Rainbow-Madonna
Diese Darstellung der Madonna von Mika Springwald hat nun einen guten Platz in meiner Wohnung gefunden.
Darauf fällt nun mehrmals täglich mein Blick und erinnert mich an: #LoveIsNoSin
Diese Darstellung der Madonna von Mika Springwald hat nun einen guten Platz in meiner Wohnung gefunden.
Darauf fällt nun mehrmals täglich mein Blick und erinnert mich an: #LoveIsNoSin
bedarf es wenig…
Wer mich kennt, weiß, dass ich es gerne farbenfroh und bunt mag.
Deshalb habe ich immer schon gerne aus dieser Tasse getrunken.
An Tagen wie diesen: das alles und noch viel mehr!
Guten Start in den Tag!
In einem Dekret vom 22. Februar 2021 formuliert die Glaubenskongregation des Vatikans zur Frage der Segnung auch homosexueller Partnerschaften:
„…Aus diesem Grund ist es nicht erlaubt, Beziehungen oder selbst stabilen Partnerschaften einen Segen zu erteilen, die eine sexuelle Praxis außerhalb der Ehe (…) einschließen…“ (…)
Gleichzeitig erinnert die Kirche daran, dass Gott selbst nicht aufhört, jedes seiner Kinder zu segnen, die in dieser Welt pilgern, denn für ihn „sind wir […] wichtiger als alle Sünden, die wir begehen können“[12]. Aber er segnet nicht die Sünde und er kann sie nicht segnen: …“
und ziemlich gegen Schluß:
„…Aus diesen Gründen verfügt die Kirche weder über die Vollmacht, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts im oben gemeinten Sinne zu segnen, noch kann sie über diese Vollmacht verfügen….“
Vgl.: https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2021/03/15/0157/00330.html
Erwartungsgemäß hat das in den Medien und auch in den sozialen Netzwerken zu einem Sturm der Entrüstung geführt.
Aus meiner mehr als 25-jährigen seelsorglichen Praxis und Erfahrung als Diakon und Priester möchte ich dazu einige Gedanken formulieren, die auch ein Bekenntnis eines Teils meines in der Zeit gewachsenen Glaubens an den Gott und Vater Jesu Christi geworden sind.
„Gott ist die Liebe!“ – diesen Satz kennen wir und ich bin fest davon überzeugt, dass er richtig ist.
Daher glaube ich auch daran, dass in allen Lebensbezügen, wo Menschen einander lieben, wo man sich in respektvoller und achtungsvoller Liebe begegnet oder hingibt, die Liebe Gottes in unserer Welt gegenwärtig und sichtbar wird.
Beispiele dieser sichtbaren Liebe Gottes sind für mich:
Das Geschenk der Liebe ist letztlich also ein Akt der völligen menschlichen Freiheit. Sie ist selbst da noch frei, wo der Mensch in äußere oder innere Unfreiheit gedrängt wird. Liebe kennt also keine Grenzen und überwindet alle Grenzen.
Dieser Überzeugung liegt zugrunde, dass die Liebe Gottes selber grenzen-los ist!
Wenn also Gott die Liebe ist und seine Liebe grenzenlos ist, dann ist Liebe niemals Sünde.
Der Mensch – und das weiß ich selber am Besten – sündigt immer wieder.
Aber da, wo er liebt kann er schlechterdings nicht zugleich sündigen.
Dieser Überzeugung ist auch der heilige Augustinus, wenn er den Satz tun konnte: „Liebe! Und tue, was du willst!“ – Dieser Satz wäre nicht wahr, würde Augustinus meinen, dass Liebe sündig sein könnte.
Auf die Frage: „Kann denn Liebe Sünde sein?“ kann ich heute ganz klar antworten: NEIN!
In dem oben zitierten Dekret heißt es: „…Aus diesen Gründen verfügt die Kirche weder über die Vollmacht, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts im oben gemeinten Sinne zu segnen…“
Hier wird meines Erachtens ein falsches Verständnis von „Segen“ genutzt.
Der Blick in die liturgischen Bücher unserer Kirche (Messbuch, Benedictionale, …) zeigt, dass innerhalb gottesdienstlichen Tuns, wo es um den „Segen“ geht, es sich hierbei genau genommen um eine
handelt!
Die Teilnehmer:innen von Gottesdiensten wissen um die Formulierung am Ende eines Gottesdienstes, wie z.B. „So segne euch der dreifaltige Gott, der Vater und der Sohn (+) und der Heilige Geist.“
Der vermeintliche Segen in der Kirche ist also immer eine Segensbitte!
Und in diesem wohlverstandenen Sinne stimme ich dem Dekret zu, wenn es sagt: …Aus diesen Gründen verfügt die Kirche weder über die Vollmacht, (…) zu segnen…“, denn die Kirche oder kirchliche Amtsträger:innen segnen nie, sondern allein Gott!
Die Frage lautet deshalb eher für mich: Wen oder was segnet Gott?
Und meine Überzeugung ist: Gott segnet, was ein Segen ist!
Im segensvollen Handeln und Tun der Menschen, sei es allein, in der Zweisamkeit oder in einer größeren Gruppe erkenne ich das, was mit dem Segen Gottes bedacht ist.
Um zu erkennen, was von Gott gesegnet ist, bedarf es deshalb keiner kultischen Handlung der Kirche in Form von „Segensfeiern“, denn solche Segensfeiern fügen keinen Segen hinzu, der nicht schon längst da ist.
Segensfeiern sind Bekenntnis und Annahme des göttlichen Segens
Aber dennoch sind öffentliche und gemeinschaftliche Segensfeiern nötig.
Denn in dem Glauben, dass wir auf den Segen Gottes angewiesen sind und Gott SEINEN Segen gibt, sind wir in der Glaubensgemeinschaft verbunden.
Diese Verbundenheit zeichnet sich auch darin aus, dass wir füreinander den SEGEN GOTTES erbitten, besonders dort, wo Menschen für sich selbst und konkret bejahen, dass sie auf diesen Segen Gottes angewiesen sind, damit ihr Leben segens-reich sein kann.
Segens-bitt-feiern durchzuführen, ist also dann ein Akt geschwisterlicher Verbundenheit und Fürsorge, die jene, die um diesen Segen bitten, in ihrem Glauben darin bekräftigen wollen.
Wer also solche Segensfeiern verweigert, versagt den Segensbedürftigen die gläubige Solidarität, dass wir alle und in jeder Lage auf den Segen Gottes angewiesen sind.
Segens-bitte-feiern also denen zu versagen, die ihre Beziehung auf das Fundament gemeinsamer Liebe gründen wollen, ist für mich somit ein Versagen gegen die gebotene und nötige Nächstenliebe.
Gerd Wittka, 16.03.2021
… wollen wir leben?
Mit Entsetzen schauen wir in diesen Tagen nach Hanau, wo ein rechtsterroristischer Anschlag jäh und grausam das Leben vieler Menschen vernichtet hat.
Neben der Sorge und Trauer, dass sowas in unserem Land geschieht, steht auch immer wieder das
WHY?
im Raume.
Warum dieser Hass? Warum diese Ablehnung von Menschen verschiedener Religionen, Herkünfte, sexueller Orientierung?
Ja, es wird betont, dass kaum 72 Stunden nach einem solchem Verbrechen zuvörderst unsere Gedanken bei den Opfern und Hinterbliebenen sind.
Aber wir müssen uns zugleich dringend die Frage beantworten, wo die Quellen und die Wurzeln solchen Terrors liegen? Denn wir müssen den Kampf gegen Terror und Rassismus noch viel entschiedener führen; vor allem auch deshalb, weil gerade aus dem rechten Lager auch dieser Mord versucht wird, zu relativieren, es als ‚Tat eines gestörten Einzelmenschen‘ ab zu tun.
Dabei wissen wir genau, dass die Gesinnung des Mörders genährt wird durch die Propaganda aus rechtspopulistischen Kreisen, deren Arm durch die AfD bis in unsere Parlamente reicht.
Wie perfide dabei die AfD vorgeht, zeigt ein Beispiel aus Nordrhein-Westfalen. Dort ist ein Ausmalbuch für Kinder der AfD NRW erschienen, dessen Inhalb mehr als verstörend ist und die unverhohlen die subtile Manipulation unserer Kinder aufzeigt.
Ein Beitrag aus der Redaktion „der westen“ veranschaulicht das sehr eindrücklich: https://www.derwesten.de/region/afd-nrw-malbuch-skandal-krefeld-partei-rassistisch-hanau-id228466761.html
Der Mordanschlag von Hanau zeigt einmal mehr, dass die Ablehnung der politischen Inhalte der AfD nicht ausreicht.
Sie stellen sich immer wieder als Opfer dar, versuchen – wie Thüringen zeigt – mit perfiden Mitteln unsere parlamentarische Demokratie lächerlich zu machen und auszuhebeln. (Das erinnert sehr stark an die Strategie der NSDAP in Nazideutschland.)
In der Auseinandersetzung mit rechten, nationalistischen und rassistischen Strömungen in unserem Land meine ich, deutlicher machen zu müssen, wofür WIR stehen und wie wir UNSER Land, das Heimatland für viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Nationen, aus verschiedenen Religionen und Kulturkreisen, mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen ist, gestaltet haben wollen?
Ich finde, es ist höchste Zeit, dass alle DemokratInnen in unserem Land mit Stolz für unsere freiheitliche und offene Gesellschaft eintreten. Wir müssen mehr denn je deutlich machen, dass das UNSER DEUTSCHLAND ist, in dem wir leben wollen!
Und damit wir wieder mit Stolz und Hochachtung für diese Werte eintreten können, müssen wir stärker denn je auch uns gemeinsam dieser Werte versichern: in Diskussionen, in persönlichen Gesprächen, in Wort und Tat in unserem Alltag.
Ja, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Juden und auch Moslems sich angstvoll fragen, ob sie noch sicher sind in unserem Land.
Umsomehr muss es jetzt darum gehen, dass wir auch im Alltag die Gemeinschaft suchen, dass wir uns vernetzen, uns als Menschen und NachbarInnen begegnen und uns unserer gemeinsamen Stärke bewusst werden, die echte Solidarität im gemeinsamen Kampf gegen rechts und gegen Faschismus ermöglicht.
Weiterführende Links:
Projekt „Engel der Kulturen“
Bündnis für Demokratie und Toleranz
Deutschland.de