Wieder schlechte Nachrichten aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich in Oberhausen!
Nachdem 2019 die Katholischen Kliniken Oberhausen (KKO) an ein freies Wirtschaftsunternehmen (das seinen Sitz in der Schweiz hat) verkauft wurden, enden die schlechten Nachrichten am Standort Oberhausen nicht.
Schon damals gab es aus anderen Regionen Deutschlands Berichte über die neuen Eigentümer, die Aufhorchen lassen mussten. Die derzeitigen Entwicklungen in Oberhausen zeigen mir, dass die seinerzeitigen Bedenken für den Standort Oberhausen nicht unberechtigt waren.
Die damaligen Verantwortlichen aus dem Bereich der katholischen Kirche, die den Verkauf initiiert und ihm zugestimmt haben, sollten sich heute mal daran erinnern, was sie da in Gang gesetzt haben! Denn sie sind nach meiner Meinung mitverantwortlich für diese Misere.
„Wer nach allen Seiten hin offen ist, kann nicht ganz dicht sein….!“
diese, in der Tat witzige, Redensart thematisiert ein Dilemma, mit denen sich all jene tagein tagaus konfrontiert sehen, die wertschätzend und respektvoll ihr Leben gestalten wollen.
Offenheit für jene,
• die die Streiks bei der Bahn und in ÖPNV unterstützen und Offenheit für jene, die wütend darüber sind, dass sie nur schwer auf dem Weg zur Arbeit kommen
• Offenheit für jene, die die Waffenlieferung in die Ukraine unterstützen, damit diese sich gegen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zur Wehr setzen kann und Offenheit für jene, die einen Waffenstillstand fordern, weil sie darin die Möglichkeit für Verhandlung sehen
• Offenheit für jene, die das Heizungsgesetz der Regierung zum Schutz des Klimas unterstützen und zugleich Offenheit für jene, die darin eine zu große finanzielle und wirtschaftliche Belastung sehen
• Offenheit für jene, die für den Schutz des ungeborenen Lebens eintreten und zugleich Offenheit für jene, die das Recht auf Selbstbestimmung der Frauen einfordern
• Offenheit für jene, die das Grundrecht auf Asyl als unverzichtbare Folge der dt. Nazivergangenheit ansehen und Offenheit für jene, die sich vor einer ‚Überfremdung‘ in der Gesellschaft fürchten.
…
Ich könnte diese Liste weiter fortführen. Wie soll das gehen, dass eine Person echte und authentische Offenheit für so gegensätzliche Standpunkte und Anschauungen an den Tag legen kann?!
Und es gibt sicherlich weitere Gegensätze, wo wir uns schnell einig sind, dass eine Offenheit für beide Gegensätze unmöglich und unzumutbar ist.
Doch dann diese Worte aus dem Mund des heiligen Paulus:
„Obwohl ich also von niemandem abhängig bin, habe ich mich für alle zum Sklaven gemacht, … Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden…. Allen bin ich alles geworden,, …“
Würden wir nun auch dem Paulus bescheinigen: „Du kannst nicht ganz dicht sein?!“
Würden wir diese Aussage Pauli ablehnen, weil wir ihm sagen müssten: Du kannst ja dann nicht mehr glaubwürdig sein, wenn du dich auf die Seite aller stellst?
Aber geht es Paulus überhaupt darum, unüberwindbare Widersprüche in sich zu vereinbaren, auch nur scheinbar, was gänzlich seine Glaubwürdigkeit in Frage stellen würde?!
Ich denke, das ist nicht damit gemeint.
Denn seine Aufzählung ergänzt Paulus mit einem wichtigen Zusatz: • den Sklaven bin ich Sklave geworden, um möglichst viele zu gewinnen. • den Schwachen bin ich Schwacher geworden, um die Schwachen zu gewinnen. • allen bin ich alles gewonnen, um auf jeden Fall einige zu retten.
Das ist das Vorzeichen seiner Rede: Paulus will alle für das Evangelium ansprechen und möglichst viele erreichen, damit sich auf jeden Fall einige für die Botschaft Jesu Christi öffnen können.
So könnte das eingangs formulierte Zitat nach Paulus dann auch heißen:
„Ich möchte mich für alle und für alles offen zeigen, damit ich viele für die Frohe Botschaft erreichen kann!“
Paulus geht es also nicht darum, keinen eigenen Standpunkt einzunehmen. Das zeigt sich schon an vielen anderen Stellen seiner Briefe.
Es geht ihm vielmehr darum, dass sein eigener Standpunkt ihn nicht daran hindert, sich auf echte Begegnung mit anderen, auch mit anders Denkenden und anders Fühlenden einlassen zu können, damit er auch ihnen die Botschaft der Freiheit, der Liebe und der Gerechtigkeit nahe bringen kann.
Am Donnerstag hat sich – nach den konfliktreichen Ereignissen der vergangenen Woche – das Pastoralteam unserer Pfarrei getroffen. Johannes Schoenen und ich waren dazu ausdrücklich eingeladen worden, damit wir unsere Sichtweise und unsere Erfahrung konstruktiv mit einbringen.
Wir haben einen geschützten und vertraulichen Raum gefunden. Und diesen Raum will ich nicht verletzten. Ich tue dieses aber sicherlich nicht, wenn ich bekenne, dass wir gerungen haben, wie wir mit dem Schlamassell ( vom Jiddischen ‚schlimmasl‘ = Unglück ) hier nun umgehen können?
Zwei Dinge sind mir dabei in Erinnerung geblieben:
Die Übereinstimmung, dass es um die ganze Pfarrei geht, nicht nur um eine Person, um eine bestimmte Überzeugung in diesen Konflikt, sondern letztendlich um das, was der gesamten Pfarrei zugute kommen kann. Paulus bezeichnet dies an anderer Stelle als Forderung, nämlich die Forderung nur all das zu tun, was „der Erbauung der Gemeinde dient.“ (vgl. 1 Kor 14,26)
Wir wollen und müssen in diesem Konflikt als empathische Seelsorger:innen handeln, die Offenheit für die unterschiedlichen, teils widerstreitenden Ansichten in diesem Konflikt an den Tag legen.
Ich bin mir sicher, dass dies nicht in der Absicht geschah, alle aus dem Pastoralteam müssen in allem ein- und derselben Meinung sein. Das wäre auch letztendlich nicht realistisch.
Aber alle haben an einem Strang gezogen in dem Willen, einen Beitrag zu leisten, damit wir im Dienst der Verkündigung zugänglich bleiben wollen für alle in der Pfarrei, egal welche unterschiedliche Positionen eingenommen werden.
Und dass das geht, habe ich selber im Pastoralteam erfahren können.
Sie kenne mich, dass ich – gerade wo mein Herzblut dran hängt – eine deutliche Sprache sprechen kann und dass ich mich dafür sehr engagieren kann. (Meine eindrückliche Stimme kommt mir da entgegen, wiewohl das auch manchmal bedrohlich für manche wirken kann. Dessen bin ich mir bewusst)
Und so habe ich meinen Standpunkt vertreten, auch mit der Sorge, das andere mich vielleicht nicht mehr mal „mit dem Hintern werden ansehen“ wollen.
Aber das ist gerade nicht passiert; es kam ganz anders. Mein Standpunkt wurde nicht abgetan, sondern ich habe gespürt, dass dieser Standpunkt, so massiv er vielleicht auch vorgetragen wurde, gehört wurde. Ja, er wurde nicht nur gehört! Sondern: er wurde nicht ignoriert und floss als Gedanke mit in unsere Beratungen mit ein. Das war für mich eine ganz wichtige Erfahrung. Und dafür bin ich allen meinen Kolleg:innen dankbar.
Das Ergebnis ist unter anderen die gemeinsame Erklärung, die wir gleich am Ende hören werden und die auf verschiedenen Kanälen bereits seit Donnerstag Abend publiziert wird.
Ich weiß: Ich werde nicht immer einer Meinung sein, weder mit allen hier in der Kapelle noch im Pastoralteam. Aber das muss es doch auch nicht!
Ich finde sogar: dass darf nicht sein, wenn wir Menschen bleiben wollen in ihrer Vielfalt. Denn: Vielfalt ist besser als Einfalt!
Das Besondere meiner Erfahrungen von vergangenen Donnerstag ist: wir haben einen gemeinsamen Nenner gefunden. Alles was wir tun wollen, soll der Erbauung der Gemeinde dienen, damit die Frohe Botschaft eine Chance hat.
Aufgrund dieser Erfahrungen bin ich – was die Aussage des heiligen Paulus „allen alles zu werden“ ganz gelassen. Wir haben ein vielfältiges Team. Nicht jede einzelne Person aus dem Pastoralteam muss „Allen alles werden“. Es reicht völlig, wenn wir die vorhandene Vielfalt im Team und auch in der gesamten Pfarrei nutzen, damit sich die befreiende Botschaft auch in Zukunft an alle richten kann und sie die Vielen erreicht.
So können wir sprach- und handlungsfähig bleiben, allen gegenüber, in der Fülle der Verschiedenheit und Unterschiedlichkeit.
Wenn uns das gelingt, dann ist mir nicht bang, dass wir die konfliktreichen vergangenen Tage gut – d.h. segensreich – überwinden können.
Eines wird dabei aber weiterhin unverzichtbar bleiben. Dass wir „einander mit Respekt und gegenseitiger Wertschätzung (.) begegnen.“ (s. Publikandum vom 01.02.2024)
Int. Holocaust-Gedenktag
REMEMBER!
Foto: Gerd A. Wittka, 2024
27.01. – Internationaler Holocaust-Gedenktag!
Erinnerung an unvorstellbarer Verfolgung und Ermordung von Millionen von Menschen, die einherging mit rechter und rassistischer Ideologie und Massendeportationen, die heute wieder rechtes Gedankengut sind, wie in der AfD!
NIE WIEDER ISTJETZT!
Aufklärungspflicht
Bundesgesetz muss her
Die neueste Studie über sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und die vorhergebenden Studien aus der katholischen Kirche sowie aus anderen Bereichen, wo sexualisierte Gewalt stattgefunden hat, zeigen, dass die Bereitschaft zur Aufklärung recht unterschiedlich ist.
Die Betroffenen von sexualisierter Gewalt müssen immer wieder die notwendige Aufklärung einfordern. Zudem gibt es keine rechtliche Handhabe, Organisationen, in denen sexualisierte Gewalt stattgefunden hat, zur Aufklärung zu verpflichten!
Das muss anders werden!
Deshalb trete ich dafür ein, dass der Bundesgesetzgeber nun alles dran setzt, dass es eine gesetzliche Aufklärungspflicht gibt, die auch regelt, wie diese Aufklärung zu gesehen hat und welche staatlichen Stellen dabei involviert werden müssen.
„Wir denken an die Menschen, die in den Kirchen sexualisierte Gewalt oder Grenzüberschreitungen erlitten haben; an die, deren Not jahrelang ignoriert oder relativiert wurde, an diejenigen, die bis heute über ihr Leid nicht sprechen können; und an alle, die sich für sie einsetzen.„
aus den Fürbitten am 4. Sonntag im Jahreskreis
Alle Bilder: www.pixabay.com
Nie wieder ist jetzt!
Wehret den Anfängen!
Gut, das unsere Mutter (Jahrgang 1931), das nicht noch einmal erleben muss!
Ihre Erfahrungen von damals müssen uns heute Verpflichtung sein:
Nie wieder Faschismus! Nie wieder Nazis!
Richetta Manager
Eine bewundernswerte Frau – eine großartige Stimme
Wäre ich 2010 nicht Mitglied des Chores „Junger Chor Beckhausen“ geworden, ich hätte wohl kaum persönlich die Sängerin Richetta Manager kennen gelernt, die unter anderem auch einige Zeit lang dem Ensemble des „Musiktheater im Revier“ (MiR) Gelsenkirchen angehörte.
Unser Chor hatte das großartige Glück, viele Male mit Richetta Manager auf der Bühne stehen zu können. Bei ihrem Abschiedskonzert im MiR war unser Chor mit dabei.
Heute erinnere ich mich an einige persönliche Begegnungen zusammen mit ihrem Mann. So wie ich beide kennen gelernt habe, kann ich sagen: es sind wunderbare Menschen.
Als riesiger Freund von Gospels, Spirituals und Souls bekam ich jedes Mal eine Gänsehaut, wenn ich Richetta singen hörte und sie vermag es immer noch, wenn ich Aufnahmen von ihr höre.
Ihr warme Stimme, ihr ausdrucksvoller Gesang hat mich immer fasziniert und ich hätte sie gerne noch unendliche Male live gehört und erlebt.
Heute erfuhr ich davon, dass Richetta Manager gestern, am 15. Januar 2024 gestorben ist.
Ihre Stimme wird nie mehr wieder live zu hören sein. Das bewegt mich sehr und macht mich traurig.
Meine Gedanken und Gebete sind bei ihr und bei ihrem lieben Mann. Meine Gedanken sind bei allen, die zu ihr gehören: ihre Familie, ihre Freunde und alle, die sie mochten und verehrten.
Danke, liebe Richetta, für so viele schöne Momente, die du auch in mein Leben gezaubert hast. Ein herzliches: Vergelt’s Gott!
Ich verneige mich vor dieser großartigen Künstlerin, indem ich hier ein Lied von ihr teile, das einen besonderen Hintergrund hat: „More than ever“.
Die Single „More than ever“ von Richetta Manager entstand als Reaktion auf den Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School, Massachusetts2012. Der Song, von Richetta selbst geschrieben und komponiert von Torben Beerboom, trägt eine Botschaft für eine bessere Welt ohne Waffen. Die inspirierenden Zeilen, die am Ende Teil des Liedtextes wurden, reflektieren die drängende Notwendigkeit, gegen Gewalt aufzustehen. Der Song wurde mit der Bewegung „MARCH FOR OUR LIVES“ verknüpft, die sich nach einem weiteren Amoklauf an der Parkland High School in Florida gebildet hatte. „More than ever“ ist sowohl mahnend als auch hoffnungsvoll und setzt sich für eine Welt ein, die frei von Waffengewalt ist.
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