Christ-König-Sonntag

Liebe Schwestern und Brüder,
kennen Sie noch Pfarrer Heinrich Albertz?
Pfarrer Albertz war evangelischer Pfarrer in Berlin, er lebte von 1915 bis 1993 und war in den Jahren 1966-67 regierender Bürgermeister von Berlin.

Pfr. Heinrich Albertz (links) mit Heinrich Lübke (1966), Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/00/Bundesarchiv_B_145_Bild-F023743-0013%2C_Bonn%2C_L%C3%BCbke_mit_Berliner_B%C3%BCrgermeister_Albertz.jpg

Ich kenne ihn noch.
Jetzt fragen Sie sich sicher, woher?

So richtig kenne ich ihn zwar nicht, aber er ist mir in sehr guter Erinnerung.
Es muss irgendwann in den 1970er Jahren gewesen sein und Pfarrer Albertz hielt eine Fernsehansprache zum „Totensonntag“.
Bereits dort – und daran erinnere ich mich ganz gut – legte Pfarrer Albertz dar, dass der Totensonntag schon damals in der evangelischen Kirche „Ewigkeitssonntag“ heißt.
Pfarrer Albertz war es wohl sehr wichtig, einen wichtigen theologischen Akzent dieses letzten Sonntags im Jahreskreis zu erörtern.

Seit seiner TV-Ansprache beschäftige ich mich immer wieder mit der Frage, nach dem Grund dieses Festes. Und im Laufe der Jahre wurde mir immer klarer, dass der „Ewigkeitssonntag“ in der evangelischen Kirche und der „Christ-Königs-Sonntag“ in unserer katholischen Kirche sich eigentlich im Wesentlichen sehr nahe sind.



Es sind zwei Bezeichnungen für einen Sonntag, der genau das selbe in den Blick nimmt, nämlich unserer gläubige Zukunft.

Ich möchte das an einem augenfälligen Beispiel erläutern:
schauen Sie hier in diese Kirche.
Wenn ich hier am Altar stehe, sehe ich Sie, die Gemeinde vor mir (wenn auch in riesiger Entfernung) und ich sehe hier auf dem Altar ein Kreuz.
Das Kreuz erinnert mich selber in der Heiligen Messe, woher die Eucharistiefeier ihren Anfang genommen hat: in der Passion des Herrn, angefangen im Abendmahlssaal.

Sie aber, sie sehen nicht nur das Kreuz auf diesem Altar. Sie sehen buchstäblich weiter.
Sie sehen nämlich das, was sich bei meiner Zelebration in meinem Rücken befindet: dieses große Bild hier im Altarraum hinter mir.

Altarbild in St. Clemens, Oberhausen-Sterkrade, © Gerd Wittka, 21.11.2020

Es zeigt Jesus Christus, den Auferstandenen. Zu seinen Füßen das noch leicht geöffnete und überwundene Grab.
Jesus schwebt gleichsam darüber, so als wäre er schon auf dem Weg in den Himmel.
Und tatsächlich verbindet dieses Altarbild das Ostergeschehen mit der Christi-Himmelfahrt.

Da ist aber noch mehr: schauen Sie sich den Gesichtsausdruck an. Der ist friedlich, fast schon ein verschmitztes Lächeln zeigt sich auf seinen Lippen. Er blickt Sie freundlich an.
Und die Arme sind – sehr schwungvoll – erhoben.
So zeichnet sich in der Form seiner Gestalt die Form des Kreuzes nach, die sich auch hinter der Christusfigur noch mal abbildet.
Aber das ist nicht alles: Die Arme sind geöffnet – in Ihre Richtung hin geöffnet.
Dieser Auferstandene öffnet in friedlich-freundlicher Art Ihnen SEINE Arme!

Diese Darstellung des Auferstandenen erinnert mich sehr stark an dem Typus des Christus auf romanischen Kreuzen; diese Kreuze – auch Triumphkreuze genannt – zeigen den Gekreuzigten als den Auferstandenen am Kreuz.
Und nicht selten trägt dieser Auferstandene an romanischen Kreuzen eine Krone auf seinem Haupt – das Zeichen eines Königs.

REX TRIUMPHANS, Stiftskirche Innichen, Südtirol – User: A,Ocram, Public domain, via Wikimedia Commons

Sie sehen, liebe Schwestern und Brüder, wie sich hier das Ostergeschehen mit dem Namen des heutigen Sonntags verbinden.

Der Christ-König, der Auferstandene verweist uns katholische Christen wie auch die evangelischen ChristInnen am Ewigkeitssonntag auf unsere eigenen Zukunft hin:
Hinter allen Kreuzen des Lebens, hinter allen Durchkreuzungen unseres Lebens und hinter dem Tod erwartet uns nicht ein Nichts!
Sondern es erwartet uns in seiner Ewigkeit unserer auferstandene Herr Jesus Christus.

Die Ansprache von Pfarrer Albertz in den 1970er Jahren im Fernsehen hat mir den Blick geöffnet, mein Leben mehr im Licht der Ewigkeit zu sehen.
Ich bin davon überzeugt, dass (nicht nur) durch seinen damaligen Impuls auch mein Leben und mein Glaube eine religiöse Umorientierung ermöglicht hat, die mir in meinem konkreten Alltag zur Hilfe kommt.

So beschließen wir dieses Kirchenjahr 2019/2020, das uns bisher so viel zugemutet hat, mit dem Blick nicht auf den Tod, sondern mit dem Blick auf das Leben. Der Christ-Königs-Sonntag und Ewigkeits-Sonntag ist also ein Sonntag der noch einmal in ganz besonderer Weise ein wahrlich „österlicher Sonntag“ ist.

Ich wünsche uns allen, dass wir mit diesem Gedanken gut das jetzige Kirchenjahr beenden und mit dem nächsten 1. Adventssonntag hoffnungsvoll in das neue Kirchenjahr starten können.


Christkönig-Sonntag

König –
damit habe ich nicht viel am Hut
damit kann ich nichts anfangen

Könige heute
yellowpress-Prominenz

Du, Christus,
in der Gestalt des Königs
berührst mich nicht –
ich bin Demokrat und
bin in einer Republik
aufgewachsen.

Doch auch mit Funktionen
oder Posten
einer Republik
möchte ich dich nicht vergleichen

Solche Bilder sind
immer schief und
viel zu menschlich

Ich muss lernen,
dich nicht in solche Begrifflichkeiten
zu denken und
zu glauben.

Zeitlos und bedeutsam
bist du für mich
mit dem, wofür du gegangen bist
und wofür du stehst:

Der Sohn Gottes,
der gekommen ist,
nicht um den glimmenden Docht zu löschen,
nicht um das geknickte Rohr zu brechen.

Du bist gekommen,
zu befreien,
zu erlösen.

Du bist für mich,
was du gelebt und
verkündet hast:

Liebe
Demut
Güte
Barmherzigkeit
Gnade,
Freiheit,
Versöhnung,
Friede,
Leben,
Erlösung.

Ich halte dich nicht
für einen
König;
ich halte dich für den,
der mir Perspektiven
und
Zukunft
und
Leben
eröffnet.

© Gerd Wittka, 20.11.2020


Meine Predigt im Audio-Format finden Sie hier:




Trauer in Hoffnung

Ansprache zum 32. Sonntag – A – 2020

Schriftlesungsgrundlage: 1 Thess 4, 13-18

Hoffnung – Bildquelle: Bild von My pictures are CC0. When doing composings: auf Pixabay

Vor etwas über eineinhalb Jahren haben sich die Seelsorgerinnen und Seelsorger unserer Pfarrei St. Clemens in Oberhausen darauf verständigt, stärker als bisher sogenannte Zielgruppen-Seelsorge in den Blick zu nehmen.

Eine Zielgruppe ist jene, die trauern und die einen lieben Menschen verloren haben.

Deshalb haben wir einen „Arbeitskreis Trauerpastoral“ gegründet.
Ja, ich weiß: bei dem Stichwort „Arbeitskreis“ wird manchen von Ihnen wieder das geflügelte Wort in den Sinn kommen: „Und wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man einen Arbeitskreis!“

Aber dem ist nicht so. Ich wage das zu behaupten, nicht nur weil ich selber diesem Kreis angehöre. Wir sind insgesamt zur Zeit sechs Mitglieder. Vier davon sind hauptamtliche SeelsorgerInnen in unserer Pfarrei und aus verschiedenen Bereichen der Seelsorge. Dazu gehören dem Kreis noch zwei Frauen an, die ehrenamtlich tätig sind.
Alle Mitglieder haben eine hohe fachliche Qualifizierung in verschiedenen Bereichen wenn es um Sterbende, Tod und Trauer geht.
(Und das ist ein Pfund, mit dem wir in unseren Kirchen wuchern können: fachlich hochqualifizierte Personen engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich!)

Einmal im Monat – an jedem ersten Donnerstag – laden wir zu einem Erinnerungsgottesdienst ein, der keine heilige Messe ist. Eingeladen sind alle Menschen, die spüren, dass sie in Trauer sind. Dabei ist es völlig egal, wie frisch der Verlust ist oder wie lange die Trauerphase schon anhält.
Wir wollen einen Raum schaffen, wo diese Trauer sein darf, weil die Trauer wesentlich zur menschlichen Existenz dazugehört und sie eine wirkmächtige Phase im Leben eines Menschen sein kann.

Wenn mir die Frage gestellt würde, warum ich in diesem Kreis mitarbeite, dann würde ich unterschiedliche Aspekte benennen können.
Einer ist sicherlich auf die heutige Lesung zurück zu führen:



„Schwestern und Brüder, wir wollen euch über die Entschlafenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung mehr haben. (…) Tröstet also einander …“ (1. Thess 4, 13 ff.)

Ich möchte Menschen in Trauer unterstützen, die Trauer als eine wichtige Phase in ihrem Leben wahr- und anzunehmen.
Ich möchte sie einladen, die Trauer als ein Weg der Heilung zu erfahren, der ihrem Leben einen Reichtum gibt, der leider nicht ohne Schmerz und Wunden vonstatten geht.

Liebe Schwestern und Brüder,
diejenigen von Ihnen, die mich bereits länger kennen, wissen, dass ich in meinen Predigten auch gerne Zeugnis ablege von meinem ganz persönlichen Glauben.
So auch bei diesem Thema:
Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Trauer im christlichen Glauben eine Trauer ist, zu der die Hoffnung wesentlich dazu gehört.

Bild von Shepherd Chabata auf Pixabay

Sie alle, die selbst solche Trauer erlebt haben, können nachvollziehen, wie der Tod eines geliebten Menschen gleichsam den Boden unter den Füßen wegziehen kann.
Die Welt um einen herum scheint still zu stehen und vieles scheint so banal, so unwichtig.
Schmerz, Zweifel und Unsicherheiten sind die eine Seite der Trauer. Doch ich habe immer wieder – mal stärker, mal schwächer – auch die andere Seite der Trauer erfahren dürfen: die Seite der Hoffnung, der Zuversicht und des Glaubens.

Paulus erlebt schon zu seiner Zeit, wie die Trauer einen Menschen zutiefst erschüttern kann. Auch die frühen Christen war nicht frei von Zweifeln und Anfechtung, wenn sie vom Tod anderer oder auch mit ihrem eigenen Tod konfrontiert wurden.

Hier ein Angebot der Hoffnung zu machen, war damals schon dem heiligen Paulus wichtig, denn in solchen Zeiten ist es nötig, durch Hoffnung zu trösten.
Viele jedoch, die trösten wollen, fragen sich: wie?

Können das nur Fachleute, die als TrauerbegleiterInnen ausgebildet sind?

Nein, liebe Schwestern und Brüder,
jede und jeder von uns kann in Trauer Trost und Hoffnung geben.
Jeder Mensch, der selbst durch die Trauer und Hoffnunglosigkeit gegangen ist und diese nicht verdrängt hat, bringt eine ganz wesentliche Voraussetzung mit, um selber Trost und Hoffnung zu geben.

Was das ist?

Die Fähigkeit, der Trauer und der Hoffnungslosigkeit nicht auszuweichen, sondern sie auszuhalten.

Dunkelheit – Quelle: Bild von skeeze auf Pixabay

Dazu eine kleine Erfahrungsgeschichte:

Während einer Abwesenheit konnte ich nicht ins Krankenhaus gerufen werden.
Das Kind einer jungen Mutter war gestorben.
Ein junger Priesterkollege – der nicht aus der Krankenhaus-Seelsorge kam – war bereit, sich nachts auf den Weg ins Krankenhaus zu machen, um diese junge Mutter zu begleiten.
Einige Tage später rief ich meinen Kollegen an und fragte ihn, wie er mit dieser Situation klar gekommen sei, denn schließlich wurde er damit quasi ins kalte Wasser gestoßen.
Da sagte er mir, auch etwas enttäuscht: „Mich hatte das Schicksal dieser jungen Mutter sehr berührt, ich konnte nicht viel machen. Ich hatte keine Worte. Ich konnte nur da sein und da bleiben!“

Bild von Peter H auf Pixabay

Liebe Schwestern und Brüder,
ich habe große Hochachtung vor meinem Kollegen.
Und ja, er hat alles richtig gemacht. Zwar glaubte er „nicht viel machen zu können“, dabei hat er alles gegeben, was er geben konnte: seine Anwesenheit, seine Nähe.
Er hat nicht die Flucht vor diesem Leid der jungen Mutter ergriffen, sondern hatte den Mut, da zu bleiben, vermeintlich ohnmächtig.

Und ich bin mir sicher, dass er dieser Frau unendlich viel in diesem Augenblick gegeben hat: er war bereit mir ihr in dieser Zeit in ihre Not hinabzusteigen, sie nicht allein zu lassen.
Und in seiner Sprachlosigkeit hat er der Sprachlosigkeit der Mutter einen Raum geben und somit auch eine Berechtigung.

Anderen Menschen Trost geben zu können, ist also nicht allein eine Frage der fachlichen Qualifikation, sondern des Mutes, sich selber dieser ( dunklen ) Seite im Leben zu stellen und nicht zu fliehen.


Gebet:

Die Hoffnung ist die Schwester des Glaubens. Von ihr sagt der heilige Paulus im Römer-Brief: (Römer 8, 24ff)

„… Denn auf Hoffnung hin sind wir gerettet. Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Denn wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht? Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld. So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern….“

So lasset uns beten:

Heiliger Geist, du unser Beistand, du Atem Gottes, der alles lebendig macht.

Du zerreißt die finstre Nacht der Trauer, du spendest Trost in Leid und Tod.

Wirke du und bete du in uns, wo die Quellen unserer Worte angesichts der Trauer versiegt sind.
Halte du in uns den Lebensodem aufrecht, damit wir in der Trauer die Hoffnung spüren, die unsere Wunden, die uns der Tod geschlagen hat, heilen lässt.

Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herren, der auch für uns von den Toten auferstanden ist und mit dir und dem Vater liebt und lebt in Ewigkeit.
Amen.

© Gerd Wittka, 05.11.2020




Untertrieben – maßlos

Bild von Reimund Bertrams auf Pixabay

Im heutigen Evangeliumstext lese ich im Matthäusevangelium, Kapitel 12, Verse 38-42 (Mt 12, 38-42):

„… Diese (…) Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.
Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tag und drei Nächte im Innern der Erde sein…“

[Der Hintergrund:
Schriftgelehrte und Pharisäer fordern von Jesus ein Zeichen seiner göttlichen Vollmacht. Darauf reagiert Jesus mit den oben genannten Worten.]



Als rechtgläubige Juden wollen Schriftgelehrte und Pharisäer ‚Sicherheit‘ dass Jesus das, was er tut und wofür er göttliche Vollmacht für sich in Anspruch nimmt, auch wirklich tun darf. Nichts wäre fataler, als dass jemand mit (vermeintlich) göttlicher Vollmacht auftritt, aber sie gar nicht besitzt. Das würde schließlich nur religiöse und spirituelle Unruhe bei den Juden erzeugen. Um dieses besorgt, fordern sie also von Jesus ein Zeichen seiner Vollmacht.
Dieses Zeichen sollte am Besten ganz unmittelbar, unverzüglich und eindeutig sein.

Aber Jesus handelt anders als sie es erwarten (mal wieder!).
Er will keinen religiösen oder spirituellen ‚fastfood‘ verteilen; es geht ihm nicht um den schnellen und flüchtigen Effekt. Jesus geht es offenbar um eine viel tiefergehende Dimension: dem Glauben.

Und so weist er die Pharisäer und Schriftgelehrten darauf hin, dass er keine schnelle Antwort geben wird; sie wird mindestens drei Tage und drei Nächte auf sich warten lassen und auch nur dann, wenn die Zeit gekommen ist, nämlich die Zeit, an der Gott durch seine Passion und seine Auferstehung durch Jesus Christus selbst verherrlicht werden soll.

Fatal an dieser Situation – aus der Sicht der Schriftgelehrten und Pharisäer ist – dass sie eben nicht eine schnelle Beglaubigung der göttlichen Vollmacht Jesu bekommen werden. Und dramatisch ist es, dass sie selbst und ihr Verhalten erst später diesen ‚göttlichen Vollmachtsbeweis‘ durch die Anklage und Hinrichtung Jesu herbeiführen werden.

Und welches wird der Vollmachtsbeweis sein:
das Leiden und Sterben und die Auferstehung Jesu selbst.

Jesus nutzt das Bild des Jona um auf seinen eigenen irdischen Tod und seine Auferstehung hinzuweisen.
Aber konnten die Schriftgelehrten und Pharisäer das damals verstehen?

Mir scheint: nein! Die spätere Entwicklung des Lebens Jesu legen davon Zeugnis ab.

Und noch eines fällt mir auf:

Jesus wählt das Stilmittel der ‚Untertreibung‘, um auf seine Bevollmächtigung hinzuweisen: „… es wird ihr kein anders [Zeichen] gegeben erden als das Zeichen des Propheten Jona….“

Das Zeichen ist die Auferstehung selbst, also das, was völlig großartig und nicht zu topen ist!

Und Jesus sagt: ich werde mich mit kleinen, vergänglichen Zeichen meiner Bevollmächtigung nicht abgeben. Sondern, ihr werdet das Zeichen erhalten, das niemand überbieten und zu keiner Zeit getopt werden kann:

der Sieg des Lebens über den Tod!

Damit wählt Jesus ein letztgültiges und unüberbietbares Zeichen, welches aber auch zugleich die größte Herausforderung im Glauben darstellt:

den Glauben an die Auferstehung und das ewige Leben bei Gott!

Mein Impuls für Sie zum Weiterdenken:

Inwieweit prägt der Glaube an die Auferstehung und der Glaube, das Leiden, Not und Tod niemals das ‚letzte Wort‘ haben werden, Ihren Glauben und Ihren Alltag?

Ich möchte mit einem Gebet enden, das ich heute im Te Deum, vom 20.07.2020 gefunden und gebetet habe:

Herr, du bist kein Gott, an den man nur mithilfe übersinnlicher Kräfte glauben kann. Du bist kein Gott der okkulten Sensationen.
Hilf uns, dich dort zu suchen, wo du dich gezeigt und verkörpert hast: im Antlitz der Menschen. Amen.“

(Quelle: TeDeum, Juli 2020, S. 207.)




Emmaus – Christus ganz mit uns!

Bild von falco auf pixabay.com

Am kommenden Sonntag, den 26. April 2020 wird uns im Tagesevangelium der Text der „Emmaus-Jünger“ vorgelegt.
Sie finden diesen Text auch hier in der Online-Bibel-Ausgabe Lk 24,13-35.

Ich möchte Ihnen heute hier wieder einen kleinen geistlichen Impuls mit auf den Weg nehmen.

Dabei nutze ich hier auch Links zu Musiktiteln, die Sie bei youtube finden können. So kann ich Ihnen – unter Einhaltung von Urheberrechten – neben Texten auch Musik zur Verfügung stellen, die Ihnen bei Textbetrachtung, Meditation und Gebet behilflich sein können. (Sollten vor manchen Videos Werbung eingeblendet werden, so habe ich darauf keinen Einfluss. Ich hoffe, dass das Ihrer Andacht nicht abträglich ist.)

Ich wünsche Ihnen nun eine gute Andacht…



Lassen Sie uns zur Einstimmung mit einem Gitarrenspiel beginnen:

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„Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit“ – instrumental, Gitarre

Gebet:

Herr Jesus Christus,
in dieser Frühjahrszeit freuen wir uns über das neue Leben, das uns umgibt. Wir gedenken und feiern deine Auferstehung.
Wenn wir uns damit schwer tun, dann sind wir in ‚guter‘ Gesellschaft mit deinen damaligen JüngerInnen.
Wir bitten dich: erfülle uns immer tiefer mit dem Glauben an deine Auferstehung, die auch unsere Auferstehung möglich macht.
Lass uns mit unseren Sinnen und mit unserem Verstand erahnen, was Auferstehung für unser Leben hier bedeuten kann, damit daraus Kraft, Hoffnung und Zuversicht für unser irdisches Leben erwächst.

Darum bitten wir dich, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und liebst, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Evangelium:

Nehmen Sie sich jetzt Zeit, das Evangelium des Tages anzuhören. Sie hören dazu eine Fassung vom Ostermontag 2019, an dem dieses Evangelium immer Tagesevangelium ist.

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Das ‚gesungene‘ Emmaus-Evangelium aus der Liturgie des Ostermontags 2019

Das Emmaus-Evangelium ist von Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) sehr schön in seinem „Abendlied“ vertont worden.
Hören Sie es sich gerne an, bevor ich Ihnen eine kleinen geistlichen Impuls anbiete.

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aus der Liebfrauen-Kirche, Frankfurt am Main

Impuls:

Das große Fest der Auferstehung – schon liegt es zwei Wochen hinter uns.
Auferstehung – Hoffnung auf ewiges Leben durch Christus: eigentlich unfassbar.
Nicht in Worte zu fassen.

Worten der Auferstehung wird kaum Glauben geschenkt.
So müssen es die Frauen erfahren, die vom Grab kommen.
So müssen es die Jünger erfahren, die den abwesenden Thomas davon berichten.

Vielleicht stehen wir denen um nichts nach.
Zumindest wäre es nicht verwunderlich, wenn auch wir es nicht fassen können.
Denn: es IST unfassbar!

Die Erfahrung des Auferstanden muss offenbar erfassbar, anfassbar werden, damit sie gelaubt werden kann.

Thomas fasst den auferstandenen Jesus Christus an; fasst seinen Körper an, fasst in seine Wunden.
Der auferstandene Jesus Christus, fasst Brot und Fische an, damit er es mit seinen Jüngern teilen und gemeinsam essen kann und sie es auch so fassen können.

Mir fällt auf: Jesus geht milde und großzügig damit um, dass seine JüngerInnen das mit der Auferstehung nur schwerlich glauben können.

Zwar macht er auch deutlich, dass jene „selig sind, die nicht sehen und doch glauben“ (vgl. Joh 20,30f) , aber er gesteht es Thomas und seinesgleichen zu: der Glaube an den Auferstandenen, der Glaube an die Auferstehung ist kein Leichtes.

Deshalb ver(sch)wendet wohl auch die Bibel so viel Raum, um die Erfahrungen mit dem Auferstandenen zu schildern.
Deshalb verwendet die Bibel so viel Raum, um deutlich zu machen, was die Erfahrung mit dem Auferstandenen in Gang setzen kann.
Wesentliche Teile der Apostelgeschichte legen darüber ein reiches Zeugnis ab.

Wenn wir uns heute in unserem Leben also dem Glauben an die Auferstehung zuwenden; wenn wir an die Auferstehung glauben wollen, dann lohnt es sich, Zeugnisse und Zeugen der Auferstehung in unserer Zeit zu suchen und zu finden. Dann lohnt es sich, dass wir uns – im übertragenenen Sinne – auf den Weg nach Emmaus machen: gemeinsam in unserem Glauben, gemeinsam in unseren Zweifeln, gemeinsam in unserer Trauer, damit in unserer gelebten und gefeierten Gemeinschaft, der Herr selbst in unsere Mitte treten kann und wir ihn als den Auferstandenen erfahren.

Wenn wir uns in unserem Leben also dem Glauben an die Auferstehung zuwenden, dann lohnt es sich, auf die Menschen zu schauen, deren Leben selbst aus einem der vielen Tode menschlicher Existenz befreit wurde und sie zum ’neuen Leben in diesem Leben‘ auferweckt wurden und auferstanden sind.

Schauen Sie dafür aufmerksam in ihrem eigenem Lebensumfeld.
Meist erkennt man solche von der Auferstehung geprägten Menschen, die eine ‚Wandlung‘ erfahren haben und die – oft auch sehr eindeutig – ihr Leben geändert haben – manchmal langsam und behutsam, manchmal spontan und radikal.
Wenn Sie dann erkennen, dass es ihnen damit gut und sehr gut geht, kann das ein Indiz für Auferstehungserfahrungen in unserem ganz konkreten Leben sein.

Solche ‚kleinen Auferstehungen‘ sind Teil der göttlichen Auferstehung, die wir in ganz besonderer Weise in dieser Osterzeit feiern.

Davon bin ich jedenfalls persönlich überzeugt und das hilft mir, dem Glauben an die Auferstehung immer mehr auf die Spur zu kommen.

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Das Lied „Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit“. Gespielt von Pater Simeon (Klavier) und gesungen von Frater Aloysius Maria, beides Mönche aus dem Zisterzienserkloster Neuzelle.

Fürbitten

Ich lade Sie nun herzlich zum Fürbittengebet ein.

Für manche unfassbar ist der Glaube an die Auferstehung. Für manche unfassbar sind die Zeiten und Herausforderungen, die wir erleben. So tragen wir die Anliegen der Welt und die uns persönlich bewegen vor Gott:

  1. Wir bitten für jene in Gesellschaft und Politik, die sich tatkräftig für die Überwindung der Corona-Pandemie einsetzen; wir bitten für unsere Bundeskanzlerin, die Ministerpräsidenten der Länder, für alle PolitikerInnen, die gute Wege aus der Pandemie suchen.
  2. Wir beten für die Männer und Frauen in Forschung und Wissenschaft, die nach Medikamenten und Impfstoffen gegen Covid19 suchen.
  3. Wir beten für alle Menschen, die sich in ihrem Beruf und in ihrer Freizeit um die Menschen kümmern, die an Covid19 erkrankt sind, für die MitarbeiterInnen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, für Mitarbeiter in Ämtern und Behörden, für die vielen Ehrenamtlichen, die sich sozial engagieren.
  4. Wir beten für jene, die an Covid19 erkrankt sind.
  5. Wir beten für jene, die an Covid19 verstorben sind.
  6. Wir schließen auch in unser Gebet jene ein, die bewusst in diesen österlichen Tagen den Glauben an die Auferstehung vertiefen wollen und die andere durch diesen Glauben bestärken.

Guter Gott, unfassbar ist für manche die Auferstehung. Unfassbar ist für manche auch das, was du mit uns vor hast. Stärke in uns den Glauben, dass du es immer gut mit uns meinst. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn.

Amen.

Vaterunser

Stimmen wir nun ein in das Gebet, das Christus selbst uns zu beten gelehrt hat:

Vater unser, im Himmel ….

Segen

Segne uns Gott mit dem Glauben, dass du in Jesus Christus an unserer Seite bist.
Segne uns Gott mit der Erfahrung, dass wir im Heiligen Geist an die Auferstehung glauben können.
Segne uns, indem wir unseren Auferstehungsglauben leben können.

So segne und begleite uns der gute und treue Gott, der Vater und der Sohn (+) und der Heilige Geist.

Amen.

Bleiben Sie im Frieden und in der Gnade Gottes!


Zum Schluß noch ein gesungenes Glaubenszeugnis…

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I Can See (The Emmaus Road) by Steve Green with lyrics



5. Fastensonntag – 2020

Wort-Gottes-Feier zum Passionssonntag – Misereorsonntag 2020

Ikone: Auferweckung des Lazarus -Bild von Dimitris Vetsikas auf Pixabay

Auch an diesem Sonntag möchte ich Ihnen wieder einen Wortgottesdienst in Zeiten der Corona-Pandemie zur Verfügung stellen.

Sie können diesen Wortgottesdienst als Audio-Datei (mp3) herunterladen und anhören/mitfeiern.

Sie haben aber auch die Möglichkeit, das Skript dieses Gottesdienstes herunter zu laden und lesend mitzufeiern.

Ich danke ganz herzlich und ausdrücklich der Katholischen Bibelanstalt Stuttgart, die die Texte der Einheitsübersetzung vorläufig in kostenloser Lizenz zur Verfügung stellt.


Bitte beachten Sie auch die

Rechtehinweise für die hier verwendeten Quellen:

Die biblischen Lesungen stammen aus:
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe
© 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart.
Alle Rechte vorbehalten.

Die eingespielte Musik (in Reihenfolge):

Guitalele’s Happy Place by Stefan Kartenberg (c) copyright 2017 Licensed under a Creative Commons Attribution (3.0) license. http://dig.ccmixter.org/files/JeffSpeed68/56194 Ft: Kara Square (mindmapthat)

„Go now…“ ( Gehe nun..!) Go Now by Geert Veneklaas (c) copyright 2010 Licensed under a Creative Commons Attribution Noncommercial (3.0) license. http://dig.ccmixter.org/files/geertveneklaas/26246 Ft: Diane Jessurun & St. Paul

La voie est libre – (Der Weg ist frei!) La Voie Est Libre by Martijn de Boer (NiGiD) (c) copyright 2018 Licensed under a Creative Commons Attribution Noncommercial (3.0) license. http://dig.ccmixter.org/files/NiGiD/58423 Ft: Reiswerk