24.10.2024

Zwei Monate noch – dann ist Heilig Abend. Die Zeit wird knapp …



Nein, ich will nicht das ‚alte Lied besingen‘, dass Weihnachten „immer so plötzlich kommt“.

Natürlich geht es wieder um mein Long-Covid!
Wie sehr wünsche ich mir, wieder in den Dienst zu kommen.
Und meine Erwartung war gut.
Erst Montag habe ich mit meinem Hausarzt vereinbart, dass ich zum Beginn des Advents in die Wiedereingliederung gehen möchte.
Ich möchte so gerne wieder meinen Dienst aufnehmen.

Gestern dann ein Tag, wo ich mich topfit fühlte.
Und so hatte ich Einiges auf der Agenda. Habe ich auch alles gut geschafft.
Abends dann zur Chorprobe; freute mich riesig darauf.

Es hat mir viel Freude gemacht, wieder dabei zu sein.
Der Chor ist für mich und meine Psychohygiene sehr wichtig.

Gegen 22.00 Uhr zuhause angekommen.
Dann plötzlich ein massiver Konzentrationsabfall. Ich wurde sehr müde und erschöpft.
Konnte mich kaum auf den Beinen halten. Freute mich aufs Bett.
‚Ich werde schlafen können, wie ein Murmeltier‘, dachte ich.
Doch im Bett wälzte ich mich, fand keinen Schlaf.

(c) Gerd Wittka, 2024, erstellt mittels KI

‚Was ist das für eine Scheiße?!‘ – dachte ich. ‚Ich bin hundemüde und finde keinen Schlaf!‘
Dieses Symptom nennt man ‚tired but wired‘ und ist als ein Symptom von Long-Covid bekannt.

Frustrierend.
Aber das Symptom kenne ich.
Gegen 01.00 Uhr schaute ich das letzte Mal auf die Uhr.
Bis 5.30 Uhr einigermaßen geschlafen. Dann war die Nacht vorbei.

‚Aus der Not eine Tugend machen‘, kam mir in den Sinn.
Also stand ich auf, wusch mit kaltem Wasser mein Gesicht, ging ins Wohnzimmer und betete die Laudes.

(c) Gerd Wittka, 24.10.2024

„Die Morgenröte zieht herauf
und überstrahlt das Sternenheer…“
– stand da im Hymnus.

‚Flötepiepen‘, dachte ich! ‚Viel zu früh dafür….‘ und musste innerlich schmunzeln.
Wäre die Morgenröte der richtige Zeitpunkt für die Laudes, ich könnte noch mindestens eine Stunde im Bett bleiben …

Aber was soll’s? – Ich möchte dann das Beste draus machen.
Und wenn mich über Tag die Müdigkeit übermannt, lege ich mich halt wieder hin.

Doch ich weiß nicht, wie es gehen wird, wenn ich wieder die Arbeit aufnehme …




21.08.2024

tired and wired – oder: wie ich keinen Schlaf finde …



Wie schön der Gedanke, wenn man abends so richtig müde ist, sich gemütlich ins Bett legen zu können, sich einzukuscheln, um dann schnell einschlafen zu können und am nächsten Morgen vom Wecker geweckt zu werden.
Wie schön, wenn dann das neue Tagwerk ausgeruht begonnen werden kann …
Ach, das wäre soooo schön.

Seit einigen Monaten für mich: zu schön, um wahr zu sein.

’schlaflos‘, Quelle: Bild von cold_metel auf Pixabay, AI-generiert

Stattdessen plagen mich Einschlaf- und Durchschlafstörungen.
Und manchmal werden sie ergänzt durch heftige Albträume.

Das macht keinen Spaß, ehrlich nicht!


Ich weiß nicht, ob du diese Symptome kennst.
Vielleicht kann ich sie erklären.
Es ist so, wie wenn du einen anstrengenden Tag hinter dir hattest, aber die letzten Stunden des Tages ein Erlebnis hattest, dass dich sehr euphorisch werden ließ.
Oder es ist wie, wenn du spät abends noch einen starken Kaffee oder andere Aufputschgetränke zu dir nimmst.
Du spürst eine gewisse Müdigkeit, aber wenn du dich schlafen legen würdest, könntest du nicht einschlafen.

Bei Long-Covid und anderen Erkrankungen nennt man dies das „tired and wired“-Syndrom = ‚müde und aufgedreht‘.

Es sind aber keine Gedanken, dir mir den Schlaf rauben; ich grüble nicht.
Eher das Gegenteil ist der Fall: ich bin müde, gähne und freue mich auf den Schlaf, aber er will sich einfach nicht einstellen.
Ich fühle mich innerlich total aufgedreht, obwohl es dafür keinen offensichtlichen Grund gibt.

Bild: Bild von Istvan Brecz-Gruber auf Pixabay

Das geht meist so 1 1/2 Stunden. Irgendwann schlafe ich dann doch ein.

Nach zwei Stunden ist aber dann erst einmal wieder Ende. Ohne offensichtlichen Grund werde ich wach, liege einige Zeit, manchmal um die 30 Minuten und schlafe dann wieder ein. Das wiederholt sich dann noch ein- oder zweimal.

Und morgens? Dann kann es sein, dass ich gegen 5.00 Uhr oder etwas später wach werde und mich freue, dass ich noch gut 90 Minuten schlafen könnte.
Doch auch das geht nicht.

Dann bleibt mir eigentlich nichts anderes übrig, als aufzustehen.
Doch meine Wahrnehmung ist irgendwie gedämpft.
Ich fühle mich nicht frisch.

Das einzige, was mir dann etwas innere Ruhe gibt, ist der Gedanke, dass ich mich (fast) jederzeit wieder hinlegen kann, wenn die Müdigkeit mich wieder übermannt.

Aber schön ist das nicht!
Nicht mein Tagesplan strukturiert meinen Tag, sondern meine Symptome!