Hier sieht man, wie ich die Temperatur im Wohnzimmer gedrosselt habe, um weniger Energie fürs Heizen zu verbrauchen.
Die Temperaturen gehen komfortabel bis max. 20,5 Grad Celsius. An Tagen mit praller Sonne steigen die Temperaturen wegen der vielen Fenster auch höher an.
In den anderen Räumen habe ich maximal 19 Grad, in der Küche sogar im Mittel noch weniger.
Lediglich im Bad heize ich morgens und abends auf 21 Grad, ansonsten dort auch nur 19 Grad.
Ich bin gespannt, ob es was gegen den Putin-Krieg nutzt!
‚Re-erdigung‘ – Neue Bestattungsform
Eine neue Bestattungsform, die „Reerdigung“ sorgt für vielfältige Diskussionen. Auch ich selber war bis vor einigen Monaten noch skeptisch, wenn ich davon hörte, dass der Leichnam ‚kompostiert‘ würde.
Mein Gedanke war dann spontan: „Und dann? Lande ich als Kompost in irgendeinem Vorgarten?“
NEIN! Denn nach dem deutschen Bestattungsrecht ist es so, dass jegliche Form von verstorbenen Menschen bestattet werden MUSS -> Bestattungspflicht! Das gilt auch für die Reerdigung. Die Erde, die zurückbleibt, wird in einem regulären Grab auf einem ausgewiesenen Friedhof bestattet.
Die Reerdigung ist eine besonders ökologische Form und etwa so günstig wie eine Urnenbeisetzung.
Im NDR ist ein Beitrag über die bundesweit vierte Reerdigung zu sehen, den ich zur eigenen Beschäftigung mit diesem Thema sehr empfehlen kann.
Mir ist klar, dass auch diese neue Bestattungsform erst einmal ungewöhnlich ist. Seitens der evangelischen Kirche hat man sich teilweise schon sehr positiv dazu positioniert, weil auf nichts, was ein christliches Begräbnis ausmacht, verzichtet werden muss.
Große Betroffenheit verursachte die Meldung, dass eine Radfahrerin, die bei einem Verkehrsunfall lebensgefährlich verletzt wurde übermäßig lange auf Rettungsdienste warten musste, weil deren Fahrzeuge wegen einer Blockade von Umweltschützter:innen der ‚Letzten Generation‘ im Stau stecken blieben.
Das Engagement von Klimaschützer:innen in allen Ehren. Aber wenn dadurch Menschenleben gefährdet werden, müssen Klimaschützer:innen sich schon Kritik gefallen lassen, ob da nicht eine Grenze überschritten wurde?
Mit solchen Aktionen oder militanten Protesten wird man nicht viel erreichen.
Das Ziel von Protesten und Demos für mehr Klimaschutz muss es letztendlich sein, die Bevölkerung für mehr Klimaschutz zu gewinnen.
Doch wenn durch solche Aktionen Menschenleben gefährdet werden, ist dies auch ein Bärendienst für das Anliegen von Klimaschützer:innen.
Deswegen scheint es mir unumgänglich, solche Aktionen kritisch zu hinterfragen und die nötigen Konsequenzen daraus zu ziehen!
Ich persönlich kann Aktionen, die zwar gute Absichten verfolgen, deren Mittel aber Menschen gefährden, nicht unterstützen und lehne sie deshalb ab.
… oder: wie mit Angst und der derzeitigen Energiekrise fragwürdige politische und wirtschaftliche Ziele verfolgt werden.
In der investigativen Sendung „monitor“ wurde der Frage nachgegangen, was dran ist an der inflationären Warnung vor einem möglichen blackout unserer Stromversorgung.
Oder: Wie ein Wort mein ‚Bild‘ von hungernden Menschen prägte
Ob dieses Mädchen überlebt hat? Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Biafra#/media/Datei:Starved_girl.jpg
Inbegriff für den Hunger in der Welt
Es sind solche Bilder und das Wort „Biafra-Kind„, die meine kindliche Sicht von hungernden Kindern in Afrika geprägt haben. Erst viele Jahre später habe ich mich mit den Hintergründen von „Biafra“ beschäftigt.
Und hin und wieder wurde man als Kind auf die „hungernden Kinder in Afrika“ hingewiesen, wenn man nicht sorgfältig genug mit dem eigenen Essen umging.
Nun ist es sicherlich erzieherisch nicht die klügste Methode ein ’schlechtes Gewissen zu machen‘, um einen wertschätzenden Umgang mit der eigenen Nahrung zu erreichen.
Aber noch heute fällt mir der Begriff ‚Biafra-Kind‘ ein, wenn ich über das Thema des weltweiten Hungers nachdenke.
Welternährungstag
Heute, am 16. Oktober 2022 (übrigens nach mein Namenstag -> Gerardus Majella), begehen wir den Welternährungstag. Er erinnert uns daran, dass täglich über 50.000 Menschen an den Folgen des Hungers sterben. Er erinnert uns daran, dass auch heute noch, nach über 50 Jahren der Hungerkatastrophe in Biafra fast 768 Millionen Menschen unter chronischem Hunger leiden!
Zugleich bei uns immer wieder Bilder, von vergammelten Lebensmitteln, von Lebensmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten ist und von Geschäften ‚entsorgt‘ werden muss. (Leider habe davon keine lizenzfreien Bilder im Netz gefunden, sodass ich mich mit dieser Vektorgrafik zufrieden geben muss!)
Hunger bekämpfen
Der heutige Welternährungstag erinnert uns daran, dass wir noch immer nicht mit dem Hunger in der Welt fertig sind. Der heutige Welternährungstag will uns dafür sensibilisieren, wie wir in den Wohlstandsländern dieser Erde mit unserer Nahrung und auch mit dem Überfluss an Nahrung umgehen. Der heutige Welternährungstag stellt mir persönlich auch die Frage, wie mein eigenes Leben verlaufen wäre, wenn ich nicht in Deutschland, sondern 1963 in Biafra geborgen worden wäre? Wahrscheinlich hätte ich diesen Text dann gar nicht mehr schreiben können, weil ich selber schon längst an den Folgen des Hungers gestorben wäre!
Ja, wir alle werden nicht umhin kommen: wir müssen sparen; sparen an Energie wegen der gestiegenen Gas- und Strompreise, sparen am Sprit wegen der gestiegenen Benzinpreise, sparen an Lebensmitteln wegen der gestiegenen Lebensmittelpreise.
Ja, wir werden sparen müssen.
Nur: unter dem Diktat es „müssen“ zu müssen haben viele von uns Schwierigkeiten damit. Etwas tun zu müssen, bedeutet für viele, dass sie sich ihrer ‚Freiheit‘ beschränkt oder gar beraubt fühlen.
Dennoch: wenn notwendiges Sparen auf breite Akzeptanz stoßen soll, dann ist es wichtig, dass die Menschen auch wissen und bejahen, wofür sie sparen!
Bei vielen Wellness-Methoden stehen auch die Begriffe ‚Entschleunigung‘, ‚Entlastung‘, ‚Entschlackung‘, ‚Vereinfachung‘ oder ‚Genügsamkeit‘ auf dem Plan!
Wie einfach könnte es also sein, wenn wir diese Begriffe positiv belegen bei unserem Bemühen, sparen zu müssen?
Versuchen wir einfach mal, einige Sparbegriffe mit positiven Wellness-Gedanken zu verknüpfen:
Höchstgeschwindigkeit drosseln = CO2-Belastung reduzieren, Umwelt schonen, Entschleunigen, mehr Sicherheit im Straßenverkehr, …
Heizenergie einsparen durch Temperatursenkung = Ressourcen bewahren, CO2 und andere klimaschädlichen Immissionen reduzieren, Lebensräume für Natur erhalten, Geld sparen, …
Alternative Verkehrsmittel nutzen (Fahrrad, ÖPNV, …) : Entschleunigung, Stressverringerung, Umwelt und Klima schützen, …
Das Tempolimit ist zum Greifen nah. Endlich bricht die ideologische Barriere in der CDU auf. Jetzt kommt es auf jede Stimme an. Lasst uns gemeinsam die FDP und den Verkehrsminister Wissing überzeugen! Mit einem Tempolimit können wir komplett kostenfrei ab sofort bis zu 3,7 Milliarden Liter Benzin und Diesel sowie 9,2 Millionen Tonnen CO2 jährlich einsparen. Let’s do it! – Bitte unterstütze mit deiner Unterschrift diese Petition, die noch nie so viel Erfolgschancen hatte wie JETZT!
Wir dürfen gerne von unseren guten Nachbarn lernen! Bild von Mudassar Iqbal auf Pixabay
Ökosiegel für Gas und Atomenergie ???!!!
Ja, ist denn schon wieder der 1. April?
Eine Mehrheit im EU-Parlament hat sich dafür ausgesprochen, Gas und Atomenergie als nachhaltige Energiequelle anzuerkennen und damit quasi ein Ökosiegel zu vergeben.
Ich frage mich, ob wir schon alle die Bilder von Tschernobyl (Ukraine) und Fukushima (Japan) vergessen haben?!
Aus guten Gründen haben wir hier in Deutschland den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen: die nukleare Gefahr und auch die ungelöste Frage der Endlagerung des Atommülls zeigen uns doch ganz klar: Atomenergie ist keine beherrschbare und erst recht keine günstige und nachhaltige Energieerzeugung. Nachhaltig ist allenfalls die ökologisch und ökonomische Belastung durch die Nutzung der Atomenergie!
Das jetzt aber gerade auch die CDU/CSU auf eine Verlängerung der Laufzeiten für Atommeiler drängen (obwohl die Atomkraftbetreiber dieses selbst für völlig unwirtschaftlich halten), zeigt eigentlich nur, wie niedrig die Halbwertszeit des Erinnerungsvermögens bei solchen Politiker:innen ist, was die reelle Gefahr durch Atomenergie angeht.
Dass viele unserer Nachbarstaaten sich dennoch für die Atomenergie aussprechen ist kein Beweis dafür, dass es richtig und verantwortbar sei oder sein könnte!
Wer heute weiterhin auf Atomenergie setzt, setzt auf die Bedrohung unzähliger – hoffentlich noch nach uns lebender – Menschengenerationen hier in Europa und weltweit.
Es ist ein ignoranter Größenwahnsinn, wenn die Mehrheit des EU-Parlamentes diese höchstgefährliche Energiequelle auch noch mit einem Öko-Siegel versieht!
Wie irre muss man sein, um eine solche Entscheidung zu treffen?! Oder sind die alle schon irgendwie ‚verstrahlt‘?!
Evangelische und katholische Kirche beteiligen sich am kommenden Klima-Streik am 20. September 2019. Sie unterstützen öffentlichkeitswirksam dieses Anliegen und sind auch bei manchen Protest-Demos mit eigenen Wortbeiträgen vertreten.
Ich selber unterstütze ausdrücklich diesen Aktionstag und auch in meinem Zuständig- und Verantwortungsbereich werbe ich für die Teilnahme an dieser Klimastreik-Demo.
Kritische Anfragen
Dennoch kann ich nicht umhin, kritische Rückfragen zu stellen, gerade auch im Hinblick auf die Fragen, welche Beiträge Kirchen und Christ*innen bereits in der Vergangenheit beispielhaft geleistet haben, um ein praktisches Vorbild in der Frage des Klimaschutzes zu sein?
Mir geht es darum – auch in der Rückschau – das in den Blick zu nehmen, wo wir als Kirche und einzelne Christ*innen schon längst und ohne größere Anstrengungen hätten handeln können!
Ich frage mich zum Beispiel, wie es bei unseren Pfarreien mit dem Stromverbrauch aussieht?
Ist es mittlerweile Standard, dass unsere Pfarreien Ökostrom beziehen, für Kirche und Gemeindegebäude?
Oder wie ist es mit unseren Pfarrei-Entwicklungs-Prozessen (PEP)? Welche Rolle spielt die Ökologie bei den vorgenommenen oder anstehenden Entscheidungen?
Wurde z.B. die Energie- und Ökobilanz bei der Frage berücksichtigt, welche Kirchen oder andere Gebäude erhalten und welche geschlossen werden?
Oder wie ist es mit ökologischen Innovationen? In meiner früheren Pfarrei gab es Anfang der 2000er Jahre einen Arbeitskreis „Ökologie“, in dem ich mitgewirkt habe. Bis zu meinem Ausscheiden sind keine signifikanten Vorschläge aus den Beratungen umgesetzt worden, wie z.B. Photovoltaik-Anlagen oder Umstieg von Ölheizung auf ökologischere Heizanlagen, obwohl Erneuerungen anstanden. Mittlerweile ist ein Gebäude sogar zu einem Pfarrzentrum ausgebaut worden, aber die Pläne, dort eine Photovoltaikanlage zu installieren, in einem benachbarten Garten eine Regenauffang-Anlage für die Toilettenspülungen zu bauen oder auch nur Solarthermie-Anlagen für Warmwasser … alles nicht umgesetzt; und das, obwohl Geld für Umbau in die Hand genommen wurde und es Förderprogramme gab oder auch noch gibt!
Und wie halten wir es mit der Abfallproblematik bei unseren Veranstaltungen? Was ist mit Einwegprodukten? Kaufen wir für die verschiedenen Grillabende in Gemeinde oder Verbände Ökofleisch von regionalen Anbietern, oder geht es uns ums ‚möglichst billig‘? Was ist mit dem Kaffee, der viel in unseren Gemeinden verbraucht wird: ökologisch und fair gehandelt?
Es ist das eine, wenn Spitzen der Stadtkirche sich am Freitag sogar mit Statements bei Klimastreik-Demonstationen beteiligen. Das andere ist aber auch die nötige und selbstkritische Rückfrage:
Was tun wir? Und auch: was haben wir bereits in der Vergangenheit versäumt, zu tun?
Ich selber beziehe schon seit Anfang der 2000er Jahre Ökostrom und bei meinem Stromanbieter werde ich dafür belohnt, wenn ich den Stromverbrauch weiter reduzieren. Bislang war es mir immer noch jedes Jahr möglich, den Stromverbrauch zu reduzieren, obwohl z.B. auch sämtliches Warmwasser in meinem Haushalt über Durchlauferhitzer bereit gestellt wird. Und ich habe nicht das Gefühl, dass mein Lebenskomfort dadurch spürbar gesunken ist.
Auch in anderen Bereichen frage ich mich zuerst: wie kann ich ohne großen Aufwand kleine ökologische Schritte gehen? – fairgehandelter Ökokaffee ist bei mir Standard – schrittweise Umstieg aufLED-Leuchten – mehr und mehr ökologisch und fair gehandelte Kleidung verschiedener Anbieter wie z.B. grundstoff.net – verpackungsfreies Obst und Gemüse (bevorzugt ‚bio‘) – als erste Option immer BIO-Lebensmittel – Umstieg von Duschgel auf Dusch-Seifen in Sisal-Säckchen – …
Ich weiß, dass ich da lästig bin, aber ich denke, bei Kirchens bleiben wir bislang deutlich unter unseren – leicht umzusetzenden – Möglichkeiten.