Nicht nur immer nett sein

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

var _oembed_b55ac5f318c3d1ad128abee9740dab1f = '{\"embed\":\"<iframe title="Wie Sie sich Respekt verschaffen &amp; Grenzen setzen | Selbstbestimmt leben Martin Wehrle 1\\/2" width="910" height="512" src="https:\\/\\/www.youtube-nocookie.com\\/embed\\/N_iilsMxYTc?feature=oembed" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen><\\/iframe>\"}';

Möchtest du gerne mehr „du selbst“ sein? Dann empfehle ich dir diesen Beitrag!



Dieser Beitrag ist einfach genial!
Wie oft versuchen wir einfach immer nur „nett“ zu sein, es anderen Recht zu machen, Fremderwartung zu erfüllen, doch dabei sind wir nicht bei uns und uns gegenüber nicht wahrhaftig. Vielleicht verraten wir dabei sogar unsere eigenen Werte und Sinnhaftigkeiten, zu denen wir stehen wollen.

Wir werden in Strukturen und Konventionen gepresst.
Oft wird uns suggeriert: wenn du einen eigenen Standpunkt hast, dann bis du nicht nett!
Doch wenn wir immer nur nett sind, werden wir auf Dauer nicht wirklich ernst genommen!
Dieses Gespräch kann einem die Augen dafür öffnen, dass es manchmal besser ist, „klare Kante“ zu zeigen, besonders dann, wenn andere meinen, uns einnorden zu können.

Ich kann davon selber ein Lied singen, wie oft man versucht, mich mundtot machen zu wollen mit Sätzen: „Das habe ich von Ihnen nicht gedacht!“ oder sogar noch schlimmer, in dem die moralinsaure Keule geschwungen wird. Das geschieht oft in kirchlichen Kreisen.

Doch Erlösung heißt auch: sich selber treu zu sein, dafür einstehen zu können, was man selber als gut und richtig erkannt hat.

All die Probleme, die wir in Kirchens haben: Klerikalismus sowohl von Klerikern als auch von Laien; Geschlechterungerechtigkeit; Vertuschungsmentalität; die Doktrin: Die Kirche muss nach außen glänzend erscheinen; eine dogmatische Auslegung der Bibel, bei der es mehr um die Dogmen als um den befreienden Geist des Evangeliums geht; alles das und noch viel mehr wird gefördert von Tendenzen, den einzelnen Menschen in ein Korsett zu stecken, in das er nicht hinein passt.

Wer sich den Inhalt dieses Gespräches zu eigen macht, wird nicht mehr nur nett bleiben können; wer sich das zu eigen macht, wird vielleicht sogar ‚gefährlicher‘ werden für eingefahrene Strukturen, die Menschen unfrei machen oder halten wollen.
Doch war da Jesus anders?! – Hat er nicht selber die Botschaft der Befreiung in den Mittelpunkt seiner Verkündigung gestellt? War er nicht selber unangepasst und ‚gefährlich‘ für bestehende Strukturen?!




„… damit sie … alle Mühe mit mir teile…“

Canticum zum Tag aus dem Buch der Weisheit

In der heutigen Laudes vom 10.12.2021 bete ich als Canticum diesen Text aus dem Buch der Weisheit.
Für mich ist dieses Buch ein ‚gutes‘ Buch im Alten Testament.
Was dort über die ‚Weisheit‘ gesagt wird, übertrage ich gerne auf den Heiligen Geist.
Anstelle des Wortes „Weisheit“ füge ich oft „Heiliger Geist“ ein.

Und dann bekommt dieser Text für mich eine ganz neue Prägung.



Ich bin ja – nach wie vor – der Meinung, dass der Heilige Geist und seine Verehrung in unserem christlichen Glauben viel zu kurz kommt.

Dabei ist schon im Schöpfungsbericht von ihm die Rede:

Genesis (1 Mose) 1,1-2:
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war noch leer und öde, Dunkel bedeckte sie und wogendes Wasser, und über den Fluten schwebte Gottes Geist.

Belastendes und Demotivierendes

Für mich sind, gerade auch in der heutigen Zeit, solche biblischen Texte entlastend und motivierend.
Gestern noch sprach ich im Rahmen einer Fachkonferenz mit Kolleg:innen in einem Jahresrückblick darüber, was alles in diesem Jahr 2021 gelaufen war. Dabei fiel mir auf, dass eigentlich alle – durch die Bank – erwähnten, wie besonders diese gegenwärtige Zeit, die letzten zwei Jahre, durch die Corona-Pandemie geprägt sind.
Vieles, was wir angegangen und geplant haben, war zumindest ‚vorläufig‘ oder provisorisch, manches vermeintlich auch ‚für die Katz‘, weil Geplantes kurzfristig abgesagt oder zumindest verschoben werden musste. Bilder oder Begrifflichkeiten, die die Instabilität der Lebens- und Arbeitsumstände ins Wort brachten, wurden genannt.

Ich denke, dass es anderen Menschen in ihrem eigenen Leben (ob beruflich oder privat) nicht viel anders ergangen ist – vielleicht manchen sogar noch schlechter, weil Lebensfundamente weggebrochen sind. Besonders hart traf und trifft es die Opfer der Flutkatastrophe im Sommer dieses Jahres.

Angesichts solcher Situationen stellt sich zumindest bei mir immer wieder die Frage:
„Wie schaffe ich das alles?“ – „Woher nehme ich noch die Motivation?“ – „Was kann ich gegen Entmutigungs- oder Ermüdungserscheinungen tun?“

Dazu kommt auch, dass dieser Stress mental und emotional auch Folgen hat – ich spüre es zumindest bei mir: ich werde dünnhäutiger und leichter reizbar. Wenn ich etwas als ungerecht oder falsch empfinde, bringt mich das persönlich mehr auf die Palme als sonst.

Mir und anderen gerecht werden – aber wie?

Wenn ich dann wieder herunter komme und zur Ruhe kommen kann, geht es mir damit nicht unbedingt viel besser. (Es ist ja schon mal gut, dass es in solchen Zeiten überhaupt noch Gelegenheiten gibt, selber zur Ruhe zu kommen, um Zeiten des Gebetes, der Meditation und der Reflexion zu finden.)

Denn: wer kann schon damit zufrieden sein, wenn es nicht so läuft, wie man es geplant oder sich gedacht hat? Ich bin es zumindest nicht. Das liegt vielleicht auch darin, dass ich eher Perfektionist bin.
Gelassenheit und Langmut sind nicht meine eingeborenen Stärken.

Ein gutes Wort zur richtigen Zeit

Da sind solche Worte, wie heute in der Laudes für mich persönlich das ‚gute Wort zur rechten Zeit‘!
Da ist von der Weisheit die Rede, die Gottes ständige BegleiterIN ist und die Gott auch den Menschen zur Seite stellen will.
Der Mensch, hier der Protagonist des Betenden, weiß um seine Aufgabe und seine göttliche Sendung. Zugleich weiß er aber auch um seine Begrenztheiten, seine Schwächen und seine Unvollkommenheit.

Allein das einzugestehen – ist das nicht schon Werk der Weisheit? – Ich denke schon!

Für den Betenden aus diesem Canticum ist die Weisheit von Anfang an und mit einem klaren ‚Auftrag‘, nämlich einsichtig zu machen, was Gott gefällt und recht ist nach seinen Geboten.

Die Weisheit ist also die Begleiterin Gottes, die alles in ein anderes Licht und in größere Zusammenhänge setzen kann.

Um diese Begleitung betet unser Protagonist im heutigen Text, in dem Wissen, dass auch sie ihm Einsicht schenken kann und sogar „alle Mühe mit“ ihm „teilen“ kann.

In dem Wissen, dass geteilte Mühe halbe Mühe ist, so wie geteiltes Leid halbes Leid ist (Volksmund), so vertraut der Betende darauf, dass die Weisheit und ihr Wirken entlastend sein kann, damit man wieder den „Kopf frei bekommt“.

Die Weisheit, die „alles weiß und alles versteht“ hat auch die Kraft, „mich in meinem Tun besonnen zu leiten und mich in ihrem Lichterglanz (zu) schützen…“.

Die Weisheit Gottes hat also etwas Erhellendes, gerade dort, wo wir Dunkelheit spüren, wo unsere Wege nicht klar erkennbar sind.


Alle Fotos: www.pixabay.com


Gottes Weisheit,
Du heilige Geistkraft,
die du von Anfang an warst und
auch heute noch bist.

Die du geschaffen hast
und Einsicht schenkst;
die du Mühen teilst
und mich besonnen leiten möchtest,

öffne mich auf dich hin,
damit ich dich,
die
Schöpferin, Geistbewegerin und
Schützerin
sehnsuchtsvoll erwarte,
dass du ankommen darfst in mir
und mich führst
und entlastest
und ermutigst
für meine nächsten Schritte.

Amen.

(Gerd Wittka, 10.12.2021)




Ad multos annos …?

Ich lege persönlich keinen besonderen Wert auf meinen jährlichen Geburtstag.

Warum?



Bild von Gerhard Lipold auf Pixabay

Denn eigentlich ist jeder Tag die Erinnerung an meine Geburt und dass ich leben darf.
Jeder Tag ist für mich ein Tag, in dem ich dankbar sein kann, dass ich lebe und Gott bitten darf, auch weiterhin gut leben und arbeiten zu können; dass ich Gott loben und danken kann für dieses Leben und ihn bitten darf, mich auch weiterhin in seiner Liebe zu bergen.




Ego-Tripper

Am vergangenen Montag (15.11.2021) erreichte unsere Krankenhaus-Seelsorge die Nachricht des Klinikums, dass Veranstaltungen, bei denen externe Personen dazu kommen, mit sofortiger Wirkung ausgesetzt bzw. verschoben werden müssen.
Von dieser Entscheidung ist auch die Krankenhaus-Seelsorge betroffen; von dieser Entscheidung sind auch die Gottesdienste betroffen, die wir im Krankenhaus feiern.



Rückblick

Seit fast zehn Jahren findet sich jeden Samstag in der Krankenhaus-Kapelle eine Art „Personalgemeinde“ ein. Es sind Menschen, die nicht nur in der näheren Umgebung des Krankenhauses wohnen. Viele von ihnen kommen ganz bewusst zu unseren Gottesdiensten. Ich spüre bei ihnen eine große Solidarität im Gebet für die Anliegen der Patient:innen und auch der Mitarbeiter:innen des Krankenhauses.
Dass die Kapelle unterhalb der Intensivstation gelegen ist, führt uns vor Augen: auch unser Gebet schließt die Menschen, die ‚über uns liegen‘ und um ihr Leben kämpfen, besonders ein.

Und es ist so, dass die Personen unserer Gottesdienstgemeinde selber viel von diesen Gottesdiensten mit nach Hause nehmen. Hier finden sie eine Stunde in der Woche, wo sie auftanken und neue Impulse mitnehmen können, die ihnen helfen, die Herausforderungen der kommenden Woche besser meistern zu können.

Ohne groß übertreiben zu können, geht von diesen Krankenhaus-Gottesdiensten sicherlich eine ‚therapeutische Dimension‘ aus: für jene, für die gebetet wird aber auch für jene, die beten.

Es ist also fast eine klassische win-win-Situation.

Tiefgreifender Einschnitt

Sämtliche Personen, die an unseren Gottesdiensten teilnehmen, sind mindestens zweimal gegen Corona geimpft; viele von ihnen haben schon die Boosterimpfung erhalten.
Mit großem Verantwortungsbewusstsein melden sie sich zu den Gottesdiensten an, desinfizieren sich die Hände beim Betreten der Kapelle, halten beim Sitzen den vorgeschriebenen Abstand und setzen während des gesamten Gottesdienstes einen geeigneten Mund-Nasen-Schutz auf.
Die Kapelle wird vor dem Gottesdienst langandauernd gelüftet: AHA+L-Regel ist also längst zur Normalität geworden!
Sie tun alles von ihrer Seite, sich und andere bestmöglich vor Covid-19 zu schützen! – Ein Zeichen gemeinsamer Solidarität.

Und nun trotz allem dieser tiefgreifende Einschnitt: sofortige Aussetzung aller Gottesdienste!
Als ich gestern viele von denen, die sich nicht übers Internet anmelden können, telefonisch von der Entscheidung des Klinkums informierte, stieß ich auf ein 100%-iges Verständnis für die Entscheidung des Klinkums. Auch hier wieder: Solidarität first!

Gleichzeitig erfuhr ich aber auch, dass dies ein tiefgreifender Einschnitt für Viele ist: der Gottesdienst ist zu einer geistlichen Heimat für sie geworden. Eine Dame sagte mir gestern am Telefon: „Die Gottesdienste in der Krankenhauskapelle sind für mich der Höhepunkt der gesamten Woche!“

Muss man da noch etwas erläutern, was das nun auch für ein tiefer Einschnitt im geistlichen Leben dieser Menschen ist?!

Ego-Tripper

Das ist nur ein Schlaglicht von vielen, die uns tagtäglich erreichen, wie die derzeitige Lage auch das Leben derer massivst einschränkt, die wirklich alles ihnen Mögliche getan haben und tun, um ihren ganz persönlichen Beitrag zur Überwindung der Pandemie zu leisten.

Doch scheinbar nutzt ihr Beitrag, ihre persönliche Einschränkung nicht viel.
Die Inzidenzzahlen steigen in die Höhe, die Hospitalisierungsrate ebenfalls und damit auch die wirkliche Gefahr einer Überlastung unseres Gesundheitswesens.

Die Zahlen derer, die an einer Covid-19-Erkrankung sterben werden, werden zunehmen, gleich welchen Alters, gleich welcher vorherigen gesundheitlichen Verfassung.

Das ist mehr als ein Elend, das ist ein himmelschreiender Skandal einer Entsolidarisierung, die ihresgleichen nur suchen kann!

Noch immer gibt es zu viele Menschen in unserem Land, die sich impfen lassen könnten, aber es nicht tun.
Manche mögen sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen und sich auch um eine für die Gesellschaft verantwortbare persönliche Antwort bemühen.

Aber scheinbar viel mehr von ihnen wandeln auf einem unverantwortlichen Ego-Trip, der unsere ganze Gesellschaft in Mithaftung nimmt!

Wenn Montgomery von der „Tyrannei der Ungeimpften“ spricht, dann spricht er nur in aller Klarheit eine Wahrheit aus, die offensichtlich ist.

Dabei könnte es doch anders sein: andere – mit unserem Land vergleichbare – Länder machen es doch vor: Israel aber auch Italien.

Sowohl die gesellschaftliche Solidarität als auch der politische Handlungswille gehen hier viel deutlicher und entschiedener Hand in Hand, um halbwegs gut durch diese Pandemie zu kommen.

Ich sage ja nicht, dass die Ungeimpften für die ganze Situation verantwortlich sind und gemacht werden können, in der wir gerade stecken.

Aber ich sage, dass sie wesentlich verantwortlich sind für den schweren und existenzgefährdenden Verlauf  der Pandemie für viele Menschen und für unsere gesamte Gesellschaft in Deutschland sind.

Scheinargument: persönliche Freiheit

Das von Impfverweiger:innen ins Feld geführte Scheinargument der persönlichen Freiheit lasse ich nicht gelten, weil die persönliche Freiheit des Individuums in einer freien und humanistischen Gesellschaft niemals absolut sein kann!

Das Maß der persönlichen Freiheit findet da ihre Grenzen, wo durch die Freiheit des einen Menschen die Freiheit des anderen Menschen zwangsläufig betroffen, gefährdet oder gar eingeschränkt wird!

Doch das wollen viele Impfverweiger:innen nicht akzeptieren und damit stellen sie sich gegen die Gesellschaft und auch gegen die Grundlagen unsere freiheitlich-demokratischen Verfassung und unserer Gesellschaft.

Die alles entscheidende Frage ist: wie lange die überwiegende (demokratisch formuliert ‚absolute Mehrheit‘) unserer Gesellschaft sich das noch weiterhin gefallen lässt?!

Die Zeit ist reif

Die Zeit ist reif für entschiedenes, legales und auf dem Boden unserer Grundwerte fußenden Entscheidungen und Konsequenzen!
Die Zeit ist reif, dass unsere Gesellschaft die Solidarität einfordert, auf der sie ein Anrecht hat!


Alle Fotos – Quelle: www.pixabay.com




Der Preis – zu hoch

Jene,
die nicht Impfwillig sind,
treiben den Preis hoch, die jene zahlen müssen,
die auf dringende OP’s angewiesen sind.

Das geht mir einfach zu weit!
Hier muss Politik und Staat handeln!




Immer er-innern …

Bild von David Mark auf Pixabay

Synagogen in Deutschland – ob wieder auferbaut oder neu errichtet – sie werden immer auch Orte der Erinnerung und des Gedächtnisses sein, was damals, am 09. November 1938 geschah: als in Deutschland Synagogen und jüdische Geschäfte zerstört wurden und brannten.

Die Reichspogromnacht, von den Nazis gezielt gegen jüdische Mitbürger:innen in Deutschland inszeniert, setzte das äußerlich sichtbare Fanal der gezielten Verfolgung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden im Einfluss- und Herrschaftsbereich der Nationalsozialisten in Deutschland.

Quelle: www.pixabay.com

Der deutsche Staat und die Menschen in Deutschland werden ihrer historischen Verantwortung auch zukünftig nur dann gerecht werden, wenn sie die Erinnerung an diese Verbrechen wach halten und als Staat und Gesellschaft sich engagieren, damit es „NIE WIEDER!“ geschieht.