Für Sie da! – Gerade in dieser Zeit

Als Krankenhaus-Seelsorger bin ich weiterhin in vollem Umgang für Sie da!

Foto: Gerd Wittka, privat

Immer wieder muss ich in verschiedenen Medien lesen, die Seelsorge ziehe sich gerade in dieser krisenhaften Zeit der Corona-Pandemie zurück. Im Kreis meiner KollegInnen der Krankenhaus-Seelsorge im Bistum Essen ist dieses Thema ständig präsent.
Und von den meisten KollegInnen weiß ich, dass sie gerade in dieser Zeit ihren Dienst und ihre Verfügbarkeit nicht eingeschränkt haben.

Auch für mich gilt: ich bin nach wie vor im vollen Umfang als Krankenhaus-Seelsorger, vornehmlich im Johanniter-Krankenhaus Oberhausen, tätig!



Mein Dienst – mein Angebot

Als Krankenhaus-Seelsorger zählen zu meinen Aufgaben:

  1. Besuche und Gespräch für Patient*innen
    Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Begleitung von Patient*innen. Auf Zuruf oder Nachfrage besuche ich Patient*innen sehr gerne. Gerade in der Corona-Zeit, wo Besuche von Zugehörigen eingeschränkt oder nicht möglich sind, kann ich auch einen kleinen Beitrag gegen die Vereinsamung leisten, indem ich zu einem Gespräch zur Verfügung stehe. Thematisch bin ich nicht festgelegt. Wer nach mir als Krankenhaus-Seelsorger fragt, muss nicht zwangsläufig ein religiöses Gespräch führen wollen. Ich bin auch so für sie da, einfach so, nur so zum Quatschen. Die Patient*innen entscheiden, worüber sie mit mir sprechen wollen. Ich habe keine Vorgaben.
    Mitunter melden sich Patient*innen aber nicht, obwohl wir sie persönlich und durch Anschreiben dazu ermutigen. Wenn Angehörige oder Pflegekräfte einen Bedarf wahrnehmen, dürfen sie sich auch gerne bei mir melden.
  2. Kontakt auch zu Covid-19-Patient*innen
    Im Krankenhaus stehe ich auch selbstverständlich für Covid-19-Patient*innen zur Verfügung. Dies erfolgt unter Einhaltung der nötigen Schutzvorschriften. Welche Formen möglich sind, werde ich unten genauer beschreiben.
  3. Gesprächspartner für Mitarbeitende im Krankenhaus
    Die Mitarbeitenden im Krankenhaus, vornehmlich die Pflegekräfte und das medizinische Personal, stehen in dieser Zeit besonders unter Druck: da ist die Situation der Patient*innen, aber auch eine dünne Personaldecke, die die Arbeit in dieser Krisenzeit erschwert. Dazu kommt die persönliche Sorge um die eigene Gesundheit.
    Als Krankenhaus-Seelsorger ist es unser Selbstverständnis, dass wir auch für die Mitarbeitenden da sind. Sie können sich – ebenfalls unter der seelsorglichen Schweigepflicht – an mich wenden, wenn sie Gesprächsbedarf haben und im Gespräch Entlastung für sich suchen.
  4. Für Zugehörige von Patient*innen
    Auch für Lebenspartner*innen und Kindern sowie anderen Zugehörigen von Patient*innen stehe ich zur Verfügung, die in der Sorge um einen erkrankten Angehörigen das Gespräch suchen. Angehörige, die gut für sich selber sorgen, können dann auch vorhandene Resourcen nutzend, um für die erkrankte Person da zu sein.
  5. Begleitung durch Gottesdienst und Gebet
    Mein seelsorglicher Dienst ist eingebunden in das Vertrauen, dass wir die Herausforderungen unseres Lebens und das Umgehen mit Krisen, Krankheit, Leid und Tod mit Gottes Unterstützung meistern können und dass wir in SEINER Liebe geborgen sind. ER möchte unser aller Heil.
    Deshalb besteht mein Dienst auch in der Feier von Gottesdiensten und durch das persönliche Gebet, in dem ich immer wieder auch für die Patient*innen, deren Zugehörige sowie für die Mitarbeitenden im Krankenhaus bete.

Wie kann ich für Sie da sein?

Um mich selber weitgehenst zu schützen, verzichte im beruflichen und privaten Kontext weitgehenst auf persönliche Kontakte. Sie sind beschränkt auf das Notwendigste.
Dadurch schütze ich mich vor diversen Infektionen und kann so möglichst kontinuierlich dienstbereit sein.

Sie können mit mir auf verschiedenste Weise in Verbindung treten:

  1. Patient*innen oder Mitarbeitende sprechen mich selber (auch per Mail, Anruf oder sms u.ä.) an.
  2. Angehörige sprechen mich an und machen mich auf Patient*innen aufmerksam
  3. Durch interne Abläufe im Krankenhaus erfahre ich von Patient*innen, denen ein Besuch gut tun könnte.

Welche Möglichkeiten des Kontakts gibt es?

  1. Ich komme gerne persönlich zum Gespräch. Dabei werden selbstverständlich die Corona-Schutzregeln (AHA+L) eingehalten!
  2. Wir können telefonisch miteinander reden. Dazu rufen Sie mich am Besten auf meinem Mobiltelefon an oder hinterlassen per Sprachnachricht oder SMS eine Nachricht. Ich rufe dann schnellstmöglich zurück. Kosten entstehen Ihnen dann auch nicht durch meinen Rückruf.
  3. In besonderen Fällen, wo besondere Schutzmaßnahmen nötig sind und ich persönlich Patient*innen nicht aufsuchen kann, gibt es auch die Möglichkeit, über spezielle Messengerdienste in Kontakt zu treten. Die Dienste nenne ich ebenfalls gleich unten. Die von mir dienstlich verwendeten Messenger-Diensten entsprechen den Normen des EU-Daternschutzes. Welche technischen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, können wir dann in einem Telefonat klären.
    Der Vorteil der Videotelefonie ist, dass weder Patient*innen noch ich einen Mundschutzt tragen muss, und so gegenseitig auch die Gesichter voll zu erkennen sind. Das kann, insbesondere bei emotionalen Gesprächen, sehr von Vorteil sein.
    Als Dienst für Messenges oder Videotelefonie empfehle ich den Dienst ‚threema‚, der vollumfänglich die europäischen Datenschutzbestimmungen erfüllt. Sie können die entsprechende App für Ihr Smartphone oder Tablet in den üblichen App-Stores herunterladen.

Kontaktdaten:

Sie erreichen mich per Mail über Pastor Gerd Wittka, Mobiltelefon: 0176 967 00 901. Über diese Nummer können Sie mich auch per SMS oder Messengerdienst (threema und ginlo) erreichen.

Ich freue mich, für Sie da zu sein!

Ihr

Gerd Wittka




Auf dem Weg nach Betlehem

Krankenhaus-Kapelle wird in Corona-Zeiten zu einem spirituellen Erfahrungsraum

Die beiden Krankenhaus-Seelsorger im Johanniter-Krankenhaus Oberhausen, Pfarrer Falk Nerenz (ev.) und Pastor Gerd Wittka (rk.) standen vor der Frage, welche geistlichen Akzente sie in der Zeit der Corona-Pandemie setzen können?

Seit Monaten dürfen keine öffentlichen Gemeinschaftsgottesdienste in der Krankenhaus-Kapelle stattfinden.
Mit einem genehmigten Hygiene- und Abstandskonzept feiern beide Geistliche seit einigen Monaten jeweils mittwochs um 13.00 Uhr einen sogenannten „Stellvertretungs-Gottesdienst“ in der Krankenhaus-Kapelle.
Zentrum dieses Gottesdienstes sind Gebetsanliegen, die von Patient*innen oder Mitarbeitenden des Krankenhauses benannt werden. Schriftlesung, Musik und Gebet vervollständigen diesen regelmäßigen Gottesdienst.

Aber was soll nun in der Advents- und Weihnachtszeit sein?



In den letzten Jahren gab es neben den wöchentlichen Gottesdiensten auch noch mit den „Adventslichtern – Musik und Texte zum Advent“ eine adventliche Besinnung. Doch beides darf nun nicht sein.

Also musste eine andere Idee her. Nach einiger gemeinsamer Überlegung entschieden sich die beiden Seelsorger, die Kapelle von der Adventszeit an zu einem spirituellen Erfahrungsraum umzugestalten.

„Auf dem Weg nach Betlehelm“ – Krankenhaus-Kapelle als spiritueller Erlebnisraum

Nach Absprache mit den Verantwortlichen des Krankenhauses in Hygiene-Fragen wurde ein Raumkonzept erarbeitet, das die nötigen Corona-Regeln mit einem geistlichen Angebot in Einklang bringt.

Schnell war auch das Motto gefunden:
„Auf dem Weg nach Betlehem“.

Mittelpunkt dieser Initiative ist eine Weihnachtskrippe, die dem katholischen Seelsorger vor einigen Jahren übereignet wurde.

Die Weihnachtskrippe und links das Weihnachtsevangelium nach Lukas in der Kapelle.

Der Kapellenraum wurde bis auf wenige Stühle frei geräumt.
Drei Stoffbahnen in unterschiedlichen Farben symbolisieren drei verschiedene Wege, die alle zur Krippe führen.

Drei Wege zur Krippe

Auf dem Schriftenstand und auf der Orgel erwarten die Besucher der Kapelle geistliche Impulse in Wort und Bild, als Hefte oder Postkarten. Diese dürfen von denen, die in die Kapelle kommen, buchstäblich ‚aufgegriffen‘ und mitgenommen werden.

Geistliche Impuls zur Adventszeit in Wort und Bild.

Auch einige LED-Teelichter stehen zur Verfügung. So werden diejenigen, die die Kapelle besuchen, zu einem kleinen Gedankengang ermuntert, den die Seelsorger in folgende Worte gefasst haben:

„AUF DEM WEG NACH BETHLEHEM

Gerade in beschwerlichen Zeiten gilt die Einladung: „Mache Dich auf zur Krippe.
Du wirst erwartet. Von Jesus selbst.“

Während der Adventszeit ist in der Kapelle solch ein Weg sinnbildlich nachgestellt.

Ein persönliches Licht verdeutlicht, wie nahe ich mich dem Heil der Welt fühle.

Noch etwas erwartet alle, die unterwegs sind: Weihnachtsgeschichten, Lieder und Bilder zum mitnehmen.

Patient*innen und Mitarbeitende sind eingeladen, in der Krankenhaus-Kapelle ein wenig zur Ruhe zu kommen, die Lasten und Sorgen dort im Gebet vor Gott zu tragen und den Weg nach Weihnachten hin als einen persönlichen „Weg nach Betlehem“ zu verstehen:

  • Möchte ich mich überhaupt auf den Weg nach Betlehem machen?
  • Wo befinde ich mich gerade auf diesem Weg?
  • Ist Weihnachten, ist Betlehem noch sehr weit weg von mir und meinen aktuellen Erlebnissen?
  • Welche Hindernisse stellen sich mir dabei in den Weg?
  • Was hindert mich daran, auf dem Weg nach Betlehem zu bleiben?
  • Und welche Hoffnung oder welche Bedürfnisse und Wünsche treiben mich an, den Weg zu gehen?
    Aber auch:
  • Welche Begegnungen und Erfahrungen mache ich auf dem Weg?
  • Welche Beobachtungen mache ich und wie unterscheiden sie sich von Beobachtungen anderer Jahre?
  • Was wünsche ich zu finden, wenn ich ‚zu Weihnachten‘ dann endlich angekommen bin, zum Stall von Betlehem?

Wer seinen gegenwärtigen Ort auf dem Weg nach Betlehem erspüren konnte, ist dann eingeladen eines der Teelichte dort hinzustellen, wo man gerade ’steht‘.

So gestalten unterschiedliche Menschen, von denen zumeist die wenigsten von einander wissen, einen Raum mit einzelnen Lichtern, die vielleicht auch zum Zeichen eines persönlichen und zugleich gemeinsamen Gebetes geworden sind.

(M)ein Licht, das für MICH steht.

(c) für alle Fotos: Gerd Wittka, 26.11.2020