Fünf Brote und zwei Fische

Ansprache zum 17. Sonntag im Jahreskreis – 25.07.2021

Schrifststelle: Joh 6, 1- 15

Quelle: www.pixabay.com

Manchmal ist es so wertvoll, wenn Kinder uns fragen.
So ist es mir an der ersten Kaplanstelle in Bochum ergangen, als ich für zwei Jahre an einer Grundschule im 3. und 4. Schuljahr Schwangerschaftsvertretung im Religionsunterricht wahr genommen habe.



Einmal war auch das heutige Evangelium dran.
Kinder sind erst einmal aufgeschlossen für Wundergeschichten. In ihrer kindlichen Phantasie – und das will ich gar nicht negativ verstanden wissen – glauben sie manchmal direkt, was sie hören.
Die klare Trennung zwischen Realität und Fiktion, zwischen Dichtung und Tatsachen sind bei ihnen fließend.
Da kann es auch sein, dass sie dieses Wunder der Brotvermehrung wörtlich nehmen und für ihren Glauben spielt es dann auch keine große Rolle.
Sie verstehen unmittelbar: da ist Jesus, der Sohn Gottes; und der sorgt und kümmert sich um die Menschen, er kümmert sich darum, dass sie genügend zu essen haben, nicht hungern müssen.

Interessant wird es dann, wenn sie aber weiter fragen.
So ist es mir ergangen in diesem Religionsunterricht.
Hanna, eine Schülerin, damals noch ungetauft (sieh wollte dann später selber getauft werden) und mit sehr wachem Verstand, fragte dann:
Wie soll das denn gehen? Irgendwo her muss das Brot doch gekommen sein, dass dann noch so viel übrig blieb?

Jetzt war ich gefordert, denn ich wusste ja, dass diese Wundererzählungen keine historischen Tatsachenberichte waren.

Wie jetzt damit umgehen?
Einfach den Kindern sagen, dass es keine Tatsachenberichte, sondern lediglich symbolische Erzählungen sind, die eine bestimmte theologische Aussage machen wollen?

Das kam mir dann doch zu schwierig vor; ich würde die Kinder damit überlasten.

Und mir kam ein Geistesblitz.
Ich fragte einfach zurück in die Klasse:
„Hannah fragt, wie auf einmal so viel Brot herkommen konnte. Hat jemand eine Idee?“

Schweigen in der Klasse, die Kinder überlegten.
Dann brach ein Kind das Schweigen und erzählte von einer Tagesfahrt mit mehreren Kindern.
Es hatte von zuhause ein Lunchpaket mitbekommen. Die Eltern hatten es sehr großzügig gehalten und am Ende des Tages hätte das Kind sicherlich noch ein paar „Hasenbrote“ mit zurück gebracht.
Dieses Kind erzählt von einem anderen Kind, das irgendwie vergessen hatte, sein Lunchpaket mitzunehmen; kann ja vorkommen, wir kennen sowas ja auch.

Was nun?
Das eine Kind mit dem Lunchpaket konnte es nicht ertragen, dass das andere Kind nichts hatte. Und so erzählt es, dass es einfach von seinem Lunchpaket mit dem anderen Kind geteilt hatte. Und weil die Eltern es so gut mit es gemeint hatten, reichte es für beide … und etwas blieb sogar noch übrig.

Ich war baff!

Das eine Kind mit dem Lunchpaket hatte sich ansprechen lassen von der Not des anderen und in seiner Herzlichkeit teilt es, was es hatte. Und es reichte für beide.

Das erinnerte mich an das Lied: „Wenn jeder gibt, was er hat, dann werden alle satt.“

Damit war aber noch nicht beantwortet, was das Wunderbare dann an dem Evangelium ist.

Doch auch da kann uns die Schülererzählung helfen.
Bei dem Kind mit dem Lunchpaket war es dessen Herzlichkeit, sein Mitgefühl, sein Mitleid mit dem anderen Kind.
Mitleid und Mitgefühl kommen aber aus der Quelle der Liebe, unserem Herzen.
Und die Liebe ist eine Gabe Gottes, die gute Gabe des Heiligen Geistes.

Als Glaubende könnten wir von dieser Geschichte auch sagen: da war Gottes Heiliger Geist am Werk.
Und wenn wir dieses sagen, dann sagen wir damit, dass diese heilsame Situation etwas mit Gott zu tun hat.

Dort ist der springende Punkt zu den Wundererzählungen: In alltäglichen Begebenheiten erkennen glaubende Menschen Gott am Werk.
Bestimmte Situationen, die wir als heilsam erfahren, bringen wir mit Gott in Verbindung und verweisen auf ihn.

Das nennt die Bibel klassischerweise „Wunder“ – Geschehnisse, die mit dem glaubenden Herzen als Werk Gottes erkannt werden und auf ihn in unserem Leben hinweisen wollen.

So hatten wir in der dritten Klasse eine plausible Lösung gefunden für etwas, wofür es keine historischen Tatsachenberichte gibt, aber dennoch von den Menschen als wundersam erfahren wurden.

Die Rede Jesu könnte die Herzen der damaligen Menschen bewegt haben, so dass alle bereit waren, zu teilen und zu geben, was sie hatten.
Und am Ende war sogar noch etwas übrig.

See von Galiläa, Tabgha, Quelle: www.pixabay.com

Es ist Zufall, aber dieses Evangelium erreicht uns heute, gut eine Woche nach er Flutkatastrophe in Deutschland und den Anrainerstaaten.

Viele Menschen geht die Not zu Herzen, sie spenden, helfen aktiv mit.
Dadurch ist in den letzten Tagen schon so viel erreicht worden.
Aber es wird noch weitere Solidarität nötig sein.

Wenn manche dann durch diese Solidität das Wirken des Heiligen Geistes erkennen und dass Gott da selber am Werke ist und die Menschen zu diesen Taten der Nächstenliebe bewegt, dann werden sicherlich einige darunter sein, die später mal sagen werden: Es ist ein Wunder, dass wir die Katastrophe so gut überwunden haben.l

Und sie hätten absolut Recht!




Solidarische Regenbogen-Flagge

Copyright: Gerd Wittka, 2021

Segnungsverbot des Vatikans fordert zu klarer Kante heraus

Mitte März 2021 hat der Vatikan für die katholische Kirche weltweit ein Verbot der Segnung homosexueller Partnerschaften ausgesprochen. Doch nicht allein homosexuelle Partnerschaften sind von diesem Segnungsverbot betroffen; auch alle anderen Lebenspartnerschaften, die nicht kirchlich heiraten können oder wollen, dürfen kirchlich nicht gesegnet werden.

Dieses Verbot stößt seit der Veröffentlichung des Dekretes auf großen Widerstand in der katholischen Kirche: Jugend- und Erwachsenenverbände, Laiengremien aber auch Seelsorger:innen lehnen dieses Verbot ab.

Selbst ranghohe Geistliche wie Generalvikare und Bischöfe positionieren sich gegen dieses Verbot. Zu mehreren Tausenden haben Seelsorger:innen in ganz Deutschland einen Appell unterzeichnet gegen dieses Verbot.

Als solidarisches Zeichen hängen mittlerweile vor vielen Kirchen und Kapellen Regenbogen-Flaggen.
Seelsorger:innen sagen bundesweit weiterhin solche Segnungsfeiern zu, auch gegen dieses ausdrückliche Verbot aus Rom.

Copyright: Gerd Wittka, 2021

Wir Krankenhaus-Seelsorger im AMEOS-Klinikum St. Clemens, Oberhausen-Sterkrade, haben als Zeichen der Solidarität gegenüber allen Liebenden, die für ihre Beziehung Gottes Segen erbitten, in der Krankenhaus-Kapelle eine Regenbogenfahne aufgehängt.

Damit bringen wir zum Ausdruck, dass wir auch weiterhin für solche Segnungsanfragen ansprechbar bleiben.




Welttag der Kranken

Quelle: Bild von Renata Markota auf Pixabay

in Corona-Zeiten

Seit 1992 begeht die katholische Kirche am 11. Februar eines jeden Jahres den „Welttag der Kranken“. Nach über einem Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie wirft dieser Tag ein ganz besonderes Licht auf globale Fragen von kranken Menschen und der Bekämpfung der Corona-Pandemie.



Der „Welttag der Kranken“ ist nicht nur ein Tag des Gedenkens und des Gebetes für die Kranken, deren Zugehörige und für all jene, die sich im Gesundheitswesen um kranke und pflegebedürftige Menschen kümmern.

Es ist – aus meiner Sicht – auch ein Tag der Kirche(n) und der Gesellschaft. Es ist ein Tag, an dem es auch gilt, selbstkritisch inne zu halten und zu fragen: „Wie hältst du es mit den Kranken?!

Auch wenn wir es vielleicht gerne herunter spielen: Krankheit ist eine wesentliche und permanente Lebenserfahrung, die wir machen (müssen).
Krankheit ist also nicht der Sonderfall im Leben eines Menschen, sondern gehört genau so zur menschlichen Existenz, wie die Notwendigkeit, zu essen und zu trinken.

In einer Welt, die dem Ideal eines immer gesunden Menschen hinterher rennt, mag diese Lebenserfahrung nicht gerne akzeptiert werden.

Und diese Haltung fördert auch eine Entmenschlichung, weil sie Krankheit und Alter (und auch den Tod) eher als Sonderfall denn als Regelfall unserer menschlichen Existenz ansieht.

Quelle: Bild von Jeyaratnam Caniceus auf Pixabay

Globales Bewusstsein schaffen

Der „Welttag der Kranken“ ist für uns auch die Möglichkeit, mal darüber nachzudenken, wie wir auch global mit Krankheiten und deren Bekämpfung umgehen?
Verstehen wir uns als die eine Menschheitsfamilie, wo wir gegenseitig aufeinander angewiesen sind?
Erkennen wir in den wohlhabenden Ländern, dass wir auch verantwortlich sind für Fragen der Gesundheit und Krankheitsbekämpfung in den Ländern, denen es wirtschaftlich und finanziell nicht so gut geht wie uns?
Gerade auch in der Corona-Pandemie muss sich unser Blick jetzt auch auf die Frage richten, wie die Impfstoffe gerecht verteilt werden können?

Das ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit und einer globalen Solidarität!
Wenn wir das nur so verstehen, dann schneiden wir uns damit – womöglich – ins eigene Fleisch.

Denn: die Corona-Pandemie macht nicht Halt vor Landesgrenzen. Die Corona-Pandemie macht nicht halt vor sozialen oder wirtschaftlichen Unterschieden.

In dem Maße, wie wir endlich verstehen, dass die globale Bekämpfung des Corona-Virus letztendlich auch uns selber zugute kommt, in dem Maße wird es für uns noch selbstverständlicher sein, alle unsere Ressourcen und unser Vermögen dafür einzusetzen, die Pandemie auch in den Ländern zu bekämpfen, die wirtschaftlich allein dazu nicht in der Lage sind.


Fürbitten am Welttag der Kranken

Wenn Du an diesem Tag auch besonders in den Anliegen dieses Gedenktages beten möchtest, empfehle ich dir die Fürbitten bei „Liturgie konkret“: Fürbitten um Welttag der Kranken.




Freiheit – trotz Reduktion

Copyright: Gerd Wittka, 31.01.2021

In der Krise die Freiheit erkennen

Ja, es ist mal wieder so: diese Gedanken erwachsen aus der gegenwärtigen Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Krise.

Manche können das Thema schon nicht mehr hören, und auch ich wäre froh, wenn wir schon alles überstanden hätten. Aber zur Wahrheit gehört auch dazu, dass wir noch mitten drin sind.

Wen wundert es dann also, dass die Krise – zumindest mich – gedanklich immer wieder beschäftigt. Oft ist in den vergangenen Wochen davon die Rede, dass diese Krise „wie ein Brennglas“ wirkt auf viele Themen und Herausforderungen, die sonst gar nicht so in den Blick geraten wären.

Mein großes Thema: die Freiheit! …



Wenn ich über diese Krise nachdenke, dann komme ich immer wieder auch auf das Thema „Freiheit“ zurück.
Und ich finde, das ist auch gar nicht verwunderlich.

Denn: wesentlich für diese Corona-Pandemie ist, dass folgende Wörter zwangsläufig mit ihr in Verbindung gebracht werden:

  • Reduktion
  • Lockdown
  • Abstand
  • Schließungen
  • Herunterfahren

All diese Wörter werden mit Begrenzungen, Eingrenzungen, Beschneidungen in Verbindung gebracht. Viele sagen auch: die Corona-Pandemie schränkt unsere Freiheiten ein! – Und das stimmt! Wer könnte dem widersprechen?!
Die Logik dieser Pandemie ist, dass durch Einschränkungen von (äußeren) Freiheiten wir ein wesentliches Werkzeug an der Hand haben, um der Pandemie etwas entgegen zu setzen.

Die zwei Seiten einer Medaille

Wer mich kennt, der weiß, dass ich gerne das Bild von den „zwei Seiten einer Medaille“ verwende.
Auch in diesem Zusammenhang halte ich es für hilfreich, dieses Bild einzusetzen, denn:

Einerseits erleben wir diese Zeit als begrenzte und eingeschränkte Zeit; Freiheiten, die für uns so selbstverständlich sind (und auch wieder werden müssen), haben wir im Moment nicht.

Um in der Balance bleiben zu können, um Kraft und Ressourcen finden zu können, diese einschneidenden Maßnahmen körperlich und psychisch gut überstehen zu können, braucht es einen Gegenpol, die andere Seite der Medaille, die wir anschauen sollten.

Ermöglichung

Ich möchte für die andere Seite den Begriff „Ermöglichung“ nennen!

Mein früherer Kollege, Mark Bothe, stellte sich, als er seine Stelle in unserer Pfarrei antrat, mit dem Hinweis vor, er wolle „Ermöglicher“ sein.
Mit dieser Formulierung hatte er meine ganze Aufmerksamkeit. (Vielen Dank für diesen Gedanken, Mark, den du bei mir eingepflanzt hast!)

Denn wenn wir unsere Lebenssituation bedenken, wenn wir Wege aus einer Krise finden wollen, wenn wir neue Wege gehen müssen, weil die alten Wege in eine Sackgasse oder in den Abgrund führen, dann kommen wir an einer zentralen Frage nicht vorbei:

Welche Möglichkeiten haben wir (sonst noch)?

Gerade in Zeiten, wo wir unser Leben eingeschränkt erfahren (das gilt auch in persönlichen Lebensphasen, die von Krankheit oder anderen Einschränkungen wie Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Not, etc.), kann es hilfreich und notwendig sein, nach einem Ausgleich zu suchen: der anderen Seite der Medaille.

Manche mögen es auch mit dem Bild von Ying&Yang vergleichen wollen:
zur inneren Harmonie kann man nur finden, wenn man buchstäblich „ausgeglichen“ ist und mein Leben wieder eine Balance gefunden hat.
Und diesen inneren und äußeren Ausgleich finden wir nur, wenn wir versuchen, die Möglichkeiten zu finden, die in einer Krise liegen.

[Damit möchte ich keineswegs irgendeine Relativierung vornehmen. Ich bin mir sehr bewusst, dass Krisen oft auch mit persönlichem Leiden und persönlichen oder sozialen Notlagen einher gehen. Mir geht es nicht darum, diese Not und diese Leiden abzutun oder zu verharmlosen. Ich suche nur einen Weg, wie man mit dieser Not, mit diesem Leid, mit dieser Eingrenzung besser leben kann. Wenn ich das alles schon nicht verhindern kann, dann gibt es für mich persönlich nur die eine Hoffnung: damit zu leben ohne daran zu zerbrechen.]

In Krisenzeiten Möglichkeiten und Freiheiten zu entdecken, die trotz allem (noch) vorhanden sind, erscheint mir eine wichtige Strategie zu sein, um gut und wohlbehalten solche Phasen des Lebens zu überwinden.

Hier kommt wieder der Gedanke meines Kollegen ins Spiel, der seine Rolle auch darin sieht „Ermöglicher“ zu sein.

Wer dann darüber nachdenkt, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, wird zwangsläufig auch an den Punkt kommen, wo sie/er über die persönliche Freiheit nachdenken wird. Denn: was mir möglich ist, was ich noch tun kann, beantwortet sich wesentlich auch im Zusammenhang mit der Frage: welche Freiheiten habe ich?

Glaube der befreiend sein muss: Christ*in-Sein

Im Galaterbrief finde ich folgende Verse:
„…Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Steht daher fest und lasst euch nicht wieder ein Joch der Knechtschaft auflegen!…“ (Gal 5,1)

Was Paulus hier an die Galater schreibt, ist nicht auf seinem eigenen Mist gewachsen. Er hat diesen Glauben übernommen, weil er die Botschaft Christi ernst genommen hat und er musste erkennen, dass Christsein ohne Freiheit nicht möglich ist.

Die Botschaft Jesu Christi ist wesentlich eine Botschaft der Befreiung und damit eine Botschaft der Freiheit.

Perspektive in der Krise

Foto: Gerd Wittka, www.pixabay.com

Die Fähigkeit, seine Möglichkeiten gerade auch in der Krise zu entdecken, kann ein wesentlicher Schlüssel dafür sein, wie gut wir durch die Krise kommen. Die Erkenntnis, trotz aller Einschränkungen die eigene konkrete Freiheit zu entdecken, eröffnet in der Krise die Chance, auf dem Weg zu bleiben, handlungsfähig zu sein und somit aktiv die Krise gestalten zu können.

Wer also Wege aus der Krise entwickeln möchte, braucht einen tiefen Glauben und die feste Zuversicht, dass wir die Freiheit haben, immer wieder nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, die uns die „Leiden der gegenwärtigen Zeit“ erträglicher machen.
Denn: wir sollen zu jeder Zeit „…von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes….“, wie es Paulus in seinem Römerbrief zum Ausdruck bringt. (vgl. Röm 8,21).

Die eigenen Möglichkeiten zu entdecken geht nur, wenn wir verstanden haben und ernst nehmen, dass wir als Menschen zur Freiheit berufen sind.
Christ*innen und die Kirchen könnten dazu einen wichtigen Beitrag leisten!

[Selbstkritisch ließe sich zu der Rolle der Christ*innen und Kirchen in dieser Krisenzeit noch einiges sagen. Aber das wäre eines eigenen Artikels wert.]

Doch wenn jede*r Einzelne*r von uns, seine Möglichkeiten entdeckt, auch die Freiheit, sich für etwas einzusetzen, „Ermöglicher*in“ zu sein, dann bin persönlich zuversichtlich, dass wir gemeinsam gut durch diese Krise und durch andere Krisen kommen werden.


Und? Wie denkst du darüber? – Hinterlasse gerne einen Kommentar zu meinen Gedanken!




Höflich aber bestimmt

Wie ich eine Passantin auf unlogisches hygienisches Verhalten aufmerksam machte

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Heute Morgen, gegen 08.15 Uhr packte ich nach meinem Einkauf mein Auto und fuhr den Einkaufswagen zurück zum Unterstand.
Neben mir eine Frau, die mit angezogenen Latexhandschuhen ebenfalls einkaufen war und nun ihren Einkaufswagen zurückstellen wollte.
Nachdem sie das erledigt hatte, zog sie ihren rechten Schutzhandschuh aus und warf in fort … in einen der geparkten Einkaufswagen!



Ich hatte es gesehen und sie umgehend mit höflicher aber bestimmter Stimme gesagt: „Da am Eingang stehen Abfallkörbe,“
Sie tat so, als habe sie nicht verstanden.
Ich wiederholte meinen Satz – und zeigte auf ihren entsorgten Handschuh in einem geparkten Einkaufswagen – „Dort drüben stehen Abfalleimer! – Es ist völlig falsch, wenn andere nach Ihnen ihre Schutzhandschuhe anfassen und entsorgen müssen!“

Danach verstand sie, nahm den Handschuh aus dem Einkaufwagen und warf den Handschuh in die dafür bereit gestellten Abfalleimer.

Ein Passant, der das mitbekommen hatte, ermutigte mich mit einem

Bild von planet_fox auf Pixabay

Haben Sie auch den Mut, jemanden höflich aber bestimmt auf unsinniges Verhalten aufmerksam zu machen, wenn er andere dadurch gefährdet!




In welchem Land …?

Bild von MoteOo auf Pixabay

… wollen wir leben?

Mit Entsetzen schauen wir in diesen Tagen nach Hanau, wo ein rechtsterroristischer Anschlag jäh und grausam das Leben vieler Menschen vernichtet hat.

Neben der Sorge und Trauer, dass sowas in unserem Land geschieht, steht auch immer wieder das

WHY?

im Raume.

Warum dieser Hass? Warum diese Ablehnung von Menschen verschiedener Religionen, Herkünfte, sexueller Orientierung?

Ja, es wird betont, dass kaum 72 Stunden nach einem solchem Verbrechen zuvörderst unsere Gedanken bei den Opfern und Hinterbliebenen sind.

Aber wir müssen uns zugleich dringend die Frage beantworten, wo die Quellen und die Wurzeln solchen Terrors liegen? Denn wir müssen den Kampf gegen Terror und Rassismus noch viel entschiedener führen; vor allem auch deshalb, weil gerade aus dem rechten Lager auch dieser Mord versucht wird, zu relativieren, es als ‚Tat eines gestörten Einzelmenschen‘ ab zu tun.

Dabei wissen wir genau, dass die Gesinnung des Mörders genährt wird durch die Propaganda aus rechtspopulistischen Kreisen, deren Arm durch die AfD bis in unsere Parlamente reicht.



Wie perfide dabei die AfD vorgeht, zeigt ein Beispiel aus Nordrhein-Westfalen. Dort ist ein Ausmalbuch für Kinder der AfD NRW erschienen, dessen Inhalb mehr als verstörend ist und die unverhohlen die subtile Manipulation unserer Kinder aufzeigt.
Ein Beitrag aus der Redaktion „der westen“ veranschaulicht das sehr eindrücklich: https://www.derwesten.de/region/afd-nrw-malbuch-skandal-krefeld-partei-rassistisch-hanau-id228466761.html

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Kampf gegen Hass, Hetze und Menschenverachtung

Der Mordanschlag von Hanau zeigt einmal mehr, dass die Ablehnung der politischen Inhalte der AfD nicht ausreicht.
Sie stellen sich immer wieder als Opfer dar, versuchen – wie Thüringen zeigt – mit perfiden Mitteln unsere parlamentarische Demokratie lächerlich zu machen und auszuhebeln. (Das erinnert sehr stark an die Strategie der NSDAP in Nazideutschland.)

Dies ist unser Land!

In der Auseinandersetzung mit rechten, nationalistischen und rassistischen Strömungen in unserem Land meine ich, deutlicher machen zu müssen, wofür WIR stehen und wie wir UNSER Land, das Heimatland für viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Nationen, aus verschiedenen Religionen und Kulturkreisen, mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen ist, gestaltet haben wollen?

Mit Stolz freiheitliche-demokratische Gesinnung demonstrieren

Ich finde, es ist höchste Zeit, dass alle DemokratInnen in unserem Land mit Stolz für unsere freiheitliche und offene Gesellschaft eintreten. Wir müssen mehr denn je deutlich machen, dass das UNSER DEUTSCHLAND ist, in dem wir leben wollen!

Und damit wir wieder mit Stolz und Hochachtung für diese Werte eintreten können, müssen wir stärker denn je auch uns gemeinsam dieser Werte versichern: in Diskussionen, in persönlichen Gesprächen, in Wort und Tat in unserem Alltag.

Ja, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Juden und auch Moslems sich angstvoll fragen, ob sie noch sicher sind in unserem Land.

Umsomehr muss es jetzt darum gehen, dass wir auch im Alltag die Gemeinschaft suchen, dass wir uns vernetzen, uns als Menschen und NachbarInnen begegnen und uns unserer gemeinsamen Stärke bewusst werden, die echte Solidarität im gemeinsamen Kampf gegen rechts und gegen Faschismus ermöglicht.

WIR GEHÖREN ZUSAMMEN!

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Weiterführende Links:
Projekt „Engel der Kulturen“
Bündnis für Demokratie und Toleranz
Deutschland.de