würde

unser menschsein
zeigt sich darin
dass
würde
nicht nur
ein konjunktiv
ist

Gerd A. Wittka, 02.07.2023




‚Senioren‘-Impfung

Nun bin ich auch dafür reif …

Quelle: www.pixabay.com

Gestern habe ich zum ersten Mal eine Pneumokokken-Impfung erhalten.
Sie ist angeraten bei Menschen ab 60 Jahren und soll vor einer Lugenentzündung schützen, die von Pneumokokken ausgelöst werden kann.
Insbesondere ältere Menschen oder mit chronischen Vorerkrankungen sollten sich impfen lassen und diese Impfung im Abstand von sechs Jahren wiederholen.

Zur gestrigen Impfung eine kleine Schmunzelgeschichte:

Auf dem Aufklärungsbogen, den ich nach dem Aufklärungsgespräch zu unterschreiben hatte, stand auch der Hinweis, dass ich in den nächsten Tagen keine „aussergewöhnlichen schweren geistigen Arbeiten“ ausführen sollte…!
*hihi*„Den Zusatz hätte man sich bei mir gut sparen können“, sprach ich dann zu der Arzthelferin … und wir beide lachten!




Pride-Month June

Entgegen rechtsnationaler Propaganda ist der Juni seit Jahren der Pride-Month, der an den Stonewall-Aufstand in der Christopher Street erinnert.
Wir lassen uns von den Rechten, diesen Monat nicht streitig machen!

Zum heutigen 28. Juni (Jahrestag des Stonewall-Aufstands in der Christopher Street) schreibt die Aidshilfe Essen e.V. bei Instagram:

„Wir gedenken heute unseren mutigen Vorgänger:innen, die sich beginnend mit den #stonewallriots für die Rechte aller queeren Menschen einsetzten.
Ohne sie würde es heute keine Christopher-Street-Days und Prideveranstaltungen geben.
Stonewall was a riot – Es waren Aufstände.
Warum das auch heute noch wichtig ist, zeigen die jüngsten Ereignisse aus Hannover und Wien.
Wir geben nicht auf!“

https://www.instagram.com/p/CuBjeLEtBWR/?utm_source=ig_web_copy_link&igshid=MzRlODBiNWFlZA==

Ich schließe mit vollumfänglich dieser Erklärung an und lade schon jetzt zum ökumenischen Gottesdienst zum Ruhrpride (CSD) am Freitag, den 04.08.2023 um 18.00 Uhr in die evangelische Marktkirche in Essen ein.

Am Samstag, dem 5. August findet dann ab 11.00 Uhr die CSD-Parade und anschließend das Straßenfest in Essen statt.

Herzlich willkommen!




Fortschritt: Hasskriminalität stärker geahndet

Der Deutsche Bundestag hat mit der Mehrheit von SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP beschlossen, dass Hasskriminalität zukünftig stärker bei der Bemessung des Strafmaßes berücksichtigt wird.

Zunehmende Gewalt gegenüber Frauen und Queer-People

Angesichts zunehmender Gewalt gegenüber Frauen und Queer-People war wurde es nötig, den Gerichten im Strafverfahren anzuzeigen, dass diese Art der Hasskriminalität stärker bei der Bemessung des Strafmaßes berücksichtigt wird.


In einer Presseerklärung schreibt dazu das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:

Der Bundestag hat in seiner gestrigen Sitzung den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf für ein „Gesetz zur Überarbeitung des Sanktionenrechts – Ersatzfreiheitsstrafe, Strafzumessung, Auflagen und Weisungen sowie Unterbringung in einer Entziehungsanstalt“ beschlossen. Damit werden „geschlechtsspezifische“ sowie „gegen die sexuelle Orientierung gerichtete“ Tatmotive als weitere Beispiele für menschenverachtende Beweggründe ausdrücklich in die Strafgesetze zu Hasskriminalität (§ 46 StGB) aufgenommen.
Dazu erklärt Sven Lehmann, Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragter):
„Hasstaten und Gewalt gegen queere Menschen sind menschenverachtende Straftaten. Alltäglich werden in Deutschland LSBTIQ* angegriffen. Laut offiziellen Zahlen gibt es jeden Tag mindestens drei Angriffe auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ). Die Dunkelziffer ist deutlich höher. Diesen Straftaten muss der Staat entschlossen entgegentreten. Die ausdrückliche Aufnahme ‚geschlechtsspezifischer‘ sowie ‚gegen die sexuelle Orientierung gerichteter‘ Motive in den Gesetzestext erhöht bei den Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden die Sensibilität für LSBTIQ-feindliche Taten. Denn was Schwarz auf Weiß im Gesetzestext steht, findet in der Rechtspraxis mehr Beachtung. Die ausdrückliche Erwähnung dieser Beweggründe unterstreicht zudem, dass die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen schon frühzeitig solche Motive aufzuklären und zu berücksichtigen hat. LSBTIQ-Feindlichkeit wird so in Gerichtsverfahren eher strafverschärfend einbezogen und damit besser geahndet. Angeheizt von gezielten Kampagnen richtet sich Gewalt gegen sichtbares queeres Leben und soll LSBTIQ einschüchtern. Als demokratische Gesellschaft muss es unser Ziel sein, dass alle Menschen offen, sicher und angstfrei leben können und sich LSBTIQ* im Alltag nicht verstecken müssen. Im ressortübergreifenden Aktionsplan der Bundesregierung ‚Queer leben‘ ist die Sicherheit von LSBTIQ* eins von sechs Handlungsfeldern. Die Umsetzung mit der Zivilgesellschaft und den Bundesländern hat begonnen.
Auf ihrer letzten Sitzung hat sich auch die Innenministerinnenkonferenz verpflichtet, die Bekämpfung von LSBTIQ-feindlicher Gewalt weiter zu verbessern. Grundlage dafür müssen die Empfehlungen aus dem Abschlussbericht des Arbeitskreises ‚Bekämpfung homophober und transfeindlicher Gewalt‘ sein. Das Hellfeld muss weiter vergrößert und die Sensibilität und Prävention in Bezug auf LSBTIQ-feindliche Taten erhöht werden. Jede Tat sollte zur Anzeige gebracht werden.“ Hintergrund Zukünftig wird es in § 46 Strafgesetzbuch Grundsätze zur Strafzumessung heißen: „Bei der Zumessung wägt das Gericht die Umstände, die für und gegen den Täter sprechen, gegeneinander ab. Dabei kommen namentlich in Betracht: die Beweggründe und die Ziele des Täters, besonders auch rassistische, fremdenfeindliche, antisemitische, geschlechtsspezifische, gegen die sexuelle Orientierung gerichtete oder sonstige menschenverachtende [Beweggründe und Ziele des Täters]“. „Geschlechtsspezifische“ Beweggründe umfassen dabei auch solche Motive, die sich gegen die trans- oder intergeschlechtliche Identität des Opfers richten. In der aktuellen Version ist Hass gegen Frauen und LSBTIQ nicht explizit erwähnt, sondern fällt als Tatmotiv unter die Formulierung der „sonstigen menschenverachtenden“ Beweggründe.
2022 sind die registrierten Fälle von Hasskriminalität gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen (LSBTIQ*) weiter gestiegen. So wurden im Unterthemenfeld „sexuelle Orientierung“ 1.005 Straftaten (davon 227 Gewaltdelikte) und im Unterthemenfeld „geschlechtliche Diversität“ 417 Straftaten (davon 82 Gewaltdelikte) erfasst.
Aktionsplan „Queer leben“ der Bundesregierung: www.aktionsplan-queer-leben.de
Abschlussbericht des Arbeitskreises „Bekämpfung homophober und transfeindlicher Gewalt“: https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/nachrichten/2023/06/ak-abschlussbericht.html?nn=9388922


ERFOLG! -Parlament stärkt höhere Strafbemessung bei Hasskriminalität insbesondere bei Gewalt gegen Frauen und Queer-People!



Alarmstufe „Rot“ ?!

Deutsche Krankenhausgesellschaft – Aktionstag zur Krankenhaus-Reform

Auf einmal kann die Deutsche Krankenhausgesellschaft öffentlichkeitswirksam aktiv werden.
Nun liegen Pläne auf dem Tisch, wie die desolate Krankenhaus-Gesellschaft reformiert werden soll und plötzlich entdeckt die Krankenhaus-Gesellschaft die Öffentlichkeit für Ihre Belange!

Die Öffentlichkeit wird aufgerufen, sich an einer Protestnote zu beteiligen. Mitarbeitende in den Krankenhäusern werden ‚angespitzt‘, an Aktionen der eigenen Klinik teilzunehmen.

Doch das Problem mit der Krankenhaus-Landschaft ist nicht neu!



Und doch haben die Kliniken jahrelang ein marodes System mitgetragen und nicht schon frühzeitig ein Einlenken gefordert. Zwischenzeitlich sind sogar schon Kapital- und Aktiongesellschaften Krankenhaus-Träger geworden. Eine gewinnmaximierende Geschäftspolitik im Gesundheitssektor breitet sich immer weiter aus – wie ein Krebsgeschwür, dass letztendlich das ganze System noch mehr belastet.

Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl.
Denn ich erinnere mich an die Zeiten der Corona-Pandemie, wo gerade im Bereich der Pflege bisweilen unzumutbare Zustände bestanden haben. Sonderzahlungen wurde den Pflegekräften versprochen, stattdessen erst einmal nur „Applaus“, der nicht satt macht. Und wie lange mussten Pflegekräfte darauf warten, bis sie diese Sonderzulage erhielten. Und dann bekamen noch nicht mal alle Pflegebereiche diese Sonderzulage.
Wo hat sich da die Krankenhausgesellschaft öffentlichkeitswirksam für die Pflegenden eingesetzt?!

Bild von Holger Langmaier auf Pixabay

Aber jetzt auf einmal, erwarten sie den Schulterschluss der Pflegenden mit ihrer Aktion heute am 20.06.2023!

Loyalität ist keine Einbahnstasse! – Wertschätzung gegenüber den Pflegenden sieht anders aus.

Da reicht es auch nicht aus, dass man zwischendurch mit Catering-Aktionen den Mitarbeiter:innen ein paar mal mit einem kleinen Imbiss oder einem Eis buchstäblich ‚abspeisen‘ will.
Ich bin mir sicher: die Mitarbeitenden würden viel lieber sich ein Eis in entspannterer Atmosphäre daheim und bei ihren Lieben gönnen, als in einer gewieften PR-Aktion des Krankenhaus-Trägers!

Nein, liebe Deutsche Krankenhausgesellschaft: eure heutige Aktion ist in meinen Augen völlig unglaubwürdig und in Teilen sogar bigott!
Deshalb beteilige ich mich nicht an eurer Aktion, solange ihr euch nicht auch deutlich stärker für das Wohl und die Belange der Pflegenden sowohl intern als auch nach außen hin einsetzt!




20. Juni: Weltflüchtlingstag der UN

Unsere Verantwortung für Flüchtlinge: Die Tragödie auf dem Mittelmeer

Foto: www.pixabay.com

Einmal im Jahr, am 20. Juni, findet der Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen statt. Es ist eine Gelegenheit, die Aufmerksamkeit auf die Millionen von Menschen zu lenken, die weltweit auf der Flucht sind, und die dringende Notwendigkeit zu betonen, ihnen Schutz und Unterstützung zu bieten. Insbesondere müssen wir unsere Verantwortung gegenüber den Flüchtlingen wahrnehmen, die über marode Boote versuchen, das Mittelmeer zu überqueren, und dabei ihr Leben riskieren.



Das Mittelmeer hat sich zu einem tödlichen Hindernis für viele Flüchtlinge entwickelt, die vor Krieg, Gewalt, Armut und Verfolgung fliehen. Jedes Jahr wagen tausende Menschen die gefährliche Überfahrt, angetrieben von der verzweifelten Hoffnung auf Sicherheit und einem besseren Leben. Die Realität ist jedoch erschütternd: Viele von ihnen verlieren dabei ihr Leben in den gefährlichen und unkalkulierbaren Gewässern des Mittelmeers.

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass diese Flüchtlinge keine andere Wahl haben. Sie sind gezwungen, auf diese gefährlichen und unsicheren Reisen zu gehen, weil sie in ihren Heimatländern mit unerträglichen Lebensbedingungen und existenziellen Bedrohungen konfrontiert sind. Der Krieg, die Instabilität, wirtschaftliche Verzweiflung oder Verfolgung aus unterschiedlichen Gründen zwingen sie, ihre Heimat zu verlassen und sich auf die gefährliche Reise zu begeben.

Als Mitglieder einer globalen Gemeinschaft tragen wir eine gemeinsame Verantwortung, diesen Menschen zu helfen. Es liegt an uns, Maßnahmen zu ergreifen, um die Tragödie auf dem Mittelmeer zu beenden und den Schutz der Flüchtlinge zu gewährleisten. Dies erfordert eine umfassende, koordinierte und menschenwürdige Antwort.

Erstens müssen wir die Rettungs- und Suchkapazitäten im Mittelmeer verstärken. Die humanitären Organisationen, die sich auf dem Meer befinden, leisten bereits Großes, aber sie sind überfordert. Die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen und Unterstützung für diese Organisationen ist entscheidend, um Menschenleben zu retten.

Zweitens müssen wir uns verstärkt für politische Lösungen und die Bekämpfung der Ursachen von Flucht einsetzen. Frieden, Stabilität und Entwicklung in den Herkunftsländern der Flüchtlinge sind langfristige Ziele, die wir durch diplomatische Bemühungen, Unterstützung von Konfliktlösungen und Förderung nachhaltiger Entwicklung erreichen müssen.

Drittens müssen wir die legale und sichere Migration erleichtern. Dies könnte beinhalten, großzügigere Aufnahmeprogramme für Flüchtlinge zu schaffen, die sich bereits auf der Flucht befinden, und die Visa- und Asylverfahren zu verbessern, um den Menschen einen regulären und sicheren Zugang zu ermöglichen.

Schließlich müssen wir als Gesellschaft Vorurteile und Stereotypen bekämpfen, die gegenüber Flüchtlingen existieren. Eine bessere Integration derjenigen, die bereits angekommen sind, sowie Sensibilisierungskampagnen können dazu beitragen, die Akzeptanz und das Verständnis für Flüchtlinge in der Gesellschaft zu fördern.

Der Weltflüchtlingstag erinnert uns daran, dass Flüchtlinge keine abstrakten Zahlen sind, sondern Menschen, die verzweifelt nach Sicherheit und Schutz suchen. Es liegt in unserer Verantwortung, ihnen diese Hilfe und Unterstützung zu bieten. Die Tragödie auf dem Mittelmeer darf nicht länger ignoriert werden. Wir müssen handeln, um das Leiden zu beenden und den Flüchtlingen eine bessere Zukunft zu ermöglichen.


Tipp zur Unterstützung:

Ich persönlich unterstütze seit einigen Jahren die private deutsche Initiative „Sea eye“, einer Seenotrettungshilfe, die als Verein tätig wird, um Flüchtende, die auf dem Mittelmeer vom Ertrinken bedroht sind, zu retten.

Ich empfehle gerne die Seite von Sea eye und auch die Unterstützung dieses Vereins.