Solidarität jetzt!
Gemeinsam gegen Putins Staatsterror!
Gemeinsam gegen Putins Staatsterror!
Heute erinnere ich mich besonders meines jüngeren Bruders, Eric Wittka, der plötzlich am 13. Oktober 2013 in jungen Jahren verstarb.
Auch heute, nach neun Jahren, wirkt es für mich noch immer recht unwirklich. Eric war eine stattliche Erscheinung, sportlich und agil. Und er besaß eine gehörige Portion Humor.
Von ihm gibt es kein Grab, weil er eine See-Bestattung gewünscht hat.
Deshalb widme ich ihm hier mein Gedenken!
Wir vermissen dich!
Beim Synodalen Weg sollte es nun in der vierten Sitzungsperiode Entscheidungen geben. Das erste Papier handelt von einer Neuausrichtung der kirchlichen Sexuallehre der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. Darin ging es auch um die Umsetzung empirischer Erkenntnisse über die Vielfalt menschlicher Geschlechtlichkeit im Alltag der Kirche und für die Menschen von heute.
Blankes Entsetzen in den Augen vieler Synodale, als das Präsidium das Abstimmungsergebnis bekannt gab.
Offenbar hatten einige Bischöfe während des ganzen Beratungsprozesses nicht mit offenen Karten gespielt und dadurch eine synodale Auseinandersetzung auch mit anderen Überzeugungen als die der Mehrheit der nicht-bischöflichen Teilnehmer:innen unmöglich gemacht.
Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Steht daher fest und lasst euch nicht wieder ein Joch der Knechtschaft auflegen!
Galater-Brief Kapitel 5 Vers 1
Das wirft ein groteskes Licht auf das, was eigentlich der Sinn des Synodalen Weges in Deutschland ist: der offene und bisweilen auch kontroverse Dialog zwischen der kirchlichen Hierarchie und den ebenso geistbegnadeten Nicht-Kleriker:innen in unserer Kirche. Denn nur so könnte wirklich eine Bewegung auf Zukunft hin geschehen, die die Kirche in Deutschland nicht zerreißt.
Stattdessen wurde ein unsichtbarer Spaltpilz gepflanzt und gepflegt, dessen Fruchtkörper nun seine schädlichen Sporen entlassen hat.
Akteur:innen der Initiative „Out in church“ titeln indessen um in „Out of church“!
Nun geht es aber darum, ungehindert weiter voranzuschreiten und sich nicht durch das strategische Kalkül mancher Bischöfe davon abbringen zu lassen, was wirklich not-wendig ist: der Umbau einer Kirche in eine Kirche für die Menschen mit einem menschlichen Antlitz!
Aus dem ‚Geist der Freiheit‘ dürfen wir uns als Ungehinderte verstehen, die diesem Geist und dem eigenen Gewissen als letzte Entscheidungsinstanz verpflichtet sind!
Da wo wir sind, wirken, gehen und stehen, liegt es an uns, unbeirrt den Weg weiterzugehen, der die Menschen in ihrer ganzen sexuellen Vielfalt respektiert und sie nicht ausschließt von der Verheißung des Herrn:
Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
Johannes-Evangelium 10,10
Viele verbinden mit dem Namen des Bernhard von Clairvaux den Aufstieg des Zisterzienserordens, doch seinen Predigten und seiner Propaganda folgt eine Blutspur.
Heute, dem 20.08. begehen wir den Gedenktag des ‚heiligen‘ Bernhard von Clairvaux, der im 19. Jahrhundert sogar zum Kirchenlehrer ernannt wurde.
Doch scheint es mir ratsam, seiner Verehrung mit einer hohen Skepsis und Vorsicht zu begegnen, denn er war offenbar ein Mann des Wortes, doch seinen Worten folgten grausame Blutspuren.
So lesen wir im Heiligenlexikon über ihn:
„… Bernhard war berühmt für seine große Predigtbegabung, die er – im Auftrag von Papst Eugen III. – nicht zuletzt in den Dienst der Anwerbung für die Kreuzzüge einsetzte; er entfachte in ganz Europa einen Rausch der Begeisterung für die Kreuzzüge.(…)
1146 rief er in Vézelay zum 2. Kreuzzug auf, diese Predigt von Vézelay löste in ganz Frankreich Begeisterung aus;(…)
Das ritterliche Ideal der Kreuzzüge sah das Sterben für den himmlischen Herrn als besonderen Verdienst; so formulierte Bernhard: Ein Ritter Christi tötet mit gutem Gewissen; noch ruhiger stirbt er. Wenn er stirbt, nützt er sich selber; wenn er tötet, nützt er Christus. Die schrecklichen Folgen solcher Worte betrafen nicht nur die Menschen im Nahen Osten, sondern auch die mittelalterlichen jüdischen Gemeinden. Der Misserfolg des Kreuzzugs traf Bernhard schwer; seine erneute Kreuzzugsinitiative 1150 blieb erfolglos.(…)
Kompromisslos bekämpfte Bernhard die Katharer,(…) ebenso bekämpfte er die Reformation des Petrus Waldus (Anm.von mir: siehe „Waldenser“)…“https://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Bernhard_von_Clairvaux.htm
Auch gilt Bernard von Clairvaux als Mitinitiator des Kreuzzuges gegen die Wenden:
„… Bernhard von Clairvaux verfasste im März 1147 einen Aufruf zum Wendenkreuzzug, in dem er die Auslöschung des gesamten Wendenvolkes zur Zielsetzung machte…“
https://deutschland-im-mittelalter.de/Militaer/Kriege/Wendenkreuzzug
Ihm ging es offenbar um eine ‚Gewaltmission‚, die aber schon damals kontrovers geführt wurde. Bernhard soll diesen Wenden-Kreuzzug damit als Verteidigungskrieg proklamiert haben.
Dies erinnert sehr stark an die heutige ‚putinistische Ideologie‘, mit der Putin den Angriffskrieg gegen die Ukraine rechtfertigen will.
Ja, es gibt auch gedankliche Lichtblicke des Bernhard von Clairvaux.
Eine seiner bekanntesten Texte finden sich in einem Brief an seinen früheren Mönchen, Papst Eugen III.:
„… Wenn also alle Menschen ein Recht auf dich haben, dann sei auch du selbst ein Mensch, der ein Recht auf sich selbst hat. Warum solltest einzig du selbst nichts von dir haben? Wie lange noch schenkst du allen anderen deine Aufmerksamkeit, nur nicht dir selber? Bist du dir etwa selbst ein Fremder? Bist du nicht jedem fremd, wenn du dir selber fremd bist? Ja, wer mit sich selbst schlecht umgeht, wie kann der gut sein? Denke also daran: Gönne dich dir selbst. Ich sage nicht: Tu das immer. Ich sage nicht: Tu das oft. Aber ich sage: Tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen. …“
https://www.aphorismen.de/zitat/75035
Doch darf dieses nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bernhard der ideologische Wegbereiter von Kreuzzügen und gewalttätigen Verfolgungen christlicher Glaubensrichtungen war, die er selber ablehnte und deshalb bekämpfte.
Besonders erwähnenswert erscheint mir die Haltung Bernhards gegenüber den Juden zu sein. Bernhard scheint kein Gegner des Judentums gewesen zu sein, was zur damaligen Zeit eher selten zu finden war. Dennoch begegnete er der jüdischen Religion nicht auf Augenhöhe und seine Toleranz gegenüber den Juden war eher wirtschaftlich-materieller Überlegung zu verdanken, denn einer Toleranz gegen die jüdische Religion.
Hierzu empfehle ich die Hausarbeit „Bernhard und die Juden“ von Johan Thienard.
Erstaunlich erscheint mir, dass Bernhard von Papst Pius VIII., der als moderner Papst galt, zum Kirchenlehrer ernannt wurde. Dies war 1820.
Ja, die Kirchengeschichte kommt an Bernhard von Clairvaux nicht vorbei. Er hat Außerordentliches für die Verbreitung des Zisterzienser-Ordens vollbracht.
Doch ich selber halte mich mit seiner Verehrung angesichts der blutigen Folgen seiner Predigten und Schreiben, die die Kreuzzüge rechtfertigten und den ideologischen Unterbau für die Verfolgung der Katharer führte, sehr zurück.
Du fehlst, liebe Mama!
Solche Modeartikel mit Totenkopfmotiv, womöglich auch voll Glitzer und Glimmer gibt es schon seit etlichen Jahren auf dem Markt.
Ob als Ohr-, Hals- oder Fingerschmuck, ob auf t-shirts, Schuhen oder Taschen: vielfältig ist das Sortiment, das einen Totenkopf ‚ziert‘.
In meiner Tätigkeit als Krankenhaus-Seelsorger erlebe ich immer wieder, wie den Themen Sterben und Tod ausgewichen oder sie verdrängt werden. Das gilt bei der Diagnose einer lebensverkürzenden oder sogar unheilbar tödlich verlaufenden Erkrankung.
Das gilt aber auch für Menschen in allen Lebensphasen.
Ich finde wenig Menschen, die – auch wenn es keine lebensbedrohende Umstände gibt – sich hin und wieder mit dem eigenen Sterben oder Tod beschäftigen.
Aber auf den Straßen sehen wir die vielfältigsten Symbole des Todes auf ‚modischer‘ Kleidung oder auf Freizeitgegenständen.
Wie passt das zusammen?
Seitdem es dieses Modemotiv flächendeckend gibt, kann ich trotzdem nicht erkennen, dass die Auseinandersetzung mit Sterben und/oder Tod zugenommen hat. Noch immer erschrecken viele Menschen so sehr bei diesen Themen, dass sie ausweichen oder es gar tabuisieren.
Dabei ist der Tag unserer Geburt der erste Tag, der uns dem eigenen Sterben und Tod näher bringt! Klingt krass, ist aber – bei genauer Betrachungsweise – so!
Auch für mich sind diese Themen keine ’schönen‘ Themen; aber wenn ich versuche, ihnen auszuweichen, geht es mir nicht besser und eine Stimme in meinem Kopf fragt mich: ‚Warum? Irgendwann wird es auch dich erwischen!‘
Natürlich habe ich auch keine Lust mich permanent und ständig mit diesen Themen zu beschäftigen. Mit Leichtigkeit und Fröhlichkeit möchte ich auch mein Leben genießen. Und ich liebe es; ich liebe mein Leben so sehr, dass ich auch keine Böcke habe, schon bald diese Erde zu verlassen.
Nur: es wird wohl nicht nach mir gehen.
Also stelle ich mich hin und wieder diesen Themen und schaue, welche Impulse sich für mich daraus für mein Leben ergeben.
Doch gerade, weil diese Themen so existentiell für mich sind, käme es mir nicht in den Sinn, sie leichtfertig für eine oberflächliche Modeinszenierung zu verwenden. Vielleicht liegt es daran, dass es eine gewisse ‚Ehrfurcht‘ vor diesen Themen gibt, die für mich so bedeutsam sind, dass ich sie auf dem Altar der Oberflächlichkeit nicht opfern mag!
Manchmal reizt es mich innerlich, Menschen die Totenkopf-Mode tragen, konkret zu fragen, was Sterben und Tod für sie selbst bedeutet und ob sie – abhängig von ihren Antworten – solche Mode wirklich bewusst tragen?
Aber da ich weiß, dass solche Fragen zu persönlich wären, schreibe ich hier einfach über dieses Thema und jede/r kann für sich selbst entscheiden, ob sie/er sich damit konfrontieren lassen möchte.
Jene aber, die solche Mode tragen, können nun wissen, was Totenkopf-tshirt und Co. bei mir auslösen.