Unsere Verantwortung für Flüchtlinge: Die Tragödie auf dem Mittelmeer
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Einmal im Jahr, am 20. Juni, findet der Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen statt. Es ist eine Gelegenheit, die Aufmerksamkeit auf die Millionen von Menschen zu lenken, die weltweit auf der Flucht sind, und die dringende Notwendigkeit zu betonen, ihnen Schutz und Unterstützung zu bieten. Insbesondere müssen wir unsere Verantwortung gegenüber den Flüchtlingen wahrnehmen, die über marode Boote versuchen, das Mittelmeer zu überqueren, und dabei ihr Leben riskieren.
Das Mittelmeer hat sich zu einem tödlichen Hindernis für viele Flüchtlinge entwickelt, die vor Krieg, Gewalt, Armut und Verfolgung fliehen. Jedes Jahr wagen tausende Menschen die gefährliche Überfahrt, angetrieben von der verzweifelten Hoffnung auf Sicherheit und einem besseren Leben. Die Realität ist jedoch erschütternd: Viele von ihnen verlieren dabei ihr Leben in den gefährlichen und unkalkulierbaren Gewässern des Mittelmeers.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass diese Flüchtlinge keine andere Wahl haben. Sie sind gezwungen, auf diese gefährlichen und unsicheren Reisen zu gehen, weil sie in ihren Heimatländern mit unerträglichen Lebensbedingungen und existenziellen Bedrohungen konfrontiert sind. Der Krieg, die Instabilität, wirtschaftliche Verzweiflung oder Verfolgung aus unterschiedlichen Gründen zwingen sie, ihre Heimat zu verlassen und sich auf die gefährliche Reise zu begeben.
Als Mitglieder einer globalen Gemeinschaft tragen wir eine gemeinsame Verantwortung, diesen Menschen zu helfen. Es liegt an uns, Maßnahmen zu ergreifen, um die Tragödie auf dem Mittelmeer zu beenden und den Schutz der Flüchtlinge zu gewährleisten. Dies erfordert eine umfassende, koordinierte und menschenwürdige Antwort.
Erstens müssen wir die Rettungs- und Suchkapazitäten im Mittelmeer verstärken. Die humanitären Organisationen, die sich auf dem Meer befinden, leisten bereits Großes, aber sie sind überfordert. Die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen und Unterstützung für diese Organisationen ist entscheidend, um Menschenleben zu retten.
Zweitens müssen wir uns verstärkt für politische Lösungen und die Bekämpfung der Ursachen von Flucht einsetzen. Frieden, Stabilität und Entwicklung in den Herkunftsländern der Flüchtlinge sind langfristige Ziele, die wir durch diplomatische Bemühungen, Unterstützung von Konfliktlösungen und Förderung nachhaltiger Entwicklung erreichen müssen.
Drittens müssen wir die legale und sichere Migration erleichtern. Dies könnte beinhalten, großzügigere Aufnahmeprogramme für Flüchtlinge zu schaffen, die sich bereits auf der Flucht befinden, und die Visa- und Asylverfahren zu verbessern, um den Menschen einen regulären und sicheren Zugang zu ermöglichen.
Schließlich müssen wir als Gesellschaft Vorurteile und Stereotypen bekämpfen, die gegenüber Flüchtlingen existieren. Eine bessere Integration derjenigen, die bereits angekommen sind, sowie Sensibilisierungskampagnen können dazu beitragen, die Akzeptanz und das Verständnis für Flüchtlinge in der Gesellschaft zu fördern.
Der Weltflüchtlingstag erinnert uns daran, dass Flüchtlinge keine abstrakten Zahlen sind, sondern Menschen, die verzweifelt nach Sicherheit und Schutz suchen. Es liegt in unserer Verantwortung, ihnen diese Hilfe und Unterstützung zu bieten. Die Tragödie auf dem Mittelmeer darf nicht länger ignoriert werden. Wir müssen handeln, um das Leiden zu beenden und den Flüchtlingen eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Tipp zur Unterstützung:
Ich persönlich unterstütze seit einigen Jahren die private deutsche Initiative „Sea eye“, einer Seenotrettungshilfe, die als Verein tätig wird, um Flüchtende, die auf dem Mittelmeer vom Ertrinken bedroht sind, zu retten.
oder: wie eine Krisensituation viele Seelsorger:innen entdecken lässt
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Bei dem heutigen Evangelium könnten wir leicht in den Chor derer einstimmen, die den ständigen Rückgang von pastoralen Mitarbeiter:innen in der Kirche beklagen. In diesem Jahr wurde nur ein junger Mann zum Priester geweiht – der kam aus unserer Pfarrei. Die Verfügbarkeit der Seelsorger:innen, so wird beklagt, sei nicht mehr so gut gegeben, wie früher. (Ob das so stimmt, müsste man mal wirklich prüfen!)
Nun bin ich der Letzte, der dem Evangelium die Wahrheit absprechen würde. Aber zur Wahrheit gehört manchmal auch der differenzierte und geschärfte Blick.
Gibt es wirklich zu wenige Erntehelfer:innen?
Dazu möchte ich erzählen, was in den letzten Tagen hier in Sterkrade von besonderer Bedeutung wurde. Ich möchte an den tödlichen Unfall des Schaustellersohnes W. B. erinnern.
Neben den vielen Einsatzkräften von Polizei, Rettungskräften, Notarzt, Sicherheitskräften waren auch binnen weniger Minuten mehr als eine Handvoll „Notfallseelsorger:innen“ zur Stelle. Evangelisch und katholische Frauen und Männer, hauptberuflich oder ehrenamtlich, darunter auch der Krankenhaus-Seelsorger Johannes Sch. Sie waren da, um für die Menschen da zu sein, die geschockt und traumatisiert, sprachlos und verzweifelt waren über das schreckliche Unglück, das gegen 19.30 Uhr geschah.
Das sind schon einige Arbeiter im Weinberg des Herrn, die ‚stante pede‘ dort im Einsatz waren.
Gegen 21 Uhr erreichte mich dann ein Anruf eines Mitglieds unseres Pfarrgemeinderates. Er trug mir den Wunsch vor, schon am kommenden Tag eine Gedenkandacht für die Schaustellergemeinschaft anzubieten, damit diese noch vor Ende der Kirmes die Gelegenheit bekommen, ihrem Schock, ihrer Trauer und ihrem Schmerz Raum zu geben.
Es war hier ein Mitglied unserer Pfarrei, das sich ehrenamtlich engagiert und schnell die Notwendigkeit seelsorglichen Handelns sah und initiativ wurde.
Ich hatte dann zusagen können, fühlte aber, angesichts auch der riesigen seelsorglichen Herausforderung, binnen weniger Stunden einen angemessenen und niederschwelligen Gottesdienst mit Texten und Musik zu erstellen auch eine gewisse Angst. Ich wollte an Montag nicht da allein stehen.
So sprach ich meine evangelische Kollegin in der Krankenhaus-Seelsorge noch gegen 22.00 Uhr an und fragte sie, ob sie mit mir diesen Gottesdienst gestalten und beim Gottesdienst an meiner Seite stehen würde. Sie sagte zu. So lag diese Last nicht nur auf einen Schultern und wir konnten zugleich ein Zeichen ökumenischer Verbundenheit in der Krise setzen. Hier fanden sich dann zwei hauptamtliche Arbeiter:innen im Weinberg des Herrn, die sich in den Dienst nehmen ließen.
Doch damit nicht genug: Ich nahm Kontakt mit unserem Küster auf, weil es um ganz praktische Fragen der räumlichen Gestaltung der Clemenskirche ging und um die kurzfristige Besorgung hunderter Kerzen, die wir für ein Kerzenritual verwenden könnten.
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Auch ihn erreichte ich noch am Abend und er sagte mir spontan seine Hilfe zu. Er ließ sich auch persönlich in den Dienst nehmen, in dem er am kommenden Tag frühzeitig in der Kirche war und am Ende des Tages bis nach 23 Uhr viele Stunden in der Kirche verbracht hat, um auch später noch Menschen die Gelegenheit geben zu können, Kerzen zur Erinnerung an William B. entzünden und Gelegenheit zum Gebet geben zu können.
Einen Kirchenmusiker so kurzfristig zu finden, war mir nicht mehr möglich. Deshalb entschiedene wir uns, Musik einzuspielen. Aber wie waren die technischen Voraussetzungen dafür? Wie könnten wir die Kirche gut beschallen. Da war es ein Geschenk, dass ein junger Mann von der kjg seine Hilfe und Unterstützung anbot und mir den Tipp gab, die Verstärkungsanlage der Kirche zu nutzen. Auf meinen Hinweis, dass ich das aber nicht leisten könne, bot er sich selber an, bei dem Gottesdienst diese Aufgabe zu übernehmen. Er selber kümmerte sich dann auch während des Gottesdienst darum, dass technisch alles hervorragend lief.
Sowohl der Küster, der keinen offiziellen Dienst hatte, als auch der junge Mann ließen sich spontan in diesen seelsorglichen Dienst nehmen – denn solche praktischen Arbeiten dienen der Seelsorge und sind nach meinem Verständnis Teil seelsorglichen Handelns unserer Kirche.
Ich möchte es kurz machen, aber nicht, ohne noch zu erwähnen, dass die beiden letztgenannten Personen während der Andacht nicht nur ihren vorher abgesprochenen Part übernommen haben.
Als sie sahen, dass während des Gottesdienstes Unterstützung durch ganz praktische Handreichungen nötig war, haben sie dieses proaktiv übernommen. Sie haben die Sensibilität gehabt, zu erkennen, was gerade dran ist und sind diesem inneren Impuls gefolgt, ohne sich dabei selbst irgendwie in den Vordergrund zu stellen.
Das nötigt mir noch heute größte Dankbarkeit ab. Ich bin ihnen und Gott dankbar, dass er uns an diesem Tag diese Menschen zur Seite gestellt haben, die so viel Takt und Fingerspitzengefühl hatten und sensibel sich für diese Herausforderung in den Dienst nehmen ließen.
Später kam noch die Initiative unserer Gemeindereferentin Melanie M. dazu, die dafür sorgte, dass die Kirche am Montag von 17.00 Uhr bis nach 23.00 Uhr zum persönlichen Gebet geöffnet war. Sie wurde dadurch wiederum durch mehrere Personen unterstützt, so dass immer jemand in der Kirche war.
Wenn ich also Revue passiere, dann sehe ich allein im Umfeld dieses Unglücks mindestens 5-6 Notfallseelsorger:innen, mindestens drei hauptamtliche Seelsorger:innen und mehrere Ehrenamtliche, die sich als Erntehelfer im Sinne des heutigen Evangeliums haben in den Dienst nehmen lassen. Ich kann somit sagen, dass allein in diesem Kontext mehr als 12 Erntehelfer:innen im Einsatz waren.
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Gibt es also zu wenig Arbeiter:innen?! Nicht, wenn wir einen neuen Blick üben auf das Potential, dass hier auch mitten unter uns besteht: viele Personen, die sich im engeren seelsorglichen Kontext in den Dienst nehmen lassen. Ich denke darüber hinaus auch an viele andere, die als ehrenamtliche Gemeindeleitung, alsWort-Gottes-Leiter:innen, als Kommunionhelfer:innen, Lektor:innen, Messdiener:innen, Chorsänger:innen, Trauerbegleiter:innen, usw. usw. immer wieder seelsorgliche Arbeit leisten.
Ich denke, es liegt an uns, dieses Potential auch als solches wahrzunehmen und zu würdigen.
Dann können wir sagen: Ja, es gibt immer weniger Menschen, die hauptamtlich im Dienst des Herrn, als Arbeiter:innen im Weinberg des Herrn arbeiten. Aber bei genauerem Hinsehen, können wir erkennen, dass es unzählig viele andere gibt, die zusammen mit den hauptamtlichen Personen in der Seelsorge ebenfalls ‚seelsorgliche‘ Aufgaben übernehmen.
Und wenn wir unseren Blick auf diese Menschen in der Seelsorge lenken, dann entsteht sicherlich eine größere Wertschätzung diesen vielen Menschen gegenüber, die selbst mit sehr viel Kompetenz ehrenamtliche Seelsorgeaufgaben übernehmen und auf die wir in unserer Kirche mehr denn je nicht mehr verzichten können.
Fürbitten:
Gott und Schöpfer, wir beten voll Vertrauen.
1. Für alle, die sich ehrenamtlich, besonders auch ehrenamtlich im Bereich der Seelsorge einsetzen: Um die Gaben des Heiligen Geistes, um Ausdauer und Kreativität in ihrem Verkündigungsdienst. V.: Heiliger Herr und Gott. A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
2. für alle, die in den Flüchtlingslagern der Welt humanitäre Hilfe leisten, dass sie nicht resignieren und zur Quelle der Freude und der Liebe für die Hilfesuchenden sind. V.: Heiliger Herr und Gott. A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
3. für die Kinder und Jugendlichen, in unserem Land und weltweit, die zu wenig Liebe, Schutz und Geborgenheit erfahren. V.: Heiliger Herr und Gott. A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
4. Für alle, die Opfer von Terror und Krieg, Hass und Gewalt geworden sind. V.: Heiliger Herr und Gott. A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
5. Für alle, die bei Unfällen ihr Leben verloren haben und für ihre trauernden Angehörigen. V.: Heiliger Herr und Gott. A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Guter Gott, der Glaube an dich und deinen Beistand, hilft uns immer wieder neue Kraft und neuen Mut zu finden. Er bewahrt uns vor Resignation und Frust. Dafür danken wir dir, jetzt und alle Tages unseres Lebens. Amen.
Der Kachowa-Staudamm in der Ukraine wurde mit militärischen Mitteln zerstört! Der Staudamm liegt direkt an dem Fluss Dnipro, welcher wiederum die Grenze des momentanen Frontverlaufs im Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine bildet.
Krieg ist immer auch Informationskrieg. Deshalb gibt es keine neutralen und objektiven Aussagen darüber, wer für die Zerstörung einer der größten Staudämme der Ukraine verantwortlich ist. Westliche Strategen äußern aber, dass Russland den größeren Nutzen der Zerstörung dieses Staudammes hätte.
Die Folgen für die Ukraine sind schon jetzt absehbar und verheerend. Nach der Überflutung ganzer Landstriche (und der Stadt Cherson) sowie deren ökologischer Schäden, werden die langfristigen Folgen unübersehbar sein. Das Ackerland der Region droht bereits im nächsten Jahr zu verwüsten, weil die Wasserversorgung der Argargebiete nicht gewährleistet ist.
Dieser kriegerische Akt zeigt mir, dass eine neue Eskalationsstufe erreicht wurde. Die Brutalität des Angriffskrieges Putins gegen die Ukraine nimmt weiter zu. Dabei wird überhaupt keine Rücksicht mehr auf die Zivilbevölkerung genommen.
Genau das scheint aber die Strategie Putins zu sein: die Angst noch mehr zu schüren.
Nun wird es darauf ankommen, dass dieser Eskalation entgegen gewirkt wird. Putin darf nicht mit seinem Krieg Recht bekommen und zugleich muss alles getan werden, damit der Krieg sich nicht ausweitet und möglichst schnell beendet wird.
Schwerstverbrecher
Für mich ist Putin ein Schwerstverbrecher, der auch vor Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht halt macht um seine politischen Ziele zu verfolgen. Dabei erscheint er mir als ein Mensch, der wirklich sämtliche Skrupel und ethische Grundsätze über Bord geworfen hat. Geistig und philosophisch ist damit Putin für mich auf einer Entwicklungsstufe zurückgefallen, die vor dem Zeitalter der Aufklärung liegt.
Geistlich war und ist sein Verhalten von Anfang an an nicht mit der christlichen Botschaft vereinbar!
Seine Taten müssen mir aller Härte verfolgt und er vollständig zur Raison gebracht und zur Verantwortung gezogen werden!
Für die Menschen in der Ukraine bete ich inständig, dass sie von diesem ‚Krebsgeschwür Putin‘ und seines Krieges bald befreit sind!
„Du parkst auf dem Fahrrad-Schutzstreifen und telefonierst? Hier ist mein Unverständnis!“
Ich bin mit meinem Fahrrad unterwegs und sah ein Auto, das auf dem Schutzstreifen für Fahrradfahrer parkte. Ich war sehr überrascht und sprach die Autofahrerin an, weil sie nicht rücksichtsvoll war und andere Fahrradfahrer gefährdete. Schutzstreifen sind wichtig für die Sicherheit von Radfahrer:innen.
Deshalb hier mein Appell:
Fahrrad-Schutzstreifen sind wichtig, weil sie Radfahrer schützen. Sie erhöhen die Sichtbarkeit im Straßenverkehr und geben ihnen einen sicheren Platz.
Wenn Autos auf den Schutzstreifen parken, wird die Sicherheit der Radfahrer gefährdet. Deshalb ist es wichtig, dass jeder Verkehrsteilnehmer weiß, wie wichtig solche Schutzstreifen sind. Dementsprechend ist es auch wichtig, dass jeder Verkehrsteilnehmer weiß, dass es seine Pflicht ist, sich an die Regeln zu halten und die Schutzstreifen zu respektieren. Auch wenn ein Fußgänger oder Radfahrer den Schutzstreifen ohne eine Gefahr für andere benutzen möchte, muss er sich an die vorgegebenen Regeln halten. Nur so kann das Sicherheitsrisiko für alle Verkehrsteilnehmer minimiert werden.
Es ist nicht erlaubt, auf Fahrrad-Schutzstreifen, Radwegen oder in Fußgängerzonen zu parken. Wenn man erwischt wird, kann man ein Bußgeld bekommen und man bekommt sogar Punkte im Verkehrszentralregister. Wir müssen also die Verkehrsregeln befolgen, um uns und andere zu schützen.
Als Autofahrer:in ist es wichtig, Rücksicht auf andere zu nehmen und an Verkehrsregeln zu halten. Wir müssen uns bewusst machen, welche Auswirkungen unser Verhalten im Straßenverkehr haben kann. Parken auf Fahrrad-Schutzstreifen ist verboten und wir sollten lieber eine sichere Parkmöglichkeit in der Nähe oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Wenn wir alle Verantwortung übernehmen, können wir gemeinsam dazu beitragen, dass der Straßenverkehr sicherer und respektvoller wird.
Deshalb: Parke nicht auf Fahrrad-Schutzstreifen!
Im Straßenverkehr haben wir alle eine Verantwortung und müssen uns respektvoll gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern verhalten und die Verkehrsregeln einhalten.
Denke daran, dass du als Autofahrer:in eine Vorbildfunktion hast. Übernimm Verantwortung und mach den Straßenverkehr sicherer!
Falten
Wir alle kennen uns mit Falten aus – Nein, ich meine jetzt nicht jene, mit denen das Alter unseren Körper ziert…!“ 😉
Ich denke da zum Beispiel an das Wäsche-Falten. Oder wenn wir einen Briefbogen falten müssen, damit wir ihn in ein Briefkuvert stecken können.
Ich habe hier heute einen Bogen Papier mitgebracht. Den möchte ich nun so falten, dass aus ihm drei gleich große Felder entstehen.
(Ich falte einen Papierbogen längst an zwei Stellen, so dass drei gleich breite Felder entstehen. Dann klappe ich die beiden äußeren Felder ein, so dass nur ein schmaler Streifen zu sehen ist.)
Es ist ein einziges Blatt, das aber aus drei Feldern besteht, die miteinander verbunden sind. Daran möchte ich uns einen Zugang zur Dreifaltigkeit eröffnen.
Auf den mittleren Streifen schreibe ich nun „Vater“. (Mittleren Streifen bezeichnen mit „Vater“.)
Foto: Gerd Wittka, 2023
Dieser Teil steht für „Gott Vater“. Das ist die Person des dreifaltigen Gottes, in der alles seinen Anfang genommen hat, wie z.B. das Buch Genesis in den Schöpfungsberichten beschreibt.
Gott Vater, dem Schöpfergott, verdanken wir alles Dasein, auch unser Dasein. Er hat die unsichtbare und die sichtbare Welt geschaffen; die sichtbare Welt, ist die, die wir wahrnehmen, wenn wir unser Tagewerk beginnen. Der Aufgang der Sonne am frühen Tag, der Gesang der Vögel, die Tiere und Pflanzen, die Menschen und all das, was Menschen mit Hilfe der Schöpfung alles geschaffen haben.
Der Schöpfergott ist die göttliche Person, auf die alles zurück geht, was wir wahrnehmen und erleben. Wir als Menschen sind in seinem Schöpfungswerk mit herausragenden Eigenschaften geschaffen: als denkende und fühlende Wesen, die mit de Gaben der (Selbst-)Reflexion und der Freiheit ausgestattet sind.
Hinter all dem steht Gott Vater als Urgrund allen Seins.
Auf den nächsten Teil des gefalteten Blattes schreibe ich das Christus-Monogramm, das ‚XP‘, auch PX, genannt.
(Eine Blattspalte öffnen und darauf das Zeichen „PX“ = Christus, schreiben.)
Foto: Gerd Wittka, 2023
Dieser Teil steht für Jesus Christus, dem Menschen, den Gott zu uns gesandt hat. Durch ihn hat Gott sich in unüberbietbarer Weise uns selbst offenbart. Jesus Christus ist die menschliche Verkörperung der Liebe Gottes zu uns Menschen. Durch Jesus Christus hat das göttliche Werben um unsere Liebe und Zustimmung seinen Höhepunkt und Schlusspunkt gefunden. Nach der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus hat es kein größeres göttliches Werben um uns mehr gegeben. In Wort und Tat hat Jesus gezeigt, wer Gott für uns ist und wie groß seine Liebe zu uns ist. Der Mensch gewordene Gott in Jesus Christus hat uns gezeigt: alle sollen Gottes Heil erfahren. Niemand ist von der Liebe und von Gottes Heilswillen ausgeschlossen. Das größte Hindernis in der Beziehung zwischen uns Menschen und Gott wurde durch Jesus Christus aufgehoben: die Sünde, durch die wir uns von Gott entfernen. In grenzenlos verzeihender Liebe ist die Sünde nun keine unüberwindbare Mauer mehr, damit wir das Heil erlangen können.
Auf die letzte Spalte schreibe ich die Buchstabenkürzel H.G. Sie stehen für Heilige Geistkraft oder Heiliger Geist.
(Letzte Blattspalte öffnen und darauf „H.G.“ schreiben!)
Foto: Gerd Wittka, 2023
Die Heilige Geistkraft. Vor einer Woche haben wir ihr Fest gefeiert. Sie ist die Seite Gottes, die uns nie allein lässt, auch wenn wir uns allein und verlassen fühlen. Sie ist die Begleiterin in der Welt und in unserem Leben, auch wenn wir Jesus Christus als Mensch nicht mehr hier auf Erden erfahren können.
(Wie oft wünsche ich mir, Jesus leibhaftig und persönlich hier erfahren zu können, wie damals seine Jünger:innen!) – Aber die Heilige Geistkraft will uns mit der Kraft und Begeisterung für die Sache Jesu erfüllen, die wir gespürt hätten, hätten wir ihn zu seinen Lebzeiten auf Erden erlebt. Die Begeisterung und die Kraft, die damals seine Begleiter:innen gespürt haben: dieselbe Kraft können wir auch heute spüren, durch das Wirken der Heiligen Geistkraft. So, wie damals die Menschen von Christus begeistert wurden zum Glauben an ihn, so kann auch uns in unserer Zeit die Heilige Geistkraft für seine Botschaft und sein Heilswerk begeistern.
(Das komplett Blatt entfalten, das die Einheit in der Dreifaltigkeit verdeutlicht. Jede der Person ist mit den anderen Personen verbunden und eins.)
Foto: Gerd Wittka, 2023
Dieses entfaltete Blatt zeigt mir, was es bedeuten kann, wenn wir von dem einen dreifaltigen Gott sprechen. Es ist das eine Blatt – es ist der eine Gott.
Doch er zeigt sich uns in dreifacher, oder dreifaltiger Weise.
Dabei steht jede Seite Gottes für sich und zugleich sind sie untrennbar. Und jede Seite Gottes hat ihren Platz und ihre Berechtigung.
Wenn Sie mich fragen würden, wie ich ganz persönlich versuche, an die Dreifaltigkeit zu glauben, möchte ich antworten:
Ich mache es mir in meiner eigenen Spiritualität nicht schwer!
Wenn ich an den dreifaltigen Gott glaube, dann denke ich nicht in hochkomplizierten theologischen, dogmatischen Lehrsätzen!
Sondern: • Wenn ich mich der Schöpfung freue, freue ich mich an Gott Vater. • Wenn ich mich frage, wie mein Leben gelingen kann, welche Werte und Grundsätze für mich wichtig sind, schaue ich auf Jesus Christus, dem Sohn Gottes. • Und wenn ich mir gewahr werde, dass ich mich nicht allein auf meine Kraft und mein Vermögen stützen kann, bitte ich die Heilige Geistkraft um ihre Gaben.
Gelebten Glauben sollten wir nicht schwerer machen, als er manchmal schon ist.
Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Beitrag dazu leisten, sich die Dreifaltigkeit Gottes konkret denken zu können.
Hinweis:
Am Ende meiner Ausführung wird natürlich klar, dass mein ‚Aufhänger‘ mit dem „Falten“ natürlich konstruiert war. Ich wollte damit nur Aufmerksamkeit erheischen. Der Begriff „Dreifaltigkeit“ hat natürlich nichts mit „Falten“ oder „falten“ zu tun, sondern steht im Kontext der Begrifflichkeiten wie „Einfalt“ oder „Vielfalt„. Insofern ist der andere Begriff, den wir für Trinität benutzen, sicherlich auch zu berücksichtigen: „Drei-Einigkeit„.
Nachhaltige Investition für den Stahlstandort Deutschland
Die Salzgitter AG hat erfolgreich ein Pilotprojekt durchgeführt, dass zukünftig im großen Stil Stahl nachhaltig durch Wasserstoff-Technologie-Einsatz produzieren wird. Bundesminister Robert Habeck (Bündnis90/Die Grünen) hat das Pilotprojekt vorgestellt und auch die notwendigen Investitionen der Salzgitter AG sowie des Landes und des Bundes erläutert. (s. Link!)
Robert Habeck setzt sich massiv für den nachhaltigen Umbau deutscher Industriestandorte ein. Er holt nach, was jahrelang unter seinen Vorgängern verzögert wurde. In dieser Zeit des ökologischen Umbaus kommt dem Wirtschaftsminister eine wichtige Rolle zu. Gerade Deutschland als ein Industrieland muss den ökologischen Wandel auch im Bereich der Industrie schaffen.
Wenn wir die Klimaziele erreichen und zugleich unabhängiger von fossilen Energieträgern und auch unabhängiger von zwielichtigen politischen System wie Russland aber auch Saudi-Arabien u.a. werden wollen, müssen wir den Turbogang für einen solchen Umbau einschalten.
Mit Bundesminister Robert Habeck haben wir einen solchen engagierten und zupackenden Bundeswirtschafsminister gefunden.
Am Pfingstmorgen
Das Fenster im Wohnzimmer geöffnet, sitze ich in meinem Sessel. Das sanfte Licht des Morgens fällt herein. Auf dem Geländer des Balkons sitzt eine Amsel mit schwarzem Federkleid und leuchtend gelbem Schnabel.
„Herr, öffne meine Lippen. Damit mein Mund dein Lob verkünde.“
Die Amsel beginnt ihren morgendlichen Gesang …
„Singt und jubelt aus vollem Herzen zum Lob des Herrn …“
Als würde die Amsel mit mir zusammen singen und beten, bleibt ihr Gesang kräftig und hallt über die Häuser der Nachbarschaft hinweg..
Tränen netzen meine Augen, Gänsehaut ergreift mich und ich fühle einen tiefen Frieden, der mir andeutet, dass dieses auch ein Tag des Heiligen Geistes ist.
Ein lauer Wind streift durch die Bäume, von ferne höre ich Motorräder … Pfingsten ist ein Reisefest.
Ja, auch das gehört zu Pfingsten und hat auch etwas mit dem Wirken des Heiligen Geistes zu tun … eigentlich.
Denn der Heilige Geist will uns in Fahrt bringen, und das nicht nur auf den Straßen, sondern auf allen Wegen unseres Lebens, ob in oder außerhalb der Kirche.
Die Heilige Geistkraft weht wo sie will, überall.
Pfingsten ist ein stilles Fest – eigentlich, wenn wir die Heilige Geistkraft nur lassen ….
„Von Gott umgeben“ – so steht es über diesem Erinnerungsgottesdienst. Für manche steht hinter diesem Motto ein Fragezeichen. Für andere ein Punkt oder sogar ein Ausrufezeichen!
Wir möchten heute hinter diesem Wort ein Ausrufezeichen setzen. Zugleich wissen wir aber um die Schwierigkeit dieser Aussage.
Unser Glaube will uns sagen: Von Gott sind wir in jedem Moment unseres Lebens umgeben, so wie das Meer die Fische umgibt.
Ob wir es wahrnehmen oder nicht: Gott ist immer da! Das ist auch seine biblische Selbstzusage: „Ich-bin-der-ich-bin-da!“
In den Höhen und Tiefen unseres Daseins, in den Zeiten der Freude und der Trauer, ist Gott an unserer Seite. Seine Liebe und Gnade umhüllen uns wie ein schützender Mantel.
Von dem Theologen Karl Rahner stammt das Wort:
„Glauben heißt nichts anderes, als die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang auszuhalten.“
(Karl Rahner SJ)
Dieses Wort sagt mir: sich Gottes Weisheit und seines Reichtums bewusst zu werden und gleichzeitig zu akzeptieren, dass unsere menschliche Erkenntnis begrenzt ist.
In Momenten der Unsicherheit und des Zweifels kann es herausfordernd sein, die Entscheidungen Gottes zu verstehen.
In den Zeiten, in denen wir vor den Geheimnissen des Lebens stehen, könnten wir uns daran erinnern, wie wunderbar Gott ist.
Seine Entscheidungen sind manchmal unbegreiflich für uns, und seine Pläne sind undurchdringlich. So haben wir gerade im Psalm und in der Lesung gehört.
Ja, aber auch sein Reichtum ist unendlich, seine Weisheit unermesslich, und seine Gedanken sind tiefer als wir es je begreifen können, sagen uns die Texte.
Wir können uns nur einen winzigen Ausschnitt von diesem Reichtum und von dieser Weisheit vorstellen. Doch auch das ist überwältigend: Die Schönheit der Natur, die Harmonie im Universum, die Liebe, die uns umgibt – all das sind Zeugnisse von Gottes Größe und Güte. Es erinnert uns daran, dass wir Teil eines größeren Plans sind, der über unseren menschlichen Verstand hinausgeht.
Und so stehen wir vor den unbegreiflichen Entscheidungen Gottes und den undurchdringlichen Plänen, die er für uns hat. Wir müssen anerkennen, dass wir nicht immer Gottes Absichten erkennen können. Unsere Vorstellungen von Richtig und Falsch, von Gut und Böse mögen manchmal in Konflikt stehen mit dem, was Gott vorhat.
Inmitten dieser Unbegreiflichkeit offenbart sich jedoch gerade die Größe Gottes.
Es erfordert deshalb Mut und gläubiges Vertrauen in Gott, unsere eigenen Pläne loszulassen und uns in die Hände desjenigen zu begeben, der die Zukunft kennt.
Unsere menschliche Begrenztheit wird immer eine Trennlinie zwischen uns und der vollkommenen Erkenntnis Gottes sein. Aber in diesem Spannungsfeld liegt auch ein Segen. Denn gerade in unserer Begrenztheit kann uns unser Glaube helfen, uns auf das Geheimnis Gottes einlassen und uns von seiner Liebe und Gnade umfangen zu wissen. Dann kann sich ein Trost in uns ausbreiten, auch wenn wir weder Gottes Willen noch den Sinn verstehen und auf das „Warum?“ noch keine Antwort finden.
Lasst uns die Gewissheit in unseren Herzen tragen, dass Gott uns niemals allein lässt. Mögen wir seine Gegenwart in jedem Augenblick spüren und uns von seiner Liebe tragen lassen, auch wenn wir nicht alles verstehen.
Energiewende beginnt bei mir
Sparen und selber produzieren
Seit über 15 Jahren beziehe ich schon Ökostrom. Dennoch ist für mich das Ende der Fahnenstange nicht erreicht.
Strom zu sparen, ist weiterhin mein Ziel. Das verwirkliche ich durch unterschiedliche Maßnahmen, die ich hier alle nicht aufzählen will. Wer sich mit dieser Thematik beschäftigt, weiß, wo und wie man selber im Alltag Strom sparen kann.
Nun hatte ich aber – ich gestehe es – die fixe Idee bekommen, ob ich nicht selber auch Strom produzieren kann?
Solartechnologie interessiert mich schon seit Jahren, und seien es nur Powerpacks, die ein Solarpanel haben und ich auf der Fensterbank den Strom für mein Smartphone produziere. Aber auch Solarlampen auf dem Balkon gehören seit Jahren zu meinem Bestand.
Ende des letzten Jahres habe ich deshalb beschlossen, eine neue Stufe zu erreichen: mittels eines größerem Solarpanels und einer Powerstation selber Strom zu produzieren, den ich dann z.B. für den Betrieb des Laptops, für kleiner Lampen, für Ventilatoren bis hin zum Laden des Akkus fürs eBike nutzen kann.
Heute habe ich eine neue Etappe erreicht:
Ein Solarpanel wurde auf dem Balkon erreichtet und die Leitung dazu gelegt. In der Wohnung wird nun mit dem produzierten Strom eine Powerstation von ANKER gefüttert. Dies ist zwar nicht der effizenteste Weg Energie zu produzieren und zu speichern, aber ein Balkonkraftwerk, das den Strom direkt ins Netz meines Haushalts speist, ich leider technisch bei mir nicht sinnvoll.
Das Solarpanel hat heute ab spätem Vormittag bis jetzt, 15.00 Uhr im Durchschnitt gut 85 Watt pro Stunde eingespeist. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Ein Anfang ist gemacht und mit etwas Kreativität gibt es bestimmt noch einige Möglichkeiten, wo wir selber die Energiewende unterstützen können.
„Es gibt Menschen, die den eigenen Vogel für die Taube des Heiligen Geistes halten.“
Unbekannt
Ein provokanter Satz!
Doch: in der Kürze der Würze bringt dieser so schnodderig daher kommende Satz eine Wahrheit auf den Punkt:
Die Unterscheidung der Geister, oder besser: wie man zu unterscheiden vermag zwischen Wirken des Heiligen Geistes und dem eigenen Spleen, ist kein leichtes Unterfangen.
Vielleicht ist uns das Wort aus der Apostelgeschichte Kapitel 15, Vers 28 bekannt: „… Denn der heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzubürden,…“ Hier ging es um die Frage, ob die frühen Christen nach dem detaillierten Regelwerk des jüdischen Glaubens leben müssten, einschließlich der rituellen Beschneidung der Männer.
„Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen…“ – würden wir uns heute trauen, so etwas zu sagen?!
Zwar glauben wir immer noch, dass sich im Leben und Wirken der Kirche auch das Wirken des Heiligen Geistes findet. Doch das Zitat am Anfang und auch so manche Witze über das Wirken des Heiligen Geistes im Zusammenhang mit der Kirche zeigen, dass wir etwas vorsichtiger, zurückhaltender und kritischer geworden sind, wenn jemand behauptet oder meint, sich bei seinen Aussagen oder Anschauungen auf den Heiligen Geist berufen zu können.
Diese Skepsis und der Glaube an das Wirken des Heiligen Geistes sind für mich aber kein Widerspruch.
Vielmehr sind sie Folge einer kritischen und vernünftigen Auseinandersetzung mit der Frage, woran man das Wirken oder die Früchte des Heiligen Geistes erkennen kann?
Ja, selbst unsere Kirche weiß um die Gefahr, das Wirken des Heiligen Geistes oder menschlichen Ungeist nicht unterscheiden zu können. Deshalb ist es gute sprituelle Tradition, vor den großen Entscheidungen besonders um die Gaben des Heiligen Geistes zu beten.
Und diese Auseinandersetzung ist nötig – vielleicht nicht nötiger denn je, aber zumindest genau so nötig, wie in früheren Zeiten.
Schon in der Apostelgeschichte ist ein solches Gebet bezeugt, als nämlich der Apostelnachfolger für Judas Iskariot gewählt werden musste. So heißt es dort in Kapitel 1,24: „…Dann beteten sie: Du, Herr, kennst die Herzen aller; zeige, wen von diesen beiden du erwählt hast,…“
Ein Wort eines früheren Benediktinerpaters hat in einem kurzen Satz eigentlich ziemlich signifikant zusammen gefasst, wie wir das Wirken des Heiligen Geistes erkennen können:
„Das Wirken des Heiligen Geistes in den Seelen ist Eingießen, Fördern und Vollenden der Liebe.“
(P. Alois Mager OSB)
Wie bei anderen zentralen christlichen Themen dreht sich auch bei der Frage nach dem Heiligen Geist und seinem Wirken in dieser Welt alles um die Liebe!
Kein Wunder! Denn die Liebe ist der Dreh- und Angelpunkt unseres christlichen Glaubens.
Wirken des Heiligen Geistes ist das Eingießen der Liebe
Wenn wir also in Situationen kommen, wo wir uns fragen, ob hier das Wirken des Heiligen Geistes am Werk ist, brauchen wir nur zu fragen, ob in allem Denken, Glauben und Handeln Liebe mit eingeflossen ist. An anderer Stelle habe ich schon deutlich gemacht, dass dies keine ganz einfach Frage ist. Denn nicht alles, was aus vermeintlicher Liebe geschieht, ist wirkliche Liebe. Da bedürfen wir einer sorgfältigen Prüfung, ob Liebe am Werk ist. Wo aber Liebe am Werk ist, da wird das Wirken des Heiligen Geistes offenbar.
Wirken des Heiligen Geistes ist das Fördern der Liebe
Wenn wir uns selber oder andere ermutigen können, manche Dinge oder Widerfahrnisse unter dem Vorzeichen der Liebe zu setzen, wo wir gestärkt werden oder andere stärken, der Liebe Raum im Denken und Handeln zu geben, da ist das Wirken des Heiligen Geistes sichtbar. Ich erlebe aktuell dies in der innerkirchlichen Diskussion um die Haltung gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen. Es ist wichtig und notwendig, unsere Haltung dazu unter dem Primat der Liebe zu stellen. Und dies ganz besonders unter dem Aspekt der Liebe Gottes, der alle Menschen liebt, die er geschaffen hat und nichts geschaffen hätte, wenn er es gehasst hätte, wie es im Buch der Weisheit heißt. (vgl. Weisheit 11,24 f.: „Du liebst alles, was ist, / und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast; / denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen. Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben / oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre?…“) Zugleich dürfen wir nicht die Augen davor verschließen, dass es sich bei unzähligen Beziehungen zwischen Menschen um liebende Beziehungen handelt. Es ist deshalb nach meiner theologischen Erkenntnis ein Irrglaube, dort Sünde zu unterstellen, wo Liebe ist! Wenn wir also in Beziehungen, gleich welcher Art, das Primat der Liebe fördern, können wir daran schon das Wirken des Heiligen Geistes erkennen.
Wo Liebe vollendet wird, spüren wir das Wirken des Heiligen Geistes
Auch hier hilft uns eine bessere Aufmerksamkeit auf das Leben, nah und fern.
Wenn wir genau hinsehen oder -hören, können wir Menschen entdecken, die sich für andere einsetzen, sei es in der häuslichen Pflege, in der Begleitung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Aber auch in der großen Weltpolitik. Da denke ich an Initiativen und Vereine, die sich ehrenamtlich für den Schutz von Flüchtenden einsetzen und dabei selber Probleme auch mit staatlichen Stellen und Gesetzen in Kauf nehmen. Wir könnten viele weitere Beispiel finden…
Ja, ich bin überzeugt davon, dass wir das Wirken des Heiligen Geistes in unserer Zeit erkennen können, Gott sei Dank!
Sehnsucht nach Einsamkeit als Zeichen des Heiligen Geistes
Einen Aspekt möchte ich aber noch zum Schluss erwähnen: Die Apostelgeschichte berichtet uns von der Geistsendung mit großem Getöse: Sturmesbraus und Zungen wie von Feuer. Doch sollten wir uns nicht darauf verlassen, dass dies auch in unserer Zeit immer so markant in Erscheinung tritt. Denn auch in gegensätzlicher Weise kann Gottes Geist in unserer Welt in Erscheinung treten, nämlich in dem ganz Unscheinbaren und Stillen.
Ihn dort wahrzunehmen, erfordert eine andere geistliche Haltung, die in unserer Zeit Vielen schwer fällt: das Aufsuchen der Einsamkeit. Sie wird für viele beängstigend oder gar bedrohlich wahrgenommen. Denn in der Einsamkeit können wir mit Macht auf Themen in unserem Leben aufmerksam gemacht werden, die zu einer Bedrohung für unsere eingerichtetes Leben werden können. Darin aber kann sich die Dynamik des Heiligen Geistes ausdrücken, der wir Sturmesbraus unsere bisherige Welt durchpflügen kann. Wenn wir Menschen aber – zumindest hin und wieder – das Bedürfnis nach Einsamkeit haben, dann kann sich darin auch das Wirken des Heiligen Geistes ausdrücken, der in dieser Stille und Einsamkeit zu uns sprechen möchte.
Nur so kann ich das Wort des dänischen Philosophen Søren Kierkegaards verstehen, der formuliert hat:
„Überhaupt ist Bedürfnis nach Einsamkeit ein Zeichen dafür, dass in einem Menschen Geist ist und der Maßstab dafür, was an Geist da ist.“
(Søren Kierkegaard)
Ich wünsche uns allen, dass wir das Wehen und Wirken des Heiligen Geistes immer wieder in unserem Alltag und ihn als Hilfe in den Herausforderungen unseres Lebens erfahren.
Mit den eigenen Grenzen leben
Gedanken zu Pfingsten 2023 (nicht nur) für helfende Berufe
„Ich habe eine Antwort, wie wir die Herausforderungen des Lebens meistern können!“
Wenn ich das sagen würde, würden sicherlich viele von Ihnen ziemlich skeptisch werden. Und das zu Recht!
Zugleich sehnen uns nach Antworten und Ideen, die uns helfen, unser Leben mit all seinen Herausforderungen und Aufgaben zu meistern.
Menschen in helfenden Berufen (dazu gehören Ärzt:innen, Pflegende und auch wir Seelsorgende) haben eine professionelle Herausforderung zu meistern, und die heißt: Mit den eigenen Grenzen zu leben!
Sich eingestehen zu können, dass man selber aus eigener Kraft, mit eigenem Wissen und Können Hilflosigkeit nicht verhindern kann, gehört zur Herausforderung in allen helfenden Berufen. Diese Wahrheit anzuerkennen, ist unverzichtbar, sowohl für jene, denen wir helfen wollen, wie für die eigene Psychohygiene. Es schützt uns nämlich vor unmenschlicher Selbstüberschätzung.
Als gläubiger Mensch bin ich zugleich der festen Überzeugung, dass ich in solchen Situationen auf Hilfe zurück greifen kann, die über meine eigenen Fähigkeiten hinaus gehen.
Jesus Christus nennt diese ‚Hilfe‘ im Johannes-Evangelium den ‚Beistand‘, der für immer bei uns bleiben wird. Und dieser Beistand – die Heilige Geistkraft – ist es, die wir zu Pfingsten feiern.
Lange vor unserer Zeit waren sich die Menschen bewusst, dass sie diesen Beistand nötig haben. Deshalb konnten sie ihre Not, mit eigenen Grenzen zu leben, der Heiligen Geistkraft anvertrauen.
Für mich ist ein Gebetstext aus dem 12. Jahrhundert persönlich sehr wichtig geworden, den ich auch gerne für andere bete, besonders dann, wenn ich das Gefühl habe, selbst nicht (mehr) viel tun zu können:
Komm herab, o Heilige Geistkraft, die die finstre Nacht zerreißt, strahle Licht in diese Welt.
Komm, die alle Armen liebt, komm, die gute Gaben gibt, komm, die jedes Herz erhellt.
Höchste Trösterin in der Zeit, Gästin, die Herz und Sinn erfreut, köstlich Labsal in der Not,
in der Unrast schenkst du Ruh, hauchst in Hitze Kühlung zu, spendest Trost in Leid und Tod.
Ohne dein lebendig Weh’n kann im Menschen nichts besteh’n, kann nichts heil sein noch gesund.
Was befleckt ist, wasche rein, Dürrem gieße Leben ein, heile du, wo Krankheit quält….“
Pfingsten ist nicht von Ungefähr das zweithöchste christliche Fest, gleich nach Ostern. Es drückt damit aus, wie sehr wir der Heiligen Geistkraft in unserem Leben bedürfen!
Ihr Gerd Wittka (kath.) – Johanniter-Krankenhaus Oberhausen
Dieser geistliche Impuls wurde als Wort zu Pfingsten der Krankenhaus-Seelsorge im Intranet des Evangelischen Klinikums Niederrhein (www.evkln.de) veröffentlicht.
Gott.großartig
Solche Bilder sehen wir oft, wenn wir auf eine Wiese gehen. Ich habe am Sonntag eine Wiese gesehen, wo sicherlich tausende solcher Gänseblümchen wuchsen. Eigentlich nichts besonderes, würden manche meinen.
Ich finde aber, dass es doch was Besonderes ist.
Schau dir dieses Detailfoto an! Keine dieser Blümchen, so klein und unscheinbar sie auch als einzelne Blume zu sein scheinen, sind gleich. Immer wird man von Blume zu Blume einen Unterschied erkennen. Sie alle sind einmalig.
Doch die Fülle solcher Blumenmeere lassen unser den Blick darüber vergessen, wie einmalig jede einzelne von ihnen ist.
Und nun stelle dir vor, wir Menschen hätten die Aufgabe, auch nur eine von diesen kleinen Blumen *nachzubauen*, aber nicht mit anderen Materialien oder nur gemalt oder abfotografiert, sondern wirklich ’nachzubauen‘ in der Fülle der kleinsten Zellen, die jede einzelne Blume von ihnen ausmacht!
Wir müssten scheitern.
Wir Menschen schaffen es noch nicht einmal eine solche, vermeintlich unauffällige Pflanze nachzubauen. Doch sie und noch viel mehr Kreaturen sind von Gottes Natur geschaffen worden.
Mich macht das immer wieder nachdenklich, demütig und dankbar.
Denn in diesen noch so kleinen und unscheinbaren Elementen der Schöpfung begegnet uns die unfassbare Größe des Schöpfers.
Deshalb:
GOTT.großartig!
Fotos: (c) Gerd Wittka, 2023
Wenn Insekten sterben …
stirbt auch der Mensch …
Ja, vielleicht hört sich das sehr pessimistisch an. Fakt ist: es gibt ein Insektensterben. Insekten sind aber nötig, um 75% aller Pflanzen zu bestäuben, die auch für die Nahrungsmittelproduktion der Menschen nötig sind.
Heute ist der „Internationale Tag der Bienen“. Wir können sehen, dass ein umfangreiches Bienensterben um sich greift. Dies gilt zwar nicht in erster Linie für die klassische Honigbiene. Aber es gilt für die unzählige Arten der Wildbienen, die zur Bestäubung notwendig sind.
Doch jede/r von uns kann etwas gegen das Bienensterben tun.
An dieses Wort, das ich mir als Primizspruch zu meiner Priesterweihe am 20.05.1994 ausgesucht habe, geht mir in diesen Tagen viel durch den Kopf.
Ich bin nicht der Meinung, dass mit der Vollendung des 60. Lebensjahres eine neue, eigene Etappe in meinem Leben angefangen hat. Doch ich spüre gleichzeitig auch: der Zenit ist überschritten. Fragen nach der eigenen Gesundheit zum Beispiel bekommen auf einmal einen anderen Stellenwert. Bislang ging vieles einfach irgendwie glatt. Als ich aber vor einigen Tagen bei meinem Hausarzt war und ein großes Blutbild anstand, bat ich ihn, auch bestimmte Parameter mit in den Blick zu nehmen, die auf altersbedingte Veränderungen hinweisen konnten. Auch gibt es familiäre Veranlagungen, die ich in diesem Zusammenhang checken wollte, weil daraus im Alter meiner Familienangehörigen Erkrankungen entstanden, bei denen ich das Gefühl habe, dass auch ich nicht davor gefeit bin.
Und meine Gedanken wurden bestätigt und ich erhielt die klare Ansage, dass auch ich entsprechende Dispositionen habe und es Veränderungen gibt, die bei mir ähnliche Krankheitsverläufe im Alter möglich machen.
Kopf und Bauch
Der Kopf hat mir gesagt, dass es gut ist, diese Themen frühzeitig anzugehen und ich habe es ja auch selber initiiert, weil ich Vor- und Fürsorge für mich leisten möchte. Aber wenn ich dann erfahre, dass ich halt auch in dieser Vererbungslinie stehe, dann lässt mich das auch nicht kalt.
Und so schwirren mir die Gedanken durch den Kopf und ich fühle im Bauch eine Unruhe und Nervosität, mit denen ich lernen muss, umzugehen. Der Kopf sagt mir: „Schlage ein neues Kapitel in deinem Leben auf!“ – und der Bauch ist noch nicht so weit. Dennoch spürt auch er, dass es Zeit für Veränderung und Anpassung ist. Denn ich kann nicht den Kopf in den Sand stecken und so tun, als würde ich nicht älter und als könnte ich das Rad der Zeit still stehen lassen.
Ich habe noch Erwartungen und Wünsche an mein Leben. Und sie lassen sich nur verfolgen, wenn ich mich mobilisieren kann, neue Akzente zu setzen und neue Wege zu wagen.
Deshalb kam mir also in diesen Tagen wieder mein Primizspruch in den Sinn. Und er ist so richtig in dieser Phase meines Lebens.
Denn wenn ich meine Lebenszeit als Aufgabe verstehe, die mir von Gott gegeben wurde, dann möchte ich auch, dass er mir dabei hilft, im Lichte seiner Weisheit mein Leben zu leben.
IDAHOBIT 2023
Ev. und kath. Krankenhaus-Seelsorge im Johanniter-Krankenhaus Oberhausen
Ev. Seelsorgerin Gehrke-Marolt und kath. Seelsorger Wittka am IDAHOBIT mit der Progress-Pride-Flag in der Krankenhaus-Kapelle, (c) Gerd Wittka 2023
Am 17.5. wird jährlich der „Internationale Tag gegen Homo-, Bi- und Transfeindlichkeit“ (IDAHOBIT) begangen. Aus diesem Anlass haben die evangelische und katholische Krankenhaus-Seelsorge im Johanniter-Krankenhaus Oberhausen eine Aktion gestartet und dazu eine Erklärung abgegeben:
Am 17.5. ist der IDAHOBIT, der internationale Tag, der sich gegen Hass gegenüber homo-, bi-, transsexuelle Menschen und Menschen anderer Geschlechtlichkeit und sexueller Orientierung wendet.
Als evangelische und katholische Krankenhaus-Seelsorger:innen im Johanniter-Krankenhaus nehmen wir selbstverständlich auch jene Menschen (Patient:Innen oder Mitarbeiter:innen) in den Blick, die nicht traditionellen Geschlechterrollen und Sexualitäten entsprechen.
Wir setzen uns ein für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt und wollen damit einen Beitrag gegen Hass und Gewalt gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen leisten.
Bei uns finden Menschen, gleich welcher Religion, Weltanschauung oder sexuellen oder geschlechtlichen Identität jederzeit eine offene Tür.
Das diesjährige Motto: „Immer zusammen: Vereint in Vielfalt“ will deutlich machen, dass wir in unserem Krankenhaus diese Vielfalt vorfinden. Wir Krankenhaus-Seelsorger:innen erleben diese Vielfalt als Bereicherung im tagtäglichen Miteinander.
Aus der Einladung zum IDAHOBIT 2023
Gottesdienst zum IDAHOBIT
Deshalb haben wir beim „Offenen Mittags-Gebet“ (OMG) am Mittwoch um 13.00 Uhr in der Krankenhaus-Kapelle dieses Anliegen zum Thema gemacht.
Bistum Essen stellt ‚Netzwerk Queer‘ vor
Anlässlich des IDAHOBIT 2023 ist auch das Bistum Essen, mein Arbeitgeber, mit dem neuen ‚Netzwerk Queer‘ an die Öffentlichkeit gegangen. Dieses Netzwerk will unterschiedliche Personen und Gruppierungen zusammen führen, „…um für andere queere Menschen ansprechbar zu sein, gegen Diskriminierung zu kämpfen, die Seelsorge für diese Zielgruppe weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Offenheit sichtbar zu machen, die es im Bistum Essen für queere Menschen gibt….“
Ich selber gehöre seit Kurzem diesem Netzwerk an und möchte in diesem Netzwerk den intensiven Austausch pflegen und mich gemeinsam mit anderen Gruppierungen und Personen für Akzeptanz und gegen Hass und Gewalt gegenüber Queer-People wenden.
In diesem Zusammenhang erwarte ich zukünftig noch weitreichendere Initiativen in unserem Bistum.
Für mich muss es auch Ziel sein:
glaubwürdig nach innen und außen zu vertreten, dass dieses Anliegen nachhaltig ist
Menschen in ihrer vielfältigen Sexualität und Geschlechtlichkeit ernst genommen und wertgeschätzt werden
vergangenes Leid aufgearbeitet wird
Wiedergutmachung geleistet wird.
„Warum bist du noch dabei?“
Ich verstehe nur zu gut, dass viele Queer-People, die zu unserer Kirche gehören, ihr in den letzten Monaten und Jahren den Rücken gekehrt haben. Und ihre Beweggründe kann ich ebenfalls gut verstehen. Denn: auch für mich als Seelsorger in der römisch-katholischen Kirche ist es manchmal schier unerträglich, wie ‚meine‘ Kirche mit diesen Themen umgeht.
Manche haben mich in der Vergangenheit gefragt, wie ich noch weiterhin den Dienst in der Kirche tun kann? –
Weil es auch MEINE KIRCHE ist und ich Glied dieser Kirche bin.
Weil ich in der vergangenen Jahren viele wunderbare Menschen in und außerhalb meiner Kirche gefunden habe, die mir Mut machen, bei dieser Thematik nicht locker zu lassen und meiner christlichen Überzeugung Raum zu geben.
Weil ich ermutigt wurde, den ‚langen Atem‘ an den Tag zu legen und gerade in den letzten Monaten sowohl unser Bischof Franz-Josef Overbeck und unser Generalvikar Klaus Pfeffer sich selber mutig und öffentlich für diese Themen einsetzen.
Weil ich es nicht hinnehmen kann, dass die Weltkirche bei diesem Thema Menschen diskriminiert und Leid antut.
Einladung an Queer-People
Deshalb möchte ich heute jene ermutigen, die sich in unserer Kirche irgendwie „queer“ fühlen, sich durch das ‚Netzwerk Queer‘ auch persönlich angesprochen zu fühlen und sich zum Beispiel auch an die verschiedenen Mitglieder aus dem Netzwerk zu wenden, wenn es darum geht, diese Akzeptanz weiter zu fördern.
Ich selber stehe, im Rahmen meiner Qualifikation ‚Geistliche Begleitung‘, persönlich zur Verfügung, wenn jemand die eigene Queerness mit dem christlichen Glauben verbinden möchte und aus diesem Glauben Wege sucht, damit das eigene Leben im vollumfänglichen Sinne gelingen kann.
Was bedeutet die ‚Progress-Pride-Flag‘? – Lies den QR-Code ein und finde die Antwort!
‚Vampirstunde‘
… so nenne ich scherzhaft die Stunde bei meinem Hausarzt, wo morgens die Blutabnahmen erfolgen.
Heute Morgen musste ich zu meiner Hausarztpraxis, um mir Blut abnehmen zu lassen. Das ist eigentlich nichts, was man großartig berichten muss.
Nur: Ich bin imponiert und fasziniert, mit welcher Professionalität und Effizienz früh morgens schon der Praxisalltag organisiert wird. Es lief – im positiven Sinne – wie am Fließband und die verschiedenen Mitarbeitenden arbeiteten Hand in Hand.
Das verdient meine Bewunderung und meinen Dank!
Muttertag?!
Meine Mutter liebte den Flieder! Quelle: www.pixabay.com
Heute, am 14.5.2023 ist wieder Muttertag.
Und fast wie in jedem Jahr wird wieder darüber diskutiert, ob und wie sinnvoll ein solcher Tag ist. Ich habe für mich eine Antwort gefunden …
Meine Mutter starb im Sommer 2018 im Alter von fast 88 Jahren. Sie war multimorbid und hatte sich schon lange mit ihrem Lebensende beschäftigt. Bis ins Detail hatte sie geplant und Vorsorge getroffen. Wir sahen, dass sie immer mehr abbaute und wir waren dankbar für jeden Tag, den sie noch gelebt hat.
Doch als sie starb, war ich verwundert, wie sehr mir doch ihr Tod nahe ging. Obwohl sie und wir doch gut vorbereitet waren, dass dieser Augenblick immer wieder kommen könnte.
Im Gespräch mit einem lieben Menschen erwähnte ich meine Irritation und dieser Mensch gab mir eine Antwort, die mir bis zum heutigen Tage klar macht, warum die Trauer um die eigenen Mutter gerade so intensiv ist, wie vielleicht bei kaum einem anderen Menschen.
Mir wurde als Antwort gegeben:
„Deine Mutter ist der einzige Mensch, der dich am längsten ‚kannte‘. Noch bevor du geboren wurdest, bestand schon eine einmalige und einzigartige Verbindung zwischen deiner Mutter und dir!“
Da wurde mir klar, welchen exklusiven Stellenwert die eigene Mutter für unser je eigenes Leben hat.
Und deshalb meine ich, dass ein Muttertag in jedem Jahr mehr als gerechtfertigt ist.
Protz und Pomp
über unerfüllte Sehnsüchte
Prunk und Pomp werden heute die Bilder aus London prägen. Eine Krönung eines Königs in Europa ist ein Anachronismus, denn alle anderen Königshäuser führen keine Krönungen mehr durch. Dort finden lediglich Inthronisationen statt. Das empfinde ich auch als relativ angemessen, da Monarch:innen in Europa als Staatsoberhäupter nur noch Repräsentationsaufgaben wahrnehmen und nicht mehr im Wortsinne „Regent:innen“ sind.
Warum aber sind wir in republikanischen Demokratien immer noch so fasziniert von solchen Ritualen, die aus einer anderen Zeit stammen? Und warum haben wir keinen anderen adäquate Ersatz gefunden?
Ich fühle mich jedenfalls nicht wohl bei solchem Tamtam! Es ist, als würde man die Menschen mit einem Rauschmittel versorgen, das die Wahrnehmung der Realität völlig vernebelt.
Zeitgleich, wo das Spektakel in London stattfindet, wissen Menschen nicht, wie sie über die Runden kommen sollen. Hier Gold und Edelsteine, Prunk und Pomp, da existentielle Fragen, Nöte und Elend.
Nein, in so einer Gesellschaft möchte ich nicht leben! Dieser Tag zeigt mir einmal mehr, dass ich durch und durch ein Anhänger einer freiheitlich, republikanischen Demokratie bin!
Impuls zum 5. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr A – 2023
Wer in letzter Zeit eine Wohnung gesucht hat, weiß ein Lied davon zu singen: Der Wohnungsmarkt ist hart umkämpft. Bei der Suche nach einer geeigneten Wohnung, ob als Eigentum oder zur Miete, muss man viel Geduld mitbringen. Angebracht ist es auch, keine zu konkreten Vorstellungen von seiner Traumwohnung zu haben.
Die Werbung verspricht nicht selten das „Blaue vom Himmel“ mit Zusätzen wie:
Wer sich auf die Suche nach einer Wohnung macht, die fast exakt auf die eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse zugeschnitten ist, wird jedoch enttäuscht werden: entweder gibt es eine solche Wohnung nicht oder sie ist unbezahlbar.
Also bleibt einem kaum was anderes übrig, als sich einzuschränken, wenn man nicht gleich selber bauen will. Aber auch das ist bei den steigenden Zinsen für viele momentan kaum möglich.
Ist man dann in seiner Wohnung, wird man sich entweder mit den Zuständen arrangieren müssen oder man wird hier und da merken, dass es nicht so richtig passt. Schnitt oder Größe sind nur suboptimal.
Da muss man doch bei Sätzen wir: „In meines Vaters Haus gibt es viele Wohnungen!“ „Ich gehe, um für euch einen Platz vorzubereiten!“ skeptisch werden!!!
Ein Bekannter vertritt im Hinblick auf Werbeaussagen oft den Standpunkt: „Es ist immer das Gegenteil von dem, was versprochen wird!“
Vielleicht ist dieser Standpunkt arg skeptisch oder pessimistisch. Aber die Erfahrungen lehren uns, dass diese Haltung nicht immer falsch ist.
Im heutigen Evangelium gibt es – ich drücke es mal flapsig aus – auch solche ‚Werbeaussagen‘ für zukünftige Immobilien.
Voranschicken muss ich zum besseren Verständnis, dass dieses Evangelium und seine Aussagen sehr oft zu einseitig verstanden werden. Die Wohnungen, von denen da berichtet wird, bezieht sich nicht in erster Linie auf unsere Bleibe nach unserem irdischen Leben, auch wenn dieser Schrifttext gerne bei Beerdigungen benutzt wird. Dieser Text möchte viel stärker einen Bezug auf das Hier und Jetzt legen.
Was ist also die Botschaft des heutigen Evangeliums?
Viele Wohnungen = Platz für jeden, zumindest für viele? Es wird nicht an Wohnungen mangeln…!
Einen Platz für euch vorzubereiten! – Bedeutet dass, dass das keine 08/15-Fertigbauweise, kein sozialistischer Plattenbau ist. Der Ort wird erst noch für mich geschaffen? Wird er dann meinen Bedürfnissen und Erfordernissen gerecht werden? Oder dürfen wir so nicht fragen?!
Heute, als ich auf dem Behandlungsstuhl beim Zahnarzt saß, kam mir ein Gedanke, den ich interessant fand:
Kennen Sie Häuser und andere Gebäude von Friedensreich Hundertwasser?! – Genau dessen Gebäude kamen mir in den Sinn, als ich über das Evangelium nachdachte.
Quelle für alle Bilder: www.pixabay.com
Die Häuser Hundertwassers sind nicht am Reißbrett entstanden. Man hat eher den Eindruck, sie sind aus dem Boden gewachsen. Die organischen Formen, die vielen unterschiedlichen Fenster und Türen, kunstvolle Ornamente und Schmuckelemente, die ebenfalls wie gewachsen sind und alle Farben der Natur sind in vielen seiner Gebäude zu finden. Es gibt quasi kaum lineale oder rechte WinkelFormen.
So, wie Hundertwasser Häuser gestaltet hat, so charakteristisch stelle ich mir die vielen Wohnungen vor, die Jesus für uns bereitet.
Für sich allein betrachtet, erscheint jede Wohnung und die Wände, Fenster und Türen darin ganz individuell. Damit werden die Wohnungen auch zum Sinnbild unserer gottgewollten Individualität. Gott möchte keine uniformen Menschen!
Jede Wohnung in den Hunderwasser-Häusern fällt nicht aus dem Rahmen und wirkt nicht störend! Sondern die Vielfalt der verschiedensten Wohnungen in Form und Farbe ergeben in ihrer Gesamtheit ein harmonisch wirkendes Gebäude. Man kann sich nicht sattsehen an der Fülle und Einzigartigkeit der verschiedenen Elemente!
Hundertwasser-Häuser können für mich deshalb ein Bild für die Kirche Jesu Christi bilden:
Kirche als ein Gebilde, das einen recht organischen Rahmen für die Gemeinschaft bildet. Aber dieses Gebilde ist in der Gesamtheit nicht nach „Schema F“ erbaut, sondern sein Gesamtbild wird geprägt durch die einzelnen individuellen Wohnungen im Haus, sowohl außen wie innen.
Manchmal denke ich, dass Jesus mit seiner Vision von „Haus meines Vaters mit den vielen Wohnungen“ Inspirator für die Gestaltung der Hundertwasser-Häuser gewesen ist!
Denn genau so stelle ich mir Kirche vor: als eine bunte und individuelle Gemeinschaft von Individuen, die in der Summe ein recht spannendes, kreatives und inspirierendes Haus ergeben, dessen Schlussstein Jesus Christus selber ist, der alles zusammen hält.
Und wenn ich hier in die Runde schaue, dann finde ich, dass wir in unserer Gemeinschaft versuchen, ein solches Haus zu bilden.
Möge unsere Gemeinschaft auch in Zukunft zu einem Haus werden für jene, die ihre Individualität als Geschenk und als Reichtum der Gemeinschaft empfinden und sich hier geboren und angenommen wissen.
Mutig
Symbolbild! – Nicht „Letzte Generation“ (LG), Quelle:www.pixabay.com
Ja, die Aktionen der „Letzte Generation“ (LG) muten der Gesellschaft viel zu. Und ja: viele, die direkt von den Aktionen betroffen sind, werden das nicht gut finden und sind mächtig verärgert.
Wahr ist aber auch: wenn man die Bilder sieht, in welche Situation sich die Aktivist:innen der LG bringen, dann kann einem nur angst und bange werden. Ein Beitrag der Sendung ‚kontraste‘ zeigt das sehr anschaulich! Sie bringen sich – auch wegen des aggressiven Pöbels – selber in Gefahr.
Und ja, man kann sich gut darüber streiten, ob die Wahl ihrer Mittel ihrem Anliegen dienlich ist oder nicht. Wahr ist aber auch, dass sich von denen, die sich jetzt so aggressiv gegenüber den Aktivisten verhalten, die wenigsten auf Demos der „FFF“ oder anderen Demos zum Klimaschutz haben sehen lassen. Ihr lamentieren, dass ihnen der Klimaschutz ja auch – ach so – wichtig sei, kommt zumindest in diesem Beitrag mir nicht sehr glaubwürdig rüber. Glaubwürdig kommt mir aber die Angst der Aktivisten von LG rüber, die Angst vor der Zukunft und den Folgen der Klimakrise haben.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer! Da machen sich welche Gedanken wie sie ihr Kind vom Kindergarten abholen können, trotz dieser Sperraktionen von LG. Doch LG macht sich viel mehr Gedanken um das globale Wohl von Millionen von Menschen und der Zukunft der Erde.
Doch bei den Gegner:innen von LG scheint das Hemd näher zu sein, als der Rock.
Das ist ein echtes Dilemma.
Um es hier ganz unumwunden zu sagen:
Die Aktivist:innen von LG zeigen mächtig viel Mut! Und sie können deshalb nur so mutig sein, weil sie es in dem Bewusstsein tun, dass es nicht mehr 5 vor 12 ist, sondern wir nur noch die Eskalation der Klimakrise aufhalten können, also den Kipppunkt verhindern können, nachdem eine nicht vorherzusagende Kettenreaktion in Gang gesetzt werden kann, die unaufhaltsam über uns alle hereinbrechen wird.
LG hat übrigens schon im Vorfeld auch ihre Aktionen und Blockaden hingewiesen.
Man hätte also vorbereitet gewesen sein können, oder?!