Widerstandskämpfer

schrieben offenen Brief an Donald Trump

Bild von Franz P. Sauerteig auf Pixabay

Lech Wałęsa und Gefährten wenden sich in einem offenen Brief an den Präsidenten der USA und fordern eine Kurskorrektur gegenüber der Ukraine.

Der offene Brief wurde in der deutschen Übersetzung bei facebook veröffentlicht.

Darin heißt es unter anderem :

Sehr geehrter Herr Präsident,
Mit Entsetzen und Missfallen haben wir Ihre Unterredung mit dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, verfolgt. Ihre Erwartungen hinsichtlich der Zurschaustellung von Respekt und Dankbarkeit für die materielle Unterstützung, die die Vereinigten Staaten der gegen Russland kämpfenden Ukraine gewähren, empfinden wir als beleidigend. Dank gebührt den heldenhaften ukrainischen Soldaten, die ihr Blut für die Werte der freien Welt vergießen. Seit über 11 Jahren sterben sie an der Front im Namen dieser Werte und für die Unabhängigkeit ihres von Putins Russland angegriffenen Vaterlandes.
Wir können nicht nachvollziehen, wie der Führer eines Landes, das als Symbol der freien Welt gilt, dies nicht erkennen kann.
Besorgt hat uns auch die Atmosphäre im Oval Office während dieses Gesprächs, die uns stark an jene erinnert hat, die wir von Verhören durch den Sicherheitsdienst und aus Gerichtssälen kommunistischer Regime nur allzu gut kennen. Staatsanwälte und Richter, die im Auftrag der allmächtigen politischen Geheimpolizei handelten, erklärten uns ebenfalls, dass sie alle Karten in der Hand hielten, während wir keine hätten. Sie forderten von uns, unsere Aktivitäten einzustellen, mit der Begründung, dass ihretwegen Tausende unschuldige Menschen leiden würden. Sie entzogen uns unsere Freiheit und unsere Bürgerrechte, weil wir uns weigerten, mit der Regierung zu kooperieren oder ihr Dankbarkeit zu zeigen. Wir sind schockiert darüber, dass Sie, Herr Präsident, Präsident Wolodymyr Selenskyj auf ähnliche Weise behandelt haben.
(…)
Unterzeichner:
Lech Wałęsa, ehem. politischer Gefangener, Führer der Solidarność, Präsident der Dritten Republik Polen
Marek Beylin, ehem. politischer Gefangener, Redakteur unabhängiger Verlage
Seweryn Blumsztajn, ehem. politischer Gefangener, Mitglied des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter
Teresa Bogucka, ehem. politische Gefangene, Aktivistin der demokratischen Opposition und der Solidarność
Grzegorz Boguta, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der demokratischen Opposition, unabhängiger Verleger
Marek Borowik, ehem. politischer Gefangener, unabhängiger Verleger
Bogdan Borusewicz, ehem. politischer Gefangener, Führer der Untergrund-Solidarność in Danzig
Zbigniew Bujak, ehem. politischer Gefangener, Führer der Untergrund-Solidarność in Warschau
…“

und viele andere




Friedensprojekt: EUROPA

Bild von Greg Montani auf Pixabay

In vierzehn Tagen, am 26. Mai 2019, sind wir als deutsche EuropäerInnen aufgefordert, ein neues Europaparlament zu wählen.
Nach Jahrhunderten, in denen Katastrophen, Kriege, Bürgerkriege und menschenverachtende Ideologien und Regime auf diesem Kontinent gewütet haben, entstand die Idee des Friedensprojektes ‚EUROPA‘.

  • Als 56-jähriger Mann habe ich an der ‚Gnade der späten Geburt‘ Anteil und lebe seit meiner Geburt in relativ sicheren politischen und sozialen Verhältnissen.
  • Als geschichtsinteressierter Mensch weiß ich, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Und dafür bin ich dankbar!
  • Friede fällt nicht vom Himmel, sondern ist immer auch auf unsere Initiative angewiesen.
  • Als glaubender Mensch verlasse ich mich dabei aber nicht allein auf unsere menschlichen Fähigkeiten, sondern auch auf das Wirken des Heiligen Geistes in dieser Welt.



Vor 14 Jahren hat Kardinal Martini zum 26. Mai 2005 ein „Gebet für Europa“ verfasst, das mir in diesen Tagen besonders am Herzen liegt:

Vater der Menschheit,
Herr der Geschichte,
Sieh auf diesen Kontinent,
dem du die Philosophen,
die Gesetzgeber und die Weisen gesandt hast,
Vorläufer des Glaubens an deinen Sohn, der gestorben und wieder
auferstanden ist.

Sieh auf diese Völker, denen das Evangelium verkündet wurde,
durch Petrus und durch Paulus,
durch die Propheten, durch die Mönche und die Heiligen.
Sieh auf diese Landschaften,
getränkt mit dem Blut der Märtyrer,
berührt durch die Stimme der Reformatoren.
Sieh auf diese Völker, durch vielerlei Bande miteinander verbunden,
und getrennt durch den Hass und den Krieg.

Gib uns, dass wir uns einsetzen
für ein Europa des Geistes,
das nicht nur auf Wirtschaftsverträgen gegründet ist,
sondern auch auf Menschlichkeit und ewigen Werten:
Ein Europa, fähig zur Versöhnung,
zwischen Völkern, Kirchen und Religionen,
bereit um den Fremden aufzunehmen,
respektvoll gegenüber jedweder Würde.
Gib uns, dass wir voll Vertrauen unsere Aufgabe annehmen,
jenes Bündnis zwischen den Völkern zu unterstützen und zu fördern,
durch das allen Kontinenten zuteilwerden möge
die Gerechtigkeit und das Brot,
die Freiheit und der Frieden.
(nach Kardinal Martini, ursprünglich verfasst zum 26. Mai 2005)

Frieden – سلام (salam) – שלום (shalom)