Lifestyle: sparen!

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Aus der Not eine Tugend machen

Ja, wir alle werden nicht umhin kommen: wir müssen sparen; sparen an Energie wegen der gestiegenen Gas- und Strompreise, sparen am Sprit wegen der gestiegenen Benzinpreise, sparen an Lebensmitteln wegen der gestiegenen Lebensmittelpreise.

Ja, wir werden sparen müssen.



Nur: unter dem Diktat es „müssen“ zu müssen haben viele von uns Schwierigkeiten damit.
Etwas tun zu müssen, bedeutet für viele, dass sie sich ihrer ‚Freiheit‘ beschränkt oder gar beraubt fühlen.

Dennoch: wenn notwendiges Sparen auf breite Akzeptanz stoßen soll, dann ist es wichtig, dass die Menschen auch wissen und bejahen, wofür sie sparen!

Wellnessgedanke

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Bei vielen Wellness-Methoden stehen auch die Begriffe ‚Entschleunigung‘, ‚Entlastung‘, ‚Entschlackung‘, ‚Vereinfachung‘ oder ‚Genügsamkeit‘ auf dem Plan!

Wie einfach könnte es also sein, wenn wir diese Begriffe positiv belegen bei unserem Bemühen, sparen zu müssen?

Versuchen wir einfach mal, einige Sparbegriffe mit positiven Wellness-Gedanken zu verknüpfen:

  • Kraftstoff sparen = CO2-Belastung reduzieren, Umwelt schonen, Geld sparen,
  • Höchstgeschwindigkeit drosseln = CO2-Belastung reduzieren, Umwelt schonen, Entschleunigen, mehr Sicherheit im Straßenverkehr, …
  • Heizenergie einsparen durch Temperatursenkung = Ressourcen bewahren, CO2 und andere klimaschädlichen Immissionen reduzieren, Lebensräume für Natur erhalten, Geld sparen, …
  • Alternative Verkehrsmittel nutzen (Fahrrad, ÖPNV, …) : Entschleunigung, Stressverringerung, Umwelt und Klima schützen, …



Tempolimit – JETZT!

Bild von Christine Sponchia auf Pixabay

Das Tempolimit ist zum Greifen nah. Endlich bricht die ideologische Barriere in der CDU auf. Jetzt kommt es auf jede Stimme an. Lasst uns gemeinsam die FDP und den Verkehrsminister Wissing überzeugen! Mit einem Tempolimit können wir komplett kostenfrei ab sofort bis zu 3,7 Milliarden Liter Benzin und Diesel sowie 9,2 Millionen Tonnen CO2 jährlich einsparen. Let’s do it! – Bitte unterstütze mit deiner Unterschrift diese Petition, die noch nie so viel Erfolgschancen hatte wie JETZT!

Bitte nutzt für Eure Unterstützung den folgenden Link zu CHANGE.org

Lieben Dank!
Gerd

Wir dürfen gerne von unseren guten Nachbarn lernen!
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Ökosiegel für Gas und Atomenergie ???!!!

Ja, ist denn schon wieder der 1. April?

Eine Mehrheit im EU-Parlament hat sich dafür ausgesprochen, Gas und Atomenergie als nachhaltige Energiequelle anzuerkennen und damit quasi ein Ökosiegel zu vergeben.



Ich frage mich, ob wir schon alle die Bilder von Tschernobyl (Ukraine) und Fukushima (Japan) vergessen haben?!


Aus guten Gründen haben wir hier in Deutschland den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen: die nukleare Gefahr und auch die ungelöste Frage der Endlagerung des Atommülls zeigen uns doch ganz klar: Atomenergie ist keine beherrschbare und erst recht keine günstige und nachhaltige Energieerzeugung.
Nachhaltig ist allenfalls die ökologisch und ökonomische Belastung durch die Nutzung der Atomenergie!

Das jetzt aber gerade auch die CDU/CSU auf eine Verlängerung der Laufzeiten für Atommeiler drängen (obwohl die Atomkraftbetreiber dieses selbst für völlig unwirtschaftlich halten), zeigt eigentlich nur, wie niedrig die Halbwertszeit des Erinnerungsvermögens bei solchen Politiker:innen ist, was die reelle Gefahr durch Atomenergie angeht.

Dass viele unserer Nachbarstaaten sich dennoch für die Atomenergie aussprechen ist kein Beweis dafür, dass es richtig und verantwortbar sei oder sein könnte!

Wer heute weiterhin auf Atomenergie setzt, setzt auf die Bedrohung unzähliger – hoffentlich noch nach uns lebender – Menschengenerationen hier in Europa und weltweit.

Es ist ein ignoranter Größenwahnsinn, wenn die Mehrheit des EU-Parlamentes diese höchstgefährliche Energiequelle auch noch mit einem Öko-Siegel versieht!

Wie irre muss man sein, um eine solche Entscheidung zu treffen?!
Oder sind die alle schon irgendwie ‚verstrahlt‘?!


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Kirche und Klimastreik

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Notwendige Unterstützung

Evangelische und katholische Kirche beteiligen sich am kommenden Klima-Streik am 20. September 2019.
Sie unterstützen öffentlichkeitswirksam dieses Anliegen und sind auch bei manchen Protest-Demos mit eigenen Wortbeiträgen vertreten.

Ich selber unterstütze ausdrücklich diesen Aktionstag und auch in meinem Zuständig- und Verantwortungsbereich werbe ich für die Teilnahme an dieser Klimastreik-Demo.

Kritische Anfragen

Dennoch kann ich nicht umhin, kritische Rückfragen zu stellen, gerade auch im Hinblick auf die Fragen, welche Beiträge Kirchen und Christ*innen bereits in der Vergangenheit beispielhaft geleistet haben, um ein praktisches Vorbild in der Frage des Klimaschutzes zu sein?



Mir geht es darum – auch in der Rückschau – das in den Blick zu nehmen, wo wir als Kirche und einzelne Christ*innen schon längst und ohne größere Anstrengungen hätten handeln können!

  1. Ich frage mich zum Beispiel, wie es bei unseren Pfarreien mit dem Stromverbrauch aussieht?
  2. Ist es mittlerweile Standard, dass unsere Pfarreien Ökostrom beziehen, für Kirche und Gemeindegebäude?
  3. Oder wie ist es mit unseren Pfarrei-Entwicklungs-Prozessen (PEP)?
    Welche Rolle spielt die Ökologie bei den vorgenommenen oder anstehenden Entscheidungen?
  4. Wurde z.B. die Energie- und Ökobilanz bei der Frage berücksichtigt, welche Kirchen oder andere Gebäude erhalten und welche geschlossen werden?

Nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben

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Oder wie ist es mit ökologischen Innovationen?
In meiner früheren Pfarrei gab es Anfang der 2000er Jahre einen Arbeitskreis „Ökologie“, in dem ich mitgewirkt habe. Bis zu meinem Ausscheiden sind keine signifikanten Vorschläge aus den Beratungen umgesetzt worden, wie z.B. Photovoltaik-Anlagen oder Umstieg von Ölheizung auf ökologischere Heizanlagen, obwohl Erneuerungen anstanden. Mittlerweile ist ein Gebäude sogar zu einem Pfarrzentrum ausgebaut worden, aber die Pläne, dort eine Photovoltaikanlage zu installieren, in einem benachbarten Garten eine Regenauffang-Anlage für die Toilettenspülungen zu bauen oder auch nur Solarthermie-Anlagen für Warmwasser … alles nicht umgesetzt; und das, obwohl Geld für Umbau in die Hand genommen wurde und es Förderprogramme gab oder auch noch gibt!

Und wie halten wir es mit der Abfallproblematik bei unseren Veranstaltungen? Was ist mit Einwegprodukten? Kaufen wir für die verschiedenen Grillabende in Gemeinde oder Verbände Ökofleisch von regionalen Anbietern, oder geht es uns ums ‚möglichst billig‘? Was ist mit dem Kaffee, der viel in unseren Gemeinden verbraucht wird: ökologisch und fair gehandelt?

Es ist das eine, wenn Spitzen der Stadtkirche sich am Freitag sogar mit Statements bei Klimastreik-Demonstationen beteiligen.
Das andere ist aber auch die nötige und selbstkritische Rückfrage:

Was tun wir? Und auch: was haben wir bereits in der Vergangenheit versäumt, zu tun?

Ich selber beziehe schon seit Anfang der 2000er Jahre Ökostrom und bei meinem Stromanbieter werde ich dafür belohnt, wenn ich den Stromverbrauch weiter reduzieren.
Bislang war es mir immer noch jedes Jahr möglich, den Stromverbrauch zu reduzieren, obwohl z.B. auch sämtliches Warmwasser in meinem Haushalt über Durchlauferhitzer bereit gestellt wird.
Und ich habe nicht das Gefühl, dass mein Lebenskomfort dadurch spürbar gesunken ist.

Auch in anderen Bereichen frage ich mich zuerst: wie kann ich ohne großen Aufwand kleine ökologische Schritte gehen?
fairgehandelter Ökokaffee ist bei mir Standard
– schrittweise Umstieg auf LED-Leuchten
– mehr und mehr ökologisch und fair gehandelte Kleidung verschiedener Anbieter wie z.B. grundstoff.net
verpackungsfreies Obst und Gemüse (bevorzugt ‚bio‘)
– als erste Option immer BIO-Lebensmittel
Umstieg von Duschgel auf Dusch-Seifen in Sisal-Säckchen
– …

Ich weiß, dass ich da lästig bin, aber ich denke, bei Kirchens bleiben wir bislang deutlich unter unseren – leicht umzusetzenden – Möglichkeiten.




Tempolimit

Von Freeway_speed_limits_europe.png: KaterBegemotderivative work: ProloSozz (talk) – Freeway_speed_limits_europe.png, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17540199

Diese Karte – bei Wikipedia.org zu finden – zeigt ein interessantes Bild: in ausnahmslos allen europäischen Ländern gibt es eine Tempolimit auf den Autobahnen. Nur bei uns in Deutschland gilt noch immer das geflügelte Wort: „Freie Fahrt für freie Bürger!“


Für mich ist das Grund genug, eine kritische Haltung zu der deutschen Verkehrspolitik einzunehmen.



Es gibt kein grundloses Tempolimit

Der Blick in unseren europäischen Länder zeigt, dass es kein grundloses Tempolimit gibt.

Gründe dafür sind:

Bild von Dumitru Stoica auf Pixabay

Angriff auf die ‚Freiheit‘?

GegnerInnen des Tempolimits versuchen die obigen Gründe zu widerlegen – meist ohne wesentlichen Erfolg. Denn das Gro der internationalen Studien sprechen für die obigen Gründe.

Daneben wird auch das Argument eingebracht, dass Deutschland ein Autoindustrieland sei und durch die Einführung eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen Arbeitsplätze gefährdet würden. Die wirtschaftliche Situation anderer europäischer Autobauer spricht eine andere Sprache. Die Zukunftsfähigkeit der Autoindustrie hängt von ganz anderen Kriterien und Umständen ab, als von der Einführung eines Tempolimits. Vielmehr sind Innovationsfreudigkeit ein Baustein für eine zukunftsfähige und nachhaltige Automobilitätsentwicklung.

Und wenn alle Argumente nicht mehr richtig zu ziehen scheinen, kommt das Argument der vermeintlichen ‚Freiheit‘ ins Spiel!

Nun: wie sieht es aber mit unseren Nachbarländern aus: Frankreich, Benelux-Länder, Schweiz, Österreich, Spanien, Portugal, Italien, Dänemark, Schweden, … – alles Länder, denen Freiheit weniger wichtig ist als Deutschland?! – Das kann wohl kaum einer ernstlich behaupten!
Gerade in Bezug auf unsere Nachbarländer sollten wir uns in Deutschland vor einer nationalen Überheblichkeit hüten. Denn die Gefahr dazu empfinde ich als ziemlich groß!

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Der Standpunkt der Tempolimit-GegnerInnen befindet sich auf sehr dünnem Eis.
Die GegnerInnen eines Tempolimit auf deutschen Autobahnen bleiben mindestens ein stichhaltiges Argument schuldig, dass deutlich alle anderen oben genannten Überlegungen aussticht.

Dieses schlagende Argument bleiben aber die GegnerInnen eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen schuldig!