Schlüssel für die ‚Schüssel‘

Euro-WC-Schlüssel öffnet nun auch für mich

Foto: Gerd Wittka, 2023

Wer von einem chronischen Darmleiden betroffen ist, wird wissen, wovon ich nun schreibe:
Die Not, sehr schnell Zugang zu einer Toilette zu finden, weil der Darm sein eigenes Spiel spielt.

Als ein Betroffener vom Reizdarmsyndrom begleitet mich seit über 25 Jahren die ständige Frage und Sorge: Wo finde ich eine Toilette, wenn ich unverhofft müssen muss?!

Egal, was ich tue oder wohin ich gehe oder fahre; immer begleitet mich das Thema „WC“.

Ich bin mittlerweile dafür bekannt, mit als erster zu wissen, wo die Toiletten sind.

Sind wir an einem neuen Ort, geht mein Blick automatisch zu dem ‚erlösenden‘ Hinweis auf eine naheliegende Toilette.

Bin ich im Urlaub unterwegs, hilft mir eine App auf meinem Smartphone, meine Ziele danach auszurichten, wo sich auch eine Toilette befindet. Bin ich dann am vermeintlich Zielort, wird als erstes auch überprüft, ob die Toilette tatsächlich zugänglich ist …

(Manche mögen nach diesen Ausführungen schmunzeln, weil es ein Sch..ß-Thema ist, aber es ist echt eine Last und auch eine Art von Behinderung!)

www.pixabay.com

In Zukunft wird mir dieser Hinweis eine zusätzlicher Hilfe sein, denn seit heute verfüge ich über einen Schlüssel, der mir innerhalb Europas an unzählig vielen Stellen die Türen zu Behinderten-Toiletten öffnen wird, wo sie sonst für mich verschlossen geblieben wären.

Der Euro-WC-Schlüssel

Durch eine ganz nette Person wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass es eine Initiative gibt, die es Menschen mit Behinderungen ermöglichen soll, erleichterten Zugang zu ‚Behinderten-Toiletten‘ zu bekommen.
Zu diesen Menschen mit Behinderungen gehören auch jene, die unter chronischen Darmerkrankungen leiden wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Reizdarm.

Der Euroschlüssel ist ein 1986 vom CBF Darmstadt – Club Behinderter und ihrer Freunde in Darmstadt und Umgebung e. V. – eingeführtes, inzwischen über die Landesgrenzen hinaus genutztes Schließsystem, das es körperlich beeinträchtigten Menschen ermöglicht, mit einem Einheitsschlüssel selbständig Zugang zu behindertengerechten sanitären Anlagen und Einrichtungen zu erhalten, z. B. an teilnehmenden Autobahn- und Bahnhofstoiletten, aber auch für öffentliche Toiletten in Fußgängerzonen, Museen oder Behörden.

Euroschlüssel: CBF Darmstadt e.V. (cbf-da.de)

Ich konnte es fast nicht glauben und fassen, dass ich von dieser Initiative profitieren könnte!

Also habe ich im Netz recherchiert und habe diese Seite gefunden:

Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.

Dort finde ich den Hinweis, dass folgende Menschen berechtigt sind, diesen Schlüssel zu erhalten:

  • Menschen mit einer Behinderung, die auf behindertengerechte Toiletten angewiesen sind.
  • Ferner: Personen, die an Multipler Sklerose, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa erkrankt sind und Menschen mit chronischer Blasen- / Darmerkrankung.

Noch etwas skeptisch, ob ich wirklich auch diesen Schlüssel erhalten würde, habe ich also das Formular ausgefüllt und bin zu meinem Hausarzt gegangen und habe um ein Attest gebeten, dass mir bescheinigt, dass ich ein Reizdarm-Patient bin, der auf einen barrierefreien Zugang zu Toiletten angewiesen ist.

Ich habe meine Unterlagen dem Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. zugesandt und die Kosten für den Schlüssel überwiesen.
Heute konnte ich den Schlüssel in Empfang nehmen. Und es wird dich vielleicht etwas wundern, aber:

Ich habe mich riesig darüber gefreut.

Der Anblick eines WC’s kann glücklich machen …! – www.pixabay.com

Nun eröffnen sich für mich neue Perspektiven und ich hoffe, dass ich dadurch etwas gelassener auch neue Ziele in den Blick nehmen kann.

Mir werden die Leiden am Reizdarm dadurch nicht genommen werden, aber ich kann vielleicht ein Stück besser mit dieser Einschränkung, die ich auch durchaus als eine Behinderung wahrnehme, zu leben.

Ich bin dankbar für diese Initiative!

Möge mein Beitrag anderen – die von den oben genannten Behinderungen oder Erkrankungen betroffen sind – helfen, ebenfalls ungehinderten Zugang zu Toiletten für Menschen mit Behinderungen zu bekommen!


Ergänzung:

Damit sich die Toiletten auch gut finden lassen, empfehle ich die App HandicapX in den jeweiligen App-Stores. Mit dieser App wirst du leichter fündig und kannst auch selber Standorte von barrierefreien Toiletten hinzufügen, bearbeiten und bewerten. Diese App ist gegen einen kleinen Obolus erhältlich:

HandicapX App – HandicapX.de




Geförderter Mutterkomplex

oder: „Schwester im Glauben“?!

Bild von falco auf Pixabay

Heute, am 15. August, feiern wir in der römisch-katholischen Kirche das „Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel“ (Maria-Himmelfahrt).

Dieses Fest kann uns Anlass sein, noch einmal genauer hinzuschauen, was es mit der Marienverehrung in unserer Kirche auf sich hat.

Dies vor allem auch deshalb, weil Menschen in und außerhalb unserer Kirche offenbar nicht mehr den Unterschied zwischen „Anbetung“ und „Verehrung“ kennen.
So berichtete z.B. gestern ein Sender über die Wallfahrt von Tamilen nach Kevelaer und sprach in dem Beitrag von „Anbetung Mariens“.

Mir als Theologe und Christ sträuben sich dann natürlich ‚die Nackenhaare‘, denn ich würde niemals auf die Idee kommen, Maria ‚anzubeten‘.
Allein Gott ist der Anbetung würdig und wert!

Diese Beobachtungen lassen natürlich die Frage aufkommen, welche Rolle Maria, die Mutter Jesu, für unseren Glauben spielen kann?

„Mutter Gottes“, „Mit-Erlöserin“ oder …?

Viele Titel hat Maria im Laufe der Kirchengeschichte in der römisch-katholischen Kirche bekommen:

  • Mutter Gottes
  • Gottesgebärerin
  • Königin des Himmels
  • Mutter der Christenheit
  • „Mit-Erlöserin“ (erstmals von Papst Johannes Pauls II.)
  • ‚unsere‘ Mutter

Auffällig auch dazu die Attribute, die Maria klar verbinden mit Schutz, Orientierung oder gar Guide auf dem Weg zu Christus, …

Dazu kommen dann noch die unzähligen marianischen Wallfahrtsorte, von denen viele mit vermeintlichen Marien-Erscheinungen verknüpft sind.

Mutterkomplex

Etwas provokant habe ich die Überschrift mit dem Wort „Mutterkomplex“ übetitelt.
Ja, es ist provokant. Es soll aber zugleich auch auf eine Problematik hinweisen.

In der Entwicklung eines jungen Menschen vom Kind zum Heranwachsenden, Jugendlichen und gar Erwachsenwerden gehört es, sich peu-a-peu mehr von Vater und Mutter abzunabeln. Das bedeutet, dass Kinder lernen sollen und müssen, sich als eigen-ständige Wesen zu erkennen und auch darin die Notwendigkeit, ihr eigenes Leben zu leben.

Die Abkopplung vom Elternhaus und insbesondere auch von der Mutter ist ein entscheidender Schritt zum Erwachsenwerden.

Doch in der Kirche versucht man krampfhaft, gestandenen Menschen immer wieder einzubläuen, sie bräuchten auch noch im hohen Alter eine Ersatz-Mutter-Gestalt, die sie beschützen muss und soll (-> Schutzmantelmadonna!).

Ich würde gerne mal wissen, was Psychologen zu diesem Phänomen sagen:
Einerseits sollen Menschen erwachsen werden und andererseits will die kirchliche Verkündigung weiter vermitteln, dass wir eine ‚Mutter‘ brauche, die uns vor Gefahren schützt!

Natürlich ist es wichtig, dass auch erwachsene Menschen (vor Gefahren) geschützt werden. Doch meine kritische Anfrage ist, ob es klug ist, dieses an einer Person festzumachen und den Verehrungskult mit dieser Haltung zu überfrachten, die sogar für erwachsene Menschen angemessen ist?

Meines Erachtens ist es nur logisch, dass Papst Johannes Paul II. in diesem Zusammenhang den Begriff der „Mit-Erlöserin“ eingeführt hat, der jedoch für mich theologisch höchst problematisch ist.

Denn: Erlöst sind wir allein aus der Gnade Gottes und durch das Erlösungswerk Jesu Christi.
Um vollumfängliche Erlösung zu erreichen, braucht es keine weitere Zugabe oder noch eine Art ’soteriologischen Appendix‘, den ich mit dem Begriff „Miterlöserin“ verbinde.

Wir sind allein durch und in Jesus Christus gerettet!

Marienverehrung

Dennoch gibt es auch für mich einen Grund, Maria (die Mutter Jesu) einen besonderen Platz in der Verehrungskultur einzuräumen.
Dazu ist es hilfreich, die biblischen Erzählungen zu berücksichtigen.

In ihnen wird nämlich – angefangen von der Verkündigung bis hin zum Pfingstereignis – beiläufig das Lebens- und Glaubenszeugnis Mariens skizziert, welches auch für uns beispielhaft und motivierend sein kann.

Das Neue Testament stellt uns Maria als einzigartige Glaubenszeugin dar. Darauf allein kann sich eine angemessene Verehrung Mariens ableiten, die aber mit großer Vorsicht und Behutsamkeit Maria ihren Platz in der Heilsgeschichte einräumt, der ihrem Leben und Zeugnis angemessen ist.

Diesen Aspekt zu betonen, auch in einer angemessenen Form der Marienverehrung halte ich für unsere Zeit für viel sinnvoller und wichtig, als zweifelhafte theologische Termini zu verwenden, die Maria gleichsam zu einem vierten Anteil einer ‚Quadrität‘ hochstilisieren, der jedoch mit unserem christlichen Glauben an einen dreifaltigen Gott (Trinität) nicht in Einklang zu bringen sind.

Insofern spreche ich bei Maria gerne von meiner „Schwester im Glauben“, weil dieser Begriff den exemplarischen Vorbildcharakter Mariens hervorhebt und dabei aber das christliche Bild und die christliche Botschaft von einem dreifaltigen Gott nicht relativiert!




Vom Feinsten

Bild von Manfred Loell auf Pixabay

Heute spannendster Fußball-Krimi der Frauen-Fußball-WM in Australien/Neuseeland beim Spiel Australien : Frankreich!

Der Frauenfußball ist als Highlight in der internationalen Fußball-Welt angekommen.

Es macht einfach Spaß, zu sehen, welch guten Fußball die Frauen bieten.
Diese Fights – einfach wunderbar.

Ich kann keinen gravierenden Unterschied mehr erkennen zwischen Frauen- und Männerfußball, außer: dass die Männer ungerechtfertiger Weise deutlich mehr verdienen, als die Frauen.

Das muss sich ändern.




Gott – nicht mehr als …?!

Schriftlesungen: 1 Kön 19,9.11-13 in Verbindung mit Mt 14,22-33

Vor einigen Tagen hatte ich ein Gespräch mit einer Witwe, deren Trauer sie ganz krank gemacht hat.
„Ich war als Kind immer in der Kirche und habe auch mein ganzes Leben lang geglaubt. Aber jetzt, wo die Schicksalsschläge mehr werden in meinem Leben, ist er nicht da! Warum hilft er nicht?“

Ich habe keine Antwort gefunden, die die Frau zufrieden gestellt hätte, aber ich spürte auch, dass sie noch sehr stark von einem Glauben an einen Gott geprägt ist, der mit mächtigem Arm drein schlägt, wenn jemand anderen Unrecht tut.
Gott ist dafür da, die Menschen von Krankheit und Tod zu schützen!

Sie konnte es nicht akzeptieren, dass der Tod ihres hochbetagten Mannes durch ihren Glauben nicht verhindert werden konnte.
Solcher Glaube mag auch etwas naiv wirken.

Aber ist diese Glaubensvorstellung von Gott eine Ausnahme?

Hören wir nicht auch die vielen unter uns, die immer wieder gebetsmühlenartig sagen: „Warum lässt Gott das viele Leid zu?!“

Wenn es um Leid geht, das seine Ursachen in uns Menschen und unserem Verhalten hat, sei es Terror, Krieg und Gewalt aber auch die Folgen der Klimakrise, dann möchte ich manchmal – recht genervt – antworten:

„Nicht Gott lässt es zu, sondern WIR lassen es zu!

  • Wir als menschliche Wesen lassen es zu! Wir sind manchmal so gestrickt, dass das Böse und Zerstörerische in uns übermächtig wird!“

Kommen wir aber wieder zurück zur eigentlichen Frage: Unser Missverständnis zwischen unseren Erwartungen und Forderungen an Gott und wie Gott wirklich ist!

Schauen wir uns dazu die Lesung an:

Elija kommt zum Gottesberg Horeb. Was kann man da schon erwarten? Natürlich Gott!
Und dann geschieht das Gewaltige: Sturm, Erdbeben und Feuer.

Man möchte meinen, hier zeigt sich Gott mit all seiner gewaltigen Macht.
Doch: NEIN, sagt die Lesung.
Gott kommt, aber das Gewaltige ist nicht Gott, allenfalls sind es Begleiterscheinungen oder Vorboten Gottes.
Gott – und das erkennt Elija – ist in dem sanften, leisen Säuseln zu finden.

Mir sagt diese Lesung:
Wenn wir Gott und sein Wirken erwarten, dann oft gewaltig und stark, damit wir und andere es bloß nicht überhören oder übersehen.

Gott, der große und starke Gott, kann sich also eigentlich nur groß und stark zeigen, so meinen wir!

Doch Elija macht schon damals die Erfahrung, die auch wir als Christen fest in unserem Glauben integriert haben: Gott kommt leise, klein und unscheinbar. Damals bei Elija und dann später bei Jesus in der Geburt im Stall von Betlehem.

So schlägt die Lesung heute den Bogen zu einer zentralen Glaubensbotschaft des Christentums: Gott ist groß, wie auch Moslems richtig bekennen.
Aber: Gott kommt nicht immer ganz groß heraus. – Das war damals so und das ist auch heute so.

Wenn wir also auf Gottes Gegenwart hoffen und darauf warten, dass er sich uns zeigt, dann könnte es – bezogen auf die trauernde Witwe am Anfang – doch auch sein, dass er sich ihr nicht zeigen will, indem er ihr Leid vermied, sondern darin, dass er ihr im Leiden Stärkung zukommen lassen will.

Ich weiß, dass uns die Vermeidung des eigenen Leidens viel, viel lieber wäre – auch ich bin von diesem tiefsten Wunsch beseelt.
Aber wir wissen es besser: das Leben läuft oft anders, als wir es wollen und erwarten.

Und so ist es dann auch bei Gott: er zeigt sich oft anders, als wir es wollen und erwarten.

Und er zeigt sich uns manchmal selbst dann noch nicht, wenn die Dunkelheit in unserem Leben ihre tiefste Stelle erreicht hat.
Darauf weist uns das Evangelium eindrücklich hin, als es dort hieß: „In der vierten Nachtwache …“

Die „vierte Nachtwache“ ist nämlich ein Begriff aus dem römisch-militärischen Begriffslexikon. Es bezeichnet die Zeit am Ende der Morgendämmerung, kurz vor dem Sonnenaufgang.

Wenn also im Evangelium gesagt wird, dass Jesus in der vierten Nachtwache erschien, dann zu der Zeit, als das Licht zunimmt.

Die Lichtsymbolik kennen wir im christlichen Glauben: Christus ist das Licht der Welt. Mit ihm kommt Licht in die Dunkelheit.

Also kann es heißen: nicht da, wo unsere Lebensdunkelheit am größten ist, dürfen wir Christus erwarten, sondern da, wo uns ein Licht aufgeht, ist er bei uns, auch wenn wir ihn nicht erkennen und es erst noch von ihm erfahren müssen, dass er selber es ist und kein Gespenst, kein Hirngespinst.

Das Evangelium ist insofern unbequem, da es uns nicht die Hoffnung macht, dass Gott in der tiefsten Dunkelheit unbedingt erfahrbar ist.
Aber es macht uns Hoffnung, dass Gott auf uns zukommt, uns aufsucht, auch wenn wir es nicht erwarten und wir ihn auf dem ersten Blick nicht erkennen.

Er sorgt dafür, dass wir uns nicht fürchten müssen.

Das zu glauben, erfordert – auch für mich – ein Umlernen im Glauben, denn mein ‚kindlicher‘ Glaube ist es immer noch, dass ich möchte, dass Gott gefälligst in den tiefsten Dunkelheiten meines Lebens da ist.
Die Botschaft heute steht dem aber in gewisser Weise entgegen.

Und was habe ich dann von meinem Glauben?

Vielleicht heißt Glaube dann eher „hoffen, wider alle Hoffnung, glauben, dass es wirklich weitergeht, …“

Oder wie es Karl Rahner S.J. ausdrückte:

Und wenn Sie das Gefühl haben, dass dieses Verständnis nicht mit ihrem Verständnis von Gott so ganz übereinstimmt: willkommen im Club!

Nur, das ist es genau, was uns die Schriften heute sagen: Gott ist immer ganz anders, als wir es wollen oder es erwarten!
Können wir das aushalten, diese Unbegreiflichkeit Gottes?!




Angriff auf Friedenskonzept

AfD greift erfolgreichste Friedenskonzept Europas an

Mit den Beschlüssen ihres Magdeburger Parteitags greift die AfD das erfolgreichste Friedenskonzept Europas an.

Ging es bei der Gründung der AfD ‚lediglich‘ um die Abschaffung des Euros, hat sich die AfD in jüngster Zeit mit der Absicht beschäftigt, gleich die ganze EU wieder abzuschaffen.

Dieser Beschluss hatte auf dem Parteitag in Magdeburg jedoch keine Mehrheit, wenngleich die Absicht offen zu Tage trat.
Doch die Richtung ist eingeschlagen.
Und so ist kaum übersehbar die Absicht der AfD, das größte und erfolgreichste Friedensprojekt in Europa, die EU, zu zerstören!
Sätze, wie „Deutschland zuerst!“, die auf dem Parteitag gefallen sind, zeigen an, dass es der AfD darum geht, in Europa in Zeiten zurück zu fallen, die wir noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts hatten.

Und die Zeiten kennen wir, die u.a. geprägt waren durch die zwei schlimmsten Kriege der Menschheit, dem 1. und 2. Weltkrieg, die alle von Deutschland aus ihren Anfang genommen haben.

Dazu darf es nicht kommen!
Die Zukunft unserer Kinder dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen!

Die EU und Europa ist der größte Garant für Frieden, Freiheit und Sicherheit in Europa!

Nie wieder faschistischer Nationalismus, nie wieder Krieg!




Vatikanisches Denunziantentum

Priester aus dem Erzbistum Köln wegen Segnung liebender Menschen abgemahnt

Bild von Prawny auf Pixabay

Quelle: Mettmanner Pfarrer abgemahnt wegen Segnung gleichgeschlechtlicher Paare – Rheinland – Nachrichten – WDR

Weil er liebende Menschen segnete, wurde ein Priester des Erzbistums Köln abgemahnt.
Vorausgegangen war eine Einladung zu einer Segensfeier für liebende Menschen.
Den Berichten zufolge, soll es im Vatikan eine anonyme Anzeige gegeben haben, da der Priester in diesem Gottesdienst auch nicht-heterosexuelle Paare gesegnet habe.
2021 hat der Vatikan noch einmal ausdrücklich betont, dass homosexuelle Paare in einer kirchlichen Feier nicht gesegnet werden dürften.
Dies hat in Deutschland zu einer heftigen innerkirchlichen Auseinandersetzung geführt, aus der auch die Initiativen „Liebe gewinnt“ und „#outinchurch“ entstanden ist.
Im Rahmen des Synodalen Weges wurde zudem gefordert, dieses Verbot außer Kraft zu setzen.
Einige Bistümer in Deutschland werden solche Segenshandlungen nicht sanktionieren – nicht dazu gehört das Erzbistum Köln unter Kardinal Woelki, der an diesem vatikanischen Verbot festhält.

Die Bistümer Münster, Aachen und Essen haben hingegen betont, Segnungen dieser Art nicht zu bestrafen, sondern die Entscheidung darüber der gewissenhaften pastoralen Verantwortung der Seelsorgenden zu überlassen.

Ungeachtet des Umstandes, dass die Kirche keine Probleme damit hat, Sachbenediktionen vorzunehmen, also Gegenstände zu segnen, wozu auch Fahrzeuge, Häuser etc. gehören, aber Menschen die das Liebesgebot bestmöglich in ihrem Leben umsetzen möchten, nicht segnen will, gibt es noch eine moralische Dimension dieses Vorgangs.

Denunziation

Der Abmahnung geht offenbar eine anonyme Anzeige voraus, die beim Vatikan eingegangen ist.
Verwerflich ist in meinen Augen, dass es sich bei dieser Segenshandlung nicht um ein kapitales Unrecht handelt, das per se sanktioniert werden müsste.
Es ist die Frage, ob bei solchen Bagatellen anonyme Hinweise ausreichen, um eine solche rigorose Abmahnung vornehmen zu müssen?!
Zudem muss gefragt werden, ob die anzeigende Person selber bei dieser Segnungsfeier zugegen und damit persönlich Zeuge dieser Segnung gewesen ist?
Wenn ja, dann müssen auch „Ross und Reiter genannt“ werden!

Mit einem solchen rigiden Verhalten fördern wir eine inquisitorische Atmosphäre in der Kirche, wenn bei solchen Bagatell-Fällen allein eine anonyme Anzeige ausreicht, um solche rechtlichen Schritte einzuleiten.
Wer es zulässt, als (Erz-)Bistum sowie als Erzbischof und Kardinal so die Saat der Denunziation zu fördern, fördert damit auch die Entfernung von einer geschwisterlichen Kirche.
Kardinal Woelki ist schon lange dabei, den Schatz der Glaubwürdigkeit und des Vertrauens in die Leitung der katholischen Kirche zu verspielen.

Er selber hätte diese Angelegenheit auf sich beruhen lassen können.
Was hätte ihm schon passieren können, wenn er den Priester nicht ermahnt hätte?
Der Papst würde ihn deshalb sicherlich nicht aus dem Amt entfernen.

Dazu hätte der Papst schon viel früher gute Gelegenheit gehabt, die leider nicht von Rom genutzt wurde!

Dieser autoritäre Akt ist ein weiterer Schlag mit der Abrissbirne gegen die Glaubwürdigkeit der römisch-katholischen Kirche!
Man braucht keine prophetische Gabe zu besitzen, um zu erkennen, dass dies eine neue Welle von Kirchenaustritten nach sich ziehen wird.
Doch dass scheint dem Kardinal in Köln völlig gleichgültig zu sein.