Silvesternacht bei rechten Populisten
Endlich mal jemand, der substanzielle Gegenkritik übt, die sowas von berechtigt und nötig ist. All die ‘Merz’ens in unserem Land und Schlimmere, sollten sich diese Kritik hinter die Ohren schreiben!
Endlich mal jemand, der substanzielle Gegenkritik übt, die sowas von berechtigt und nötig ist. All die ‘Merz’ens in unserem Land und Schlimmere, sollten sich diese Kritik hinter die Ohren schreiben!
Im Internet läuft gerade eine Kampagne für ein Böllerverbot:
Und ja, es gibt gute Gründe, das Silvesterfeuerwerk besser zu regeln. Dies bezieht sich insbesondere auf die Gründe des Umwelt-, Tier- und Lärmschutzes.
Diese Gründe jedoch mit den kriminellen Gewaltexessen gegen Rettungs- und Ordnungskräfte zu verbinden, lehne ich ab!
Ich habe auch diesen Aufruf bekommen, aber ich unterschreibe nicht, weil hier verschiedene Gründe gemeinschaftlich genutzt oder sogar missbraucht werden, die nichts miteinander zu tun haben.
Die Gewalt und Aggression bekämpft man nicht mit einem Böllerverbot für alle!
Da feiert das Prinzip der ‘Sippenhaftung’, das in der NS-Zeit verstärkt Anwendung fand, fröhliche Urständ!!
Ich weiß nicht, wie man das unterstützen kann! Das ist Populismus pur! Und diesmal nicht von der AfD!
‘Knaller’oder ‘Knallköppe’ sind es allemal: Jene, die nicht erst zu Mitternacht vom 31.12. auf den 01.01. Feuerwerks-Körper entzünden!
Es sind diese Menschen, die sich an keine Regeln halten (wollen) und auch keinen Sinn für den richtigen Zeitpunkt haben.
Meines Erachtens ist ein solches asoziales Verhalten auch nicht allein mit Hedonismus zu erklären, obwohl ein starker hedonistischer Antrieb dazu kommen muss.
Nein, es ist einfach die pure Rücksichtslosigkeit anderen Menschen und auch der Tierwelt gegenüber.
Habe ich mich nie grundsätzlich gegen das Silvesterfeuerwerk ausgesprochen, weil ich der Überzeugung bin, dass auch die Tierwelt eine oder zwei Stunden Feuerwerk und Knallerei von 00.00 bis ca. 02.00 Uhr schadlos aushalten wird, finde ich die Ballerei schon heute am 30.12.2022 um 18.00 Uhr eine rücksichtslose und egoistische Aktion, gegenüber Tierwelt und Mitmenschen.
Die große Sorge vieler Sozialwissenschaftler:innen zu Weihnachten ist, dass das Weihnachtsfest mit viel zu vielen und zum Teil unerfüllbaren Erwartungen verknüpft wird.
Dies führt nicht selten dann zumindest zu Enttäuschungen, manchmal sogar zu Frust und Krach und Streit in den Familien.
Am Ende bleibt ein schales Gefühl von einem Fest zurück, dass eigentlich ein ‘Fest der Familie’ und ein ‘Fest der Liebe’ gewesen sein sollte.
Das Problem ist nicht, dass dieses Fest mit Erwartungen verknüpft wurde.
Das Problem ist, dass dieses Fest mitunter mit zu vielen und/oder unerfüllbaren Erwartungen verbunden wird.
Was glauben Sie, was eine Lösung dafür wäre? —
In wenigen Tagen begehen wir den Übergang von diesem Jahr in das Jahr 2022.
Auch am Silvesterabend wird es gegen Mitternacht wieder viele gute Wünsche geben.
Und mit vielen Erwartungen wird man in das neue Jahr gehen.
Unerfüllte Wünsche und Sehnsüchte aus 2021 werden in 2022 übertragen. Damit verbindet sich die Hoffnung oder Sehnsucht, dass doch wenigstens in diesem neuen Jahr diese Wünsche wahr werden sollten.
Auch haben manche von uns ganz konkrete Vorstellungen vom neuen Jahr. Da werden Lebensziele in den Blick genommen; ob im persönlichen oder im beruflichen Bereich.
Erwartet wird, dass bestimmte Lebensphasen beendet und abgeschlossen und andere neu beginnen werden.
Man wünscht und hofft und sehnt sich nach etwas Bestimmtem für sich oder auch für andere.
Dieser Augenblick, wenn wir uns gegenseitig viel Gutes für das neue Jahr wünschen, ist für mich ein ganz besonderer Augenblick am Jahreswechsel.
Das ‘Neue’ scheint so unverbraucht, so frei und offen zu sein: alles könnte möglich werden.
Und ja: alles kann möglich werden – aber nicht nur das Gute, sondern auch das, was wir uns vielleicht nicht wünschen und vorstellen.
Ich glaube, wir sind weise, wenn wir das bei all den guten Wünsche zum Jahreswechsel im Hinterkopf behalten.
Wünschen können wir uns Vieles, sogar alles. Aber ob es sich erfüllt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Und was wird dann am Ende des nächsten Jahres stehen: Enttäuschung, Frust, Resignation?!
Wir können uns vieles wünschen, was aber vielleicht nicht in Erfüllung gehen kann.
Aber wir können auch vieles dafür tun, dass wir am Ende eines Jahres nicht enttäuscht oder gar resigniert sind.
Schon seit Jahren habe ich mich darum bemüht, diese Nacht von Silvester auf den 1. Januar zu relativieren und dies durch einen kleinen Trick, der gleichsam mein Bewusstsein umprogrammieren soll.
Ich stelle mir vor, dass die Nacht vom 31.12. auf den 1.1. eine Nacht wie jede andere ist.
Und wenn mit dem vermeintlich neuen Jahr ein ganz neues Kapitel im Buch meines Lebens aufgeschlagen werden soll mit vielen neuen und unbeschriebenen Seiten, dann ist jede Seite in diesem Kapitel ein einzelner Tag. So wird in jeder Nacht eine neue Seite in diesem Buch meines Lebens aufgeschlagen.
Und was für das Jahr als Ganzes gilt, gilt dann auch für jeden einzelnen Tag: er eröffnet mir was ganz Neues mit allen unzähligen Gelegenheiten, Chancen und Möglichkeiten – theoretisch.
Und diese Sichtweise verändert auch meinen Blick auf jeden einzelnen neuen Tag.
Und ja: natürlich birgt jeder Tag damit auch das Potential aller Enttäuschungen meines Lebens.
Nur: morgen kann es schon wieder anders aussehen.
Diese Perspektive, dass jeder Tag (s)eine neue Chance hat, ermutigt mich dazu, auch jeden Tag als Einzigartigkeit zu sehen, wo Vieles möglich werden kann, aber wo auch Vieles ungenutzt geblieben sein kann.
Nun kann man vielleicht fragen, wie ich das mit meinem christlichen Glauben überein bekomme?
Die Antwort ist ganz einfach: es ist die Botschaft der Umkehr und des Neuanfangs; letzthin die Botschaft der Auferstehung – Tag für Tag.
Im Wissen und im Glauben, dass mein Leben nicht unkorrigierbar ist, darf und kann ich jeden Tag als neue Chance begreifen;
eine Chance, die mich nicht kettet an meine Vergangenheit, sondern zu der ich durch Jesus Christus und meine Auferstehung befreit worden bin.
Ich finde, dieser Aspekt christlichen Glaubens wird in unserem Leben und in unserem Alltag viel zu wenig berücksichtigt.
Denn niemand von uns und auch unsere Zeit ist nicht unveränderlich und deterministisch festgelegt.
An jedem Tag und in jedem Augenblick wartet für uns die Gelegenheit, neu zu beginnen und anders zu leben, egal was uns das Leben zumutet.
Und wir können jeden Tag und jeden Augenblick auch neu unser Wünsche, Sehnsüchte und Erwartungen formulieren und an die gegenwärtigen Umstände anpassen.
So kann das, was gestern noch konkret an Erwartungen formuliert wurde, heute modifiziert werden und uns morgen davor schützen, dass wir übermorgen frustriert und resigniert auf das Vergangene zurück schauen.
Ich wünsche Ihnen und mir ein gutes, glückliches und gesegnetes neues Jahr 2022 mit vielen Sehnsüchten, Chancen, Möglichkeiten und erfüllten Erwartungen.