Möge der Wind dir immer in den Rücken wehen, und die Sonne deinen Tag erhellen, selbst in dunklen und trüben Tagen. Möge der Regen sanft auf deinen Kopf fallen, und der Regenbogen dir den Weg der Hoffnung zeigen.
Möge dein Herz nie von Furcht erdrückt, sondern stets von der Kraft des Glaubens genährt werden. Möge die Erde unter deinen Füßen fest und sicher sein, und der Himmel dir in seinen Weiten Frieden schenken.
Möge der Stern der Zuversicht stets über dir leuchten, und dein Blick nie vom Licht abweichen, selbst wenn die Nacht sich lang und schwer anfühlt.
Möge die Hoffnung wie ein leiser Wind in dir wehen, und dich auf den Flügeln des Mutes tragen, bis du den sicheren Hafen des Friedens erreichst.
Möge Gottes Segen dich begleiten, in allen Stunden, und das Vertrauen in bessere Tage nie von dir weichen.
Habt keine Furcht
Und das versucht Putin sich zu nutze zu machen.
Deshalb ist die weihnachtliche Botschaft: “Fürchtet euch nicht!” auch eine Kampfansage gegen Putin und seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine!
“Fürchte dich nicht …”
Schau dir einmal einen Augenblick dieses Bild an: ‘Hund vor Wasserwand’.
Wir können nüchtern und sachlich dieses Bild betrachten: ein Hund, vielleicht sogar ein wasserliebender Retriever, am Strand … eine Szene, die man hin und wieder selber am Strand beobachten kann.
Wir können es auch emotional auf uns wirken lassen.
Ich denke, bei vielen wird dieses Bild bedrohlich wirken: Was kommt da auf den Hund zu? Die Wand wirkt bedrohlich, größer als der Hund. Wird sie ihm gefährlich werden?
Und wenn wir dieses Bild als Symbol unseres eigenen Lebens verstehen, dann wissen wir, dass es auch bei uns Situationen geben kann, die auf uns zukommen; die größer zu sein scheinen, als wir selbst; wo wir also über uns ‘hinauswachsen’ müssten, um uns der Situation mutig, vielleicht sogar gelassen stellen zu können.
Wenn du magst, frage dich einen Augenblick selber, welche Situationen oder Zukunftserwartungen das bei dir sind? Was erscheint für dich ‘bedrohlich’ oder verbindest du mit Gefühlen und Gedanken der Furcht? …
Das eigene Sterben, der eigene Tod …
Spätestens dann, wenn wir uns Gedanken über das eigene Sterben und den eigenen Tod machen, weichen Menschen zurück und blenden dieses Thema aus. Oft auch, weil es wirklich mit Furcht und Bedrohung verbunden ist. Die Angst vor dem eigenen Sterben kann lähmend sein.
Auch ich fühle mich nicht wohl in meiner eigenen Haut, wenn ich über das eigene Sterben nachdenke. Viel zu lebenswert erscheint mir mein Leben und manchmal denke ich: es sollte nie zuende gehen.
Ja, natürlich weiß ich, dass auch mein Leben enden wird. Es gibt keinen Menschen, der ewig lebt; auch wenn wir von der ‘ewigen Königin’ Queen Elizabeth II. sprechen, die in diesen Tagen gestorben ist. Manche Menschen, z.B. die meiner Generation, können sich das Leben ohne sie nicht vorstellen, weil es sie gefühlt schon immer gegeben hat.
Sterbende begleiten kann helfen …
In meiner Tätigkeit als Krankenhaus-Seelsorger habe ich einen gewissen ‘Vorteil’: immer wieder darf ich sterbende Menschen begleiten. Erst vor einigen Tagen durfte ich einer Person die Krankensalbung spenden, die sich in der Sterbephase befand, selber nicht mehr sprechen konnte, aber ansprechbar war und durch Kopfbewegungen Zustimmung oder Verneinung signalisieren konnte.
So kam eine sehr interessante Kommunikation zwischen uns zustande (von Gespräch im klassischen Sinne kann man hier nicht sprechen); aber es war deshalb nicht weniger intensiv und kommunikativ. Es kam nur darauf an, wie ich Impulse gesetzt oder Fragen gestellt haben, die es der Person ermöglichten, eine klare Äußerung durch ‘Ja’ oder ‘Nein’ zu signalisieren.
In diesem Dialog kam dann auch das Thema auf ihr eigenes Sterben und es wurde sehr schnell klar, dass diese Person sterben wollte. Sie konnte mir unmissverständlich klarmachen, dass es für sie eigentlich nur diese eine Richtung gab, die sie sich wünschte: möglichst bald und gut sterben zu dürfen.
Für mich gibt es in solchen Begegnungen immer eine gewisse Spannung, und zwar zwischen den überzeugenden und eindeutigen Äußerungen meines Gegenübers, jetzt bereit zu sein zu sterben und meine eigene Verfassung, die noch gar nicht bereit ist, zu sterben.
Erstaunlicherweise betrübt mich aber gar nicht diese Spannung. Vielmehr höre ich von sterbenden Menschen, die sich so sehr den Übergang in die andere Welt wünschen, ihre Botschaft an mich:
Wenn es so weit ist, dann fällt es nicht schwer!
Das ist dann für mich immer sehr faszinierend und zugleich entlastend. Sterbende Menschen zu begleiten ist dann für mich keine BE-lastung sondern – im Hinblick auf meine eigenen Fragen und Gedanken ans Sterben – oft eine ENT-lastung.
Außenstehende verstehen das oft nicht, weil sie eher der Meinung sind, immer wieder mit dem Sterben anderer Menschen konfrontiert zu sein, würde mein Leben verdunkeln und mich seelisch belasten.
Natürlich spüre ich in solchen Begegnungen auch alles das, was mit Abschied und Trauer in Verbindung gebracht wird. Aber da ich auch da der Überzeugung bin, dass Abschied und Trauer erlernt und überlebt werden kann, sind solche Situationen für mich zwar sehr dichte Situationen, aber deshalb nicht automatisch deprimierend. Auch wenn ich weiß, dass es wirklich fürchterliche Sterbesituationen gibt, die sich jede/r von uns selber vorstellen kann und auf die ich hier nicht sonderlich eingehen muss.
Mir geht es heute nur darum, dass mich sterbende Menschen, die ich begleiten darf, mir selber oft etwas lehren: nämlich, dass das Sterben nicht immer schwer und manchmal sogar recht leicht ist.
Darauf will ich dann hoffen, wenn ich mir selber Gedanken über das eigene Sterben mache.
Gerne lade ich dich ein, mir deine Gedanken mitzuteilen. Und vielleicht kann ich im direkten Austausch ja noch etwas verdeutlichen oder erklären.
Nun freue dich du Christenheit
Gegen eine Kultur der Angst
In der derzeitigen Diskussion um notwendige Reformen und Änderungen in der römisch-katholischen Kirche gibt es sehr kontroverse Standpunkte. Manche Menschen, insbesondere jene, die im kirchlichen Dienst stehen, halten sich bei diesen Diskussionen zurück, befürchten sie doch Sanktionen oder schlimmeres.
Diese “Kultur der Angst” ist kein neues Phänomen in der Kirche, sondern auch ich bin damit quasi aufgewachsen.
Eine “Kultur der Angst” ist ein typischer Charakterzug von Machtstrukturen, vornehmlich in autokratischen, absolutistischen und undemokratischen Systemen. Auch in unserer Kirche hat sich eine solche Angstkultur breit machen können. Befördert wurde diese noch durch eine unheilige Verknüpfung von geistlicher und weltlicher Macht in früheren Jahrhunderten.
Noch heute sind solche hierarchisch-feudalen Ansätze im Denken mancher zu finden. Dabei ist es nicht nur die Angst um das Seelenheil, sondern auch ganz konkrete irdische Ängste, die geschürt oder verstärkt werden.
In besonderer Weise sind davon gerade auch Abhängigkeitsverhältnisse in der Kirche, wie z.B. Arbeitsverhältnisse betroffen.
Es ist gut, wichtig und richtig, dass Pfeffer dieses so deutlich benennt, denn gerade jene Menschen, die sich in der Kirche engagieren, liegt etwas an der Kirche. Sie sind bereit, sich persönlich einzubringen, damit in der Kirche das Zeugnis unseres christlichen Glaubens glaubwürdig gelebt werden kann.
Damit dieses Zeugnis lebendig sein und bleiben kann, braucht es dringend eine Abkehr von der “Kultur der Angst” in unserer Kirche.
Ich bin sehr froh, dass unser Generalvikar dieses Thema so klar anspricht.
Und so kommt mir in diesen vorösterlichen Tagen schon ein Osterlied in den Sinn, wo auch dieses Thema “Befreiung von Angst” aufgenommen wird.
Es steht im Gotteslob unter der Nr. 222 “Nun freue dich du Christenheit”. Darin heißt es in der ersten Strophe:
” … Befreit sind wir von Angst und Not, das Leben hat besiegt den Tod: Der Herr ist auferstanden…”
Die Osterbotschaft ist eine Botschaft vom Leben, vom neuen Leben, vom befreiten Leben. Und dieses neue, befreite Leben beginnt bereits im Hier und Jetzt.
Will es aber befreit sein, muss es ein Leben ohne Angst sein!
So ist es eine der vornehmlichen Aufgaben kirchlicher Verkündigung und Glaubwürdigkeit, gegen die Angst zu kämpfen.