Die stillen Held*innen

Stille Held*innen, Quelle: www.pixabay.com

Die Personen, über die ich heute hier schreiben möchte, ‚verstecken‘ sich hinter einem fachlichen Wortungetüm: randomisierte doppelblind-Studie (RCT englisch: randomized controlled trial).

Heute möchte ich die Personen in den Blick nehmen, die unter dem Begriff „Impfproband*innen“ geführt werden.

Das sind die Menschen, die sich bei der Entwicklung eines Impfstoffes bei der Erforschung eines möglichen Impfstoffes freiwillig als Testpersonen zur Verfügung stellen. (Ich möchte hier ausdrücklich außen vor lassen, ob sie dafür ein Entgelt bekommen oder nicht, denn das spielt hier für meine Gedanken eigentlich keine Rolle, ist irrelevant.)

Ich finde, dass solche Menschen, gerade auch in dieser aktuellen Corona-Pandemie zu den ’stillen Held*innen‘ unserer Zeit gehören.
(Ja, ich bin mir auch im Klaren darüber, dass der Begriff „Held*innen“ recht pathetisch klingt. Aber Sie können mir ja nach dem Lesen dieser Zeilen gerne einen geeigneteren Begriff vorschlagen.)



Zuvor aber eine kurze Erklärung zu ‚randomisierter Doppelblind-Studie‘:

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‚Randomisiert‘ bedeutet, dass die Impfprobanden zufällig für eine solche umfassende Impfstudie ausgesucht werden.

Doppelblind‘ bedeutet, dass sowohl die Forscher*innen wie die Proband*innen nicht wissen, ob sie den potentiellen arzneilichen Wirkstoff oder ein Placebo verabreicht bekommen. Das heißt, dass beide Seiten nicht wissen, welcher Stoff gereicht oder – wie bei der Corona-Impfstoffentwicklung – gespritzt wird.

Wesentliche Elemente der humanen Testphase sind folgende:

  1. Testung auf Veträglichkeit eines möglichen Impfstoffes
  2. Testung auf Nebenwirkungen
  3. Wirksamkeit eines möglichen Impfstoffes

Bei den Testungen auf Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten stellen sich Menschen als Testpersonen zur Verfügung, mit deren Einsatz ermittelt werden soll, ob der Impfstoff (der bereits vorher mitunter auch an Tieren erprobt) wurde, für Menschen gesundheitlich unbedenklich ist (Toxitizät = Giftigkeit der/des Wirkstoffe*s).
Menschen, die sich in dieser Testphase zur Verfügung stellen, gehen das Risiko ein, dass der erprobte Wirkstoff nicht verträglich ist oder gesundheitliche Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten aufweist. Dabei ist das Risiko zwar zuvor durch tierische Tests kalkulierbarer, aber es sind urchaus auch gefähliche Reaktionen, wie allergischer Art etc. möglich.
In der Phase, wo die Nebenwirkungen getestet werden, wird auch gleich mitgeteste, ob der Wirkstoff überhaupt wirksam ist.

In der dritten Phase wird dann die Wirksamkeit des möglichen Impfstoffes an einer großen Personengruppe geprüft und die prozentuale Wirksamkeitsrate ermittelt.

Die ersten beiden Phasen bergen für die Proband*innen das größere gesundheitliche Risiko.

Da in solchen Doppelblind-Studien auch ein gleicher Teil von Placebos verabreicht werden, haben die Proband*innen nicht unbedingt einen gesundheitlichen Vorteil davon, dass sie sich als Testperson zur Verfügung gestellt haben.

Held*innen – warum?

Wie vorab geschrieben: lassen Sie uns nicht über den Begriff „Held*innen“ streiten. Darum geht es mir nicht.

Mir geht es darum, dass wir mit mehr Dankbarkeit auf diese Menschen schauen.

Für mich sind sie ‚Held*innen‘, weil sie uneigennützig sich und ihre Gesundheit zur Verfügung stellen, um vielen Menschen zu helfen, sie womöglich vor schwersten Langzeitschäden oder sogar vor dem Tod zu bewahren!

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Ich habe großen Respekt und Hochachtung vor diesen Menschen, die sich zudem weltweit für solche Studien zur Verfügung stellen.
Das bedeutet, dass wir Menschen in den reicheren Nationen von Menschen in ärmeren Nationen profitieren, die trotz ihrer wirtschaftlichen und medizinisch schlechteren Lage bereit sind, ihr Leben und ihre Gesundheit für uns einzusetzen.

Wenn wir dieses mehr bedenken, dann hat das auch für mich ethisch-moralische Folgen:


  1. Wir müssen weltweit dafür sorgen, dass wirksame Mittel, Medikamente und Impfstoffe allen Menschen zu bezahlbaren Konditionen zur Verfügung gestellt werden.
  2. In der Diskussion, ob eine Impfung sinnvoll ist oder nicht, sollten wir auch den Einsatz der Proband*innen im Hinterkopf haben, die in einer Impfung ein mögliches Mittel sehen, das helfen kann. Und weil sie diese Hoffnung in solche Mittel haben, sind sie bereit, sich als Testpersonen zur Verfügung zu stellen. Wer also als Impfgegner*in die Impfung infrage stellt, stellt auch den Einsatz solcher Proband*innen infrage.
  3. Ich finde, angesichts solcher Hilfsbereitschaft sollten und dürften wir in der gesellschaftlichen Diskussion etwas demütiger und deutlich dankbarer sein.

Gebet:

Herr und Gott,
in unseren Zeiten gibt es immer wieder Menschen,
die selbstlos sich für das Wohl anderer Menschen einsetzen.
Dazu gehören auch jene Menschen, die sich als Proband*innen bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen zur Verfügung stellen.
Sie sind bereit ihre eigene Gesundheit und ihr Leben zu riskieren.

Guter Gott,
dankbar denke ich in diesen Zeiten an diese Menschen und bitte dich:
Segne ihr Leben, segne ihre menschenfreundliche Gesinnung und vergelte ihnen das Gute, dass sie der Menschheit tun.

Lass uns ihren Einsatz nicht als Selbstverständlichkeit hinnehmen und lass uns von ihnen lernen, wenn es darum geht, ob und wie wir bereit sind, uns für andere Menschen und deren Heil einzusetzen.
Amen.
(Gerd Wittka, 03.01.2021)




Johannes der Täufer

Ein Mann, der von sich selber absehen kann

„Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu Johannes sandten mit der Frage: Wer bist du?, bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias!“ ( Joh 1, 19b-20)

Heute lese ich diese Textpassage im Tagesevangelium.

Und wieder stocke ich bei diesem Dialog. Irgendwas weckte meine Aufmerksamkeit.

Und dann fiel mir auf: die Gesandten fragen Johannes danach, wer er sei?



Jetzt hätte Johannes die Gelegenheit zur Selbstdarstellung gehabt; er hätte alle seine Leistungen aufzählen können und was er schon erreicht hatte. Er hätte erzählen können, wie wunder- und sonderbar die Umstände seiner Geburt gewesen sind und dass man damals schon voller Erstaunen und Verwunderung gefragt hat, was aus diesem Kind wohl werden würde. (vgl. Lk 1,66)

Aber: anstatt auf Selbstdarstellung bedacht zu sein, erleben wir hier Johannes den Täufer als jemanden, der sehr aufmerksam ist, der zuhört, der sich umschaut und der nach dem Ursprung der Frage fragt, wer er denn sei?

Als aufmerksamer Mensch erkennt Johannes offenbar sehr schnell, dass auch die Priester und Leviten damals hofften, dass der Messias kommen würde, der sie auch von der Fremdherrschaft Roms befreien würde.
Das war damals wohl eine zentrale Sehnsucht aller gläubigen Juden gewesen.

Johannes entdeckt also die Frage hinter der Frage. Er merkt, dass die Menschen ihn nicht fragen, wer er sei, um ihn – Johannes – näher kennen zu lernen, sondern er versteht sofort, dass es nicht um ihn geht sondern um die Suche nach dem Messias.

Selber Jude, weiß Johannes um die Bedeutung dieser Frage.

Aber Johannes ist klug genug, die Frage nicht oberflächlich zu verstehen, sondern den tieferen Kern der Frage zu erfassen.
Und so ist seine Antwort auch nicht oberflächlich und egozentrisch.
Johannes antwortet buchstäblich tiefsinnig und erkennt darin den wahren Sinn ihrer Frage.

Ich wünsche mir, dass wir immer tiefer die Botschaften und Fragen der Menschen verstehen lernen, die vielleicht vordergründig formuliert, aber tiefgründig gemeint sind.

Um diese Fähigkeit zu trainieren, ist es nötig, eine Haltung einzunehmen, die nicht zu vorderst von sich selbst ausgeht, sondern von sich absehen kann.

Die Haltung des Johannes nennt man Bescheidenheit oder Demut. Es ist dieselbe Haltung, von der über den heiligen Papst Johannes XXIII. die Selbstaussage überliefert wird:

„Giovanni, nimm dich nicht so wichtig!“




Fest der unschuldigen Kinder?

TRIGGER-GEFAHR! — Thema: sexualisierte Gewalt — TRIGGER-GEFAHR! —

Quelle: www.pixabay.com

Schreckliche Bluttat an Kindern

Schon immer war mir dieser 28. Dezember irgendwie komisch.
Da feiern wir ein „Fest der unschuldigen Kinder“ und die Bibel berichtet uns von einer abscheulichen Bluttat des Herodes.
Auf seiner Suche nach dem neugeborenen König der Juden (-> Jesus Christus), in dem er eine Bedrohung seiner Macht und Herrschaft sieht, lässt er kurzerhand alle Knaben bis zu einem Alter von zwei Jahren ermorden.

Immer wieder wurde mir diese Textstelle so ausgelegt, dass die Kirche dieser „unschuldigen Kinder“ gedenkt, die ihr Leben für Jesus Christus lassen mussten.

Aber: diese Kinder waren keine Märtyer; deren Eltern wussten wahrscheinlich noch nicht einmal von dem „Grund“ des Herodes. Ihnen wurden ihre Knaben grausam entrissen. Sie und ihre Eltern hatten keine Wahl, sich für oder gegen ein solches ‚Martyrium‘ zu entscheiden!
Ich fand das immer wieder verstörend.



Kein historischer Bericht

Dann aber wurde später eingewandt, dass dieses Ereignis ja gar nicht historisch sein wird.
Das machte es aber für mich nicht besser.

Was für ein Gottesbild steckt dahinter? Möchte ich an einem solchen Gott glauben, der grausame Bluttaten an ungezählten Knaben zulässt, nur um seinen Sohn zu retten?

Das Einzige, was ich an dieser Erzählung erkennen kann, ist, dass Gott schon von Anfang an seine rettende Hand über seinen Sohn Jesus Christus hatte.

Aber: um das deutlich zu machen, hätten die Verfasser dieses Evangeliums nicht zu so grausamen Erzählungen greifen müssen! Das ist ziemlich über das Ziel hinausgeschossen!

Ich kann deshalb mit diesem „Fest“ für meine Spiritualität im Hinblick auf Weihnachten nichts anfangen.

Aktualisierung: Macht-Wahnsinn

Aber wenn ich auf Herodes schaue, erkenne ich einen Mann, der mit allen Mitteln um seine Macht kämpft. Er missbraucht seine Macht, um ‚unschuldiges‘ Leben zu töten, zu zerstören.

Symbolbild, Quelle: www.pixabay.com

Machtmissbrauch für sexualisierte Gewalt

Wenn ich diesen Gedanken näher an mich heranlasse, dann kommen mit heute unweigerlich ganz konkrete Menschen in den Sinn: Kinder und Jugendliche, die unter Missbrauch von Macht Opfer sexueller Gewalt wurden. Kinder und Jugendliche, deren Leben durch solche Taten nachhaltig zerstört wurden, weil sie traumatische Geschehen erlebt haben, die sie ihren Lebtag nicht mehr loslassen werden.

Mit kommen Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene in den Sinn, die von Geistlichen meiner Kirche Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind.

Ich fühle dann Beklemmungen, Schmerz, kalte Wut und tiefe Trauer, dass selbst in unserer Kirche Menschen nicht davor gefeit sind, ihre Macht zu missbrauchen, um das Leben anderer Menschen zu zerstören.

… vier Finger auf uns zurück …

Wenn wir also heute das „Fest der unschuldigen Kinder“ feiern und versucht sind, mit unserem Finger auf Herodes zu zeigen, der – aus blindem Machtwahn – auch vor den schrecklichsten Taten nicht zurückschreckte, dann sehe ich vier Finger, die auf meine eigene Kirche zurück zeigen, wo es auch – und sicherlich immer noch – Menschen und Amtsträger gibt, die ihre Macht und ihren Einfluß missbrauchen, um physisch und psychisch über wehrlose – zumeist junge – Menschen Gewalt an Leib und Seele auszuüben.

Das „Fest der unschuldigen Kinder“ sollte eigentlich ein „Gedenktag“ sein und uns darauf verweisen, wie sehr immer noch Machtstreben in der Kirche Unheil und Verbrechen begünstigt und möglich macht.

Und solange die Kirche selber immer auch ein Institution und Organisation ist, wo Macht eine entscheidende Rolle spielt (und das ist bei einer solchen hierarchischen Organisation gar nicht anders möglich), sollte uns alle, dieses Fest Warnung und Mahnung sein.

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Wer aus diesem heutigen Gedenktag wirklich lernen will, der muss den Mut haben, zu einer Kirche ohne – oder aber nur mit minimaler – Macht zu kommen.

Die gesellschaftlichen Entwicklungen, die die Kirche(n) immer mehr ent-machten, weil sie faktisch an gesellschaftlicher und politischer Bedeutung verlieren, könnte da ein historische Chance bieten.




Weihnachtsgruß

Bitte Ton einschalten!

Gesegnete
Weihnachten!




Weihnachten unter außergewöhnlichen Zuständen

Eine Predigt, die ich dieses Jahr nicht im Gottesdienst halten werde

Das Weihnachtsevangelium nach Lukas 2, 1-20

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Liebe Schwestern und Brüder,
unter außergewöhnlichen Umständen erblickte Jesus das Licht der Welt.
Außergewöhnlich haben Maria und Josef die Umstände der Vorbereitung Jesu Geburt managen müssen.

Die Umstände, die sie dazu gezwungen haben, lagen nicht in ihrer Macht.
Sie fanden sich in einer Realität wieder, die sicherlich nicht ihren eigenen Vorstellungen davon entsprachen, wie Jesus in die Welt kommen sollte.

Sie konnten die strapaziöse Reise nicht verschieben, konnten nicht sagen: wir warten lieber noch bis nach der Geburt und machen die Geburt hier zuhause zu einem familiären Ereignis.
Denn sie mussten jetzt das tun, was ihnen die Situation auferlegte.



Mir fällt auf, dass das Evangelium nichts darüber sagt, in welcher Stimmung sie loszogen. Es erzählt nicht, ob sie murrten oder Kritik übten.

Die Bibel erzählt relativ sachlich: Die Volkszählung fand statt, also machten sie sich auf den Weg.
Und sie konnten ihre Unterkunft in oder bei Betlehem nicht vorher buchen, keine Platzreservierung in einer Herberge. Ja schlimmer noch: als sie ankamen, war alles besetzt.

Solche Umstände will man nicht und denkt sie sich auch nicht aus.

Aber: Wieder kein Murren.

Stattdessen stellen sie sich der Situation und machen das Beste daraus.
Und das Beste war dieser Stall auf den Feldern nahe bei Betlehem.

An so einem Stall ist nichts heimelig; es ist kalt und vielleicht zugig. Es bietet einen Unterstand mit bestenfalls trockenem Heu für die Herde auf dem Felde. Sie haben buchstäblich für ihr Lager nur ein Dach über den Kopf.

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Was können wir froh sein, dass es uns heute doch viel besser geht.

Und doch: diese Weihnachten, dieses Geburtsfest Christi ist für uns auch außergewöhnlich.

Wir sind Umständen ausgesetzt, die wir nicht gemacht oder gewollt haben. Aber dennoch prägen sie unseren Alltag und das schon seit Monaten.
Auch wir müssen sehr situativ handeln; was wir uns bisweilen vorgestellt oder sogar geplant haben, wird durchkreuzt.

Liebe Schwestern und Brüder,
ich möchte keine platten Parallelen zwischen damals und heute ziehen, aber eine Gemeinsamkeit gibt es:

Weihnachten unter außergewöhnlichen Zuständen.

Doch die Zustände hindern Gott nicht dran, dass Jesus Christus zur Welt kommt.
Die Umstände können Gott nicht aufhalten, in dieser heiligen Nacht das Heil der Welt Mensch werden zu lassen.

Ja, wir dürfen sogar sagen, dass Gott gerade in diesen außergewöhnlichen Zuständen mit uns am Ball bleibt und uns sein Heil schickt.

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Wie von Gottes Hand geführt, meistern Maria und Josef ihre Situation auf dem Weg nach Betlehem und in Betlehem.
Gott lässt durch seine Engel verkündigen, dass er gerade in solchen Zeiten das Heil bringt und zwar allen Menschen.

Maria und Josef haben keine gewöhnliche Geburt ihres Sohnes erlebt und waren dennoch voller Freude.

Auch wir Christen feiern dieses Jahr kein gewöhnliches Weihnachtsfest.
Es ist verbunden mit Enttäuschung und unerfüllten Wünschen.

Doch wir Christen könnten uns darauf verstehen, es gerade deshalb mit großer Freude zu feiern.

Und seien wir mal ehrlich: unsere „Armseligkeit“, die wir heute bei diesem Weihnachtsfest 2020 hier in Deutschland erleben, ist doch nichts zu der Armseligkeit, in der Jesus geboren wurde.

Sie ist auch nichts zu der Armseligkeit, unter denen dieses Jahr Menschen weltweit Weihnachten begehen, manche sogar in buchstäblicher Todesangst, weil sie z.B. an Covid-19 erkrankt sind.

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Ich möchte Sie ermutigen:
gerade wenn Ihnen traurig zumute ist, wenn Sie an dieses Weihnachtsfest denken, mit den abgesagten Gottesdiensten usw.: besinnen Sie sich auf das geistliche Zentrum dieses Weihnachtsfestes!

Gott ist in Jesus Christus in die Welt gekommen, um das Dunkel der Welt zu erhellen:
Ihr Dunkel aber auch mein Dunkel;
Ihre Enttäuschungen, aber auch meine Enttäuschungen,
um unsere Hoffnung zu stärken,
Ihre und meine.

Ich wünsche uns allen ein wahrhaft gesegnetes Weihnachtsfest 2020!




Traurig, anstatt froh zu sein …

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Eigentlich müsste ich froh sein, vielleicht auch das Gefühl haben, erfolgreich gewesen zu sein:
In unserer Pfarrei ist eine Entscheidung gefallen, die ich sachlich und verantwortlich selber so gefordert habe.
Und so trage ich diese Entscheidung nicht nur mit, sondern habe wesentlich daran mitgewirkt.

Und trotzdem will sich keine wirklich Freude bei mir einstellen.
Denn ich weiß, dass diese Entscheidung für viele, die die Konsequenzen erleben werden, nicht leicht sein wird.

Es gibt im Leben diese Situationen, wo man spürt: es geht nicht anders. Vor allem bei aller Abwägung sachlicher und geistlicher Art.
Es ist eine der typischen Entscheidung zwischen zwei Übeln.

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Allein,und das lasse ich mir auch persönlich bei meiner Mitwirkung dieser Entscheidung nicht absprechen: entscheidend ist die Liebe (in Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe) und die Für- und Mitsorge anderen gegenüber, die solchen Entscheidungen zugrunde liegen.

Vielleicht mag es anmaßend erscheinen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass genau diese letzten Kriterien meine Entscheidung und mein persönliches Eintreten dafür geleitet haben.