Steht auf …!

Demokratie ist kein Selbstläufer

Momentan erleben wir Zeiten, wo die Demokratie von Feinden der Demokratie bekämpft wird:




Verbal durch Verächtlichmachung von traditionellen und demokratischen Parteien in unserem Land und zügel- und respektlose verbale Attacken gegen Politikerinnen und Politiker, die ihr Leben und Wirken unserer Demokratie und unserem Staat widmen.

Es sind Personen, wie du und ich, aus der Mitte unserer Gesellschaft.
Es sind Menschen, die mitten unter uns aufgewachsen sind und mitten unter uns leben.
Es sind Menschen, die von uns in freien, gleichen und geheimen Wahlen bestimmt wurden, für uns demokratisch Entscheidungen zu treffen, in den Kommunen und Städten, in den Regierungsbezirken und Ländern und auch im Bund!

Wir dürfen dafür dankbar sein!
Stellen wir uns gemeinsam schützend vor diese Menschen, die wir gewählt haben und die unsere NachbarInnen sind!

Stattdessen trägt die verbale Verächtlichmachung durch rechte und rechtspopulistische Parteien wie der AfD abscheuliche Früchte.
Durch diese Verächtlichmachung fühlen sich manche geradezu ‚ermutigt‘ auch physische Gewalt gegen PolitikerInnen zu verüben.
Sie wollen uns zu Marionetten ihrer Macht- und Gewaltphantasien machen, ob psychische oder physische Gewalt!

Wer demokratisch gesinnt ist, darf das nicht akzeptieren und zulassen!
Wir müssen weiterhin aus unserer deutschen grausamen Vergangenheit lernen.
Wir müssen erkennen, dass damals bei den Nazis alles genau so begonnen hat!

Diese Wicht und seine ‚Hunde‘ dürfen keine Zukunft haben!

Nie wieder!,

heißt: auch heute jetzt aufzustehen gegen antidemokratischen Tendenzen, gegen menschenverachtende Deportationspläne, gegen rechtspopulistische Propaganda, die unsere Freiheit angreifen!

Stehen wir auf gegen die Feinde der Demokratie!
Sehen wir auf gegen die demokratiefeindliche Propaganda der ideologischen Verbündeten von autokratischen und diktatorischen Regimen wie in China und Russland!

Leben wir Freiheit! Leben wir Respekt und Toleranz! Leben wir unsere Demokratie!

Für Deutschland! Für Europa! Für Freiheit! Für Frieden! Für Demokratie!




Die Liebe ist alles …

… ohne Liebe ist alles nichts!

Bild von Stefan Schweihofer auf Pixabay

Die heutige Lesung mündet in dem alles entscheidenden Satz:

„Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.“

Röm 13,10

Was für ein Wort! – Das dürfen wir uns auf der Zunge zergehen lassen!

„Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.“ – erinnert mich an ein Wort des heiligen Augustinus.

Augustinus war im 4. Jahrhundert Bischof von Hippo Regio, von ihm stammen folgende Worte:

(Augustinus von Hippo)

Die Liebe allein ist es, die den Unterschied macht, ob unsere Gedanken und Werke der Forderung des Evangeliums gerecht werden!

Und das ist beileibe kein Nebenthema.
Die Liebe ist DAS Thema all unserer christlichen Existenz.

Egal wann und wo wir unserem Leben eine kritische Selbstreflexion unterziehen wollen (oder auch müssen, weil wir Kritik von außen erfahren!), wird es um die Frage gehen, ob unser Denken und Handeln allein von der Liebe bestimmt wird.

Das fängt schon so banal an, wie jetzt, da wir zu diesem Gottesdienst gekommen sind.
Wie bin ich heute hier und in welcher Haltung möchte ich heute Gottesdienst feiern und all den anderen hier in der Kapelle begegnen?
Wünsche ich uns allen, dass dieser Gottesdienst für uns alle erbaulich und ein Ort wertschätzender Begegnung wird? Oder bin ich hier, weil ich meine, Erwartungen und Ansprüche befriedigen zu müssen: Erwartungen oder Ansprüche, die irgendwie in mir selber drin sind oder die von außen an mich herangetragen werden, wie z.B. die sogenannte Sonntagspflicht?

Und da sind wir schon bei dem Thema ‚Regeln und Liebe‘.

In unserer Kirche gibt es Regeln.
Manchmal kann man den Eindruck bekommen – auch heute noch -, dass Regeln wichtiger sind als alles andere.

Da ist irgendwo etwas bestimmt worden, sei es im Kirchenrecht oder Verlautbarungen des Papstes, des Bischofs, des Pfarrers, eines Pastoralteams, des Pfarrgemeinderates.
Bisweilen sind diese Regelungen sehr konkret.
Das Liebesgebot, das uns heute noch einmal ausdrücklich in Erinnerung gerufen wird, fordert uns auf, diese Regelungen und Entscheidungen unter das Primat der Liebe zu stellen.

Denn wir wissen, dass Regelwerk und Regelwut nicht immer mit dem Primat der Liebe vereinbar sind.
Manchmal entstehen Regeln aus Ängstlichkeit, manchmal aus dem vermeintlichen Besserwissertum, aus übertriebener und entmündigender Fürsorge oder auch einfach nur aus Machtwillen.

Um überprüfen zu können, ob Entscheidungen oder Regeln dem Primat der Liebe entsprechen, ist es sinnvoll und nötig, nach den Gründen der Entscheidungen oder Regeln zu fragen!

Jene, die Regeln aufstellen oder sie auch nur vertreten, sind stets verpflichtet, diese Regeln zu begründen – und zwar so zu begründen, damit sie für andere verstehbar und plausibel erscheinen.

Wer Entscheidungen trifft oder Regeln aufstellt, hat die kritische Anfrage und das kritische Hinterfragen von Regeln zu akzeptieren und ist der Rechenschaft schuldig.

Wir erleben eine historisch bedeutsame Phase der Kirchengeschichte; unsere Kirche ist – durch innere und äußere Einflüsse – dermaßen im Umbruch, dass bestehende Gewissheiten und Gewohnheiten hinterfragt werden müssen.

In diesem Prozess der Veränderungen gibt es viel Entscheidungs- und Regelungsbedarf.

In Zukunft wird es weiterhin zu Neuregelungen und Absprachen kommen müssen. Unter dem Diktat von fehlenden Finanzen oder fehlendem Personal ist viele im Fluss, was noch vor Jahren eher wie in Stein gemeißelt wirkte.
Das ist eine Zumutung und sicherlich für alle nicht immer leicht. Wenn Vieles im Umbruch ist, kann das verunsichern.
Um so wichtiger ist es, diese nötigen Veränderungen, die zu neuen Regelungen führen, uneingeschränkt ebenfalls dem Liebesgebot zu unterstellen.

Dabei ist das Liebesgebot inhaltlich als auch strukturell zu beachten.

Inhaltlich heißt das, dass alles, was wir in der Kirche tun, begründbar sein muss mit der frohen und befreienden Botschaft des Evangeliums in Einklang stehen muss.
Ich nenne nur ein paar Schlagworte: „Frohbotschaft statt Drohbotschaft“, „Auferbauung der Gemeinde“ (wie es der hl. Paulus immer wieder fordert, Förderung der Gottesbeziehung, Stärkung des geistlichen Lebens, Befreiung von Angst und Befreiung zur Gott geschenkten Freiheit, …

Strukturell bedeutet das Liebesgebot, dass wir in der Kirche ein Miteinander zu pflegen haben – auch bei der Beratung und Entscheidung über Regelungen -, welches wertschätzend und nicht bevormundend ist.

Es bedarf in unserer Kirche Strukturen, die von der Überzeugung geprägt sind, dass der Heilige Geist in jeder Person wirkt und dieses Verständnis bei der Erörterung von Fragen und bei der Entscheidungsfindung angemessen berücksichtigt wird.

Strukturell bedeutet es: die hierarchischen Strukturen in unserer Kirche haben immer dienende, niemals herrschende Funktion, denn Jesus Christus selber ist kommen als einer der dient (vgl. Lk 22,27).
Insofern ist Kirche und sind Amtsträger:innen in der Kirche immer Dienende.
Der „Pfarrer“ = „Pfarr-Herr“ als feudal verstandenes Amt, hat keine Berechtigung in unserer Kirche, denn niemand ist Herr über uns, außer Gott selber.

Mir persönlich ist es wichtig, gerade in dieser Zeit gewaltiger Umbrüche in unserer Kirche, immer wieder an dieses Grundverständnis unseres christlichen Glaubens zu erinnern.

Das Liebesgebot darf in Zeiten der Umbrüche und Transformation weder relativiert noch ausgesetzt werden, denn es gilt absolut!
Es gibt keine Stelle in Neuen Testament, in dem Christus selber oder auch nur die anderen Schriften das Liebesgebot relativiert hätten.
Der Grund liegt in Gott selber, der nach unserem Verständnis absolut ist und der die Liebe schlechthin ist.

Liebe Geschwister,
exemplarisch habe ich am Leben der Kirche versucht, aufzuzeigen, was die heutige Lesung konkret bedeuten könnte.

Doch all das können wir übertragen auf unser Zusammenleben in Freundschaften, Partnerschaft und Familie, am Arbeitsplatz und in Betrieben, in Vereinen und Verbänden, in nachbarschaftlichen Beziehungen, in Gesellschaft und Staat und innerhalb internationaler Staatengemeinschaften.

Doch zuallererst beginnt das Liebesgebot bei uns selbst.
Denn Gottes- und auch Nächstenliebe ist nicht wirklich realisierbar, wenn die echte Liebe nicht zuerst bei uns selber beginnt, in der Selbstliebe.




Assistierter Suizid

Beratung des Deutschen Bundestages zu einer notwendigen Gesetzesinitiative

Symbolbild: Bild von Leopictures auf Pixabay

Heute berät der Deutsche Bundestag über verschiedene Gesetzesentwürfe zum „Assistierten Suizid“.

Das Bundesverfassungsgericht hat vor gut drei Jahren (26.02.2020) entschieden, dass es das Grundrecht eines jeden Menschen ist, selber über sein Lebensende entscheiden zu können.

Deshalb ist es nötig, dass der Gesetzgeber hier dringend eine rechtliche Lösung schafft, um allen Betroffenen Hilfe und Rechtssicherheit zu geben. Das gilt auch insbesondere für jene, die beim ‚Assistierten Suizid‘ helfen (wollen/können).

Für mich als Krankenhaus-Seelsorger ist die Übertragung der heutigen Beratungen im Deutschen Bundestag quasi eine berufliche Pflichtveranstaltung.

Schon jetzt, nach gut 45 Minuten kann ich erkennen, dass hier mit viel Ernsthaftigkeit diskutiert wird. Leider hat die Abgeordnete von Storch (AfD) ihren Beitrag wieder dazu genutzt, nur theoretische floskelartige Plattitüden loszulassen und undifferenziert auch pseudoreligiöse Gedanken zu äußern, die nicht zeigen, dass sie sich tatsächlich ernsthaft mit theologischen und ethischen Fragen beschäftigt hat.




Fassungslos und erschüttert

Eine brutale menschenverachtende Hinrichtungswelle rollt über den Iran hinweg

Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Zutiefst entsetzt und erschüttert bin ich über die Nachrichten, die aus dem Iran zu uns kommen.
Das brutale und menschenverachtende Mullah-Regime lässt massenhaft Menschen verfolgen und fordert ihre Todesstrafe, weil sie für Leben und Freiheit auf die Straße gegangen sind.
Das Mörder-Regime lässt Todesurteile zu und ermordet zum großen Teil auch junge Menschen, die noch ihr ganzes Leben vor sich hatten.

Gefühle von Verzweifelung und Ohnmacht machen sich selbst bei mir breit.



Ich wünsche so sehr, dass dem endlich Einhalt geboten wird!
Die verschiedenen Regierungen auf der ganzen Welt müssen endlich handeln. Sie müssen alle Möglichkeiten nutzen, um das Regime im Iran an ihren Verbrechen zu hindern.

Diese Verbrechen werden dadurch noch pervertiert, dass das Regime mordet unter dem Vorwand, dass es irgendetwas mit Gott zu tun habe.

Wie sehr wünsche ich, dass ER selber drein schlägt auf so viel Brutalität und Menschenmord unter Nennung seines Namens?
Wie unerträglich ist es auch für mich, zu sehen, das ER vermeintlich tatenlos zu sieht.

In meinen Gebeten bitte ich IHN inständig, das SEINE zu tun, damit die Menschen im Iran unter diesem Terror-Regime der Mullahs nicht mehr leiden müssen, dass ihnen Gerechtigkeit widerfährt und sie in Freiheit leben dürfen.

Ich muss es SEINER Weisheit überlassen, welche Wege ER dafür wählt, aber ich werde nicht aufhören, IHN zu bitten und IHN zu bedrängen, diese Verbrechen und diese Verbrecher zu stoppen!
Das ist das mindeste und wohl auch alles, was ich selber tun kann.

Ich wünsche den Menschen im Iran, die gegen das Mörderregime aufstehen, dass ihr Kampf weder vergeblich noch erfolglos ist. Möge Freiheit und Gerechtigkeit siegen, auch gegenüber jene, die den Namen Gottes missbrauchen für ihre Schreckensherrschaft und Todesmaschinerie!


https://www.instagram.com/reel/CmUuNNpA6ro/?igshid=YmMyMTA2M2Y=




Blasphemie

Islamistischer Staatsterror

Quelle: www.pixabay.com

Die vermeintliche Begründung des iranischen Staatsterrorismus für ihre menschenmordenden Verbrechen, dass Menschen ‚Krieg gegen Gott‘ führten und deshalb der Staat reagieren müsste, ist in meinen Augen Blasphemie!

Denn: wie schwach müsste Gott sein, hätte er es nötig, durch Menschen ‚verteidigt‘ oder gar vor deren vermeintlichen Angriffen ‚geschützt‘ zu werden!

Mit dieser Haltung spricht sich das iranische System selbst das Urteil und entlarvt sich als ideologische Terror gegen das eigene Volk!


Mögen jene, die soviel Leid zu verantworten haben, selber zu spüren bekommen, was sie getan haben!

Wie?! – Das kann ich als gläubiger Mensch, sehr gut der Weisheit Gottes überlassen!




Trauer um Mohsen Shekari

Mohsen Shekari wurde 23 Jahre alt.

Er wurde vom iranischen Regime ermordet!

Sein ‚Verbrechen‘ war es, dass er eine Sehnsucht nach Freiheit hatte. Deshalb wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Mich bestürzen solche Schicksale. Sie zeigen, dass Unmenschlichkeit noch immer an der Tagesordnung ist. Sie zeigt, dass Regime wie in Teheran Verbrecher-und Mörderregime sind!

Ich trauere um Menschen wie Mohsen Shekari, auch wenn ich ihn nicht kannte.

Ich trauere um ihn, weil seine Sehnsucht nach Leben und Freiheit ihm das Leben kostete!


In diesem Zusammenhang möchte ich einen Cartoon aus ireanwire.com verlinken:

Quelle: https://iranwire.com/en/cartoons/111021-for-mohsen-shekari/

Ein anderer Bericht zeigt auf, dass auch das Leben anderer Menschen aus dem Iran durch Exekution akut bedroht wird. So soll auch das Leben eines Fußballspielers bedroht sein