Welttag der Kranken

Quelle: Bild von Renata Markota auf Pixabay

in Corona-Zeiten

Seit 1992 begeht die katholische Kirche am 11. Februar eines jeden Jahres den „Welttag der Kranken“. Nach über einem Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie wirft dieser Tag ein ganz besonderes Licht auf globale Fragen von kranken Menschen und der Bekämpfung der Corona-Pandemie.



Der „Welttag der Kranken“ ist nicht nur ein Tag des Gedenkens und des Gebetes für die Kranken, deren Zugehörige und für all jene, die sich im Gesundheitswesen um kranke und pflegebedürftige Menschen kümmern.

Es ist – aus meiner Sicht – auch ein Tag der Kirche(n) und der Gesellschaft. Es ist ein Tag, an dem es auch gilt, selbstkritisch inne zu halten und zu fragen: „Wie hältst du es mit den Kranken?!

Auch wenn wir es vielleicht gerne herunter spielen: Krankheit ist eine wesentliche und permanente Lebenserfahrung, die wir machen (müssen).
Krankheit ist also nicht der Sonderfall im Leben eines Menschen, sondern gehört genau so zur menschlichen Existenz, wie die Notwendigkeit, zu essen und zu trinken.

In einer Welt, die dem Ideal eines immer gesunden Menschen hinterher rennt, mag diese Lebenserfahrung nicht gerne akzeptiert werden.

Und diese Haltung fördert auch eine Entmenschlichung, weil sie Krankheit und Alter (und auch den Tod) eher als Sonderfall denn als Regelfall unserer menschlichen Existenz ansieht.

Quelle: Bild von Jeyaratnam Caniceus auf Pixabay

Globales Bewusstsein schaffen

Der „Welttag der Kranken“ ist für uns auch die Möglichkeit, mal darüber nachzudenken, wie wir auch global mit Krankheiten und deren Bekämpfung umgehen?
Verstehen wir uns als die eine Menschheitsfamilie, wo wir gegenseitig aufeinander angewiesen sind?
Erkennen wir in den wohlhabenden Ländern, dass wir auch verantwortlich sind für Fragen der Gesundheit und Krankheitsbekämpfung in den Ländern, denen es wirtschaftlich und finanziell nicht so gut geht wie uns?
Gerade auch in der Corona-Pandemie muss sich unser Blick jetzt auch auf die Frage richten, wie die Impfstoffe gerecht verteilt werden können?

Das ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit und einer globalen Solidarität!
Wenn wir das nur so verstehen, dann schneiden wir uns damit – womöglich – ins eigene Fleisch.

Denn: die Corona-Pandemie macht nicht Halt vor Landesgrenzen. Die Corona-Pandemie macht nicht halt vor sozialen oder wirtschaftlichen Unterschieden.

In dem Maße, wie wir endlich verstehen, dass die globale Bekämpfung des Corona-Virus letztendlich auch uns selber zugute kommt, in dem Maße wird es für uns noch selbstverständlicher sein, alle unsere Ressourcen und unser Vermögen dafür einzusetzen, die Pandemie auch in den Ländern zu bekämpfen, die wirtschaftlich allein dazu nicht in der Lage sind.


Fürbitten am Welttag der Kranken

Wenn Du an diesem Tag auch besonders in den Anliegen dieses Gedenktages beten möchtest, empfehle ich dir die Fürbitten bei „Liturgie konkret“: Fürbitten um Welttag der Kranken.




Fest der Erzengel

29. September – Fest der Erzengel Michael, Gabriel und Rafael

Der Erzengel für die Kranken und Reisenden: Rafael

Detail aus: Tobias und Rafael, 17. Jhd., Kopie nach Adam Elsheimer, gemeinfrei, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Raphael_(Erzengel)#/media/Datei:Raphael_and_Tobias.jpg

„Rafael“ – „Gott heilt“
Er ist der Erzengel (Erst-Engel), der den jungen Tobias auf seiner Reise begleitet.
Er heilt seine (zukünftige) Frau Sara und auch seinen Vater Tobit.
Er weist Tobias auf die Heilmittel hin, die er während seiner Reise zur Verfügung hat und lädt ihn ein, diese Heilmittel, die ein ‚Geschenk des Himmels‘ sind, einzusetzen, wenn es dazu Zeit ist.

Es ist Tobias selber, der die heilsamen Taten des – ihm noch verborgenen – Erzengel Rafaels beschreibt. So steht es im Buch Tobit, im 12. Kapitel Vers 3f.

Tobias über Rafael zu seinem Vater Tobit:

„… Er hat mich gesund heimgebracht, meine Frau geheilt, das Geld mit mir gebracht und dich gesund gemacht….“

Deshalb kommt es nicht von ungefähr, dass dieser Erzengel der Patron der Reisenden und der Kranken ist.

Das Fest der drei Erzengel Gabriel, Michael und Rafael lädt uns ein, wieder einmal bewusster auf diese himmlischen Begleiter aufmerksam zu machen.

Als Krankenhaus-Seelsorger möchte ich den Erzengel Rafael für meine Arbeit spirituell neu entdecken und ihn den Menschen vorstellen, die sich so sehnlichst himmlische Hilfe und Beistand wünschen.



Rafael ist als Erzengel – trotz seiner herausragenden Stellung unter den Engeln Gottes – lediglich ein Gesandter Gottes. Er kann nicht aus sich selbst heraus heilen, sondern er ist der heilsame Bote Gottes, der von Gott selber die Werkzeuge der Heilung in Wort und Tat überantwortet bekommen hat, um damit den göttlichen Willen nach Heil(ung) zu erfüllen.

Für manche Christen ist in unserer heutigen Zeit das Verständnis der Engel und ihre Rolle ziemlich schwierig.

Warum?
Manche wenden sich im direkten Gebet an sie. Manche lehnen genau dieses ab, weil sie sagen: Ich bete direkt zu Gott.
Ist das ein Widerspruch?
Kann man eigentlich zu Engeln beten? Ist nicht Gott selber, in seiner Dreifaltigkeit, Adressat all unserer Gebete?

[Auch bei der Frage, ob wir zu Heiligen beten können, kommt dieser Aspekt immer wieder auf. – Da verweise ich gerne darauf, dass wir nur Gott allein „anbeten“ können, aber wir können uns im Gebet an die Heiligen wenden, um sie um Fürsprache in unseren Anliegen bei Gott zu bitten, denn wir glauben, dass sie nun in der ‚Nähe Gottes‘ sind und unsere Fürsprecher sein können.]

Ich habe Verständnis dafür, wenn manche ZeitgenossInnen Probleme damit haben, sich im Gebet an Heilige oder an die Engel (Erzengel und Schutzengel) zu wenden.

Auf einer evangelischen Seite fand ich dazu eine sehr schöne Ausführung, der ich selber mich gut anschließen kann und als erklärende Antwort zitieren möchte:

„…Engel als Vermittler zwischen Menschen und Gott sind in unserem Glauben durchaus vorhanden. (…) Wer sich also an Engel wendet, nutzt sie als das, was sie sind: Vermittler zwischen uns und Gott.
Engel haben den „Vorteil“, dass man sie leichter spüren, erahnen kann als Gott.
Wie es von Elia erzählt wird, der nur noch sterben will, sich hinlegt, und ein Engel fasst ihn an, weckt ihn auf, spricht direkt mit ihm, bringt ihm sogar zu essen und zu trinken. (1. Kön 19) Gott schickt seine Engel, weil wir sie brauchen….“

Zitiert nach: https://fragen.evangelisch.de/frage/8957/durfen-christen-zu-engeln-beten

Und wenn Sie sich fragen, wie ein Gebet zu den Engeln aussehen könnte, dann möchte ich Ihnen ein Gebet „An die Schutzengel unserer erwachsenen Kinder“ von einem unbekannten Verfasser zitieren:

„Ich spreche zu den Engeln unserer Kinder:
Seid Ihr immer noch bei ihnen und habt ihre Wünsche in Euren Händen?
Wisst ihr etwas von ihrer kampferfüllten Einsamkeit?
Und wenn sie nun Euch und das Leben ablehnen, wendet Ihr Euch dann ab und weint, oder bleibt Ihr trotzdem bei ihnen?
Sie brauchen Euch, mehr noch als damals, als sie noch klein waren.
Sie brauchen Euch ganz dringend!
Denn diese Jahre sind die schwerste Zeit!
Alles muss eigenhändig geregelt werden, man muss sich freikämpfen, alles selbst verantworten und von Engeln will man nichts wissen.

Ihr Engel unserer erwachsenen Kinder!
Eine Mutter darf nicht länger eingreifen, aber Ihr dürft.
Ein Vater darf nicht länger Ratschläge erteilen, aber Eure Weisheit kommt von Gott.
Bleibt bei unseren erwachsenen Kindern, Ihr Engel!
Helft ihnen, im Gestrüpp zu wandern und den rechten Weg zu finden.
Führt sie nicht den leichtesten Weg, aber den schönsten – ihren eigenen Weg!“

Zitiert nach: https://www.christus-unser-bruder.de/2018/08/die-schutzengel-fuer-erwachsene-kinder/

Ihnen allen eine gesegnete Zeit … und versuchen Sie, ihre Beziehung zu ‚Ihrem‘ Engel zu pflegen!
Und an alle Kranken, die nach Heil(ung) suchen: Vertrauen Sie sich dem Boten Gottes, dem Erzengel Raphael, an. Er hat den Auftrag Gottes, Sie durch Ihre Phase der Krankheit und des Leidens zu begleiten und Ihnen Gottes Kraft und Nähe zu bringen.