Ja, ich schreibe es ganz offen: heute möchte ich mal Werbung machen. Ich möchte werben für einen wirklich guten geistlichen Begleiter, der mich schon seit vielen, vielen Jahren treu begleitet. Er gibt mir jeden Tag Struktur und zumeist auch wirklich gute geistliche Impulse für den Tag.
‚Er‘ ist eigentlich ein ‚es‘. Es handelt sich nämlich dabei um die Monatsschrift
Te Deum – Das Stundengebet im Alltag
Herausgegeben wird diese Monatsschrift von der Benediktinerabtei Maria Laach und dem Verlag Katholisches Bibelwerk in Verbindung mit der evangelischen Communität Casteller Ring. Jeder Tag lehnt sich an das ‚Stundengebet der Kirche‘ an, ist aber ‚abgespeckt‘, so dass es auch gut für jene zu beten ist, die nicht das klassische Stundengebet vollziehen. Besonders wertvoll sind dabei für mich die jeweiligen kurzen Impulse und Auslegungen zu den Schrifttexten des Tages, sowie eine Fülle bislang nicht gekannter Texte (ob als Hymnus, als Gebet oder Segen oder als ‚Tagesimpuls‘.
An dieser Stelle möchte ich gerne zum Te Deum-Infofolderverlinken. Dort stellen die Herausgeber das Konzept dieses Gebetbuches vor.
Das Te Deum erscheint im Abo in gedruckter Form und wird jeden Monat zur Monatsmitte für den Folgemonat verschickt.
Wer sich nicht gleich für ein Abo (das es auch als Probe-Abo gibt) begeistern kann, kann die Texte für den aktuellen Tag auch jeden Tag neu online abrufen und lesen resp. beten. Dazu einfach den folgenden Link aufrufen: Te Deum täglich online beten.
Sr. Charis Doepgen OSB, eine der Chefredakteur:innen hat auch einen eigenen youtube-Kanal, auf dem man sich zum Beispiel auch das ‚Nachtgebet‘ des jeweiligen Monats anschauen und mitbeten kann:
Ich möchte aus ganzem Herzen diese Monats-Gebets-Zeitschrift empfehlen und versichere an dieser Stelle ausdrücklich, dass sich für diese Empfehlung für mich keine monetären Vorteile ergeben, sprich: ich bekomme dafür keine finanzielle Vergütung oder erhalte auch keine anderen wirtschaftlichen Vorteile. Mein Lohn wäre es, wenn ich durch diese Empfehlung anderen deren geistliches Leben bereichern könnte.
Bleiben Sie behütet.
Bibel und ‚Homosexualität‘
Immer wieder komme ich – nicht nur – in diesen Tagen und Wochen mit Menschen ins Gespräch über die menschliche Sexualität. Im Zusammenhang mit dem ‚Verbot‘ aus dem Vatikan, homosexuelle Paare kirchlich zu segnen, wird auch die Frage nach „Umgang eines Christen mit z.B. Homosexualität“ gestellt.
Bei verunsicherten Menschen oder gar denen, die eine Homosexualitätsfeindlichkeit an den Tag legen, wird versucht, ihre ablehnende Haltung mit Stellen aus der Bibel zu ‚belegen‘. Exemplarisch werden aus dem Zusammenhang gerissene Verse aus dem alttestamentlichen Buch Leviticus genannt oder auch der ‚paulinische‘ Römerbrief Kapitel 1,26f.
Aber sind diese Stellen geeignet etwas ‚gegen Homosexualität‘ zu sagen?!
In einem Gespräch mit einem Katholiken in diesen Tagen habe ich viel zu hören bekommen, aber wir konnten leider nicht ins Gespräch geschweige denn in den argumentativen sachlichen Austausch kommen. Ich werfe diesem Menschen das nicht vor, da er – hoch betagt – ganz anders erzogen worden war und z.B. diese Stellen immer so zu verstehen hatte, dass sie ein Argument seien, dass Gott die Homosexualität verurteile und deshalb auch auf Dauer angelegte Beziehungen zwischen Frau-Frau oder Mann-Mann. (Auf andere Sexualitäten will ich hier nicht eingehen, aber nur im Sinne einer größeren Klarheit, weil im weiteren Verlauf eigentlich zu erkennen sein müsste, dass in der Bibel die Themen Homo-, Inter-, Bi-, Trans- Sexualität und andere überhaupt gar nicht thematisiert werden.)
Eine solche Glaubensprägung verursacht dann natürlich bei diesen Menschen große Konflikte, erst Recht dann, wenn sie in diesen Tagen und Wochen „rainbow-flags“ vor oder in Kirchen sehen.
Die einzige Lösung solchere Konflikte kann jedoch nur die tiefergehende und sachliche Auseinandersetzung z.B. mit den oben genannten Bibelstellen sein. Doch daran scheitert es oft, weil jene, die eine homofeindliche Position einnehmen, wirklich nur selten bereit sind, ihren ‚Wissensstand‘ noch einmal zu überprüfen.
Damit ist dann aber keine wirkliche, auf gegenseitigen Respekt gegründete, sachliche Auseinandersetzung möglich.
Für jene aber, die eine gewisse Unsicherheit bei diesen Themen spüren und die auch etwas mehr Wissen und Erkenntnisse erlangen wollen, möchte ich hier zwei sehr interessante Seiten im Internet empfehlen, die sich mit den oben genannten Textstellen in einer soliden wissenschaftlichen Form beschäftigen, aber so, dass es auch theologisch nicht wissenschaftlich gebildeten Menschen verständlich erscheint.
Altes Testament
Die erste Seite beschäftigt sich mit den alttestamentlichen Bibelstellen.
Löblich ist, dass die Verfasserin die/den Leser:in auf den Weg mitnimmt, in das Verständnis der religiösen Kultur zur alttestamentlichen Zeit. Dieses ist besonders wichtig, um allein das Wort „Gräuel“ im alttestamentlich-biblischen Sinne zu verstehen.
Die zweit Seite widment sich einer Textstelle aus dem Römerbrief – Röm 1,26f -, die immer wieder als Argument ‚gegen Homosexualität‘ buchstäblich „ins Feld geführt wird“. Auch hier macht sich der Verfasser die Mühe, den kulturgeschichtlichen und religiösen Hintergrund dieser Textstelle zu erhellen.
Etwas schwieriger ist der Abschnitt für Nicht-Theologen: „Natürlich und widernatürlich“; aber ich bin davon überzeugt, dass bei langsamerem oder auch wiederholtem Lesen sich der Inhalt hier erschließen wird.
Ich lade sehr herzlich ein, sich diese beiden Artikel durchzulesen. Und an Ihre Gedanken oder Anmerkungen zu diesen Artikeln bin ich sehr interessiert.