Welttag der Kranken
in Corona-Zeiten
Seit 1992 begeht die katholische Kirche am 11. Februar eines jeden Jahres den „Welttag der Kranken“. Nach über einem Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie wirft dieser Tag ein ganz besonderes Licht auf globale Fragen von kranken Menschen und der Bekämpfung der Corona-Pandemie.
Der „Welttag der Kranken“ ist nicht nur ein Tag des Gedenkens und des Gebetes für die Kranken, deren Zugehörige und für all jene, die sich im Gesundheitswesen um kranke und pflegebedürftige Menschen kümmern.
Es ist – aus meiner Sicht – auch ein Tag der Kirche(n) und der Gesellschaft. Es ist ein Tag, an dem es auch gilt, selbstkritisch inne zu halten und zu fragen: „Wie hältst du es mit den Kranken?!„
Auch wenn wir es vielleicht gerne herunter spielen: Krankheit ist eine wesentliche und permanente Lebenserfahrung, die wir machen (müssen).
Krankheit ist also nicht der Sonderfall im Leben eines Menschen, sondern gehört genau so zur menschlichen Existenz, wie die Notwendigkeit, zu essen und zu trinken.
In einer Welt, die dem Ideal eines immer gesunden Menschen hinterher rennt, mag diese Lebenserfahrung nicht gerne akzeptiert werden.
Und diese Haltung fördert auch eine Entmenschlichung, weil sie Krankheit und Alter (und auch den Tod) eher als Sonderfall denn als Regelfall unserer menschlichen Existenz ansieht.
Globales Bewusstsein schaffen
Der „Welttag der Kranken“ ist für uns auch die Möglichkeit, mal darüber nachzudenken, wie wir auch global mit Krankheiten und deren Bekämpfung umgehen?
Verstehen wir uns als die eine Menschheitsfamilie, wo wir gegenseitig aufeinander angewiesen sind?
Erkennen wir in den wohlhabenden Ländern, dass wir auch verantwortlich sind für Fragen der Gesundheit und Krankheitsbekämpfung in den Ländern, denen es wirtschaftlich und finanziell nicht so gut geht wie uns?
Gerade auch in der Corona-Pandemie muss sich unser Blick jetzt auch auf die Frage richten, wie die Impfstoffe gerecht verteilt werden können?
Das ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit und einer globalen Solidarität!
Wenn wir das nur so verstehen, dann schneiden wir uns damit – womöglich – ins eigene Fleisch.
Denn: die Corona-Pandemie macht nicht Halt vor Landesgrenzen. Die Corona-Pandemie macht nicht halt vor sozialen oder wirtschaftlichen Unterschieden.
In dem Maße, wie wir endlich verstehen, dass die globale Bekämpfung des Corona-Virus letztendlich auch uns selber zugute kommt, in dem Maße wird es für uns noch selbstverständlicher sein, alle unsere Ressourcen und unser Vermögen dafür einzusetzen, die Pandemie auch in den Ländern zu bekämpfen, die wirtschaftlich allein dazu nicht in der Lage sind.
Fürbitten am Welttag der Kranken
Wenn Du an diesem Tag auch besonders in den Anliegen dieses Gedenktages beten möchtest, empfehle ich dir die Fürbitten bei „Liturgie konkret“: Fürbitten um Welttag der Kranken.