Trost
Trost
ist die
Kunst,
ein
kleines Licht
in dunklen Stunden
zu entzünden.
Es brennt nicht;
es blendet nicht;
es ist
warm
und
leuchtet.
(c) Gerd Wittka, 2015
Trost
ist die
Kunst,
ein
kleines Licht
in dunklen Stunden
zu entzünden.
Es brennt nicht;
es blendet nicht;
es ist
warm
und
leuchtet.
(c) Gerd Wittka, 2015
Heute lese ich im Buch der Weisheit:
„Herr, dein Volk nährtest du mit der Speise der Engel und unermüdlich gabst du ihm fertiges Brot vom Himmel. (…) Deine Gabe (…) erfüllte das Verlangen eines jeden, der sie genoss und verwandelte sich in alles, was einer wollte.
Deine geliebten Söhne, Herr, sollten daraus lernen:
Nicht die verschiedenartigen Früchte ernähren den Menschen, sondern dein Wort erhält alle, die dir vertrauen…“ (Weisheit 16,20ff. 17.1)
Zwei Gedanken sind mir bei diesem Text aufgefallen:
Ich denke mir, dass diese beiden Sätze die Klammer bilden, den Schlüssel, den Zugang zum Verständnis dieser Worte.
„Verlangen“ ist hier offenbar nicht ein kurzlebiges Bedürfnis, hat nichts mit „geistlichem fast-food“ zu tun, sondern bezeichnet offenbar eine viel tiefer gehende, also ‚fundamentale‘ Sehnsucht, also eine Art „Grundbedürfnis“, oder sollte ich besser formulieren, eine „Grundbedürftigkeit“?!
Ich möchte hier jetzt keine vorgefertigten Antworten geben, denn die können wir uns alle (ich und Sie) uns selber geben:
(Sie können sich einen Augenblick Ruhe und Stille gönnen, und aufschreiben oder aufmalen, was Ihnen dazu einfällt.)
Der Verfasser dieser Zeilen hat die gläubige Überzeugung, dass alles, was für mein Leben wichtig ist, was mir Grund-Lage bildet, von Gott her kommt.
Wenn wir also in Krisenzeiten leben, ob nun persönliche oder auch als Gesellschaft (und die Corona-Krise kann beides zugleich sein), und wir nach geistlicher Nahrung Ausschau halten, dann kommen wir wohl auch nicht an der Frage vorbei, welche Rolle Gott dabei in meinem Leben spielt?
Nur wenn ich beiden Fragen – wenn auch nur teilweise – zustimmen kann (und wenn dahinter auch nur eine Sehnsucht, ein Wunsch danach besteht, dass Gott mir hilft), dann habe ich eine Grundlage, wo Gottes Wirken in meinem Leben mich sättigen kann.
Ich vergleiche – auch in Gottesdiensten – diese persönliche, geistliche Haltung mit einer leeren Schale (wie auf diesem Bild). Sie halte ich Gott hin, in der Erwartung, in der Sehnsucht, das ER sie füllt!
An diesem Gründonnerstag, mit dem die drei österlichen Tage beginnen, wünsche ich Ihnen Gottes Segen.
Wenn Sie mir Ihre Gedanken schreiben wollen, freue ich mich darüber.
Heute, am Montag der Karwoche 2020 lese ich im Tagesevangelium die folgenden Verse aus Johannes, 12, 1-3:
„Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Bethanien (…). Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Maria bediente (…). Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt.“
Am Beginn der Karwoche also dieses Evangelium. Es richtet im weiteren Verlauf zwar auch den Blick auf das zukünftige Begräbnis Jesu, wenn es in Vers 7 heißt: „…Jesus jedoch sagte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses aufbewahrt!…“, aber dieser Satz scheint im Zusammenhang mit der Schilderung vorher etwas widersinnig, denn Maria bewahrt ja eigentlich nichts auf, sondern ‚verschwendet‘ es gleichsam in den Augen anderer.
Deshalb: diesem Evangelium steckt noch viel mehr drin, was bedeutsam für diese Heilige Woche ist.
Ich möchte Sie mal zu einem sehr unkonventionellen Gedankenexperiment einladen.
Lesen Sie mal den Auszug aus dem heutigen Evangelium, aber ohne die Namen „Jesus“ und „Maria“ und setzen Sie stattdessen andere – beliebige – Namen ein. Jetzt stellen Sie sich weiter vor, Sie sind Regisseur und sollen einen Film drehen, in dem auch diese Szene vorkommt…
Wie würden Sie dieses Szene gestalten? Was würden Sie in der Szene zum Ausdruck bringen? (Sie können sich gerne dazu auch noch mal das Bild oben anschauen!)
Erinnern wir uns, was wir in Johannes 11, 1f und 5 gelesen haben:
„…1 Ein Mann war krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Marta. 2 Maria war jene, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren abgetrocknet hatte; deren Bruder Lazarus war krank. (…) 5 Jesus liebte aber Marta, ihre Schwester und Lazarus….“
Die Bibel nimmt kein Blatt vor den Mund: die Beziehung zwischen Jesus einerseits und Martha, Maria und Lazarus andererseits war eine Liebesbeziehung.
Ehrlich gesagt: müsste ich diese Szene ins Bild setzen, es wäre eine Szene voller liebevoller Nähe, Zärtlichkeit, Intimität und – ja ich wage es hier zu schreiben – auch etwas Erotik.
Denn was spielt sich hier ab: eine Frau und ein Mann, von denen bekannt ist, dass sie sich sehr nahestehen, sich ‚lieben‘, wie Johannes in einem Kapitel vorher schreibt, kommen sich sehr nah, auch körperlich.
Wenn zwei Menschen sich so nahe kommen, der eine sich vor dem anderen niederhockt, die Füße berührt und sie mit kostbarem Öl salbt und dann auch noch das eigene Haar verwendet, um dieses Öl abzutrocknen, dann braucht es nicht viel Fantasie, dass man spürt, wie es auch zwischen diesen beiden Menschen knistert. Ich denke, dass man dieser Szene eine gewisse Erotik nicht absprechen kann.
Diese Erotik ist zugleich auch Ausdruck der tiefen Liebe zwischen diesen beiden Menschen. Und diese Liebe wird bedeutsam sein, wenn wir in den nächsten Tagen uns der Passion Jesu neu stellen.
Es ist kein Paradox, sondern die Kehrseite jeder Medaille, die da „Liebe“ heißt. Je mehr wir einen Menschen lieben, um so mehr schmerzt es uns, wenn diese Liebe bedroht wird. Je mehr wir einen Menschen lieben, um so mehr leiden wir mit, wenn der geliebte Mensch leidet.
Um also den ganzen Schmerz verstehen zu können, den Marta und Maria mit der Hinrichtung und des Todes Jesu erfüllt hat, müssen wir uns vergegenwärtigen, wie groß ihre Liebe zu ihm war.
Schauen Sie sich einmal dazu dieses Bild an. Es ist ein Fresko aus gotischer Zeit. Das Bild zeigt die „Mater dolorosa“, die Schmerzhafte Mutter. Auffällig ist, dass ihr ein Schwert durchs Herz geht.
Mit diesem Bild wird der große, unerträgliche Schmerz Mariens ausgedrückt, den sie bei der Passion und dem Tod ihres geliebten Sohnes erleidet. Ähnlich wird es auch Martha und Maria aus Bethanien ergangen sein.
Wer viel liebt, wird nicht umhin kommen, auch viel zu leiden.
Und die Salbung der Füße Jesu durch Maria von Bethanien bringt die große Liebe zu Jesus zum Ausdruck, die von so viel Hingabe, Zärtlichkeit und Eros geprägt ist.
Und wie ist es mit unserer Liebe zu Christus?
Ja, ich finde, wer mutig ist, darf sich einmal selber fragen:
Wie groß ist meine Liebe zu Jesus Christus?
Kann ich mir vorstellen, IHM, wie Maria, die Füße zu salben und ihm ganz nahe zu sein, weil ich mich in seiner Nähe einfach selber geliebt fühle?
Oder graut es mir jetzt schon ein wenig, wenn ich an die Tage der Erinnerung seiner Passion denke und ich mich in Schriftlesung und Meditation auf SEINE Leidensgeschichte einlasse?
Würde ich etwa – wie einige seiner Jünger – auch am Liebsten Reißaus nehmen und direkt vom Palmsonntag nach Ostersonntag fliehen, ohne das Abendmahl, ohne den Verrat, ohne seine Hinrichtung und sein Sterben?
Je mehr ich darüber nachdenke, ahne ich:
Wer Jesus Christus wirklich liebt, mit ganzem Herzen und mit seiner ganzen menschlichen Existenz, der wird die Passion fürchten, aber er wird auch umso mehr mit den Frauen am Ostermorgen zum Grab gehen können und voller Freude erfüllt sein, dass der geliebte HERR, MEISTER, BRUDER und FREUND nicht im Tod geblieben, sondern auferstanden ist und uns nahe bleibt, wie ER uns versprochen hat.
Und weil ich auf das lebensvolle Ende sehe, kann ich mich auf die Liebe und den Schmerz einlassen, der aus meiner Beziehung zu Jesus Christus erwächst.
Denn es ist eine Liebe, die uns vereint … bis ins LEBEN!
Aufgrund meiner gesundheitlichen Lage in diesen Tagen bringe ich es nicht fertig, einen geistlichen Impuls für den kommenden Sonntag, dem Palmsonntag, zu erstellen.
Die Impulse an den letzten beiden Sonntagen waren auch für mich persönlich eine geistliche Vorbereitung für diese Sonntage, da ich in dieser Zeit auch keine Eucharistie feiere.
So fehlt Ihnen nicht nur ein Impuls, auch ich muss mir persönlich die Frage stellen, wie ich nun den Palmsonntag geistlich begehen werde?
Das kann ich Ihnen gerne beantworten und mitgeben in die neue Woche.
In dieser Woche, der Karwoche, werde ich die geistliche Schriftlesung in den Mittelpunkt meines spirituellen Lebens stellen. Dazu nehme ich die Schriftlesungen, die in der Leseordnung der Kirche in diesem Jahr vogesehen sind.
Sie finden diese Leseordnung hier beim Bibelwerk. Dort können Sie auch den entsprechenden Link anklicken und bekommen so den Lesungstext online präsentiert.
Wenn diese Form der geistlichen Schriftlesung für Sie neu ist, wählen Sie erst einmal nur eine Schriftlesung aus, am Besten das Evangelium des Tages (Am Palmsonntag empfehle ich Mt 21, weil die Passion noch am Karfreitag gelesen wird.)
Damit diese geistliche Schriftlesung einen ‚Rahmen‘ bekommt, gebe ich ihr diesen Rahmen und orientiere mich dabei an Formen aus der Stundenliturgie.
Vielleicht können Sie nicht alle Fragen beantworten. Dann zwingen Sie sich nicht und lassen es so, wie es ist. Das Wort Gottes, das ER Ihnen sagen wird, kommt auch so bei Ihnen an und wirkt in Ihnen. Darauf dürfen wir vertrauen.
Ich wünsche Ihnen von Herzen eine gesegnete Karwoche, eine Woche, die uns wohl nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.
Heute wurde ich bei ‚meinem‘ Lidl-Discounter in Oberhausen durch eine Zugangskontrolle empfangen.
Ausserdem reichte man mir beim Betreten ein Desinfektionsmittel für meine Hände und für die Griffe des Einkaufswagens.
Dafür sage ich auch an dieser Stelle herzlich: DANKE!
Ich habe mich aber auch bei dem Mitarbeiter direkt bedankt, der diesen Dienst an der Eingangstür versieht.
Und ich habe mich gefragt, ob das die Regel ist, oder ob die meisten KundInnen diesem Procedere eher ohne einen kleinen Dank hinnehmen?
Dabei können wir doch dankbar dafür sein.
Denn: wer von uns macht sich in diesen Tagen keine Gedanken, wenn er einen Einkaufswagen anfasst? „Wer hat ihn wohl vorher benutzt?“ – „War diese Person gesund? Hat sie vielleicht ‚den Virus‘?“
Auch wenn ich in diesen Tagen besonders auf mich und meine Mitmenschen achte, beschleicht mich manchmal ein mulmiges Gefühl und ich entdecke bei mir ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis.
Da war ich ganz froh, dass dieser Mitarbeiter mich dort empfing.
Natürlich ist mir klar, dass Lidl das auch aus eigenem Interesse macht.
Aber das ist ja – genau gesehen – keine Maßnahme, die gegen unsere eigenen Interessen gerichtet ist.
Ich sehe hier ganz klar eine klassische ‚win-win-Situation‘.
Für Lidl und für mich ist es gut, wenn wir Kunden auch in den nächsten Tagen recht unbelastet und uneingeschränkt unsere täglichen Besorgungen erledigen können.
Kennen Sie auch diese Augenblicke,
früh am Morgen
oder in der Abenddämmerung …
in der Nähe
oder auch
nicht weit entfernt
erklingt ihr
Gesang
der Gesang
einer Amsel
Ich freue mich
… und bin
dankbar
… dass ich
mal wieder
’schlecht‘ geschlafen
und
viel zu früh
wach wurde
und mir kommt das Wort aus dem Buch des Propheten Jesaja (Jes 50, 4f)
in den Sinn:
„…GOTT, der Herr, gab mir die Zunge von Schülern, / damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort.
Jeden Morgen weckt er mein Ohr, / damit ich höre, wie Schüler hören.
GOTT, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet….“