„Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung …“
Epheser 4,4
Heute Morgen lese ich dieses Wort aus dem Epheser-Brief. Ich bleibe bei den Worten stecken: „einer Hoffnung“. Da steht nicht nur allgemein ‚Hoffnung‘ sondern eine Hoffnung. Und ich frage mich: welche eine Hoffnung?
(c) Gerd A. Wittka, 2024, erstellt mittels KI
Offenbar denkt Paulus an die eine und entscheidende Hoffnung, die den christlichen Glauben prägt.
Würde ich gefragt, worauf ich durch meinen christlichen Glauben hoffe, mir fielen mehrere Punkte ein, die ich nennen könnte:
Vergebung
Friede
Versöhnung
innere Stärke
Liebe
Ewiges Leben
Auferstehung
Barmherzigkeit
…
Wenn ich nach dem einen Begriff suche, der die zentrale Hoffnung zum Ausdruck bringt, die meinen christlichen Glauben ausmacht, welcher würde es sein?
Darüber muss ich noch mal meditieren …
Und hättest du schon eine Antwort für dich? Dann schreib es gerne in die Kommentare.
24.10.2024
Zwei Monate noch – dann ist Heilig Abend. Die Zeit wird knapp …
Nein, ich will nicht das ‚alte Lied besingen‘, dass Weihnachten „immer so plötzlich kommt“.
Natürlich geht es wieder um mein Long-Covid! Wie sehr wünsche ich mir, wieder in den Dienst zu kommen. Und meine Erwartung war gut. Erst Montag habe ich mit meinem Hausarzt vereinbart, dass ich zum Beginn des Advents in die Wiedereingliederung gehen möchte. Ich möchte so gerne wieder meinen Dienst aufnehmen.
Gestern dann ein Tag, wo ich mich topfit fühlte. Und so hatte ich Einiges auf der Agenda. Habe ich auch alles gut geschafft. Abends dann zur Chorprobe; freute mich riesig darauf.
Es hat mir viel Freude gemacht, wieder dabei zu sein. Der Chor ist für mich und meine Psychohygiene sehr wichtig.
Gegen 22.00 Uhr zuhause angekommen. Dann plötzlich ein massiver Konzentrationsabfall. Ich wurde sehr müde und erschöpft. Konnte mich kaum auf den Beinen halten. Freute mich aufs Bett. ‚Ich werde schlafen können, wie ein Murmeltier‘, dachte ich. Doch im Bett wälzte ich mich, fand keinen Schlaf.
(c) Gerd Wittka, 2024, erstellt mittels KI
‚Was ist das für eine Scheiße?!‘ – dachte ich. ‚Ich bin hundemüde und finde keinen Schlaf!‘ Dieses Symptom nennt man ‚tired but wired‘ und ist als ein Symptom von Long-Covid bekannt.
Frustrierend. Aber das Symptom kenne ich. Gegen 01.00 Uhr schaute ich das letzte Mal auf die Uhr. Bis 5.30 Uhr einigermaßen geschlafen. Dann war die Nacht vorbei.
‚Aus der Not eine Tugend machen‘, kam mir in den Sinn. Also stand ich auf, wusch mit kaltem Wasser mein Gesicht, ging ins Wohnzimmer und betete die Laudes.
(c) Gerd Wittka, 24.10.2024
„Die Morgenröte zieht herauf und überstrahlt das Sternenheer…“ – stand da im Hymnus.
‚Flötepiepen‘, dachte ich! ‚Viel zu früh dafür….‘ und musste innerlich schmunzeln. Wäre die Morgenröte der richtige Zeitpunkt für die Laudes, ich könnte noch mindestens eine Stunde im Bett bleiben …
Aber was soll’s? – Ich möchte dann das Beste draus machen. Und wenn mich über Tag die Müdigkeit übermannt, lege ich mich halt wieder hin.
Doch ich weiß nicht, wie es gehen wird, wenn ich wieder die Arbeit aufnehme …
herbst zeit los
Die Welt um uns verändert sich … und wir?
(c) Gerd Wittka, erstellt mittels KI, 2024
Schau, wie sich die Natur in diesen Tagen verändert! Sie legt ihr buntes Herbstkleid an. Die Vögel singen am frühen Morgen weiterhin ihr Lied. Noch einige Libellen, Wespen, Hummeln, Käfer schwirren nah an meinem Kopf vorbei. Zugvögel machen sich auf den Weg – ein beschwerlicher – um ‚über den Winter zu kommen‘. Das Licht wird wärmer, die Schatten länger. Die Natur um uns herum verändert sich.
(c) Gerd Wittka, erstellt mittels KI, 2024
Der Mensch hingegen scheint es nicht zu tun. Reges Treiben auf den Autobahnen; Hektik und Stress auf Straßen und in den Geschäften.
Wir tun so als gehe das, was die Natur gerade veranstaltet uns nichts an.
Dabei wissen wir, was kommt. Die dunklen und kalten Tage, auf dir wir uns doch auch vorbereiten könnten.
Wir sind oft herbstzeitlos lassen diese Zeit mit ihrem eigenen Charme und Charakter nicht zu.
Fragt sich keiner, was wir davon hätten, wenn auch wir uns herbstlich wandeln würden, dem Winter entgegen?
Ruhe und Frieden
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Ich sehne mich oft nach Ruhe und Frieden in meinem Leben, in dem mich Gedanken und Gefühle martern.
Ruhe und Frieden sind Gefühle der inneren Freiheit
wo nichts und niemand
mit das Leben schwer macht
Starke Sehnsucht nach dem was erst wohl mit dem letzten Atemzug zu haben wird
Und trotzdem will ich noch hier und jetzt bleiben
Ruhe und Frieden eine Sehnsucht die sucht und sucht und …
(c) Gerd A. Wittka, 07.10.2024
„Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden.“ (Lk 11,9b)
Kalter Stein …
auf der Brust
Manchmal, da bekomme ich es auch mit der Angst zu tun. Wer kennt das nicht?
Manchmal bringen mich Umstände aus der Fassung, geben mir das Gefühl, einer Situation ausgeliefert zu sein.
Manchmal versagt meine Strategie, die Zügel in der Hand zu halten, eine Situation als berechenbar zu empfinden. Manchmal habe ich das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren und ohnmächtig zu sein gegenüber Zuständen und Situationen, die mich betreffen.
Und dann bekomme ich sie zu spüren, diese innere Unruhe, wie ein bebendes Kribbeln in meinem ganzen Körper. Und sie schlägt mir auf Magen und Darm, dann habe keinen Appetit.
Manchmal würde ich mich verkriechen, doch auch dort ist diese Angst und Unruhe, der ich nicht ausweichen kann, als würde sie an mir kleben!
Ich hasse dieses Gefühl. Ich hasse es, mich hilflos und ausgeliefert zu fühlen. Ich hasse es, meine innere Stabilität und mein Ausgeglichenheit zu verlieren.
Und dann dieses bedrückende Gefühl auf der Brust, wie ein kalter Stein, der auf meiner nackten Brust liegt, sich hineindrückt Richtung Herz.
Das macht mich dann irgendwie kirre.
Vor einige Zeit fand ich diesen Stein am Strand. Ich nahm ihn auf und legte ihn in meine Hand …
(c) Gerd A. Wittka, 2024
Und wie ich ihn so in der Hand halte, merke ich auf einmal, dass er genau in meine Handinnenfläche passt, wie eine PC-Mouse, wie für MICH gemacht. Da erinnerte ich mich an das Gefühl von dem kalten Stein auf meiner Brust und dieser Strandstein wurde für mich zum Symbol, dass ich diesen Stein in die Hand nehmen kann, ihn umfassen kann, ihn und meine Ängste ‚händeln‘ kann …
(c) Gerd A. Wittka, 2024
… dann verliert das Gefühl des ‚kalten Steins auf meiner Brust‘ seine Bedrohung für mich …
(c) Gerd A. Wittka, 2024
Seitdem begleitet er mich und irgendwie ist es gut für mich, dass es ihn gibt.
Übrigens:
Wenn die Ängste wieder im mir hoch steigen, versuche ich im Neuen Testament zu lesen, meine Aufmerksamkeit auf Gott und seine liebende Gegenwart zu lenken. Ich bitte ihn dann, dass ER mich und meine Ängste annimmt, dass ER mich in der Angst und durch die Angst trägt. Es klappt nicht immer sofort; ich brauche dafür Ausdauer und Geduld, Geduld, die manchmal auf eine große Probe gestellt wird.
Aber bis jetzt habe ich – wenn auch nach vielen Stunden – die bedrohliche Angst überwunden und meine innere Mitte gefunden.
Was hilft dir, mit deinen Ängsten besser umzugehen? Welche Strategien hast du? Auf welche Ressourcen kannst du zurück greifen? Schreibe es gerne als Kommentar!
Das Geschäft „Angst“
Populisten, insbesondere die Rechtspopulisten, zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein ‚Geschäft mit der Angst betreiben‘.
Die Strategie von Rechtspopulisten und Faschisten ist, dass sie Ängste generieren, die gar nicht objektiv begründet sind. Und sie begründen sie auch nicht! Das kann man sehr leicht feststellen, wenn man ihre Texte, wie z.B. Wahlprogramme liest. Da werden unsachliche Begriffe wie „Gendergaga“ benutzt und auch keine echten und belastbaren Fakten präsentiert. Stattdessen gibt es pauschale und unbewiesene Behauptungen, die von den Anhänger:innen noch nicht einmal hinterfragt werden. Ihnen reicht ein Gefühl.
Populisten schüren Ängste!
Dabei weiß jeder halbwegs gescheite Mensch, dass Gefühle das eine und zugleich eine starke Macht sind. Aber durch kritische (Selbst-)Reflexion könne man auch erkennen, dass Gefühle nicht immer begründet sind. Das ist z.B. sehr oft beim ‚Gefühl der Angst‘ der Fall.
Eine einfachste Übung wäre es, sich zu fragen, was wirklich passieren würde, wenn das, was unsere Ängste uns einflößen, wirklich eintreten würde? Spätestens dann müsste man sich mit Fakten beschäftigen. Und so zeigen z.B. die Fakten, dass in den Bundesländern, wo die AfD Zulauf hat wegen einer vermeintlichen Migrationsfrage, es tatsächlich und faktisch die wenigsten Migrant:innen prozentual und absolut gibt. Die ‚Angst vor Überfremdung‘, wie sie also oft genannt wird, ist faktisch nicht begründet. Gleiches gilt vor der vermeintlichen Gewaltzunahme durch Menschen mit Migrationshintergrund oder durch Menschen auf der Flucht. Auch da zeigen Fakten, dass dem nicht der Fall ist. Doch dann kommt das nächste Problem mit den Populisten: sie lassen Fakten nicht gelten, sondern vertreten dann lieber die Meinung, dass diese Fakten manipuliert seien ( -> Verschwörungstheorie ).
Und solchen Menschen ist argumentativ selten beizukommen, weil sie auch noch Angst vor der Wahrheit haben.