Im Vorfeld war schon klar, dass das von der Union eingebrachte Zustrombegrenzungsgesetz nur auch mit Zustimmung der AfD verabschiedet werden könnte. Merz hat wissentlich und bewusst das in Kauf genommen und wollte trotzdem ’seinen Stiefel durchziehen‘. Damit hat er eine herbe Niederlage erlitten – und zu recht!
Ich bin erschüttert, wie gerade die Union einen solchen historischen Fehler begehen konnte! Und darüber könnte ich noch viel schreiben, auch mit dem Wissen von damals, als die Nazis 1933 an die Macht kamen. Damals lief es übrigens ähnlich; es schockiert mich deshalb diese Geschichtsvergessenheit der Union und persönlich von F. Merz!
Was mich aber hoffen lässt in diesen irren und wirren Zeiten ist, dass gerade diese Diskussion die Menschen in Deutschland politisiert hat und zwar gegen den Rechtspopulismus in unserem Land!
Nein: aufrechte Demokrat:innen zeigen in dieser Zeit Bürgersinn, demokratisches Bewusstsein und Verantwortungsbewusstsein für unsere Freiheit und Demokratie!
Tausendfach haben sich Demonstrant:innen in diesen Tagen ad hoc formiert und sich mit ihren Protesten auf die Straße gegangen; spontan haben sie sich vor Parteibüros der CDU und auch vor der Parteizentrale in Berlin versammelt und friedlich und gewaltlos demonstriert. Sie haben deutlich gemacht, dass ihnen Freiheit, Vielfalt, Humanität und Demokratie so viel wert ist, dass sie ihr politisches Mitgestaltungsrecht nicht nur auf Wahlen reduziert verstehen! Und das ist für mich der ‚Silberstreif am Horizont‘, weil es noch Menschen gibt, die wissen, worauf es in solchen unsicheren Zeiten ankommt: Mensch zu sein und Mensch zu bleiben! Sie zeigen mir und öffentlich, dass die Mehrheit der Menschen in Deutschland wissen um den Wert unserer freiheitlichen Nachkriegsdemokratie, die auch Folge des Faschismus und Nationalsozialismus in den 1930er und 1940er Jahren ist! Und dafür sind sie bereit, auf die Straßen zu gehen und buchstäblich ‚Farbe zu bekennen‘!
Menschen erkennen, dass man Freiheit und Demokratie nicht zum Nulltarif bekommt und dass man dafür auch was tun muss.
Die Szene, die uns das Evangelium heute zeigt, ist vielen von uns vertraut: Maria und Josef bringen Jesus in den Tempel, um ihn Gott zu weihen – so, wie es das Gesetz vorschreibt. Ja, vielleicht war es nur ‚religiöse Pflicht‘, vielleicht aber auch mehr? Die Darstellung Jesu im Tempel kann Zeichen des Vertrauens in Gott sein, mit dem Josef und Maria ausdrücken: Sie wissen ihr Kind in Gottes Händen am besten aufgehoben. Dann bricht der Erzählfaden ab.
Hier möchte ich auch eine Zäsur machen und einen Text von Bertolt Brecht zitieren, den ich im jugendlichen Alter zuerst gelesen und seitdem nicht mehr vergessen habe:
Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte ihn mit den Worten: „Sie haben sich gar nicht verändert.“ „Oh!“ sagte Herr K. und erbleichte.
Bertolt Brecht, aus dem Gedächtnis heraus zitiert!
Bertolt Brecht ist der Überraschungseffekt mit diesem „Oh“, des Herrn Keuner gelungen.
Wir können darüber nicht hinweg lesen und müssen uns fragen, warum Herr K. „Oh!“ sagt?
Das Kompliment „Sie haben sich gar nicht verändert“ kann schmeichelhaft sein, wenn es sich auf das äußere Erscheinungsbild bezieht. Herr K. jedoch hört darin den Stillstand – nicht nur äußerlich, sondern vor allem geistig. Die wahre Gefahr liegt in der Bequemlichkeit des Denkens, in festgefahrenen Mustern ohne Offenheit für Neues. In einer Zeit des ständigen Wandels ist es essenziell, geistig beweglich zu bleiben und andere Perspektiven in Betracht zu ziehen.
Andere Situationen kennen wir vielleicht auch. Da sehen sich Menschen nach langer Zeit wieder und es sagt der eine zu dem anderen: „Mensch, was hast du dich verändert! – Davon habe ich gar nichts zwischendurch mitbekommen!“
Menschen verändern sich, ob es andere wahrnehmen oder nicht. Menschen verändern sich, ob immer nur zum Guten, darf bezweifelt werden. Menschen verändern sich, manchmal für andere unbemerkt. Das kann daran liegen, weil man lange Zeit keinen Kontakt mehr hatte. Menschen verändern sich aber auch für andere unbemerkt, weil diese Veränderungen nicht gleich sichtbar, sondern eher innere Prozesse sind.
An solche Situationen musste ich denken, als ich die Zeilen des heutigen Evangeliums las. Da ist von der Darstellung des Herrn im Tempel die Rede und dann so mir nichts dir nichts wird von dem Entscheidenden berichtet: Jesus wächst heran, wird stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruht auf ihm. Hier wird deutlich: Wachstum geschieht nicht allein durch menschliche Anstrengung, sondern auch durch Gottes Gnade. Das kann entlastend sein, wirft aber auch neue Fragen auf in den Fällen, wo Menschen sich nicht zum Guten entwickeln.
• Wo ist da die Gnade Gottes? • Hat sie nicht erreicht, was sie erreichen wollte? • Oder erfordert das erfolgreiche Wirken der Gnade Gottes in uns, die vorherige innere und geistliche Zustimmung, dass Gott in uns wirken darf?
Fragen, die ich gerne mit Ihnen weiter vertiefen würde, was aber den Rahmen einer Predigt sprengen würde. Nur so viel: Ich glaube, dass Gott uns sein heilsames Wirken nicht aufzwingt und auch nicht das Werk seiner Gnade. Ich glaube, dass es auch unsere innere und geistliche Zustimmung dafür braucht, denn Gott hat uns Freiheit geschenkt, die – Gott sei’s geklagt – oft leider nicht zum Besten genutzt wird.
Und noch etwas gilt, wenn ich das heutige Evangelium betrachte:
Wachstum geschieht leise und oft auch unauffällig.
Die Lebensjahre Jesu in Nazareth sind verborgen, und doch sind sie von Gottes Gegenwart durchdrungen. Jesus hat sich verändert in seiner Zeit in Nazareth bis zum ersten Auftreten und Wirken. Der Sohn Gottes wird Mensch in der ganzen Tiefe des Menschseins. Denn Gottes Gnade begleitet dieses Kind – in der Weihe im Tempel ebenso wie im Alltag des Aufwachsens.
Das gilt auch für uns. Wie oft meinen wir, unser Leben selbst in die Hand nehmen, alles kontrollieren zu müssen?! Doch wahres christliches Wachstum geschieht, wenn wir uns Gott anvertrauen. Wenn wir ihm unser Leben hinhalten, so wie Maria und Josef Jesus im Tempel darbrachten.
Vielleicht fragen wir uns: Wie können wir wachsen – im Glauben, in der Liebe, in der Weisheit? Die Antwort könnte darin liegen, immer wieder die Nähe zu Gott zu suchen. Wer sich ihm anvertraut, wird gestärkt. Wer sein Leben nach seinem Willen ausrichtet, wird mit seiner Gnade erfüllt.
Mögen wir also lernen, uns von Gottes Weisheit leiten zu lassen und in seiner Gnade zu wachsen – so wie es Jesus getan hat.
Trump Leviten gelesen!
An den Orten, wo wir stehen und wirken müssen wir uns die Frage stellen, wie wir glaubwürdig unseren christlichen Glauben leben und verkündigen.
Gerade in diesen Zeiten, in der sich Populismus, Rassismus, Antidiskriminierung und Hetze ausbreiten wie die Pest des Mittelalters, ist diese Frage um so virulenter.
Eine Frau hat es in diesen Tagen deutlich erkannt und ist ihrer Verantwortung gerecht geworden. Sie hat ihr Christsein und ihr bischöfliches Amt wahrgenommen, glaubwürdig und mutig.
Die Bischöfin der Episkopalkirche in Washington, Rev. Mariann Budde, predigte während eines interreligiösen Gebetsgottesdienstes am 21. Januar eine Botschaft der Einheit und forderte Präsident Donald Trump auf, christliche Barmherzigkeit zu zeigen.
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Auch nach diesem Gottesdienst reagierte Trump erwartungsgemäß. Er bleibt sich treu mit seinen unqualifizierten Reaktionen. So berichtet t-online, das Trump sie als ‚linksradikale Trumphasserin‘ bezeichnet habe, die keine gute Arbeit machen würde. Andere waren sich nicht zu schade, Trump beizuspringen und der Bischöfin das Recht und die Fähigkeit absprechen wollten, aktuelle politische Themen im Licht des christlichen Glaubens zu behandeln. Wenn der Senator Bernie Moreno (natürlich Republikaner!) meint, dass die Bischöfin nicht das Recht habe, den Präsidenten zu belehren, dann muss ich dem Senator erwidern, dass sie als Theologin und Bischöfin sogar die Pflicht hat, den Präsidenten, der selbst immer wieder von seiner religiösen Sendung schwafelt, mit dem Gehalt der christlichen Botschaft zu konfrontieren. Quelle: Trump verhöhnt Bischöfin nach kritischer Predigt im Gottesdienst
Trump wird nie ein weiser Präsident sein oder werden
Gerade die Reaktionen des Präsidenten zeigen, dass er menschlich nicht in der Lage ist, Kritik zu hören, zu verarbeiten und ggfs. auch anzunehmen und das er zur Selbstkritik erst recht nicht fähig ist. Trump geht es immer und allein nur darum, dass er im guten Licht steht. Damit fehlt ihm mindestens eine wichtige Voraussetzung und menschliche Reife, um jetzt oder auch nur später als ein weiser Präsident in die Geschichte eingehen zu können. Ich fürchte, es wird sogar eher genau das Gegenteil sein.
Entlarvt!
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Frauen-Power
Frauen und Bundestagswahl 2025 …
… das ist eine Macht! Dass Frauen aber in unserer Gesellschaft, insbesondere in den sogenannten ‚konservativen‘ Kreisen keine anerkannte Gleichberechtigung erfahren, kommt den Frauen bei der kommenden Bundestagswahl eine besondere Macht zu. Denn: 57% der Wähler:innen sind Frauen!
Ob AfD oder auch die Union: diese Parteien verfolgen eher konservativ-traditionelle Frauenrollen. Das ist aber so was von letztem Jahrhundert, so dass die Frauen sich gut überlegen sollten, wem sie die Stimme bei der kommenden Bundestagswahl geben.
Viele Frauen haben dabei eine Initiative gestartet und zwar gegen den Kanzlerkandidat der Union: Friedrich Merz. Er hat in den letzten Wochen und Monaten immer wieder mit Aussagen auf sich aufmerksam gemacht, die aufhorchen lassen und ein ziemlich verqueres Frauenbild widerspiegeln. Aber schau einfach mal selber:
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Ich kenne übrigens eine Partei, die den Frauen und ihren Anliegen von heute gerecht werden will, die ernst macht mit der Gleichberechtigung der Frauen in den eigenen Reihen und die allemal eine bessere Geschlechter- und Zukunftspolitik machen werden als die Union: Bündnis90/Die Grünen!
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18.01.2025
Pünktlich gestern zu Bett gegangen, gegen 23.00 Uhr. Einschlafen ging so halbwegs – hatte pflanzliche Beruhigungstabletten und Melatonin genommen.
Doch gegen 5.00 Uhr: wach. Müde und aufgedreht – ‚tired and wired‘.
Es ist anstrengend und nervig.
Das wird heute wieder kein so guter Tag – ein Tag, den ich einfach überstehen muss. Vor dem Gottesdienst wieder eine Runde schlafen, damit ich den Gottesdienst überstehe … und danach schauen, wie lange ich es durchhalte. Ich will mich danach aber nicht wieder schlafen legen, damit ich in einen halbwegs vernünftigen Schlaf-Wach-Rhythmus finde.
Nur: manchmal bin ich tagsüber so erschöpft und kaputt, dass es mir schwerer fällt, Treppen zu steigen, ich fühle mich wackelig auf den Beinen und mir ist schwindelig.
Nächste Woche starte die Forschungsstudie, an der ich als Proband teilnehmen werde.
Auch das will ich versuchen. Bin gespannt wohin die Reise geht.