Werde wesentlich …

Ansprache zum Impuls: „… macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle …“ (Joh 2, 13–22)

Bild von Shaun auf Pixabay

Wunderbar passt das heutige Evangelium zu dem Wochenende, an dem in unseren Pfarreien die Wahlen zum Pfarrgemeinderat und zum Kirchenvorstand stattfinden.

Diese Szene aus dem Johannesevangelium ist eine der eindrücklichsten im ganzen Neuen Testament: Jesus, der mit Nachdruck die Händler und Geldwechsler aus dem Tempel vertreibt. Es ist eine heftige, fast verstörende Geste – und zugleich eine zutiefst prophetische. Sie rüttelt auf, sie stellt in Frage, sie legt den Finger in eine Wunde.

Denn das, was damals geschah, ist auch heute aktuell: Das Haus Gottes wird kommerzialisiert. Orte, die eigentlich dazu bestimmt sind, Innerlichkeit und Gottesbezug zu fördern, werden nicht selten zum Schauplatz geschäftiger Betriebsamkeit. Da werden Devotionalien, die oft kaum mehr als billiger Ramsch sind, zu überhöhten Preisen verkauft. Und noch größer ist der Markt der Esoterik und des vermeintlich Spirituellen – ein riesiger Markt der Sehnsucht, auf dem fragwürdige Produkte und Praktiken Hoffnung und Heil versprechen. Die Sehnsucht nach dem Heiligen wird kommerzialisiert.
Stattdessen müssten wir uns fragen, wie wir unsere Gottesdienste und Kirchen wieder mehr zu Orten der Gotteserfahrung, zu geistlichen, zu wahrhaft ‚heiligen‘ Orten werden lassen können.

Denn Jesus sagt: „Macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!“

Und dieses Wort lässt sich nicht nur auf Kirchengebäude anwenden.

Paulus erinnert uns: „Euer Leib ist der Tempel des Heiligen Geistes.“ (vgl. 1 Kor 6, 19)
Das bedeutet: Auch wir selbst sind Wohnstätten Gottes.
Und so dürfen wir uns fragen:

Wo haben wir aus uns selbst eine Räuberhöhle gemacht?
Wo ist das Heilige, das Spirituelle, das Gebet, die Andacht an den Rand gedrängt worden?
Wo lassen wir Gott keinen Raum mehr, Wohnung in uns zu nehmen?

In der Orthodoxie gibt es ein wunderbares Gebet an den Heiligen Geist, das genau das in den Blick nimmt:
„Himmlischer König,
Tröster, Geist der Wahrheit,
Allgegenwärtiger und alles Erfüllender,
Schatz der Güter und Lebenspender,

komm und nimm Wohnung in uns,
reinige uns von aller Befleckung

und errette, Gütiger, unsere Seelen.“

Was für ein starkes und zugleich inniges Gebet. Es erinnert uns daran, dass der Heilige Geist Raum braucht – in uns, in unseren Gemeinden, in unserer Kirche.

Doch wie oft scheint es, als wären andere Dinge wichtiger: Geld, Gebäude, Strukturen.
Wir erleben massive Umbrüche in unseren Kirchen – vielerorts wird beraten, debattiert, gerungen:

• Wie geht es weiter? 
• Was ist zu erhalten? 
• Was muss sich ändern? 

Und wenn man genau hinschaut, dann stehen oft zuerst Finanzen und Immobilien auf der Tagesordnung.
Erst viel später kommen Themen wie Seelsorge, Glaubensvertiefung, Gebet, Caritas, das lebendige Zeugnis unseres Glaubens.

Aber christliches Leben wird auf den Kopf gestellt, wenn wir zuerst über Geld, Steine und Strukturen sprechen – und nicht zuerst über den Glauben.
Denn dieser Glaube ist es, der uns trägt, der uns Sinn und Halt gibt in all den Fragen und Herausforderungen des Lebens.

Hinterlässt unser Glaube auch einen ‚Fingerabdruck‘? – Bild von Gordon Johnson auf Pixabay

Dieser Glaube, der uns im wahrsten Sinn des Wortes beseelt, sollte auch in der Gestaltung und Atmosphäre unserer Gottesdienste spürbar werden.
Kirchen sind nicht allein Erfahrungsräume und Kulissen für spirituelle Erlebnisse.
Doch gerade Kirchen und gottesdienstliche Räume, wie unsere Kapelle hier, dürfen nie aufhören, Orte zu sein, an denen die Begegnung mit Gott möglich bleibt – Orte lebendiger Gottesbeziehung, die Herz und Seele berühren.

Vor einigen Wochen hatte ich ein sehr interessantes Gespräch.
Da erzählte mir jemand, dass er regelmäßig Gottesdienste ganz unterschiedlicher Konfessionen und Gemeinden besucht – immer auf der Suche nach einem Ort, an dem seine Seele zur Ruhe kommen kann.
Ein Ort, an dem er geistliche Gemeinschaft erfährt und sich in vertraute Rituale fallen lassen kann; eine Atmosphäre, die ihm hilft, innerlich aufzutanken, geistlich zu werden, spirituell zu sein.
Er sucht nach einer Quelle, aus der er schöpfen kann – um dann gestärkt und neu gesammelt wieder in den Alltag zurückzukehren.

Denn, auch das gehört dazu:
Unser praktizierte Glaube öffnet Fenster und Türen, damit wir nicht in uns selbst kreisen, sondern hinausgehen in die Welt – als ‚Salz der Erde‘ und ‚Licht der Welt‘.

Unsere Welt dürstet nach Sinn, nach Tiefe, nach Orientierung – nach etwas, das über all die Krisen, Konflikte und Veränderungen hinausweist. Nach einer Hoffnung, die trägt und die, wie der Morgenstern uns den Weg in der Dunkelheit zeigt.

Am Weihetag der Lateranbasilika, der „Mutter aller Kirchen Roms“, dürfen wir uns neu fragen, was Kirche heute wirklich ausmacht?!

Denn darum geht es in unserem Glauben: nicht um den Erhalt von toten Steinen oder vergänglichem Geld, sondern um die lebendige Beziehung zu Gott, um das Hören auf seine befreiende Botschaft, damit die Kraft des Heiligen Geistes in uns und unter uns wirken kann, die uns verwandelt – und die Welt mit uns.

Die deutlichen Worte der Tempelreinigung sind keine Drohung, sondern eine Einladung – eine Einladung zur Erneuerung.

Die Zukunft unserer Kirche hängt daran, worauf wir unser Fundament bauen:
auf toten Stein – oder auf den lebendigen Glauben,
auf vergängliches Geld – oder auf die unvergängliche Beziehung zu Gott im Heiligen Geist?!




Ehrenamt – Verantwortung – Professionalität

Kolleg:innen, Bild von Oleksandr Pidvalnyi auf Pixabay

Seit Anfang der 1990er Jahre beschäftigt mich das Thema: „Ehrenamt und Verantwortung“ sehr.
Es wurde damals angestoßen, als ich selber ehrenamtlich in der kirchlichen AIDS-Arbeit tätig war und dann später auch eine Ehrenamtlichen-Gruppe in der kirchlichen AIDS-Arbeit geleitet habe.
Schon damals habe ich mich z.B. dafür eingesetzt, dass man nicht mehr salopp über „die Ehrenamtlichen“ gesprochen hat, sondern auch andere Begrifflichkeiten nutzt, wie „ehrenamtliche Mitarbeiter:innen“ oder „ehrenamtliche Kolleg:innen“.
So konnte besser auch deren Kompetenz und Mit-Verantwortung deutlich werden.
In den letzten Jahren ist für mich der Aspekt der Professionalität in der ehrenamtlichen Arbeit (in der Kirche und Seelsorge) dazu gekommen.

Daraus ist in den letzten Monaten eine kleine Abhandlung entstanden, die nun fertig ist und die ich uns zur Verfügung stellen möchte.

Vielleicht bereichert es unsere Überlegungen auch in der Frage nach der Zukunft unserer Kirche(n) und ihren seelsorglichen Herausforderungen.


Wegen der besseren Lesbarkeit und auch der Berücksichtigung der Quellen, veröffentliche ich diese Abhandlung hier als .pdf-Dokument, das hier heruntergeladen werden kann.

Für Rückmeldungen bin ich sehr dankbar; auch für öffentliche Rückmeldungen im Kommentarbereich.




Ist Christentum politisch?

Bezug: Lesungen vom 25. Sonntag im Jahreskreis – C – 2025

Buch Amos (AT): Am 8,4-7
Lukas-Evangelium (NT): Lk 16,10-13

Link zum Bild: https://www.eins.website/aktuelles/berichte-und-artikel/berichte-2025/1883-aktion-gegen-hass-und-rassismus

Die Bundestagspräsidentin Frau Julia Klöckner (CDU) hat in einem Interview im April diesen Jahres gegenüber ‚domradio‘ Köln gesagt, sie halte es nicht immer für richtig, wenn Kirchen sich wie eine NGO verhalten und zu allen möglichen politischen Themen Stellung nehmen.

Als Beispiel nannte sie das Tempolimit: Man könne ja für Tempo 130 sein, aber ob die Kirche dazu unbedingt etwas sagen müsse, sei fraglich.

Außerdem kritisierte sie, dass in der Corona-Zeit die Seelsorge zu wenig präsent gewesen sei.

Und sie sagte, gerade bei schwierigen Fragen rund um den Beginn und das Ende des Lebens wünsche sie sich, dass die Kirche klar Haltung zeigt – und nicht danach schaut, ob es dafür Beifall gibt oder nicht.

Solche Aussagen haben in Kirche und Gesellschaft für viele Diskussionen gesorgt.

Ich selbst würde mit Frau Klöckner gerne mal darüber streiten, ob sich die Kirche nicht auch zum Tempolimit äußern sollte.
Denn es gibt durchaus gute christliche Gründe dafür: den Schutz der Schöpfung und den Schutz des Lebens.

Außerdem war es in der Corona-Zeit die Politik selbst, die – aus Fürsorge, aber eben auch mit harten Regeln – die Arbeit der Kirchen stark eingeschränkt hat.

Manche Stimmen in der Diskussion haben Frau Klöckner unterstützt.

Sie sagten: Religion sei Privatsache, die Kirche solle sich auf das Seelenheil konzentrieren und sich nicht in die Politik einmischen.

Aber das greift zu kurz.

Denn die Bibel und die heutigen Lesungen machen klar: Glaube hat sehr wohl mit gerechten Lebensverhältnissen und somit mit Politik zu tun.

Glauben heißt nicht nur, an Gott zu glauben – sondern auch, den Glauben im Alltag zu leben.

Ein Christ oder eine Christin zeigt ihre Glaubwürdigkeit darin, wie sie handelt.

Und der Gott, an den wir glauben, ist ein Gott, der sich immer wieder auf die Seite der Schwachen, Benachteiligten und Ausgebeuteten stellt.

Schon in den Worten der Propheten, und auch in Jesus, seinem Sohn, hören wir den Ruf nach Gerechtigkeit.

Wer sich für Gerechtigkeit und für die Schwachen einsetzt, handelt damit immer auch politisch.

Das Reich Gottes ist nichts Abgeschlossenes neben der Gesellschaft, kein frommer Raum ohne Verbindung zur Welt.

Es zeigt sich mitten im Leben, mitten in den Fragen und Konflikten unserer Zeit.

Darum gehört es zum Wesen der Kirchen, dass sie für Gerechtigkeit, Frieden, Solidarität und die Bewahrung der Schöpfung eintreten.

Und zwar nicht nur mit allgemeinen Worten, sondern auch mit klaren und konkreten Aussagen, wie zum Beispiel zum Tempolimit.

Denn nur so wird sichtbar, dass der Glaube etwas mit unserem Alltag und alltäglichen Fragen zu tun hat.

Natürlich kann es dabei passieren, dass Politikerinnen und Politiker, Mächtige und Herrscher, Unternehmer und Reiche, Autoliebhaber:innen oder andere sich kritisiert fühlen.

Aber das muss die Kirche aushalten – ja, vielleicht ist es sogar nötig.

Denn unser Auftrag ist es, die frohe Botschaft Gottes zu verkünden: die Botschaft von einem Gott, der an der Seite der Schwachen steht und der allen beisteht, die Hilfe brauchen.


Den Artikel aus dem ‚domradio‘, auf den ich mich beziehe, kann hier nachgelesen werden:
https://www.domradio.de/artikel/bundestagspraesidentin-kloeckner-wuenscht-sich-starke-kirchliche-stimme




Kirche: anschlussfähig bleiben

Auf dem „Tag der pastoralen Dienste“ unseres Bistums am vergangenen Donnerstag, haben sich Seelsorgende der verschiedenen Berufsgruppen getroffen, um über die Herausforderungen der Seelsorge in dieser Zeit zu diskutieren und zu beraten.
Der Referent dieses Tages, Herr Andreas Feige, prägte den Satz:

„Wir müssen anschlussfähig bleiben für die verschiedenen Gottesbilder und für verschiedene Sozialformen der Kirche!“

Mag. Theol. Andreas Feige, Freiburg

Diese Aussage verbindet sich gut zu den Lesungen des 6. Sonntag der Osterzeit, zu dem der nachfolgende Impuls ist:

Der Heilige Geist – Wegweiser in Zeiten des Wandels

Wir leben in einer Zeit, in der sich vieles verändert – in der Politik, in der Gesellschaft und auch in der Kirche.
Manche Dinge, die uns früher Sicherheit gegeben haben, verschwinden.
Gewohnheiten, an denen unser Herz hängt, geraten ins Wanken.

Neue Lebensweisen, viele Kulturen und unterschiedliche Meinungen prägen unsere Welt.
Das spüren wir auch in unseren Kirchengemeinden, im Glaubensleben – und vielleicht sogar in unserem eigenen Herzen.

Aber: Solche Zeiten des Wandels gab es immer schon.

Wenn wir in die Bibel schauen, sehen wir: Auch die ersten Christinnen und Christen standen vor großen Veränderungen.
Nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt mussten sich die jungen Gemeinden neu orientieren.
Sie hatten viele Fragen:

• Wer gehört zur Gemeinde?
• Können Menschen, die keine Juden sind, auch Christen werden?
• Müssen sie sich beschneiden lassen oder sich an jüdische Speisevorschriften halten?
• Was tun mit Menschen, die anders leben oder glauben?

Es ging also nicht nur um Regeln, sondern um die Frage: Wer sind wir als Kirche?
Und es gab damals heftige Meinungsverschiedenheiten.

Kommt uns das bekannt vor?

Auch wir heute haben schwierige Fragen:

• Dürfen Menschen, die nach einer Scheidung wieder geheiratet haben, zur Kommunion gehen?
• Wie gehen wir mit homosexuellen Menschen in der Kirche um?
• Dürfen gleichgeschlechtliche Paare gesegnet oder sogar kirchlich getraut werden?
• Können wir gemeinsam mit Christinnen und Christen anderer Konfessionen das Abendmahl feiern?
• Und: Können Frauen zu Diakoninnen geweiht werden?

Diese Fragen sind nicht leicht.
Sie betreffen unseren Glauben ganz direkt.
Und oft sind Ängste damit verbunden – die Angst, dass wir unsere Identität verlieren.
Die Angst, dass der Glaube verwässert wird.
Oder dass wir mit unseren Traditionen brechen.

Und trotzdem:
Jede Zeit hat ihre Fragen.
Jede Gemeinde hat ihre Herausforderungen.
Immer wieder geht es darum, diese Fragen im Licht des Evangeliums zu betrachten – und im Vertrauen auf den Heiligen Geist.

In der Apostelgeschichte (Kapitel 15) lesen wir von einem wichtigen Moment: dem sogenannten Apostelkonzil.
Die Gemeinde in Jerusalem überlegte, wie sie mit den vielen Nichtjuden umgehen sollte, die Christen wurden.

Am Ende sagten sie:
„Der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch nur wenige Dinge aufzuerlegen: Ihr sollt kein Götzenfleisch essen, kein Blut, nichts Ersticktes und keine Unzucht treiben.“ (Apg 15,28)

Man könnte sagen: Die ersten Christinnen und Christen fanden einen Kompromiss.
Aber nicht aus Angst, sondern aus Vertrauen.
Sie vertrauten darauf, dass Gott durch seinen Geist wirkt – nicht durch äußere Regeln.
Sie schlossen niemanden aus. Sie öffneten die Tür.

Auch nach dieser ersten Einigung blieb es nicht friedlich: In Antiochia gerieten Paulus und Petrus in Streit, weil Petrus sich aus Angst vor streng gesetzestreuen Juden-Christen plötzlich von der Mahlgemeinschaft mit Heiden-Christen zurückzog. Paulus kritisierte dieses Verhalten im Galaterbrief als unehrlich, da für ihn alle Christen gleich waren – unabhängig von ihrer religiösen Herkunft.

Es ging wieder in erster Linie nicht nur ums Essen – sondern um die Frage:
Wie weit reicht unser Glaube?
Trauen wir Gott zu, dass er größer ist als unsere Grenzen?

Petrus musste erst mühsam lernen, was Gott ihm in einer Vision zeigte, die im 11. Kapitel der Apostelgeschichte berichtet wird:
„Was Gott für rein erklärt hat, das nenne du nicht unrein.“ (Apg 11,9)

All das zeigt uns:
Die Kirche ist kein festes, unbewegliches Gebäude.
Sie ist etwas Lebendiges.

Menschen diskutieren, machen Fehler, kehren um, lernen dazu.
Und mitten in allem ist der Heilige Geist – damals wie heute.

Jesus hat uns diesen Geist versprochen.
Er sagte:
„Der Heilige Geist wird euch lehren und euch erinnern an alles, was ich euch gesagt habe.“ (Joh 14,26)
Und:
„Meinen Frieden gebe ich euch – nicht wie die Welt ihn gibt.“ (Joh 14,27)

Dieser Friede ist kein Zustand, in dem alles ruhig ist.
Sondern ein Weg – ein Weg des Zuhörens, des Miteinanders, des Vertrauens.

Frieden wächst nicht durch Verbote oder Machtworte.
Frieden entsteht, wenn der Heilige Geist unsere Herzen bewegt – und unsere Gemeinden.

Darum:
Bleiben wir offen für diesen Geist.
Stellen wir unsere Fragen.
Hören wir einander zu.
Gehen wir miteinander.

Nicht alles müssen wir sofort lösen.
Aber wir können losgehen.
Im Vertrauen auf Gott.
Gemeinsam.




Zu Christus …

Christus, Bruder,
ich habe gelernt:
wer sich zu dir bekennt
bildet Gemeinschaft mit
jenen, die sich ebenfalls
zu dir bekennen.
Diese Gemeinschaft –
deine Jünger:innen –
sind Kirche, die ‚ekklesia‘.

Schau auf diese Gemeinschaft
in dieser Zeit, da so viel
Fehlerhaftes und so viel Schuld
zu Tage tritt.

Ich frage mich,
wie ich noch dazu gehören kann?
Und dann
merke ich:
ich gehöre zu DIR!

Es geht
in allen Fragen der Kirche
auch um die Frage:

Welchen Platz hast du in ihrem Leben?
Welchen Platz hast du in meinem Leben,
damit ich weiterhin zu DIR
und damit zur Kirche gehören kann?!

Deshalb komme ich heute
zu DIR
mit meinen Fragen,
mit meinen Zweifeln,
mit dem Gefühl, es nicht mehr (er)tragen zu können.

Wenn es stimmt,
dass DU nur
durch UNS
in dieser Welt wirken willst,
dann kann ich doch gar nicht anders,
als BEI DIR und
in der Kirche zu bleiben,
denn DU bist doch ihr
Dreh- und Angelpunkt!

Also komme ich heute zu DIR
und bitte DICH
um deinen Rat und Beistand,
um deinen Geist:
hilf uns, uns immer an DIR
fest zu machen
aus deinem Geist
zu glauben
und zu leben.

Hilf uns
in dieser Zeit
immer wieder und inniger
zu beten.

Das Gebet
ist die Verbindung,
die die Reben
am Rebstock halten.

Binde du mich
immer enger an
DICH!

Zeige mir, zeige uns,
was gut und richtig,
was nötig ist
in dieser Zeit.

OHNE DICH
sind wir
– deine Kirche –
nur ein Haufen von Menschen
die sich irgendwie organisieren
und reden
von Gott und von dir und dem Heiligen Geist.

Wirke du!
WIR brauchen DICH!

(c) Gerd Wittka, 24.09.2023