„Jesus, du …“

Litanei zum 21. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Gestern in unserem Gottesdienst in der Krankenhaus-Kapelle ist eine Litanei entstanden, die ihren Ursprung im gestrigen Evangelium hat.

Bild von floyd99 auf Pixabay

Die Gottesdienstteilnehmer:innen wurden vor dem Gottesdienst eingeladen, spontan (aus dem Bauch und dem Herzen heraus) ein Wort oder einen kurzen Satz anonym aufzuschreiben, wer oder was Jesus Christus für sie ist.
Danach legten sie ihren Zettel in ein Gefäß, das beim Einzug mitgenommen und auf den Altar gelegt wurde.

Nach der Kommunion gibt es immer eine kleine Meditation.
Dieses Mal habe ich die Zettel genommen und daraus spontan die Litanei formuliert, die ich in der Anlage beigefügt habe.

Für die Teilnehmenden und auch für mich war das ein sehr dichtes spirituelles Erlebnis.

Es war
1.) so wertvoll, dass so viele ‚ihr persönliches‘ Christus-Bekenntnis abgegeben haben und
2.) andere daran teilhaben lassen. So entstand
3.) ein eindrucksvolles Glaubenszeugnis in der heutigen Sprache der Menschen

Gerne teile ich mit ausdrücklicher Erlaubnis der Gottesdienstgemeinschaft dieses spirituelle Highlight.




„Komm heraus…“

Evangelium über ein etwas anderes ‚Coming out‘

Am fünften Fastensonntag wagen wir einen ganz großen Ausblick auf das Osterfest.
„Steh auf vom Tod!“ oder „Lazarus, kommt heraus (aus deinem Grab)“ – Das ist die heutige klare Botschaft.



Lassen wir uns bewegen von dieser vor-österlichen Botschaft, die uns unseren Blick auf das neue Leben lenkt, dass uns blüht, schon in dieser Welt und in diesem Leben!

Bild von Dimitris Vetsikas auf Pixabay

Das Evangelium des 5. Fastensonntag ist aus dem Johannes-Evangelium, Kapitel 11, Verse 1- 44, hier auch zum Nachlesen!

Da das Evangelium im Gottesdienst nicht in der gekürzten Fassung vorgetragen wird, weil es dann um seine ganze Kraft, Dramatik und spirituelle Bedeutung gebracht wird, habe ich als anschließenden Impuls nur einen kurzen Text verfasst, den ich hier als eine Art meditativen Impuls widergeben möchte.


Merk-Sätze

Lazarus ist tot.
„Tot ist tot!“,
meinen wir!

Im Evangelium aber geht es weiter

  • über den Tod hinaus
  • ganz anders.
    Das hat einen konkreten Grund:
    Jesus Christus –
    er ist der Grund.

Wo etwas unabänderlich erscheint,
schafft Christus eine ganz neue Zukunft.

Mit Christus
kann uns immer wieder
ein unerwarteter Neuanfang
blühen.

Jesus zeigt: selbst dort ist immer ein Neuanfang möglich,
wo der Tod scheinbar das letzte Wort hat.

Er ist der Grund für die Hoffnung auf Auferstehung und Leben.

Wie oft ist nach menschlichem Ermessen als entschieden, unabänderlich? – Sprachlos bleiben wir zurück.

Doch Jesus bleibt nicht sprach-los.
Jesus spricht das lebensspendende Wort: Lazarus, komm heraus!
Er spricht und es geschieht.

Im Schöpfungsbericht spricht Gott – und Leben entsteht.
Im Evangelium spricht Jesus – und Leben entsteht.

Das ist kein Zufall.
Gottes Wort schafft Leben.
Jesu Wort ist Leben.

Steh auf vom Tod! –
Steht auf vom Tod!

(Gerd Wittka)




Friedensbotschaft

Gegen die dröhnenden Soldatenstiefel

„Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft,
jeder Mantel, im Blut gewälzt,
wird verbrannt,
wird ein Fraß des Feuers.“

Jesaja 9,4



Die Botschaft der Heiligen Nacht, die Botschaft von Weihnachten, die Botschaft der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, ist und bleibt eine Botschaft des Friedens!

Zuallererst ist es eine Botschaft des Friedens zwischen Gott und den Menschen, ein Fest der Versöhnung.

Doch Friede zwischen Gott und den Menschen ist ohne Frieden zwischen den Menschen kein vollständiger Friede.
Deshalb gibt es keine Friedensbotschaft für jene, die den Krieg wollen!
Es gibt keine Weihnachten für Kriegstreiber, Despoten, Unterdrücker.

Deshalb steht Gott auf der Seite derer, die bedroht werden, durch Krieg, durch Terror, durch staatliches Repressionen und menschenverachtende Schreckensherrschaften!

Die zuversichtliche Botschaft an die Unterdrückten ist zugleich eine drohende Warnbotschaft an die Unterdrücker und Kriegstreiber der Welt, ob im Iran, in Russland, in China oder sonst wo auf der Welt!

Denn die tröstliche Botschaft des Jesaja hat – wie eine Medaille – zwei Seiten.

Die verkündete Freude, der verheißende Friede ist nicht möglich, wenn den Kriegstreibern und Gewalttätern nicht das Handwerk gelegt wird.

Deshalb sind die guten Nachrichten der Weihnacht zugleich auch warnende Nachrichten an jene, die das Gegenteil von Friede, Freiheit, Gerechtigkeit und Versöhnung bringen.

Gott selber will es vollbringen!

Bild von Schwester M. Jutta auf Pixabay

Denn ein Kind wurde uns geboten,
ein Sohn wurde uns geschenkt.
Die Herrschaft wurde auf seine Schultern gelegt. (…)
Die große Herrschaft und der Frieden sind ohne Ende
auf dem Thron Davids und seinem Königreich,
um es zu festigen und zu schützen
durch Recht und Gerechtigkeit,
von jetzt an bis in Ewigkeit.
Der Eifer des Herrn der Herrscharen
wird das vollbringen.“

Jesaja 9, 5-6

Ich wünsche dir und allen Menschen guten Willens,
allen, die sich nach Frieden und Gerechtigkeit sehnen,
ein friedvolles, gnadenreiches und gesegnetes Weihnachten 2022!




Christmas evening

Nach den anstrengenden Tagen brauche ich diesen ruhigen Abend zuhause.



Werde still … und staune

Corona-Weihnacht 2021

Anmerkung:
Aus urheberrechtlichen Gründen kann ich hier nur zu Weihnachtsliedern verlinken, die z.B. bei youtube zu finden sind.

Musik zur Einstimmung:
„Maria durch ein Dornwald ging“

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Quelle: https://youtu.be/JRXhY5px9Hs



Gebet am Beginn:
Gott,
in dieser Stunde kommen wir zu dir.
Wir wollen Weihnachten feiern, indem wir die Frohe Botschaft dieser Heiligen Nacht hören.
Sie stellt uns den Anfang unserer Erlösung vor Augen, die ihren Ursprung allein in dir und deiner Liebe zu uns Menschen hat.
Öffne unseren Geist und unser Herz, damit auch in diesem Jahr wir wieder froh dieses Weihnachtsfest begehen.
Darum bitten wir dich durch Christus im Heiligen Geist.
Amen.

Lied: „Menschen, die ihr wart verloren“

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https://youtu.be/i5P8_-gV6Fs

Evangelium von der Heiligen Nacht – Das Weihnachtsevangelium nach Lukas (Lk 2,1-14):

https://www.bibleserver.com/EU/Lukas2%2C1-14

In audio-visueller Form:

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https://youtu.be/054zwuGN11Q

Geistlicher Impuls:
Wie fühlen Sie sich gerade, an diesem Weihnachtsfest?
Wie haben Sie sich gefühlt in den Tagen vor Weihnachten und als auch bei Ihnen die Frage hoch kam, wie Sie dieses Jahr Weihnachten feiern wollen oder können?

Auch in diesem Jahr findet unser Weihnachten 2021 wieder ganz unter dem Vorzeichen der Corona-Pandemie statt. –
Ja, auch ich bin es langsam leid.
Ich bin es leid, dass die Adventszeit so wenig adventlich für mich war, mit so wenigen Gottesdiensten und schönem Adventsgesang. (Allein singt es sich nicht so schön und gerne zuhause).
Auch ich bin es leid, dass ich nicht ohne Bedenken und Befürchtungen in einen weihnachtlichen Gottesdienst gehen kann; dass ich ohne ‚meine‘ Gemeinde aus der Krankenhauskapelle diesen Heiligen Abend begehen muss.

Die Herausforderung für uns alle ist: unter diesen Bedingungen wieder einmal das christliche Weihnachtsfest gut feiern zu können.
Ich denke aber, die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht.

Dazu möchte ich Sie auf ein Experiment einladen.
Schauen Sie sich mal bitte einen Augenblick die folgende ‚Wortwolke’ an:

Copyright: Gerd Wittka

(Für jene, die sie nicht gut lesen können) – Sie besteht aus folgenden Wörtern:

Nacht
Armut
bitter
Bitterkeit
Blut
Elend
Finsternis
Furcht
Gefangen
Jammertag
klein
Knecht
Kälte
Not
Schmerzen
Schuld
Sünde
Tod
Todesnacht
Verlorenheit
Winter
Gericht
Armut
Niedrigkeit

Bringen Sie diese Begriffe mit Weihnachten in Verbindung?!
Oder vermissen Sie darunter nicht vielleicht ganz andere Worte?

Vielleicht überrascht es Sie (oder auch nicht): aber diese Wörter kommen alle in dem einen oder anderen uns sehr bekannten Weihnachtslied vor, von denen viele auch gerade am Heiligen Abend in den Christmetten gesungen werden. Alle finden sich im Stammteil unseres „Gotteslob“.

Ich finde es sehr interessant, weil eben nicht das gute und sorgenfreie Leben, Wohlstand, Friede, Freude, Gesundheit, Ehre und Ansehen den Hintergrund bilden, auf dem uns die Botschaft der Heiligen Nacht erreichen soll.

Die Botschaft der Heiligen Nacht ist eine Botschaft, die sich an Menschen richtet, auf die mindestens einer der genannten Begriff in ihrer Lebenssituation zutrifft.

Die Botschaft der Heiligen Nacht ist die Botschaft auf dem Hintergrund des Leidens, der Belastungen und Herausforderungen unseres Lebens.

Die Botschaft der Heiligen Nacht geht deshalb auch nicht in erster Linie in das Getümmel und in den Rummel von Weihnachtsmärkten, Weihnachtsfeiern mit vielen anderen Leute, in Jubel und Trubel dieser winterlichen Zeit.
Sie drängt vielmehr in Situationen von Stille, Einsamkeit, Sorgen und Angst.
Diese sind die Rahmenbedingungen, unter denen die Weihnachtsbotschaft sich Gehör verschaffen möchte.

Auch dazu möchte ich Ihnen eine Wortwolke präsentieren:

Auch das wieder alles Begriffe, die in unseren allseits bekannten Weihnachtsliedern vorkommen.

Diese beiden Wortwolken machen deutlich, mit welchen Begrifflichkeiten die Botschaft der Weihnacht erfüllt ist:

Copyright: Gerd Wittka

liebe
friede
freude
hoffnung
licht
gott
himmel
stern
heiland
kunde
jubel
jauchzen
heilig

retter
lob
botschaft
wärme
helligkeit
engel
gloria
ehre
glanz
froh
dankeslieder
geburt

duft
süße
rose
heiland
kunde
jubel
christkind
erlösung
stärke
sonne
leben
wonne
schein
knieen
beten

wunder
geheimnis
jauchzen
heilig

Was kann das für unser Weihnachtsfest 2021 bedeuten, das wir wieder einmal unter Corona-Bedingungen feiern?

Zu Weihnachten 2013 sagte Papst Franziskus folgende Worte:

Weihnachten ist oft ein lautes Fest: Es tut uns aber gut, ein wenig still zu werden, um die Stimme der Liebe zu hören.“
(Papst Franziskus, Weihnachten 2013)

Mir sagen diese Worte:
• es ist egal, wenn wir auch in diesem Jahr vertraute Formen des Weihnachtsfestes entbehren müssen;
• es ist egal, wenn wir nicht im Kreis vieler lieber Menschen diese Weihnachtstage begehen.

Das alles wird uns nicht daran hindern, frohe und gesegnete Weihnachten feiern zu können.

Wir können gerade dann erfüllte Weihnachten feiern, wenn wir alles das, was uns in diesem Jahr „fehlt“, einmünden lassen in Augenblicke der Stille, der Ruhe, um auf die Stimme der Liebe Gottes zu lauschen, mit der er heute durch den Engel zu uns spricht:

„Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; ER ist der Christus, der Herr.“

Vielleicht hilft es auch, in diesem Jahr ein Wort von Angelus Silesius wieder neu zu ver-innerlichen, das die Sichtweise auf Weihnachten nicht nach außen, sondern nach innen lenken will:

Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren,
und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren.

Angelus Silesius

Nicht erst heute, im Jahr 2021, erfahren wir, dass das Wesentliche der Heiligen Nacht in uns selber stattfindet und nicht von Äußerlichkeiten abhängig ist.

Wenn wir in dem Adventslied „Macht hoch die Tür“ den Text singen „… mein Herzens Tür dir offen ist…“, dann geht es genau darum:
Die weihnachtliche Botschaft zu hören und zugleich mit zu hören, dass Jesus in dieser Zeit auch in uns geboren werden möchte, damit wir mehr und mehr von ihm und seiner Liebe erfüllt werden und diese Liebe gerade auch in Zeiten der Herausforderungen nach außen sichtbar werden lassen können.

Ich möchte mit einem Gedicht von Hermann Hesse enden, das auch nichts an Aktualität verloren hat:
Weihnachten von Hermann Hesse

https://weihnachten.tagesspiegel.de/weihnachten-von-hermann-hesse/
Quelle: Weihnachten (tagesspiegel.de)

Ich wünsche Ihnen und allen Ihren Lieben in diesem Sinne und von Herzen ein frohes, gesegnetes und trostreiches Weihnachten 2021.
Möge die Wärme und das Licht der Heiligen Nacht ihre Nächte, Ihre Sorgen und Ihre ganze Lebenszeit erfüllen.

Lied: „Oh du fröhliche…“

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Quelle: https://youtu.be/6bOzowjVeGw

Bittgebet:

Guter Gott, in dieser hochheiligen Nacht ist der Welt, Christus das Licht, aufgestrahlt, um all unsere Dunkelheit zu erhellen.
Er will hinweg nehmen, allen Kummer, alle Trauer und allen Schmerz.

  • Wir schließen in unsere Gedanken und unser Gebet alle Menschen ein, die weltweit unter Krieg und Naturkatastrophen leiden; deren Leben bedroht wird und die um ihr Überleben kämpfen.
  • Wir denken in diesem Augenblick auch an alle, die allein zuhause dieses Weihnachtsfest feiern müssen und die die gewohnte Gottesdienstgemeinde an diesem Abend vermissen.
  • Wir beten auch für die vielen Menschen, die sich nach Frieden sehen, in der Familie oder auch in sich selbst.
  • Wir beten für jene, die die Corona-Pandemie ganz besonders in Anspruch nimmt und herausfordert: für das medizinische und pflegerische Personal in den Krankenhäuseren, für jene, die sich in Impfzentren und Arztpraxen an der Impfkampagne beteiligen, für jene die in Wissenschaft und Politik nach angemessenen Lösungen zur Bekämpfung der Pandemie suchen.
  • Wir beten für jene, die sich solidarisieren und aus einem gemeinsamen Verantwortungsbewusstsein heraus solidarisch gegen die Pandemie kämpfen und wir bitten für jene, die sich dieser Solidarität entziehen.
  • Wir denken an jene, die unter vielfältigsten Krankheiten leiden und denen manchmal die Lebensfreude zu schwinden droht.
  • Und wir schließen in unser fürbittendes Gebet auch all unsere Verstorbenen ein, die dieses Weihnachtsfest nun in deiner Gegenwart feiern.

Für Sie alle beten wir und für unsere persönlichen Anliegen, in dem wir nun gemeinsam das Vaterunser beten:

„Vater unser im Himmel, …“

Abschluss-Gebet:
Guter Gott,
dieses Weihnachtsfest drängt uns wieder einmal besonders deutlich, für uns die Frage zu beantworten, was uns an Weihnachten wichtig und wesentlich ist?
Vielleicht stupst uns auch dieses Corona-Weihnachten wieder mit der Nase drauf, worauf es bei Weihnachten wirklich ankommt.
Lass uns für diese geistliche Lektion dankbar sein und uns auf die Botschaft konzentrieren, die den Kern der Heiligen Nacht ausmacht.
Erfülle uns dafür mit deinem Heiligen Geist, damit Christus auch in uns wieder neu geboren werden kann und wir ihm in der Krippe unseres Herzens neuen Raum schaffen.
Denn ihm sei die Ehre, unser Lobpreis und unser Dank in dieser heiligen Nacht.
Amen.

Segen:

Guter Gott, du hast uns deinen Sohn gesandt,
damit es im Dunkel unserer Tage licht und hell wird.
Segne uns und unsere Welt, damit Hass und Zwietracht in Frieden gewandelt wird.
Segne die traurigen und hoffnungslosen Menschen, damit sie Freude finden.
Dein Segen bewahre uns an diesem Weihnachtsfest und im neuen Jahr
in deiner Gnade.
Amen.

Zum Abschluss:

Lied: Stille Nacht, Arr.: John Rutter

Englische Version:

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Quelle: https://youtu.be/JLz3ToyIiUc (englisch)

Deutsche Version:

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Quelle: https://youtu.be/CvORPqfA4bk (deutsch)



“ … er blieb ihnen verborgen …“

Quelle: www.pixabay.com

Lk 9,45:
„Doch die Jünger verstanden den Sinn seiner Worte nicht; er blieb ihnen verborgen, sodass sie ihn nicht begriffen.“

Beim Evangelisten Lukas finden wir in der heutigen Tageslesung diesen ‚mysteriösen‘ Satz.

Lukas, der uns in wunderbarer Erzählweise von der Geburt Jesu berichtet, so dass vor unserem geistigen Auge sehr konkrete Bilder entstehen, bietet uns heute diese ’schwere‘ Kost.

Wie passt das zusammen?



Vielleicht liegt darin eine gewisse ‚Logik‘, wenn man sich mehr und mehr mit Jesus Christus und seiner Botschaft beschäftigt.

Am Anfang scheint alles in sehr klaren Bildern. Doch dann wird es zunehmend schwieriger, die Frohe Botschaft unmittelbar zu verstehen. Den narrativen Erzählungen werden mehr und mehr eine Bildsprache hinzugefügt, die aber eher mittelbar als unmittelbar zu verstehen sind.
In die Erzählungen des Lebens und Wirkens Jesu gesellen sich mehr und mehr bildhafte Texte, Gleichnisse, Symbolsprache. Diese liegen sicherlich auch in der nahöstlichen oder orientalen Erzählkultur begründet.

Aber sie ‚zwingen‘ einen geradezu auch mehr dazu, bei der Sache zu bleiben. Schneller Konsum dieser Erzählungen mit Gleichnissen, Heilungen und anderen Wundererzählungen scheint nicht mehr möglich zu sein.

Oberfläche ./. Tiefgang

Ist das Oberflächliche am Anfang unserem Geist sehr leicht zugängig, erfordert eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Botschaft Christi mehr Tiefgang. Doch in der Tiefe wird es nicht klarer sondern unklarer.
Es scheint in der ‚Natur‘ des Evangeliums zu sein: je tiefer man vordringen möchte, um so unklarer wird sie. Je mehr man sich mit ihr beschäftigt, um so mehr Fragen kommen auf.

Thomas von Aquin als Beispiel

Er, der große Theologe, wurde unter anderem durch seine „Summe der Theologie“ bekannt. Meterlange Buchreihen von höchsten theologischen Abhandlungen kamen aus der Feder dieses Theologen. Vielleicht ist die Fülle seiner Abhandlungen zugleich ein Zeichen seiner eigenen Suche, die Frohe Botschaft verstehen, begreifen zu wollen?
Kurz vor seinem Tode wurde er aufgefordert, unbedingt seine theologischen Gedanken weiter nieder zu schreiben, doch er soll geantwortet haben:

„Alles, was ich geschrieben habe, kommt mir vor wie Stroh im Vergleich zu dem, was ich gesehen habe.“ – („omnia quae scripsi videntur michi palee“)

Am Ende seines Lebens sieht Thomas ein, dass man Gott und dass man Jesus Christus nicht begreifen kann. Er mag sich noch so sehr und hochtheologische Gedanken über Gott machen können, aber was Gott ist, lässt sich nicht erfassen.
Auch für den großen Gelehrten bleibt Gott der Unfassbare.

Ähnliches kann man auch von Jesus Christus sagen.
Vieles ist uns von ihm so vertraut. Hören wir bestimmte Stichwörter aus den Evangelien, ‚wissen‘ wir schon, wie es weitergeht.

Weiterhin Suchender und Fragender

Quelle: www.pixabay.com

Wer sich aber immer wieder mit den Schriftstellen im Evangelium beschäftigt, wird ent-decken, dass es immer wieder etwas Neues zu ent-decken gibt, so vertraut einem auch diese Schriftstellen sein mögen.

Das finde ich – auch noch nach Jahrzehnten – so faszinierend am Evangelium und an Jesus Christus uns seiner Botschaft.
Mal meine ich (ihn) begriffen zu haben, ein ander Mal habe ich mehr Fragen als Antworten.

Und so bleibe ich ein ewig Suchender und Fragender mit einer für mich entscheidenden Frage:

Was möchte ER mir sagen?

Quelle: www.pixabay.com

Klingt vielleicht naiv, aber für mich ist es der beste geistliche Zugang zur Botschaft Jesu Christi, weil ich davon überzeugt bin, dass ER für mich eine Botschaft hat – wie für jede andere Person auch.

Wir können gemeinsam suchen, aber jede und jeder von uns wird seine je eigenen Antworten erhalten, auch wenn manche Antworten äußerlich übereinstimmen, so haben sie für jeden von uns einen ganz eigenen Stellenwert, der sich an unserem ganz konkreten Leben festmacht und uns in einer ganz bestimmten Lebenssituation erreicht.

Das Wort aus dem heutigen Evangelium: „… er blieb ihnen verborgen …“ ist deshalb für mich kein Grund zu Resignation, sondern ein Grund, mich immer wieder und weiter auf die Suche nach IHM zu machen und mich von SEINER BOTSCHAFT ansprechen zu lassen.


Quelle: www.pixabay.com

Herr Jesus Christus,
„Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir“ – so
betete Thomas von Aquin einst zu dir.
Ich bin weder ein großer Theologe
noch ein begnadeter Dichter.
Deshalb spreche ich in ‚meiner‘ Sprache:

Du bleibst auch mir manchmal verborgen
und ich verstehe dich nicht.

Das ist manchmal frustierend,
besonders dann, wenn ich Fragen habe
und Antworten suche
und sie vermeintlich nicht bekomme.

Dennoch spüre ich
in mir
immer wieder – und noch –
die Motivation, nach dir
zu suchen;
dich verstehen zu wollen,
damit du dich mir
ent-bergen kannst.

Halte die Sehnsucht
nach dir
nach deinem Wort
nach deiner Liebe

in mir lebendig

bis zum letzten Atemzug.

Amen!

(c) Gerd Wittka, 25. September 2021