Völlig verspulte Logik

Das Beispiel der Alice W. aus der AfD

Progressive Pride Flag – Quelle: Bild von Neo_Artemis auf Pixabay

Die queer.de berichtet in einem aktuellen Beitrag über das Sommerinterview mit Alice Weidel.
Darin habe die AfD-Frontfrau erklärt, dass sie als lesbische Frau „nicht queer“ sei.

An diesem Interview erkennt man, dass diese Frau überhaupt keine Ahnung hat, vor allem keine Ahnung davon hat, was sich hinter dem Begriff „queer“ und hinter der Regenbogen-Fahne oder sogar neuerdings hinter der Progressiv Pride Flag an Bedeutung verbirgt.

Die Regenbogen-Fahne bzw. die Progressiv Pride Flag repräsentiert nämlich die Vielfalt aller geschlechtlicher oder sexueller Formen, von denen die lesbische Sexualität eine ist.
Frau Weidel hat also entweder keine Ahnung, wovon sie spricht, oder sie hat ein ganz eigenes Verständnis von lesbischer Sexualität.

Nun könnte man beim zweiten Aspekt meinen, dass dies ja im Rahmen des beschlossenen Selbstbestimmungsrechts der jetzigen Regierung durchaus ihr Recht sei, ihre sexuelle Identität selber zu bestimmen. – Gebont!
Dann bestimmt also Alice Weidel ihre eigene lesbische Sexualität, die – nach ihrer Logik – nicht queer sei. Okay! Kann sie ja nach dem Gesetz über die sexuelle Selbstbestimmung tun – ihr gutes Recht, seit der neuen und aktuellen Gesetzgebung. Alice Weidel profitiert also ganz persönlich von diesem neuen Gesetz, dass ihr auch diesen Schutz gewährt.

Doch genau das ist ihr widersprüchliches Denken, dass irgendwie sogar gespalten ist:

Ausgerechnete in diesem Sommerinterview wendet sie sich – persönlich – gegen diese sexuelle Selbstbestimmung und das daraus abgeleitete Recht, das nun durch die neue Regierung und Bundestagsmehrheit auch Gesetz geworden ist.

Allein an diesem Beispiel erkennt man, wie verspult und unsachlich Alice Weidel redet. Doch damit befindet sie sich in der AfD in guter Gesellschaft.

Und wenn man dann noch den weiteren Bericht über dieses Sommerinterview folgt, erkennt man auf einem Blick, dass von sachlicher Argumentation keine Rede bei ihr ist, sondern niveauloses Stammtisch-Sprech. Da ist dann bei ihr von „bescheuerter Genderpolitik“ die Rede. – Sachlich argumentativ ist das nicht!
Und sie als lesbische Frau mit zwei Kindern vertritt eine Partei, die in ihrem Grundsatzprogramm „… vor der Zerstörung des „traditionellen Familienbilds“ durch homosexuelle Eltern“ warnt und solche Konstellationen als „Pseudofamilie“ diffamiert.

Man muss schon ziemlich „gaga“ sein, um solche Ansichten heraus zu hauen. Oder man muss falsch und bigott sein – oder alles zusammen!




Mal anders herum… 😉

Die Perspektive zu wechseln, kann helfen…

https://www.instagram.com/reel/CeBd0iYjYtI/?igshid=MDJmNzVkMjY=



LIEBE – segenswert!

Ansprache zum ökumenischen Gottesdienst zum Ruhrpride in Essen am 06.08.2021 in der evangelischen Marktkirche in Essen.

Predigtgrundlage bilden der Psalm 67 und 1. Johannes 4, 7-13

Vor dem Beginn des ökumenischen Gottesdienstes, Foto: Gerd Wittka, 2021

Das diesjährige Thema dieses ökumenischen Gottesdienstes zum Ruhrpride 2021 ist nicht neu, aber brandaktuell.
Nicht zuletzt auch wegen einer Entscheidung aus dem Vatikan, also meiner Kirche, dass nicht alle Paargemeinschaften, darunter auch homosexuelle Paare in einer kirchlichen Feier gesegnet werden dürfen.
Zu Recht hat es deshalb einen regelrechten Aufstand gegen diese Erklärung gegeben.

Wir hier in Essen wissen, dass der Bischof von Essen Franz-Josef Overbeck und sein Generalvikar Klaus Pfeffer zu den Äußerungen aus Rom eine deutlich ablehnende Haltung einnehmen. So können auch in der römisch-katholischen Kirche des Bistums Essen Segensfeier für homosexuelle Paare stattfinden.

Wir aus dem Vorbereitungskreis sagen ohne Abstriche und einmütig: „Liebe ist segenswert“

Und ich finde, die Gründe dafür sind auf unserer Seite.

Aus dem Vatikan verlautete, dass die Kirche homosexuelle Paare nicht segnen könne.

Provokant möchte ich sagen: in gewisser Hinsicht stimmt es sogar.
Denn: Gott segnet!

In den kirchlichen Segensfeiern bitten wir Gott um SEINEN Segen.
Dies wird auch sehr schön in dem Psalm 67 deutlich, den wir ziemlich zum Anfang gehört haben.

Da bittet der Beter Gott darum, dass ER SEINEN Segen spenden möge: „Gott schenke uns seine Gnade…“ so heißt es da gleich am Anfang.
Und diese Gnade besteht darin, dass er sein Angesicht bei uns leuchten möge.
Das bedeutet nichts anderes, als dass Gott selber bei uns bleiben möge und mit seiner Gegenwart unser Leben erhellt und zum Leuchten bringt.

Gottes Gnade ist Segen für uns. Und dieser Segen sorgt dafür, dass wir leben und lieben können. Im Alten Testament steht dafür der Begriff „Recht“. Dieses Recht ist aber göttliches Recht, welches nur eine Absicht verfolgt: dem Menschen Heil und Heilung zu spenden.

Der Segen Gottes, den wir also immer wieder erbitten, ist der Segen darum, dass die lebensspendende und lebenssichernde Ordnung Gottes auch für uns wahr wird.

Vor der evangelischen Marktkirche – Rainbow-Flags laden zum Gottesdienst ein. Foto: Gerd Wittka, 2021

Konkret drückt der Beter das im Bild der reichen Ernte aus.
Dies ist sicherlich sehr konkret auf die Landwirtschaft bezogen.

Heute dürfen wir dieses Bild der Ernte umfassender verstehen: all das ist damit gemeint, wo wir in unserem Leben etwas neu beginnen, wo wir an etwas mitwirken wollen, wo wir uns mit Liebe einbringen in Beziehungen:
in alltäglichen Begegnungen und deren Beziehungen,
in Beziehungen zu Familienangehörigen, zu Freund:innen
aber auch in exklusiven Beziehungen einer Partnerschaft.

Sie alle stehen unter der Gnade Gottes. Der Wille Gottes, dass allen Menschen Heil widerfährt, ist grenzenlos; dafür gibt es viele Hinweise im Alten Testament.

Unsere Welt wird da heil, wo wir in einer liebevollen Welt leben und in liebevollen Beziehungen.
Liebevoll heißt hier für mich, dass es nicht an uns allein hängt, ob diese Liebe gelingt. Sie ist auch Wirken Gottes, des Heiligen Geistes. Insofern dürfen wir Gott auch darum bitten, wie wir es in Segensfeiern fröhlich tun.

Weil die Liebe heilsam sein kann, deshalb lädt uns der 1. Johannes-Brief ein, einander zu lieben.

Denn, wer liebt, ist ganz eng im Bunde mit Gott.
Der Verfasser des Johannesbriefes ist felsenfest davon überzeugt, dass alle Formen der Liebe in Gott ihren Ursprung haben, „denn die Liebe kommt von Gott“ und später sagt er sogar: „Denn Gott ist LIEBE.“

Wo Menschen lieben, wird also diese göttliche Liebe sichtbar, gegenwärtig.
Das erhebt jede liebende, respektvolle und fürsorgliche Partnerschaft auf Augenhöhe zu einer besonderen Würde.

Immer wieder wird versucht, der Liebe diese Würde abzusprechen, wo man sich weigert, für diese Liebe den Segen Gottes zu erbitten.

Das ist völlig absurd, denn anstatt sich zu freuen, auch sich mit diesen Paaren zu freuen, die sich in Liebe binden wollen, wird versucht, diese Liebe zu degradieren und diese Verbindungen schlecht zu reden, oder sie sogar mit Attributen wie „Gottlosigkeit“ zu diffamieren.

Gegen solches Gedankengut steht das Wort der heutigen Lesung, welches uns zusagt: wir sind und bleiben mit Gott verbunden, wenn wir einander lieben.

Mir ist es wichtig, noch einmal diese wertschätzenden Worte aus dem Johannes-Brief am Ende der Lesung zu zitieren:

„Aber wenn wir einander lieben, bleibt Gott mit uns verbunden.
Dann hat seine Liebe in uns ihr Ziel erreicht.
Gott hat uns Anteil gegeben an seinem Geist.
Daran erkennen wir, dass wir mit ihm verbunden sind und er mit uns verbunden bleibt.“

Deshalb gilt unverbrüchlich, was wir als Thema dieses Gottesdienstes gewählt haben:
„Liebe (ist) segenswert“ – nicht ‚Punkt‘ sondern ‚Ausrufezeichen‘.


Es gilt das gesprochene Wort.




Bibel und ‚Homosexualität‘

Quelle: www.pixabay.com

Immer wieder komme ich – nicht nur – in diesen Tagen und Wochen mit Menschen ins Gespräch über die menschliche Sexualität. Im Zusammenhang mit dem ‚Verbot‘ aus dem Vatikan, homosexuelle Paare kirchlich zu segnen, wird auch die Frage nach „Umgang eines Christen mit z.B. Homosexualität“ gestellt.

Bei verunsicherten Menschen oder gar denen, die eine Homosexualitätsfeindlichkeit an den Tag legen, wird versucht, ihre ablehnende Haltung mit Stellen aus der Bibel zu ‚belegen‘. Exemplarisch werden aus dem Zusammenhang gerissene Verse aus dem alttestamentlichen Buch Leviticus genannt oder auch der ‚paulinische‘ Römerbrief Kapitel 1,26f.

Aber sind diese Stellen geeignet etwas ‚gegen Homosexualität‘ zu sagen?!



In einem Gespräch mit einem Katholiken in diesen Tagen habe ich viel zu hören bekommen, aber wir konnten leider nicht ins Gespräch geschweige denn in den argumentativen sachlichen Austausch kommen. Ich werfe diesem Menschen das nicht vor, da er – hoch betagt – ganz anders erzogen worden war und z.B. diese Stellen immer so zu verstehen hatte, dass sie ein Argument seien, dass Gott die Homosexualität verurteile und deshalb auch auf Dauer angelegte Beziehungen zwischen Frau-Frau oder Mann-Mann. (Auf andere Sexualitäten will ich hier nicht eingehen, aber nur im Sinne einer größeren Klarheit, weil im weiteren Verlauf eigentlich zu erkennen sein müsste, dass in der Bibel die Themen Homo-, Inter-, Bi-, Trans- Sexualität und andere überhaupt gar nicht thematisiert werden.)

Eine solche Glaubensprägung verursacht dann natürlich bei diesen Menschen große Konflikte, erst Recht dann, wenn sie in diesen Tagen und Wochen „rainbow-flags“ vor oder in Kirchen sehen.

Die einzige Lösung solchere Konflikte kann jedoch nur die tiefergehende und sachliche Auseinandersetzung z.B. mit den oben genannten Bibelstellen sein. Doch daran scheitert es oft, weil jene, die eine homofeindliche Position einnehmen, wirklich nur selten bereit sind, ihren ‚Wissensstand‘ noch einmal zu überprüfen.

Damit ist dann aber keine wirkliche, auf gegenseitigen Respekt gegründete, sachliche Auseinandersetzung möglich.

Für jene aber, die eine gewisse Unsicherheit bei diesen Themen spüren und die auch etwas mehr Wissen und Erkenntnisse erlangen wollen, möchte ich hier zwei sehr interessante Seiten im Internet empfehlen, die sich mit den oben genannten Textstellen in einer soliden wissenschaftlichen Form beschäftigen, aber so, dass es auch theologisch nicht wissenschaftlich gebildeten Menschen verständlich erscheint.

Altes Testament

Die erste Seite beschäftigt sich mit den alttestamentlichen Bibelstellen.

Löblich ist, dass die Verfasserin die/den Leser:in auf den Weg mitnimmt, in das Verständnis der religiösen Kultur zur alttestamentlichen Zeit.
Dieses ist besonders wichtig, um allein das Wort „Gräuel“ im alttestamentlich-biblischen Sinne zu verstehen.

„Homosexualität als ein Gräuel – Gedanken zu 3. Mose 18,22 und 3. Mose 20,13“
zu finden unter: https://www.zwischenraum.net/was-sagt-die-bibel/homosexualitaet-als-ein-graeuel-gedanken-zu-3-mose-1822-und-3-mose-2013/

Neues Testament – Römerbrief

Die zweit Seite widment sich einer Textstelle aus dem Römerbrief – Röm 1,26f -, die immer wieder als Argument ‚gegen Homosexualität‘ buchstäblich „ins Feld geführt wird“.
Auch hier macht sich der Verfasser die Mühe, den kulturgeschichtlichen und religiösen Hintergrund dieser Textstelle zu erhellen.

Etwas schwieriger ist der Abschnitt für Nicht-Theologen: „Natürlich und widernatürlich“; aber ich bin davon überzeugt, dass bei langsamerem oder auch wiederholtem Lesen sich der Inhalt hier erschließen wird.

Nun aber auch zu dieser Seite:

„Homosexualität“ im Römerbrief – eine Hilfestellung
in: https://moehrenzahn.de/Homosexualitaet-im-Roemerbrief-eine-Hilfestellung/

Quelle: www.pixabay.com

Weitere (Hör-)Tipps:

Es gibt auch einen sehr interessanten Audiobeitrag auf www.worthaus.org zu diesem Themenkomplex. Dieser Beitrag ist aber etwas länger – fast eine doppelte Vorlesungsstunde.
Für besonders Interessierte mit Tiefgang sei dieses Seite aber sehr empfohlen:
https://worthaus.org/worthausmedien/die-schwule-frage-die-bibel-die-christen-und-das-homosexuelle-5-1-1/


Ich lade sehr herzlich ein, sich diese beiden Artikel durchzulesen.
Und an Ihre Gedanken oder Anmerkungen zu diesen Artikeln bin ich sehr interessiert.




„LSBTIQ* willkommen!“

Zum „Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit“ (IDAHOBIT) am 17. Mai

Das Queere Netzwerk NRW hat in diesem Jahr zum „Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit“ (IDAHOBIT) Communities und Verbündete aufgerufen, ein Zeichen für LSBTIQ*-freundliche Orte und Institutionen (und damit gegen alle Formen der Queerfeindlichkeit) zu setzen.



Collage: Victoria Duckscheidt

Über die Vermittlung des Bistums Essen wurde ich angefragt, ob ich mit anderen Personen aus unserer Pfarrei ein solches Willkommens-Zeichen setzen möchte.
Ich arbeite seit Mitte der 1990er Jahre in einer kirchlichen HIV-Beratungsstelle und bin seit 2019 von unserem Bischof gebeten worden, als röm.-katholischer Partner beim ökumenischen Gottesdienst zum ‚RuhrPride Essen'(CSD) mitzuwirken.

Recht spontan haben sich auf Initiative von Pastoralreferentin Tabea Diek und mir einige Personen aus der Pfarrei gefunden (die Ehepaare Iris und Carsten E. und Malte und Andreas G.; sowie Stephan B., Egbert P., Tabea Diek mit Benjamin und Samuel, sowie Martina D. mit Victoria D. und Vincent D. und Gerd Wittka), mit einer Fotosession ein Zeichen gegen Queerfeindlichkeit zu setzen.

Foto: (c) Gerd Wittka, 2021

Die Fotos entstanden auf dem Außengelände der Gemeindekirche St. Barbara in Oberhausen-Königshardt, welche zur Propsteipfarrei St. Clemens, Oberhausen-Sterkrade gehört.

Eintreten für das, was eine Selbstverständlichkeit ist

Damit unterstreichen sie, dass das Diskriminierungsverbot – schon im Grundgesetz verankert – auch eine Verpflichtung für die eigene Kirche ist und deshalb eine echte, aufrichtige und herzliche Willkommenskultur für ‚Queerpeople‘ in unseren Kirchen, Pfarreien, Gemeinden und Verbänden selbstverständlich sein muss.

Gerd Wittka vor der „Regenbogen-Madonna“ von Mika Springwald -Foto: (c) Gerd Wittka

Diese Aktion wirbt sowohl nach außen, verweist jedoch mindestens genauso in die eigene Kirche; denn auch hier muss eine queere Willkommenskultur, die auf Achtung und Respekt beruht und jeglicher Diskriminierung eine Absage erteilt, weiter ausgebaut und kultiviert werden.

Die in vielen Pfarreien stattgefundenen Partnerschaftssegnungen für Menschen verschiedener Sexualitäten ist in diesen Tagen ein Baustein für eine solche Veränderung der queeren Willkommenskultur in unserer Kirche.


Noch ein Text von Vicky, den sie mir gestern nach unserer Aktion zugeschickt hat und den ich hier veröffentlichen darf!
Danke, Vicky!

Homophobie

Ist die Welt für manche Menschen wirklich so schwarz weiß, dass es nicht in Ordnung ist, wenn gleichgeschlechtliche Paare auf der Straße rumlaufen?
Warum wird Religion genutzt um gegen Homosexualität zu argumentieren, wenn es Gott am meisten darum geht, dass wir uns lieben?

Niemand sucht sich aus, in wen er sich verliebt. Ob Mann, Frau oder kein Geschlecht, das suche nicht ich mir aus, sondern mein Herz.
Liebe ist Liebe und im 21. Jahrhundert sollte das toleriert werden.
Niemand zwingt dich dazu diese Menschen anzustarren oder ähnliches. Genauso, wie dies niemand bei heterosexuellen Paaren macht.
Es ist genauso „normal“.
Denn es ist genau das gleiche.
LIEBE
Egal ob Mann und Frau, Frau und Frau oder Mann und Mann!

( © Victoria Duckscheidt, Oberhausen, 2021)

Danke an alle fürs Mitmachen!

Es war eine tolle Aktion. Und ich durfte in diesen Tagen einige Gespräche führen, die gezeigt haben, dass solche Themen auch in unserer Pfarrei akut sind und manche Leute es nicht hinnehmen, dass es dafür so wenig Raum gibt!




Sexualität und Spiritualität

“ … und diese Liebe auch …“

Quelle: unsplash.com

Am 29. Mai 2003 – also vor gut 18 Jahren – habe ich auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft Homosexualität und Kirche (HuK) im Rahmen des 1. Ökumenischen Kirchentages in Berlin an einer Podiumsdiskussion der Podienreihe: Und diese Liebe auch! – Homsoexuelle und Kirche, mit dem Titel:
„„… mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft“ – Über den Zusammenhang zwischen Sexualität und Spiritualität tauschen sich Menschen unterschiedlicher Sexualität und Spiritualität aus“ teilgenommen.

Heute, im Mai 2021, hängen Rainbow-Flags als Zeichen des Protestes gegen das vatikanische Verbot von Segnungen homosexueller Paare an unzähligen Kirchen der römisch-katholischen Kirche in Deutschland.

Da erinnere ich mich wieder sehr an meine damaligen Ausarbeitungen zum 1. Ökumenischen Kirchentag und an mein Statement bei der Podiumsdiskussion zum Thema:

Sexualität und Spiritualität.

Angesichts der aktuellen Debatte in unserer Kirche möchte ich meine damaligen Abhandlungen heute hier noch einmal dokumentieren.

Sie zeigen nämlich deutlich das Defizit auf, unter dem auch aktuelle Diskussionen über dieses Thema immer noch leiden, nämlich das fehlende Bewusstsein, dass unsere Spiritualität gar nicht ohne unsere je eigene Sexualität möglich ist.



Die Abgrenzung der Sexualität von der Spiritualität hat in der kirchlichen Vergangenheit viel Leid und Diskriminerungen hervorgebracht.

Mit der erneuten Dokumentation meiner damaligen Arbeit möchte ich einen kleinen Beitrag leisten, beide Themenbereiche wieder in den notwendigen und nötigen Zusammenhang zu sehen, zu verstehen und bei allen zukünftigen Überlegungen mit zu berücksichtigen.

Einige Gedanken und Formulierungen, die ich dort vor 18 Jahren getan habe, kann ich heute – nach dem aktuellen Stand der (Gender-)Forschung so nicht mehr aufrechterhalten. Aus historischen Dokumentationszwecken habe ich sie aber beibehalten, doch mit entsprechenden Vermerken versehen.

Quelle: www.pixabay.com

Als erstes dokumentiere ich mein Statement am Beginn der Podiumsdiskussion.
Dann liefere ich die mit wissenschaftlichem Apparat versehener Ausarbeitung nach, die natürlich als Grundlage meines Statements anzusehen sind und welches von dieser geprägt wurde.

  1. Einführungsstatement zur Podiumsdiskussion:
    „… mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft“ – Über den Zusammenhang zwischen Sexualität und Spiritualität tauschen sich Menschen unterschiedlicher Sexualität und Spiritualität aus
    auf dem 1. Ökumenischen Kirchentag in Berlin am
    Donnerstag, dem 29.05.2003 in der Marienburg Oberschule, Kranzer Str. 3, 14199 Berlin

2. Spiritualität und Sexualität – Überlegungen zum Statement auf einer Podiumsdiskussion zum Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin


Für Rückmeldungen und Kommentare zu meinen Ausführungen bin ich sehr dankbar.
Alle Rechte dieser Dokumente liegen bei mir: Gerd Wittka 2003 – 2021