Wie Klimaaktivist:innen den Finger in unsere Wunden legen
Mag sein, dass die Besitzverhältnisse von Lützerath legal sind. Mag sein, dass die politischen Entscheidungen über den Braunkohleabbau und die rechtlichen Konsequenzen für RWE legal sind. Mag sein, dass sich in der Art und Weise, wie der Rechtsstaat auf diese Situation reagiert, legal ist.
Aber was legal ist, ist nicht immer auch legitim!
Quelle: Instagram (screenshot vom 12.01.2023)
Darauf machen die Klima-Aktivist:innen von Lützerath nicht nur in diesen Tagen aufmerksam.
Hinter dem Braunkohletagebau von Lützerath steht der Energiekonzern RWE.
Und jetzt kommen wir als Verbraucher:innen ins Spiel!
Wer möchte, dass wir keine Kohleverstromung mehr durch Braunkohle vornehmen, wer möchte, dass wir noch schneller als bis 2030 aus der Verbrennung fossiler Energieträger für die Stromgewinnung aussteigen, der kann jetzt schon Ernst machen und zu reinen Ökostromanbietern wechseln.
Dabei muss aber darauf geachtet werden, dass es örtliche Stromanbieter gibt, die durchaus Ökostrom anbieten, aber zugleich auch ’schmutigen Strom‘ (der also durch fossile Verbrennung und/oder Atomkraft erzeugt wird) anbieten. Diese Unternehmen sind nicht die erste Wahl beim Einstieg in den wirklich grünen Stromverbrauch.
Es ist geradezu idiotisch, dass homosexuelle Männer an sich von der Blutspende ausgeschlossen sind.
Schon seit Jahren erhebe ich dagegen meine Stimme.
Nun freue ich mich, dass unser Bundesgesundheitsminister Lauterbach mit dieser Diskriminierung Schluss machen will.
Nicht die Sexualität darf danach ein Kriterium sein, ob man als Blutspender in Frage kommt oder nicht, sondern ausschließlich riskantes Sexualverhalten.
Impuls zum Fest ‚Taufe des Herrn‘ am 7./8. Januar 2023
Quelle: pixabay.com
Seit Jahren begleitet mich dieses heutige Wort des Propheten Jesaja in meinem Dienst: „Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus. Ja, er bringt wirklich das Recht.“ (Jes. 42,3)
Diese Worte hat später Jesus auf sich bezogen. So lesen wir im Matthäus-Evangelium im 12. Kapitel 15-17.20: „15 Als Jesus das erfuhr, ging er von dort weg. Viele folgten ihm nach und er heilte sie alle. 16 Er gebot ihnen, dass sie ihn nicht bekannt machen sollten, 17 damit erfüllt werde, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: (…) 20 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen / und den glimmenden Docht nicht auslöschen, / bis er dem Recht zum Sieg verholfen hat. …“
Ich liebe beide Texte sehr. Sie wurden für mich zu Schlüsseltexten, wenn ich über die Barmherzigkeit Gottes nachsinne.
Und so mögen Sie es mir verzeihen, wenn ich dieses Thema wiederholt anspreche und Sie diesen Gedanken von mir schon kennen. Ich möchte aber nicht müde werden, diese Worte für unser Leben fruchtbar werden zu lassen. Mein Schlüsselerlebnis mit diesem Wort war ein Gottesdienst als Gefängnisseelsorger, wo diese Lesung in einem Gottesdienst gelesen wurde. Inhaftierte lasen diese Lesung vor und währenddessen schaute ich in die Menge der anderen inhaftierten Frauen und Männer. Über sie alle war Gericht gehalten worden und sie ‚wurden gerichtet‘. Und das Urteil, das über sie gesprochen wurde, hinterließ bei manchen negative Folgen: als geknickte oder sogar gebrochene Menschen fristeten sie ihr Leben. Diese Realitäten müssen wir immer mit berücksichtigen, wenn wir auf der Suche nach ‚gerechter‘ Bestrafung sind! Die alttestamentliche Ansicht: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ gilt seit Christus nicht mehr.
Denn ER sagt: „Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ (Mt 5,44-45)
Was für eine Botschaft!
Jesus ist als Mensch in unsere Welt gekommen, um genau das Gegenteil zu bewirken: anstatt zu knicken – aufzurichten, anstatt auszulöschen – zu entfachen.
Das geknickte Rohr, das aufgerichtet wird, kann weiter wachsen und leben. Die glimmende Flut, die nicht gelöscht sondern entfacht wird, kann weiter Wärme und Licht verbreiten. Dazu ist Jesus in die Welt gekommen.
Wo wir Brüche in unserem Leben haben, möchte er aufrichten und festigen, damit wir an den Brüchen nicht zugrunde gehen, sondern das Leben in uns spüren und erleben können.
Wo die Lebensglut in uns zu erkalten droht und nur noch zaghaft glimmt, will er mit dem Brausen der Heiligen Geistkraft unsere Lebensflamme wieder zum lodern bringen.
Und auch, wenn wir uns die Frage stellen, wie wir als Geschwister Jesu Christi in seine Fußstapfen treten können, wie wir IHM nachfolgen können, dürfen wir uns an diesen Worten ein Beispiel nehmen: • Wo wir geknickten Existenzen in unserem Leben begegnen, dürfen wir uns fragen, wie wir diese Menschen in ihrer Situation aufrichten können. Wie können wir sie stärken, damit ihr Leben Sinn behalten kann; damit ihr Leben gelingen kann; damit sie gestärkt werden zu einem Leben mit Zukunft? • Wo wir Menschen begegnen, die zu erkalten drohen, in ihren Gefühlen aber auch in ihrem Handeln; die hartherzig sind. Wie machen wir uns auf die Suche, mit ihnen und in ihnen die glimmende Glut der Liebe, der Sehnsucht nach Frieden und Hoffnung zu entdecken? Wo können wir, diese Glut, die wir finden, vielleicht gemeinsam und mit dem Wehen des Heiligen Geistes neu entfachen, damit in ihnen Herzlichkeit, Liebe, Respekt und Achtung neu entzündet werden kann?
Denn am Ende steht nicht ein Gericht, das zerbricht und auslöscht, sondern DER, der uns aufrichtet, heilt und die Glut des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe in uns lebendig hält.
Als Papst Johannes Paul II. starb, wurde sehr früh das „santo subito“ gefordert, die möglichst frühe Selig- und Heiligsprechung des Verstorbenen. Und Papst Johannes Paul II. ist der Papst, der in der kürzesten Zeit nach seinem Tod sowohl selig- als auch heiliggesprochen wurde. Doch die historische Aufarbeitung seiner Zeit als Bischof und Papst zeigte, dass viele Aspekte seines Lebens noch gar nicht ausreichend aufgearbeitet wurden. Deshalb finde ich: es war viel zu früh für seine Selig- und Heiligsprechung.
Aus gutem Grund sieht die röm.-kath. Kirche ein ziemlich sorgfältiges Verfahren für Selig- und Heiligsprechungen vor. Und das ist auch gut so.
Gerade aus der Zeit von Joseph Ratzinger als Bischof und späterem Papst sind noch sehr viele Dinge und Vorwürfe aufzuklären. Und die Erfahrung hat gezeigt, dass eine sachliche und angemessene Würdigung selten in den direkten nachfolgenden Generationen einer Person erfolgen kann, für die ein Selig- oder Heiligsprechungsverfahren eröffnet wurde.
Zu Recht gibt es zum Beispiel mit dem Umgang des Missbrauchsskandals und Benedikt XVI. kontroverse Diskussionen. Sie zeigen, dass noch vieles aufgearbeitet und geklärt werden muss. Bei dem Missbrauchsskandal handelt es sich wahrscheinlich um den größten Skandal der römisch-katholischen Kirche der Neuzeit mit den schwerwiegendsten Verbrechen, die von der Kirche unter den Tisch gekehrt, geleugnet und vertuscht wurden.
Nicht nur gegenüber den Opfern müssen wir deshalb sorgfältig die Geschichte dieses Missbrauchs aufarbeiten. Jeder Stein muss umgedreht werden, der in diesem Zusammenhang vor unseren Füßen liegt oder gelegt wurde.
Allein dieser Missbrauchsskandal zeigt, dass wir am besten beraten sind, Selig- oder Heiligsprechungsverfahren für Papst em. Benedikt XVI. für mindestens 50 Jahre auszusetzen und diese Zeit dafür zu nutzen, intensiv das Lebenswerk von Joseph Ratzinger aka Papst Benedikt XVI. kritisch zu sichten und aufzuarbeiten.
Und ja, es gibt gute Gründe, das Silvesterfeuerwerk besser zu regeln. Dies bezieht sich insbesondere auf die Gründe des Umwelt-, Tier- und Lärmschutzes.
Diese Gründe jedoch mit den kriminellen Gewaltexessen gegen Rettungs- und Ordnungskräfte zu verbinden, lehne ich ab!
Ich habe auch diesen Aufruf bekommen, aber ich unterschreibe nicht, weil hier verschiedene Gründe gemeinschaftlich genutzt oder sogar missbraucht werden, die nichts miteinander zu tun haben.
Die Gewalt und Aggression bekämpft man nicht mit einem Böllerverbot für alle!
Da feiert das Prinzip der ‚Sippenhaftung‘, das in der NS-Zeit verstärkt Anwendung fand, fröhliche Urständ!!
Ich weiß nicht, wie man das unterstützen kann! Das ist Populismus pur! Und diesmal nicht von der AfD!
So neu…
Joseph Ratzinger, vorm. Papst Benedikt XVI. ist tot
Möge er Gottes übergroße Barmherzigkeit erfahren; eine Barmherzigkeit, die auch unter seinem Pontifikat, durch die Kirche in der Welt zu wenig gelebt wurde.
Ich kann in diesem Augenblick nicht die Opfer und Verletzten seines Pontifikats vergessen: die Ökumene, die jüdischen Geschwister, die Opfer von sexualisiertem und geistlichem Missbrauch, die Frauen in der Kirche und die Laien und auch die Queer-People!
Deine Zukunft – meine Zukunft?!
Warum die „Letzte Generation“ etwas mit unseren eigenen Zukunftsängsten zu tun hat …
Impuls zum Gottesdienst zum Jahreswechsel 2022
Auf dem Wohnzimmertisch eines Freundes liegt die DVD des Films „The day after“.
Wir kommen darüber ins Gespräch und dass ich selber diesen Film im Kino gesehen habe.
Es war in einer Zeit, wo ich eine zukunftsweisende Entscheidung für mich getroffen hatte und auch dabei war, sie umzusetzen. Ich hatte entschieden Theologie zu studieren fürs Priesteramt. Doch dafür musste ich das Abitur nachholen.
Nun drückte ich allabendlich die Schulbank am Abendgymnasium Gelsenkirchen fürs Abitur. Mitten in dieser Zeit also der Film, der von der nuklearen Kriegskatastrophe handelte, die von der einen Minute auf die andere unsere ganze zivilisierte Welt auslöschte.
Mich befiehl große Furcht, auch bei diesem Film. Dabei haben wir uns schon als junge Menschen in den 1970er-Jahren mit der atomaren Bedrohung konfroniert gesehen und ich trug Sticker mit der Aufschrift: „Schwerter zu Pflugscharen“ (vgl. Micha 4,3) und „Frieden schaffen ohne Waffen!“.
Von Concord – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8106687
Ich hatte die existentielle Sorge, wenn unsere Generation es nicht schafft, den ‚kalten Krieg‘ zu beenden, dann steuerten wir unweigerlich auf die Vernichtung der Menschheit zu!
Und diese Furcht war keine Übertreibung, sondern berechtigt, wie wir heute auch wissen. Allein die Kuba-Krise in den 1960er Jahren führte uns an den atomaren Abgrund.
In einem Gespräch am ersten Weihnachtstag dann von mir die Frage in die Runde von Freunden und Familie: „Worüber könnte ich mal zu Silvester predigen?“ – Spontane Antwort: „Zur Zukunft, zur Klimafrage und zur „Letzten Generation“…!
‚Oh shit‘, dachte ich, da kann ich mir ja nur eine blutige Nase holen.
Aber nun habe ich die Frage gestellt, nun kann ich ihr nicht ausweichen. Offenbar sind das Themen, die den Menschen unter den Nägeln brennen. Ich würde lügen, wenn ich es für mich verneinen würde. Auch mich lassen diese Themen nicht unberührt.
Natürlich musste ich mich noch informieren, denn ich bin mir sehr bewusst, dass dieses Thema nur zu leicht einseitig für politische oder parteipolitische Zwecke missbraucht werden kann, sowohl auf der einen, wie auf der anderen Seite.
Lassen wir diese Initiative selber zu Wort kommen: „Die Regierung ignoriert alle Warnungen. Immer noch befeuert sie die Klimakrise und hat uns damit an den Rand eines Abgrunds gebracht.
Wir sind nicht länger bereit, dieses Verbrechen an der Menschheit widerstandlos hinzunehmen. Wir werden nicht abwarten während ein Staat nach dem anderen kollabiert. Am Ende sind wir alle in Gefahr. Wir sind der Überlebenswille dieser Gesellschaft.
(…)
Wir sind die Letzte Generation, die den Kollaps unserer Gesellschaft noch aufhalten kann. Dieser Realität ins Auge blickend, nehmen wir hohe Gebühren, Straftatvorwürfe und Freiheitsentzug unerschrocken hin.…“
Sitzblockade am 24.11.2022 in Berlin, Quelle: https://letztegeneration.de/presse/pressebilder/
Diese Initiative bezeichnet sich also nicht als die letzte Generation schlechthin, sondern als die „letzte Generation, die den Kollaps unserer Gesellschaft (.) aufhalten kann.“ – Sie meint damit einen Kollaps, der durch die Klimakrise verursacht wird und nicht nur einen wirtschaftlichen, sondern auch einen sozialen Kollaps meint, der die Existenz der ganzen Menschheit bedroht.
Da sind sie wieder, die begründeten Ängste, die ich auch in den 1970er und 1980er Jahren unter der atomaren Bedrohung erlebt habe. Auch damals haben wir über zivilen Ungehorsam diskutiert. Auch damals waren wir uns im Klaren darüber, dass ziviler Ungehorsam auch die Missachtung staatlichen Rechtes beinhalten kann. Auch damals waren wir uns im Klaren darüber, dass Proteste und ziviler Ungehorsam auf eine etablierte Gesellschaft traf, eine Gesellschaft die damals noch mehrheitlich geprägt war durch Ex- und Altnazis, die auch nach dem Krieg immer noch an wichtigen Schaltstellen unserer Gesellschaft saßen. Für diese war Ruhe und Gehorsam gegenüber dem Staat ‚oberste Bürgerpflicht‘ und unser Protest für ihre Gesinnung eine Bedrohung.
Heute bin ich fast 60 Jahre, und so Gott will, kann ich vielleicht noch gut 25 – 30 Jahre haben. Für die Kinder meiner Freunde wird es heißen, dass diese dann selber Ende 20 sind, also ungefähr in dem Alter sind, in dem ich für meine Zukunft wichtige Entscheidungen treffen wollte und getroffen habe. Damals, Anfang der 1980er Jahre waren meine Überlegungen auf langfristige zukunftsweisende Entscheidungen angelegt. So wie für die jungen Leute heute, die sich in der „letzten Generation“ engagieren.
Ich kann ihre Sorgen und Ängste nachvollziehen, wenn ich den Mut habe, mich meiner eigenen Erfahrungen in der Jugendzeit zu erinnern. Ich kann nachvollziehen, dass wir damals wie sie heute bereit waren, auch gegen Konventionen, gegen Gesetze und gegen gesellschaftliche Tabus zu handeln, nur um auf die Dringlichkeit unseres und heute ihres Anliegens hinzuweisen.
Denn es geht bei diesen Themen weder um Wellness- oder Luxus-Themen, sondern um Fragen von Leben und Tod!
Vor wenigen Tagen lasen wir auch über die Berichterstattung, dass die „Letzte Generation“ den TV-Gottesdienst der ARD vom Heiligen Abend stören wollte.
Natürlich war auch mein erster Gedanke: „Oh, das ist nicht gut, eine sakrale Handlung zu stören!“ Und prompt waren auch Politiker:innen dabei, diese Aktion in Bausch und Bogen zu verurteilen.
Und wie sah die Begründung der „letzten Generation“ aus?
Sie schrieb auf twitter:
Die evangelische Auferstehungskirche in Stuttgart-Möhringen hatte alle dazu eingeladen, „sich zur Krippe zu stellen und Hoffnung zu tanken: Hoffnung auf einen Neubeginn.”
Dieser Einladung wollten zwei Unterstützer*innen der Letzten Generation folgen. Sie wollten sich im Verlauf des Gottesdienstes mit Warnweste bekleidet friedlich an die Krippe stellen als Zeichen dafür, dass die Geburt dieses Kindes, von dem man sagt, dass es die Welt verändern wird, auch uns Hoffnung macht. Es liegt uns fern, einen Gottesdienst stören zu wollen. Wir haben in diesen schwierigen Zeiten Hoffnung bitter nötig und die Kirchen schenken sie uns. Dafür danken wir ihnen von ganzem Herzen.
Lasst uns den Mut und die Kraft, die wir aus dieser Hoffnung schöpfen, gemeinsam für das nutzen, was jetzt unseren vollen Einsatz braucht – die Bewahrung der Schöpfung.
Wir alle, die letzte Generation vor den Kipppunkten, dürfen uns nicht damit abfinden, nur auf einen Neubeginn zu hoffen oder Nächstenliebe zu predigen. Wir müssen unser Handeln danach ausrichten – aus Liebe zum Leben.
Das Kind in der Krippe wird als Erwachsener andauernd zur Umkehr rufen. Es passt, das an seinem Geburtstag auch zu tun.
Als Letzte Generation sagen wir, was die Kirchen schon lange sagen: Kehrt um und glaubt, dass ein anderes Leben möglich ist.
Ein Leben miteinander, nicht auf Kosten der Ärmsten. Ein Leben mit diesem Planeten, nicht gegen ihn. Jetzt ist die Zeit dafür!
Ich frage Sie und uns heute Abend, an dem wir die Zukunft des neuen Jahres in den Blick nehmen; ich frage Sie und uns an diesem Abend, wo es auch bei uns um die Frage geht, wie wir unser Leben in 2023 neu und konkret umgestalten können, damit es ein besseres, glücklicheres und zukunftsfähigeres neues Jahr wird:
Könnten diese Zeilen der „Letzten Generation“ nicht auch Worte einer Predigt zu Silvester 2022 sein?!
Mögen wir selber mit uns in die Zwiesprache gehen und uns fragen, warum manche von uns so überreizt auf das Anliegen der „Letzten Generation“ reagieren?
Könnte es nicht auch deshalb sein, da wir unsere bequemes und ressourcenausbeutendes luxeriöses Leben nicht aufgeben wollen? Könnte es sein, dass wir weiterhin lieber dicke Autos fahren oder klimaschädliche Flugreisen machen wollen, ohne wirkliche und wirksame Konsequenzen zu ziehen?
Könnte es sein, dass uns die Zukunft der „Letzten Generation“ und den Generationen danach nicht wirklich interessieren, weil wir sie sowieso nicht mehr erleben werden, gemäß dem Motto: „Nach mir die Sintflut?!
Könnte es das nicht sein, warum eine relativ harmlose geplante Störung eines Gottesdienstes so in Bausch und Bogen diskreditiert wird?!
Ja, es könnte sein! Und deshalb sollten wir selbstkritischer mit uns und unseren Reaktionen darauf umgehen!
Größte Herausforderung
Der Tod ist die größte Herausforderung des Menschen. Wer zu Lebzeiten lernen kann, einen guten Umgang mit der eigenen Endlichkeit zu haben, der wird jede andere Herausforderung des Lebens gut meistern können.
Gerd A. Wittka, 2022
Blutige Nase
Quelle: pixabay.com
Für Silvester ist eine Predigt in Vorbereitung, bei der ich mir eine ‚blutige Nase‘ holen könnte…!
Gespannt? Dann ab dem 31.12. meinen Blog besuchen: www.denk-arten.de.
Friedensbotschaft
Gegen die dröhnenden Soldatenstiefel
„Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, jeder Mantel, im Blut gewälzt, wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers.“
Jesaja 9,4
Die Botschaft der Heiligen Nacht, die Botschaft von Weihnachten, die Botschaft der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, ist und bleibt eine Botschaft des Friedens!
Zuallererst ist es eine Botschaft des Friedens zwischen Gott und den Menschen, ein Fest der Versöhnung.
Doch Friede zwischen Gott und den Menschen ist ohne Frieden zwischen den Menschen kein vollständiger Friede. Deshalb gibt es keine Friedensbotschaft für jene, die den Krieg wollen! Es gibt keine Weihnachten für Kriegstreiber, Despoten, Unterdrücker.
Deshalb steht Gott auf der Seite derer, die bedroht werden, durch Krieg, durch Terror, durch staatliches Repressionen und menschenverachtende Schreckensherrschaften!
Die zuversichtliche Botschaft an die Unterdrückten ist zugleich eine drohende Warnbotschaft an die Unterdrücker und Kriegstreiber der Welt, ob im Iran, in Russland, in China oder sonst wo auf der Welt!
Denn die tröstliche Botschaft des Jesaja hat – wie eine Medaille – zwei Seiten.
Die verkündete Freude, der verheißende Friede ist nicht möglich, wenn den Kriegstreibern und Gewalttätern nicht das Handwerk gelegt wird.
Deshalb sind die guten Nachrichten der Weihnacht zugleich auch warnende Nachrichten an jene, die das Gegenteil von Friede, Freiheit, Gerechtigkeit und Versöhnung bringen.
Denn ein Kind wurde uns geboten, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schultern gelegt. (…) Die große Herrschaft und der Frieden sind ohne Ende auf dem Thron Davids und seinem Königreich, um es zu festigen und zu schützen durch Recht und Gerechtigkeit, von jetzt an bis in Ewigkeit. Der Eifer des Herrn der Herrscharen wird das vollbringen.“
Jesaja 9, 5-6
Ich wünsche dir und allen Menschen guten Willens, allen, die sich nach Frieden und Gerechtigkeit sehnen, ein friedvolles, gnadenreiches und gesegnetes Weihnachten 2022!
Gott tritt für uns ein …
… in dem Zwischenraum der Mächte
Predigt zu Weihnachten 2022
Weihnachten 2022 in Deutschland: unsere Häuser stehen, unsere Heizungen laufen und auch auf den Lichterglanz müssen wir dank funktionierender Kraftwerke nicht verzichten. Materiell fehlt es uns eigentlich an nichts, dieses Fest so zu feiern wie viele andere Jahre zuvor auch. Selbst Corona hat uns nicht mehr so fest im Griff, wie noch die letzten beiden Winter –.
Und dennoch scheint eine ungetrübte Leichtigkeit nicht so leicht zu erkennen.
So unterschiedlich auch die Herausforderungen und Belastungen, das Leid und das Elend ist … eines ist ihnen mindestens gemeinsam:
Die einen sehen zwar, dass wir eigentlich alles haben könnten – nur fehlt ihnen wegen der Inflation das Geld.
Die anderen – und das konnte ich vor einer Woche in unserer Trauergruppe spüren – gehen mit beklemmenden Gefühle in diese Feiertage, weil sie den Tod eines geliebten Menschen betrauern.
Wiederum andere sind mit einer Krankheit konfrontiert, die ihnen die Rückkehr ins alte und gewohnte Leben unmöglich erscheinen lassen. Hier in der Krankenhaus-Kapelle wissen wir uns deshalb ganz besonders mit jenen Menschen verbunden, die dieses Weihnachtsfest hier in diesen Mauern verbringen müssen: als Patient:innen oder als Mitarbeitende.
Ich denke aber auch an jene, die die Katastrophen und die Kriege unserer Erde nicht kalt lassen, die besorgt sind, dass gut 100 Jahre nach dem ersten Weltkrieg wieder ein Krieg auf europäischem Boden tobt. Wieder werden unschuldige Menschen Opfer von Machtwahnsinn und diktatorischen Strukturen.
Ich denke an die verfolgten Menschen, die wegen ihrer Sexualität, Religion oder Weltanschauung verfolgt werden. Ich sehe auch jene, die das Leben und die Freiheit lieben und deshalb mit Haft, Folter und Tod bedroht sind.
Und dann gibt es jene, die solche Verhältnisse umtreibt und die so gerne etwas tun würden, wenn sie nur könnten. Stattdessen bedrückt sie das, was sie tagtäglich in den Medien an schlechten Nachrichten hören. …
Ohnmacht ist eine Erfahrung, die eigentlich alle Menschen kennen, nicht nur jene, von denen ich gerade gesprochen habe. Ohnmacht kennen Pflegekräfte oder ärztliches Personal, wenn sie mit Leiden und Krankheit konfrontiert werden. Ohnmacht ist auch eine Grunderfahrung von uns Seelsorger:innen in Grenzsituationen des Lebens. Zwar meinen viele, dass wir auch in schweren Situationen unseren Dienst leisten können; doch oft werden unsere Handlungen von dem Gefühl begleitet, nicht noch mehr tun zu können. Wir stoßen an unsere Grenzen des Machbaren.
Ohnmacht ist also eine menschliche Grunderfahrung. Und so kann ich das Evangelium des heutigen Festes unter dem Vorzeichen der Ohnmacht lesen. Das ist uns so vertraut, beim direkten Blick auf das Kind. Die Lieder der Weihnacht singen davon, von dem Kind, „… nackt und bloß in einem Krippelein“ oder „wird niedrig und gering…“ usw. usw.!
Die Themen Macht bzw. Ohnmacht tauchen literarisch kunstvoll im Evangelium auf. Anfangs wird uns die weltliche Macht vor Augen geführt. Da ist vom Kaiser Augustus und von seinem Statthalter Quirinius die Rede. Da ist von staatlichem Recht, dem Steuerrecht, die Rede. Hier tritt vor dem Ereignis von Bethlehem die weltliche Macht auf. Und am Ende des Evangeliums ist von einer anderen Macht die Rede, nämlich von der göttlichen Macht. Sie wird verkörpert durch die Engel.
Und genau in diesem Zwischenraum, diesen beiden Mächten, findet die Geburt Jesu statt. Das ist uns ein Zeichen, in dieser Nacht, an diesem Fest.
Jesus wurde also in der „Welt dazwischen“ Mensch. Gott wird in Jesus Christus Mensch in dieser Zwischenwelt, die zugleich oft eine Welt der Ohnmacht ist. Und als sei das noch nicht alles, wählt er dazu eine Umgebung, die nicht nur ohnmächtig, sondern total hilfsbedürftig ist. Was gibt es Hilfe-bedürftigeres als ein neugeborenes Kind unter diesen Umständen?! Was ist das für eine göttliche Weisheit, der weltlichen Macht weltliche Ohnmacht entgegenzusetzen?! Wäre es nicht wirksamer, wenn Gott machtvoll der weltlichen Macht ein Gegengewicht geworden wäre? Ist es nicht genau diese scheinbare Tatenlosigkeit, die Menschen an Gott zweifeln lässt, weil sie sich von ihm im Leiden und in der Ohnmacht ein Zeichen der Stärke erhoffen?!
Warum schreitet er nicht ein gegen himmelschreiendes Unrecht? Warum tut Gott nichts, wenn wir selber nichts tun können, sondern ohnmächtig und hilflos nur zuschauen können?!
Stattdessen nur jubilierende Heerscharen von Engeln! Es ist doch wirklich manchmal zum Verzweifeln, oder?!
Aber so ist es nun mal mit der Botschaft von Weihnachten: Kein heroischer Messias kommt auf die Erde, auch später nicht, wie wir erkennen müssen. Die Hoffnung eines schlagkräftigen Messias wird nicht nur damals bei den Juden enttäuscht, sondern sicherlich auch heute immer wieder bei uns.
Es wäre doch so einfach, wenn Gott einfach dreinschlagen würde. Doch das ist die Crux des christlichen Glaubens. Wer es einfach haben möchte, wer eine ‚einfache‘ Religion oder Weltanschauung sucht, ist bei uns Christen definitiv an der falschen Stelle.
Gibt es dennoch Erfreuliches zu berichten an diesem Abend?
Ja, vielleicht, wenn wir den Mut haben, unsere Erwartungen und unsere Maßstäbe hintenan zu stellen. Und wenn wir die Offenheit besitzen, nicht nur mit den Ohren und unserem Verstand die Botschaft der Weihnacht zu hören, sondern mit dem Herzen und mit unseren Gefühlen.
Dann passiert nämlich etwas mit uns, wenn wir z. B. die Worte der heutigen Lesung, mit dem Herzen, hören:
Menschen in der Finsternis sehen ein Licht. Jene, deren Leben verdunkelt ist, sehen in der Ferne ein Licht. Und dieses Licht löst etwas aus, es bewirkt etwas. Es kann eine Sehnsucht erwachen, die in der Dunkelheit nicht entstehen könnte. Dieses Licht kann uns stärken, um neuen Mut zu schöpfen. Es kann uns darauf aufmerksam machen, dass wir Kräfte in uns tragen, zu hoffen, aus der Hoffnung zu handeln oder wenigstens die erfahrene Ohnmacht auszuhalten und bei Menschen zu bleiben, die unsere Nähe brauchen, weil sie sonst nichts anderes mehr haben. Dieses kleine Licht kann uns lehren, zu hoffen wider alle Hoffnung und unser Leben zu er-tragen, wie es ist.
Dann wird zwar nicht – auf einen Schlag – alles Übel und alle menschenfeindliche weltliche Macht vernichtet, aber unsere Ohnmacht verliert womöglich ihre Schrecken. In der Ohnmacht bleibt die Hoffnung lebendig, dass alles Lebensfeindliche nicht das letzte Wort haben wird, nicht die Welt des Todes, sondern die Welt, die wir nach Möglichkeit mitgestalten und einst von allen Ketten des Leids und des Todes befreit sein wird. Ich möchte glauben: in der weihnachtlichen Botschaft zeigt sich eine Mächtigkeit in der Ohnmacht, die nicht von dieser Welt ist.
Irgendwie scheinen solche Formulierungen paradox. Aber ist Weihnachten an sich und in seiner Szenerie nach menschlichem Dünken nicht ebenso paradox?! Und das ist ein Geheimnis, dass sich so schwer in Worte fassen lässt.
Ich möchte glauben, dass `sich von dieser ‚mächtigen Ohmacht‘ in mir ein innerer tiefer und stiller Friede ausbreitet, der die Dunkelheit dieser Welt nicht ignoriert, sondern damit zu leben lernt, und dies nicht tatenlos und ohne Perspektive hinnimmt! Denn am Ende steht: Ostern!
Endlich: FIFA Katar – war…
Die schlimmste FIFA-WM aller Zeiten ist vorbei
Endlich: FIFA-WM in Katar war, ist Geschichte, aus, Schluss, vorbei …!
Und ich bin stolz, auf mich: Ich habe den Boykott durchgehalten. Die Ergebnisse habe ich leider in den Nachrichten mitbekommen, wenn ich nicht schon frühzeitig zum Sport abgeschaltet habe.
Es war und ist Verachtung, die ich der FIFA gegenüber empfinde und einem Austragungsland, das die Menschenrechte mit Füßen tritt und gegenüber Funktionär:innen, denen Menschenrechte egal sind und Unternehmen, die weiterhin solche Ereignisse für ihre Werbung nutzen.
Aus! Schluss! Vorbei!
Aber mein Boykott geht weiter, auch über Katar hinaus.
Auf meiner Boykott-Liste stehen:
Fußballverbände
Unternehmen und deren Produkte
…
Fassungslos und erschüttert
Eine brutale menschenverachtende Hinrichtungswelle rollt über den Iran hinweg
Zutiefst entsetzt und erschüttert bin ich über die Nachrichten, die aus dem Iran zu uns kommen. Das brutale und menschenverachtende Mullah-Regime lässt massenhaft Menschen verfolgen und fordert ihre Todesstrafe, weil sie für Leben und Freiheit auf die Straße gegangen sind. Das Mörder-Regime lässt Todesurteile zu und ermordet zum großen Teil auch junge Menschen, die noch ihr ganzes Leben vor sich hatten.
Gefühle von Verzweifelung und Ohnmacht machen sich selbst bei mir breit.
Ich wünsche so sehr, dass dem endlich Einhalt geboten wird! Die verschiedenen Regierungen auf der ganzen Welt müssen endlich handeln. Sie müssen alle Möglichkeiten nutzen, um das Regime im Iran an ihren Verbrechen zu hindern.
Diese Verbrechen werden dadurch noch pervertiert, dass das Regime mordet unter dem Vorwand, dass es irgendetwas mit Gott zu tun habe.
Wie sehr wünsche ich, dass ER selber drein schlägt auf so viel Brutalität und Menschenmord unter Nennung seines Namens? Wie unerträglich ist es auch für mich, zu sehen, das ER vermeintlich tatenlos zu sieht.
In meinen Gebeten bitte ich IHN inständig, das SEINE zu tun, damit die Menschen im Iran unter diesem Terror-Regime der Mullahs nicht mehr leiden müssen, dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt und sie in Freiheit leben dürfen.
Ich muss es SEINER Weisheit überlassen, welche Wege ER dafür wählt, aber ich werde nicht aufhören, IHN zu bitten und IHN zu bedrängen, diese Verbrechen und diese Verbrecher zu stoppen! Das ist das mindeste und wohl auch alles, was ich selber tun kann.
Ich wünsche den Menschen im Iran, die gegen das Mörderregime aufstehen, dass ihr Kampf weder vergeblich noch erfolglos ist. Möge Freiheit und Gerechtigkeit siegen, auch gegenüber jene, die den Namen Gottes missbrauchen für ihre Schreckensherrschaft und Todesmaschinerie!
Seit Januar 2020, als ein katholisches Krankenhaus hier in Oberhausen an eine Aktiengesellschaft aus der Schweiz verkauft wurde, wusste ich, dass das schwere Folgen für die Mitarbeitenden haben wird. Mir war klar, dass nun die Interessen der Mitarbeitenden auf andere Weise würden vertreten werden müssen, zum Beispiel durch Betriebsräte nach dem Betriebsverfassungsgesetz aber auch durch eine gewerkschaftliche Interessenvertretung.
Mir wurde klar, dass es in dieser Situation wichtig ist, dass sich die Mitarbeitenden auch gewerkschaftlich organisieren, denn nur so haben sie Zugang zu qualifizierten Informationen über ihre Rechte, um diese dann – ebenfalls mithilfe der Gewerkschaft – durchsetzen zu können.
Daher bin ich aus Solidarität mit den Mitarbeitenden dieses Klinikums zum 01.10.2020 Mitglied der Gewerkschaft ver.di geworden.
Das hat für mich persönlich auch einen Benefit, weil ich so auf dem Laufenden gehalten werde, was die Themen der Menschen sind, die sich heute in einer Gewerkschaft organisieren. Und diese Themen gehen über rein arbeitsrechtliche Themen hinaus. Schon immer waren die Gewerkschaften auch gesellschaftliche Kräfte, die am allgemeinen gesellschaftlichen Diskurs teilgenommen haben. Und so ist es auch heute.
Kein Wunder also, dass zum Beispiel die Frage nach Geschlechtergerechtigkeit, Emanzipation und weitere Themen dort auch erörtert und diskutiert werden.
So habe ich nun auch einen sehr interessanten Beitrag über das ‚Gendern‘ gelesen. Von konservativen Kräften wird das Gendern gleichsam als Teufelszeug angesehen, was es aber nicht sein kann, denn Gerechtigkeit ist die Sache Gottes und nicht des Teufels. Manche sehen darin einen Angriff auf die deutsche Sprache. Das ist es aber auch nicht, denn die deutsche Sprache ist eine lebendige Sprache. Wer eine tote Sprache bevorzugt, sollte sich lateinisch unterhalten!
Im Zusammenhang mit der Großrazzia gegen sogenannte „Reichsbürger:innen“ wurde hie und da auch von der Verhaftung eines „Adeligen“ gesprochen.
Dieser Mann ist Deutscher und frühere Generationen seiner Familie gehörten dem deutschen Adel an. Doch das ist Geschichte, Schnee von gestern.
Frühere Grafen, Prinzen, Fürsten etc. sind das alles NICHT mehr! Sie heißen nur noch „Prinz“ oder „Fürst“, und diese Bezeichnung ist Teil des Namens und kein Titel mehr. Deshalb wird dieser Name auch direkt vor dem Namen der ehemaligen Dynastie geschrieben und nicht vor dem Vornamen.
Vor dem Vornamen wäre es ein Titel, nach dem Vornamen ist es nur Teil des Nachnamens.
Es wäre schön, wenn das nicht nur die Klatsch-Presse ich Deutschland nach über 100 Jahren endliche begreifen würde!
Blasphemie
Islamistischer Staatsterror
Quelle: www.pixabay.com
Die vermeintliche Begründung des iranischen Staatsterrorismus für ihre menschenmordenden Verbrechen, dass Menschen ‚Krieg gegen Gott‘ führten und deshalb der Staat reagieren müsste, ist in meinen Augen Blasphemie!
Denn: wie schwach müsste Gott sein, hätte er es nötig, durch Menschen ‚verteidigt‘ oder gar vor deren vermeintlichen Angriffen ‚geschützt‘ zu werden!
Mit dieser Haltung spricht sich das iranische System selbst das Urteil und entlarvt sich als ideologische Terror gegen das eigene Volk!
Mögen jene, die soviel Leid zu verantworten haben, selber zu spüren bekommen, was sie getan haben!
Wie?! – Das kann ich als gläubiger Mensch, sehr gut der Weisheit Gottes überlassen!
Trauer um Mohsen Shekari
Mohsen Shekari wurde 23 Jahre alt.
Er wurde vom iranischen Regime ermordet!
Sein ‚Verbrechen‘ war es, dass er eine Sehnsucht nach Freiheit hatte. Deshalb wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Mich bestürzen solche Schicksale. Sie zeigen, dass Unmenschlichkeit noch immer an der Tagesordnung ist. Sie zeigt, dass Regime wie in Teheran Verbrecher-und Mörderregime sind!
Ich trauere um Menschen wie Mohsen Shekari, auch wenn ich ihn nicht kannte.
Ich trauere um ihn, weil seine Sehnsucht nach Leben und Freiheit ihm das Leben kostete!
In diesem Zusammenhang möchte ich einen Cartoon aus ireanwire.com verlinken:
Ein anderer Bericht zeigt auf, dass auch das Leben anderer Menschen aus dem Iran durch Exekution akut bedroht wird. So soll auch das Leben eines Fußballspielers bedroht sein
Sich stärken
Impuls zu den Lesungstexten des 3. Adventssonntages – Lesejahr A – 2022
Lesungstexte:
Lesung: Jes 35,1-6b.10
Lesung: Jak 5,7–10
Quelle: www.pixabay.de
Kennen Sie die Aktion „Kinder stark machen“? – Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) hat diese Aktion vor mehr als 25 Jahren gestartet und sie läuft immer noch. Ziel ist es, schon im frühen Alter Kinder für Suchtgefahren zu sensibilisieren, damit sie später sich vor Suchtgefahren schützen können. —-
Kennen Sie die Aktion „Macht Menschen stark!“? — Sie läuft schon seit über 2500 Jahren. Eines der frühesten Zeugnisse diese Aktion haben wir heute in der ersten Lesung des Propheten Jesaja gehört: „Stärkt die schlaffen Hände und festigt die wankenden Knie! Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott! (…) Er selbst kommt und wird euch retten.“
„Stärkt die schlaffen Hände…!“ – Quelle: www.pixabay.com
In der zweiten Lesung greift Jakobus diese Aktion auf, in dem er schreibt: „… macht eure Herzen stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor…“
Und im Psalm 118,14 betet der Psalmist: „Meine Stärke und mein Lied ist der Herr; er ist für mich zum Retter geworden.“
Den Menschen stark zu machen, damit er dem Bösen (in sich) widerstehen kann; den Menschen stark zu machen, damit er fähig wird, das Gute zu tun und mit ganzem Herzen zu lieben, das ist auch die Botschaft und die Absicht Jesu.
Er selber bezieht im Matthäus-Evangelium 12,20 das Wort des Propheten Jesaja auf sich (Jes. 42,3): „Das geknickte Rohr zerbricht er nicht / und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; / ja, er bringt wirklich das Recht.“
Immer da, wo wir alle als Christ:innen leben und Zeugnis abgeben wollen, sind wir Teil der Aktion „Macht Menschen stark!“
Dabei zielt diese Aktion in zwei Richtungen.
Sie gilt einmal im Hinblick auf uns selber. Das Wort des Propheten Jesaja „Stärkt die schlaffen Hände und festigt die wankenden Knie…“ können und dürfen wir auf uns selber beziehen. Wir selber dürfen für uns sorgen, damit wir ‚wieder auf die Beine kommen‘, buchstäblich und auch im übertragenen Sinne. Wir selber dürfen und sollten in christlicher Selbstfürsorge darauf achten, stark zu werden.
„Festigt die wankenden Knie…!“ – Quelle: www.pixabay.com
Zugleich gilt das Wort des Propheten Jesaja aber auch für die Menschen, denen wir begegnen. Wenn wir es vermögen, sollen auch wir unseren Beitrag leisten, dass deren erschlafften Hände wieder stark und ihre wankenden Knie wieder gefestigt werden. Da, wo wir andere stärken können, sollen wir auch darauf achten.
Deshalb stand dieses Wort aus dem Propheten Jesaja auch als eines der wichtigsten Leitgedanken über meinen Dienst als Gefängnis-Seelsorger Anfang der 2000er Jahre.
Das ist übrigens auch ein wichtiges therapeutisches Prinzip, zumal in der Psychiatrie. Die Patient:innen in unserem Johanniter-Krankenhaus sollen nicht allein ‚von außen therapiert werden‘, sondern sind selbst wesentliche Akteure ihrer eigenen Therapie. Sie sind als Patient:innen aktiv eingebunden in der Therapie, z. B. durch Ergotherapie und Sport, aber auch durch andere therapeutische Maßnahmen für Körper und Seele.
Je länger ich in der Psychiatrie als Seelsorger arbeite, um so mehr entdecke ich die therapeutische Dimension der Botschaft Christi.
Die Stärke, die heute in den Lesungen erwähnt wird, kann sicherlich einerseits durch uns selber geprägt und unterstützt werden. Diese Stärkung ist also ein aktives Geschehen. Zugleich erfahren wir von außen Stärkung: durch Mitmenschen und durch Gott.
So sieht es der Psalmist, wenn er betet: Meine Stärke und mein Lied ist der Herr; ER ist für mich zum Retter geworden.
Heute, am Gaudete-Sonntag dürfen wir uns freuen, wenn wir uns einmal mehr bewusst werden, dass Gott kein Duckmäusertum möchte, sondern dass er – zu unserem eigenen Heil – uns stärken will und uns stark machen und haben möchte.
Heute dürfen wir uns freuen, weil wir als Christ:innen mit dabei sind bei der göttlichen Aktion: „Macht Menschen stark!“