Erschütternder Verdacht

Erster Bischof von Essen soll sich des Missbrauchs schuldig gemacht haben

Am 19. September informierte der derzeitige Bischof von Essen, Dr. Franz-Josef Overbeck, die Öffentlichkeit darüber, dass es ernst zu nehmende Hinweise gibt, dass Bischof Dr. Franz Hengsbach sexuellen Missbrauch begangen hat.

Erklärung des Bischofs von Essen zu den Vorwürfen gegen Franz Kardinal Hengsbach.

Heute, am 22. September, ging unser Bischof mit einem sehr persönlichen Brief an die Pfarreien und Gemeinden unseres Bistums an die Öffentlichkeit, in der er eigene Fehler aufzeigte und um Entschuldigung bat.

Diese Meldungen erschüttern nicht nur unser Bistum. Auch mich erschüttern sie.
Viele Gedanken und Fragen gehen mir durch den Kopf. Sie haben auch etwas damit zu tun, weil ich selber Bischof Hengsbach noch zu meinen Studienzeiten erlebt habe.
Er persönlich hatte mich damals ermutigt, das Abendgymnasium zu besuchen, um an einer Universität ein ordentliches Theologie-Studium zu absolvieren. Ich müsste seinen Brief an mich noch in meinen Dokumenten vorliegen haben.

Meine eigene persönliche und berufliche Biographie ist also in bestimmter Weise auch mit der Person von Bischof Hengsbach verbunden.

Deswegen lassen diese Nachrichten auch mich überhaupt nicht kalt.

Ich werde dazu vielleicht noch ausführlicher hier schreiben. – Ich will dieses Thema aber hier schon jetzt auch in meinem persönlichen Blog aufgreifen.

Denn:

Wir dürfen nicht schweigen!

Um der Opfer willen möchte ich auch hier diesem Thema Raum geben, denn ich selber habe immer noch das Gefühl, dass in unserer Kirche, auch in unseren Pfarreien, das Thema „sexualisierte Gewalt“ und „geistlicher Missbrauch“ noch lange nicht den Stellenwert erfährt, den diese Themen haben müssen!

Deshalb möchte ich zu guter Letzt auch die Opfer-Seite zu Wort kommen lassen, mit einem Beitrag der am 24.09.2023 im WDR ausgestrahlt wird:

Bistum Essen: Missbrauchsvorwurf gegen „Ruhrbischof“ Hengsbach WDR 5 Diesseits von Eden 24.09.2023 von Theodor Dierkes




Christus schenkt Leben …

und Zukunft … für Generationen

Heute gibt es eine geniale Auferweckungsgeschichte – die Auferweckung des jungen Mannes aus Nain.
Vielen von uns wird sie bekannt sein. Aber ist uns auch bewusst, welche Tragweite die Botschaft dieser recht unspektakulären Auferweckungsgeschichte in sich birgt? Ich habe es schon oben in der Überschrift angedeutet.
Lesen wir aber erst einmal den Text, der im Lukas-Evangelium im 7. Kapitel VV. 11-17 steht!


Bild von Jupi Lu auf Pixabay

Die Witwe

Die Witwe ist in einer prekären Situation.
Der Mann, der für den Lebensunterhalt sorgen musste, ist verstorben.
Damit beginnt eine Phase der wirtschaftlichen Bedrängnis für diese Witwe.
Deshalb betont auch schon das Alte Testament immer wieder, wie wichtig die Almosen, gerade für die Witwen und Waisen sind. Denn ein Sozialversicherungssystem mit Witwen- und Waisenrenten gab es damals nicht.

Bild von Kelli Holm auf Pixabay

Auch war die Witwe nicht automatisch Erbin, sofern sie selber vom Erblasser nicht vorher als Erbin eingesetzt wurde.

Einzig der Erstgeborene männliche Nachkomme – ihr Sohn also – war gesetzlicher Erbe. Gab es auch ihn nicht fiel das Erbe an den nächsten männlichen Angehörigen des Verstorbenen.
Diese Witwe in dieser Auferweckungsgeschichte hatte also noch ‚Glück‘; sie hatte einen Sohn, der Erbe des verstorbenen Ehemanns ist. Dementsprechend durfte die Witwe darauf hoffen, dass auch ihr Einkommen gesichert war.

Der Sohn

Der erstgeborene Sohn war der gesetzliche Erbe.
In diesem Fall war der Sohn der Witwe der Erbe und so konnte auch die Lebensgrundlage der verwitweten Mutter gesichert sein – solange der Sohn selber lebte. Würde er sterben, würden sein Sohn wiederum erben. Gibt es aber (noch) keinen Sohn, dann würde der nächste erstgeborene Verwandte erben.
Mit dem Tod des Sohnes starb also auch die Grundlage auf wirtschaftliche Absicherung der verwitweten Mutter.
Mit dem Tod des Sohnes starb aber auch die Hoffnung auf eine Generationenfolge dieser Familie. Dieser Zweig der Familie würde also aussterben, hätte selber keine Zukunft.

Die erlösende Auferweckung

Mir imponiert, wie Jesus mit dieser Totenerweckung in dreifacher Dimension Heil schafft.
Zuerst erweckt er natürlich den jungen Mann zum Leben. Er schenkt ihm das Leben zurück.
Wenn wir vom Tod junger Menschen erfahren, sagen manche: „Er/sie hatte ja noch sein ganzes Leben vor sich!“ – Jesus sorgt dafür, dass dieser junge Mann wieder sein ganzes Leben vor sich hat.
Er rettet ihn vom Tod, schenkt ihm das Leben wieder und damit auch eine ganz persönliche Zukunft.

Bild von Avi Chomotovski auf Pixabay

Als Zweites rettet Jesus die Witwe. Ohne ihren Sohn würde sie wahrscheinlich am Bettelstab enden und wäre auf Almosen angewiesen, wie viele andere Witwen vor und nach ihr.
Die Auferweckung des jungen Mannes von Nain, schenkt auch der Witwe ihr ‚altes‘ Leben zurück, dass versorgt ist durch die Erbschaft ihres Mannes, die nun ihr einziger Sohn antreten kann. Und als Sohn wird er – darauf darf sie vertrauen – auch für sie sorgen.
Und somit bekommt sie nicht nur die Sicherheit ihres vorherigen Lebens, sondern auch durch ihren Sohn eine Zukunft geschenkt und mit dieser Zukunft auch ein ’neues‘ Leben.

Als Drittes rettet aber Jesus auch diesen Strang der Familie, denn nun kann der junge Mann die Generationenfolge seiner eigenen Familie sicherstellen.
Die ganze Familie und nachfolgende Generationen von ihr haben durch die Auferweckung des jungen Mannes nun auch wieder eine Hoffnung auf Zukunft. So bricht mit dem Tod des jungen Mannes also nicht eine ganze Familiengeschichte ab sondern es eröffnet sich für diese Familiengeschichte eine neue Zukunft.

Bild von Kerry Wilson auf Pixabay

Die Bedeutung für uns heute

Mich lehrt dieses Auferweckungswunder, dass Jesus sehr sensibel dafür ist, wer Heilung und Rettung nötig hat.

Und sein Heilsangebot ist nicht oberflächlich und vordergründig, wie es zum Beispiel eine Witwen- und Waisenrente als soziale-wirtschaftliche Absicherung sein könnte.
Sein Heilswillen geht darüber hinaus.
Es wirkt nicht nur unmittelbar sondern bezieht auch die Menschen drum herum mit ein und nicht nur die Menschen drum herum, die jetzt da sind, sondern nimmt auch die Menschen in den Blick, die zum Zeitpunkt der Rettung noch gar nicht auf Erden sind.
Der Segen und das Heil, das Jesus Christus schenken will, geht über unsere eigene Generation hinaus. Wer von ihm Heil erfahren hat und aus dieser Erfahrung lebt, dessen Leben wird sich auch heilsam für nachfolgende Generationen auswirken.

Die Dimension der Rettung durch Jesus ist so weitreichend und tiefgreifend, dass ich nur staunen kann und weiter darüber sinnieren kann, was alles möglich ist, wenn ich selber Heilung und Rettung von IHM erfahren habe.

Lasse ich mich von Jesus Christus berühren und ansprechen, dann habe ich vielleicht ein altes Leben hinter mir, aber ein neues Leben eröffnet sich mit ungeahnten Chancen und Möglichkeiten, nicht nur für mich, sondern auch für Menschen die mir nahestehen und sogar für Menschen, die nach mir kommen.

Die Auferweckung des jungen Mannes von Nain sagt mir, dass die Veränderungen, die Jesus Christus in meinem Leben bewirkt, nicht folgenlos sein können, für mich und für andere.

Das ist vielleicht irritierend-erschreckend, aber vielleicht auch sehr ermutigend und hoffnungsvoll.




Heilung

anders als du denkst

Wer krank ist, wünscht sich fast immer, die Krankheit zu überwinden und nach der Behandlung nichts mehr von der Krankheit zu spüren.
Das Ziel einer solchen Behandlung ist Genesung und Gesundheit.

In einer Krankheit hat das bisherige Leben eine Wendung bekommen. Manchmal nur kurzzeitig, wenn wir, wie zum Beispiel bei einem grippalen Infekt, einige Tage das Bett hüten müssen.

Schwere oder hartnäckige Erkrankungen führen nicht selten zu einem massiven Bruch mit unserem bisherigen Alltag.

Dazu kommt womöglich die Erfahrung, auf Hilfe anderer angewiesen zu sein, auch wenn ich vorher sehr selbständig und selbstbestimmt mein Leben geführt habe. Das allein ist mitunter schon eine riesige Herausforderung – ich weiß aus eigener Erfahrung, wovon ich schreibe!
Als ich vor 10 Jahren einen massiven Beinbruch hatte, konnte ich noch nicht einmal allein zur Toilette gehen. Das war so krass!

In Gesprächen mit Patient:innen, die körperlich oder seelisch schwer erkrankt sind, bekomme ich von ihnen oft zu hören: „Ich möchte wieder mein altes Leben zurück!“

In der Krankheit erfahren sie ihr Leben als begrenzt oder eingeschränkt; die Sehnsucht ist: das volle Leben.

Aus den Heilungserzählungen, die mir von Jesus berichtet werden, erfahre ich, wie die Menschen, die durch Jesus geheilt wurden, wieder am Leben teilnehmen können.

Ausgrenzungen gegenüber anderen Menschen und aus Gemeinschaften werden überwunden. Geheilte Menschen spüren auf einmal: Sie sind am Leben!

Nun lehrt uns das Leben zugleich, dass manche Krankheit nicht wieder verschwindet, sie ist chronisch, wird unser ganzes Leben begleiten, womöglich auch zu unserem Tod führen!

So kann die Frage aufkommen: Haben wir dann keine Chance mehr auf Heilung?

Doch! Denn Heilung kann mehr bedeuten, als wieder ohne Krankheit leben zu können.

Häufig erlebe ich Patient:innen, die nach einer Phase innerer Auseinandersetzung mit Höhen und Tiefen lernen, mit ihrer Krankheit zu leben.

Oft ist es dann nicht „das alte Leben“ aber ein anderes, verändertes Leben, dem sie weiterhin viel Gutes und Frohes abgewinnen können.

So gesehen kann Heilung bedeuten, dass wir trotz einer Erkrankung zurück ins Leben finden, weil wir in der Krankheit eine neue Lebendigkeit spüren, die uns zeigt: Wir leben!

Heilung - ein Anliegen des Lebens!

Alle Bilder: www.pixabay.com




Klimakatastrophe

Wir sind mitten drin

Symbolbild, Bild von Hans auf Pixabay

In diesem Sommer haben wir weltweit von außergewöhnlichen Wetter-Phänomenen gehört: große Dürren, extreme Hitzwellen und sintflutartige Regenfälle, die ganze Landstriche überschwemmt haben.
Erst in diesen Tagen die Berichte von extremsten Überflutungen nach Starkregen in Griechenland.

Gleichzeitig erleben wir heftigste Kontroversen zum Beispiel im Deutschen Bundetag gestern zur dritten Lesung des Gebäude-Energie-Gesetz (GEG).

Als würden manche Parteien und Politiker:innen, vor allem aus CDU/CSU, aber auch die extrem rechte Partei AfD und Die Linke immer noch nicht wahrhaben wollen, was die Stunde geschlagen hat.

Wir sind schon viel zu spät mit Maßnahmen, den menschengemachten Klimawandel abzumildern!
Wir sind mitten drin in der weltweiten Klimakatastrophe, doch das Ende der Fahnenstange ist noch längst nicht erreicht.

Wir werden – davon bin ich schon jetzt überzeugt – in nächster Zeit noch mehr und schlimmere solcher verheerender Klimameldungen bekommen!

Enttäuschend ist, dass Politiker:innen, denen man eine gewisse Erfahrung unterstellen darf, ständig ihre Haltung verändern, z.B. auch in Fragen der Atomenergie.
Dazu kommen bewusste Verunsicherungen und Fake-News, um die Menschen in die Irre zu führen, nur um selber politisches Kapital raus zu schlagen.

Für mich ist es nicht mehr „kurz vor 12“, für mich haben wir schon längst „nach 12“.

Ich bin erschüttert, wie man sehenden Auges so in die Katastrophe schlittern kann, zu der wir als Menschen selber einen massiven Beitrag leisten?
Welche Zukunft sollen die Generationen haben, die heute geboren werden?
Wie sollen – gerade auch ärmere Länder – mit den Folgen umgehen können und wie die Schäden ausgleichen?

Gerade finanziell gesehen, führt der menschengemachte Klimawandel schon jetzt zu Schäden in Milliardenhöhe!

Das wir heute günstig leben und unsere Erde ausbeuten, wird nachfolgenden Generationen sehr teuer zu stehen kommen, nicht nur finanziell sondern auch klimatisch!

Der ökologische, ökonomische und sozialpolitische Umbau muss jetzt dringendst vorangetrieben werden!
Vermögende müssen finanziell mehr herangezogen werden, um auch ihren Beitrag zur Abmilderung der Kosten beizutragen. Und Gesellschaft und Staat müssen mehr in ökologisch zukunftsweisende Projekt investieren.




Mitgefühl

Symbolbild, Bild von Angelo Giordano auf Pixabay

Ein heftiges Erdbeben hat Marokko erschüttert. Viele hunderte Menschen sind gestorben. Ganz viele haben Haus und Hof oder auch ihre Gesundheit verloren.

Ich bin in Gedanken bei ihnen und hoffe, dass sie alle nötige Unterstützung und Hilfe erfahren, die sie nun brauchen.