Mal anders herum… 😉

Die Perspektive zu wechseln, kann helfen…

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Himmelfahrt

Bild von Joachim Schnürle auf Pixabay

Manchmal geschieht es – ganz unverhofft …

da durchfährt mich dieser Gedanke, wie ein Blitz:

„Und was, wenn es die Himmelfahrt und Auferstehung gar nicht gibt …?!“



Meine Gefühlslage ist dann sehr krass, als würde es mir die Beine wegziehen; mir wird flau im Magen und der Druck im Kopf steigt …

So geschehen heute Morgen, als ich die Laudes von „Christi Himmelfahrt“ betete.

Glaubst du an die Auferstehung? Und kennst du auch solche Momente?!

Mich irritieren sie zutiefst.

Der Glaube an die Auferstehung ist in mir so existentiell verankert, dass solche Gedanken verstörend für mich sind.

Aber die Gedanken kommen und sind auf einmal da!
Auch als jemand, der an die Auferstehung glaubt, bin ich vor solchen Gedanken nicht gefeit.
Wundert dich das? – Mich wunderte es, aber jetzt nicht mehr.

Doch: was mache ich mit solchen Erfahrungen?
Was würdest du machen?
Beiseite schieben und verdrängen und weiter machen …?

So möchte ich damit nicht umgehen!
Auch wenn diese Gedanken mich irritieren: ich möchte mich ihnen stellen; ich muss mich ihnen stellen.

Es sind nämlich die plötzlichen Augenblicke in meinem Leben, die mich als Christ mit der existentiellen Frage meines Christseins konfrontieren. (BTW: vor mir liegt ein Buch von Sören Kirkegaard: „Wie werde ich ein Christ?“ – Zufall?)

Zurück: diesen irritierenden Gedankenblitz lasse ich zu und schau, wohin er mich führt…

Je länger ich ihn ‚im Raum stehen lassen‘, um so mehr drängt sich die Frage in mir auf, was mein Leben sinn-voll sein lässt?

Und diesen Gedanken immer weiter gedacht, sehe ich zwei Pole in meinem Leben.
Da ist der eine Pol, der Glaube an die Auferstehung als eine Vision und Hoffnung, aber eine Hoffnung, die so schlecht zu greifen ist. Das formuliert schon Paulus in seinem Brief an die Römer, Kapitel 8, Verse 24-26:

Denn auf Hoffnung hin sind wir gerettet. Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Denn wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht?
Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld.
So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an.
Denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.

https://www.bibleserver.com/EU/R%C3%B6mer8%2C24-26

Und der andere Pol ist die Konfrontation mit der Frage: Was ist aber, wenn es die Auferstehung nicht geben sollte?
Diese Frage ist auch in meinem Kopf. Sollte ich dann nicht versuchen, darauf eine Antwort zu finden?

Ich meine: Ja!

Bild von Andreas Zimmermann auf Pixabay

Und ich komme dabei auch immer auf eine Antwort, die für mich auch zutiefst ‚christlich‘ ist:

Mein Leben muss auch ohne den Glauben an die Auferstehung sinn-voll sein!
Das heißt: alles, was ich tue und erlebe, wofür ich mich einsetze und was meine Überzeugungen sind, dürfen ihre Sinnhaftigkeit nicht verlieren, wenn es die Auferstehung nicht gäbe.

Und wenn ich daraufhin mein Leben gedanklich ‚abklopfe‘, dann komme ich zu einem Punkt, den ich die Bipolariät meiner christlichen Existenz nennen möchte:

Mein Leben, die Liebe, meine Beziehungen, die Freude, das Glück, aber auch die Herausforderungen und Nöte, mein Leiden und mein Unglück, … mein Leben und mein Tod wollen für sich genommen sinn-voll sein.

Dieses Leben als mein Leben anzunehmen, dass ist meine Aufgabe in dieser irdischen Zeit. Das ist der eine Pol meiner Existenz.


Durch den Glauben an die Auferstehung erfährt dieses Leben aber einen ‚Mehrwert‘, der dieses Irdische und Vergänglich mit dem Überirdischen und Unvergänglichen krönt.
Der Glaube an die Auferstehung wird bestätigt somit auf Unvergänglichkeit hin, was meine irdische Existenz hier und jetzt schon sinnvoll macht.

Gerd A. Wittka, 26.05.2022, am Fest ‚Christi Himmelfahrt‘

Krasse Gedanken am Fest Christi Himmelfahrt, oder?!




IDAHOBIT

17. Mai: INTERNATIONALER TAG GEGEN HOMO,-BI-, INTER- UND TRANSPHOBIE

Ich und die ‚Rainbow-Madonna‘ von Mika Springwald, © Gerd Wittka, 2022

Am 17. Mai wird dieser Tag weltweit begangen.

Er erinnert daran, dass Ablehnung, Hass, Diskriminierung und Gewalt gegen Menschen, die sich nicht in das Heterosexuelle Geschlechtsschema einordnen lassen wollen und können, immer noch an der Tagesordnung ist.



Dies zeigt sich sowohl in staatliche Repression gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen, die sogar vor Inhaftierung oder gar Ermordung nicht Halt macht und geht bis in Ablehnung oder Mobbing in ganz banalen alltäglichen Situationen.

Dabei ist es so einfach:

Eine geschlechtliche Orientierung oder sexuelle Präferenz, die keinen Schaden anrichtet oder Missbrauch fördert und andere nicht in ihrer Selbstwerdung einschränkt ist kein Verbrechen, sondern ein Grundrecht der Selbstinszenierung und Selbstbestimmung.

Gerd A. Wittka, 2022




Zwangspause…

oder, wie ich Sprecher bei dem musikalischen Märchen ‚Peter und der Wolf‘ wurde.

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Nun aber erst ein paar Impressionen aus der Zwangspause… 😉

Nicht jedermanns Sache, aber ich finde diese Schnecke sehr schön…

Diese Schnecke ist auch für mich ein Bild von Einfachheit und sie bewohnt quasi ein Tiny-Haus…

Tannenzapfen, wie hingestellt (c) Gerd Wittka, 12.05.22

So sah ich diesen Tannenzapfen schon von Weitem. Kerzengersde, als ob ihn jemand so bewusst dort auf dem Weg drapiert hat. Aber vielleicht ist er dort von allein genau so gefallen. Zufall? – Egal. Er steht da, Kerzengerade und mitten auf dem Weg… und weiß nichts davon, wie besonders er ist. Er ist einfach…

Wenn aus dem Tod das Leben erwächst … (c) Gerd Wittka, 12.05.2022

Totes Holz?! – Mitnichten! – Auch da, was tot zu sein scheint, birgt die geheimnisvolle Kraft des Lebens. Ein sehr österliches Motiv, finde ich.

Nun aber die kleine Geschichte, wie ich zu der Rolle des Erzählers beim musikalischen Märchen ‚Peter und der Wolf‘ von Sergej Prokoview kam…

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Herzlichen Dank an den Organisten Michael Schmitt-Prinz aus Telgte!



Mehr Gott gehorchen

Bild von Markus Trier auf Pixabay

Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.

Apostelgeschichte 5,29b

Ein starkes Wort, das da heute fast buchstäblich in der Mitte der heutigen Tageslesung (Apg. 5, 27-33) steht.

Nach der Auferstehung Christi werden die Apostel dem Hohen Rat vorgeführt. Der will nicht, dass sich die Botschaft von der Auferstehung Christi weiter verbreitet. Deshalb hatten sie den Aposteln „streng verboten“, weiter in Namen Jesu Christi zu lehren.
Die Apostel werden also vorgeführt und sollen durch die Truppe des Tempelhauptmanns und den Hohen Rat eingeschüchtert werden.

Aber nach dem Bericht der Apostelgeschichte machen Petrus und die anderen Aposteln jenen eindeutig klar: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“

Ich finde, dieses Wort könnte einen Beitrag leisten, um z.B. auch den Krieg in der Ukraine schneller beenden zu können.



Bild von Franck Barske auf Pixabay

Allmählich steigen die Nachrichten an die Hinterbliebenen in Russland und in der Ukraine über die Söhne, die im Krieg als Soldaten – teils grausam – getötet wurden. (Ich vermeide bewusst die Begrifflichkeit vom „gefallenen Soldaten“, weil er so brutal verharmlosend ist! Das finde ich allein schon pervers, einen grausamen Tod so zu bagatellsieren zu wollen.)

Nein, Soldat:innen sterben fast immer eines grausamen und qualvollen Todes!

Mütter und Väter, Eltern, erhalten die Urnen ihrer verstorbenen Kinder zurück, von denen sie meinten, sie würden eher an einer harmlosen „Sonderaktion“ (wie Russland den Angriffs-Krieg! bezeichnen will) teilnehmen. Doch langsam werden sie misstrauisch – hoffentlich.
Menschen in Russland spüren Verschlechterungen ihrer wirtschaftlichen Situation und wissen doch eigentlich nicht, wieso, weil die staatliche Propaganda sie in die Irre führt.

Ich kann nur hoffen, dass die Erfahrung, dass da „etwas nicht stimmt“ sie kritischer aufhorchen lässt, dass sie ernsthaft und offen fragen, was da los ist.
Ich kann nur wünschen, dass der Tod ihrer Kinder sie nicht ruhen lässt, um die Wahrheit zu erfahren.

Ich kann nur wünschen, dass alle, die – mehr oder weniger – unfreiwillig in diesen Krieg hineingezogen wurden, erkennen, dass das nicht ihr Krieg ist: kein Krieg Russland gegen die Ukraine, sondern ein Krieg von einzelnen Menschen, von einzelnen Machtapparaten, die ihre Ideologie verfolgen und dafür bereit sind, buchstäblich über Leichen zu gehen.

Der Weg Putins und seiner Schergen und Speichelleckern ist mit Leichen gepflastert!

Bild von toralt auf Pixabay

Wenn diese (meist noch sehr jungen Menschen) nicht vergeblich gestorben sein sollen, dann hoffe ich, dass jene, die um sie trauern, erwachen und einsehen: Putin und seine Komplizen können diesen Krieg nicht führen, wenn es keine Menschen gibt, die mit machen.

Wenn also Eltern ihre Kinder nicht hergeben und wenn sie lernen, „Gott mehr zu gehorchen als den Menschen“, dann könnte ein wichtiger Grundstein für ein baldiges Ende dieses Krieges und aller Kriege in der Welt gelegt sein.

Ich weiß, dass ist eine Binsenweisheit und galt schon für die vielen Kriege vor dem Ukrainekrieg.

Aber ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass das Leben über den Tod und über alles Todbringendes triumphieren wird – auch das ist Ostern 2022 für mich!

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„Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht …“ – Reinhard Mey & Freunde

Nicht aus der Furcht vor dem Tode, sondern aus dem Willen zu leben!

Alfred Andersch, in: Die Kirschen der Freiheit – auf einem Denkmal für die Deserteure des 2. Weltkriegs im Schloßpark Wittringen, Gladbeck




Wer die Wahrheit tut …

Im heutigen Tagesevangelium findet sich das Wort aus dem Johannes-Evangelium 3,21:

Wer die Wahrheit tut, der kommt zum Licht,
damit offenbar wird, dass seine Werke in Gott getan sind.

Joh 3,21

Dieses Wort hat – angesichts des Angriffskrieges Putins gegen die Ukraine – einen ganz aktuellen Bezug.

Bild von Moritz Bechert auf Pixabay

Denn wir wissen: im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst!



Dieses zu erkennen, kann uns helfen, kritischer mit den Meldungen umzugehen, die uns tagtäglich erreichen.

Denn schon allein solche Meldungen sind dazu da, um uns zu manipulieren. Sie sollen uns dazu bringen, für die Absicht derer vereinnahmt zu werden, die sich selber einen Vorteil dadurch verschaffen wollen.

Das Wort aus dem heutigen Evangelium nehme ich gerne mit in den Tag, damit es mich schärft in meinem Umgang mit Meldungen und Nachrichten.
Sie lassen mich eine kritischere Haltung einnehmen, ohne aber den Anspruch zu verlieren, der Wahrheit zu ihrem Recht zu verhelfen.

Und das Wort weist natürlich auch auf mich selber zurück:

  • Wie ist mein eigener Umgang mit der Wahrheit?
  • Auf welcher Seite möchte ich stehen?
  • Was sind die Absichten, wenn ich ‚Meldungen‘ verbreite?
  • Wie kann ich mir eine kritische und zugleich wertschätzende Distanz bewahren zu dem, was ich an Dingen und Nachrichten erfahre?