfe zuteil werden lassen, die sie brauchen.

Heiliger Geist, du unser Beistand,
stärke uns in dieser heil-losen Zeit.

Amen.

(c) Gerd Wittka, 24.02.2022, am ersten Tag des Krieges, den Putin gegenüber der Ukraine begonnen hat.

alle Bilder – Quelle: www.pixabay.com




Leben oder Sterben?!

Gedanken nicht nur für einen Sonntagsgruß für Kranke

Sie kennen sicherlich die Cartoons von Charlie Brown und Snoopy, seinem treu begleitenden Hund.
Vor einigen Tagen bekam ich ein Cartoon von denen in die Hand: Charlie Brown und Snoopy sitzen nebeneinander auf einem Steg am See und schauen entspannt auf den See. Sie genießen offenbar dieses Atmosphäre. Und so entfährt es Charlie Brown: „Man lebt nur einmal.“ und Snoopy antwortete: „Falsch, wir sterben nur einmal. Wir leben JEDEN TAG!“

Wie so oft, können wir in solchen beinahe banalen Hinweisen im Alltag auf Lebensweisheiten hingewiesen werden, die wir sonst zu leicht übergehen würden.

Beim genaueren Überlegen, widerspricht Snoopy Charlie Brown ja eigentlich gar nicht.
Sondern er nutzt den Satz von Charlie Brown, um das Leben nicht von seiner reduzierten Seite her zu verstehen, sondern von seiner mannigfaltigen Seite.

Gerade in Zeiten der Krankheit sind wir in Gefahr, unsere derzeitige Situation von der Reduktion unserer Lebensmöglichkeiten her zu sehen.
Uns wird schmerzlich bewusst, was wir (momentan) nicht können, was uns verwehrt oder gar genommen wird.
Ja, es ist wahr: manchmal werden uns durch eine Krankheit vertraute Lebensabläufe genommen, zum Teil vorübergehend und zum Teil auch für immer.

Der Satz von Snoopy führt mir vor Augen: egal, wie dein Tag und dein Leben jetzt ist: ES IST DAS LEBEN, dass du jeden Tag lebst, auch heute, auch in und mit deiner Krankheit.
Krankheiten unterbrechen gewohnte Lebensweisen, aber sie unterbrechen nicht mein und auch nicht Ihr Leben.

Leichter gesagt als getan.

Aber wenn ich diese Weisheit zulasse, dann werde ich auch in Zeiten der Krankheit zur Frage an mich kommen:
„Was bedeutet es JETZT für mich zu LEBEN?“

Und dann beginne ich, nicht dem Verlust hinterher zu trauern, sondern meine Möglichkeiten zu suchen und hoffentlich zu finden.

„Möglichkeit“ – „Unmöglichkeit“

So jedenfalls konnte ich es bislang in meinen Zeiten der Krankheit erfahren.
Und diese Erfahrung lässt mich hoffen, dass sich solche Erfahrungen auch in Phasen schwerer oder gar lebensbedrohlicher Erkrankung wiederholen.

Gebe es uns Gott!


Alle Fotos: www.pixabay.com




Impuls zum 6. Sonntag im Jahreskreis 2022

Bibeltext: Jer 17, 5-8 (Hoffnung für alle)

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Meditation zum Text:

Ich kann nicht tatenlos da steh’n,
ich kann nicht tatenlos zuseh’n,
wie es dem Bach runter geht.

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Es ist zum Kotzen,
wir müssen klotzen –
noch ist es nicht zu spät!

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Woll’n wir nur auf die Trümmer schauen
und nicht selber daran bauen,
dass die Kirche – die erbebt –
sich erneut aus Asche hebt?!

„Es kommt auf mich an
es kommt auf dich an.
Wir wollen es versuchen –
allein auf uns gestellt!“

Doch ER droht uns zu fluchen,
wenn wir SEINE Hilf’ nicht suchen;
des Herrschers aller Welt,
DER uns in SEINEN Händen hält.

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Lasst uns – wenn wir denn bauen –
DER Gnad’ uns anvertrauen
und auch DEM Heiligen Geist,
der Zukunft uns verheißt.

Dreifaltigkeit – Mitte: DIE HEILIGE GEISTKRAFT

Text: © Gerd Wittka, 09.02.2022




Mein Platz…

Wüsste ich nicht, wo mein erfüllender und segensreicher Platz in der römisch-katholischen Kirche ist, ich wäre schon längst ausgetreten!




Reden und Schweigen

Manche verstehen es nicht, wie es sich mit öffentlichen Statements verhält.

Wer öffentliche Statements abgibt, aber keinen öffentlichen Diskurs will, sollte doch lieber schweigen.

Öffentliche Kommunikation ist keine Einbahnstraße!