Edith Stein

Von Autor/-in unbekannt – Cologne Carmel Archives, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=44858523

Heute, am 09. August, gedenken wir der Ordensfrau Edith Stein. –
Sie wurde von den Nationalsozialisten im KZ Auschwitz ermordet!



Gebürtig aus jüdischem Elternhaus, war ihr Glaubensweg geprägt von vielen Einschnitten und Veränderungen.
Zeitweise bezeichnete sie sich selbst als Atheistin, war Assistentin beim Philosophen Edmund Husserl und promovierte auch bei ihm.
Später kam es bei ihr zu einem großen Bekehrungserlebnis, in Folge dessen sie zum Christentum (katholischen Glauben) konvertierte und sogar Karmelitin (einem sehr strengen kontemplativen Orden) wurde.

Ihre jüdische Herkunft wurde ihr später zum Verhängnis und sie wurde Opfer des menschenverachtenden grausamen Rassismus der Nazis. Sie wurde in Folge des nationalsozialistischen Rassenwahns und seines Menschenhasses in Ausschwitz ermordet, zusammen mit ihrer leiblichen Schwester Rosa Stein.

Das Leben und das Schicksal von Edith Stein ist auch heute von großer Aktualität.
Denn auch heute gibt es wieder Kräfte in unserer Gesellschaft, die einen deutschen Nationalismus propagieren und damit einhergehend Hass säen gegenüber Migrant:innen, Ausländern, Moslems und auch Jüd:innen. Der Antisemitismus in Deutschland breitet sich wieder aus. Faschistisches Gedankengut mit ihrer ganzen brutalen Sprache breitet sich aus.

Ich frage mich, ob der Mensch wirklich nicht in der Lage ist, aus der grausamen deutschen Geschichte zu lernen?
Ich frage mich, ob es wirklich nicht zum Wesen des Menschen gehört, in friedlicher Koexistenz leben zu wollen?
Ich frage mich, ob die Menschen, die rechtspopulistischen Parteien hinterher laufen und ihnen ihre Stimme bei der Wahl geben wollen, sich so wenig für die deutsche Geschichte interessieren, dass sie gewillt sind, die Fehler und Verbrechen der Vergangenheit zu wiederholen?!




Rosh ha shana

Quelle: Bild von chiplanay auf Pixabay

Heute begehen die jüdischen Menschen ihr Neujahrsfest ‚Rosh ha shana‘.
Ich wünsche ihnen ein gutes und gesegnetes neues Jahr. Ich wünsche ihnen, dass sie auch außerhalb von Israel in mehr Sicherheit und Frieden leben können und wir gemeinsam den Antisemitismus, der immer noch weit verbreitet ist, besiegen.

Ich freue mich, dass jüdisches Leben auch bei uns in Deutschland wieder gegenwärtiger ist, weil jüdische Mitmenschen und ihre Kultur eine wichtige und wertvolle Bereicherung darstellen.

Ein herzliches „Rosh ha shana“ also von mir zu diesem besonderen Tag im jüdischen Leben und Glauben!


Exkurs:

Jedes Mal, wenn wir uns zu Silvester/Neujahr einen „guten Rutsch“ wünschen, dann nehmen wir den Gedanken an das jüdische Neujahrsfest mit auf. Denn unser Wunsch zum neuen Jahr ist eine Entlehnung aus dem Jüdischen, das sich vom heutigen „Rosh ha shana“ ableitet.




Immer er-innern …

Bild von David Mark auf Pixabay

Synagogen in Deutschland – ob wieder auferbaut oder neu errichtet – sie werden immer auch Orte der Erinnerung und des Gedächtnisses sein, was damals, am 09. November 1938 geschah: als in Deutschland Synagogen und jüdische Geschäfte zerstört wurden und brannten.

Die Reichspogromnacht, von den Nazis gezielt gegen jüdische Mitbürger:innen in Deutschland inszeniert, setzte das äußerlich sichtbare Fanal der gezielten Verfolgung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden im Einfluss- und Herrschaftsbereich der Nationalsozialisten in Deutschland.

Quelle: www.pixabay.com

Der deutsche Staat und die Menschen in Deutschland werden ihrer historischen Verantwortung auch zukünftig nur dann gerecht werden, wenn sie die Erinnerung an diese Verbrechen wach halten und als Staat und Gesellschaft sich engagieren, damit es „NIE WIEDER!“ geschieht.