Widerstandskämpfer

schrieben offenen Brief an Donald Trump

Bild von Franz P. Sauerteig auf Pixabay

Lech Wałęsa und Gefährten wenden sich in einem offenen Brief an den Präsidenten der USA und fordern eine Kurskorrektur gegenüber der Ukraine.

Der offene Brief wurde in der deutschen Übersetzung bei facebook veröffentlicht.

Darin heißt es unter anderem :

Sehr geehrter Herr Präsident,
Mit Entsetzen und Missfallen haben wir Ihre Unterredung mit dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, verfolgt. Ihre Erwartungen hinsichtlich der Zurschaustellung von Respekt und Dankbarkeit für die materielle Unterstützung, die die Vereinigten Staaten der gegen Russland kämpfenden Ukraine gewähren, empfinden wir als beleidigend. Dank gebührt den heldenhaften ukrainischen Soldaten, die ihr Blut für die Werte der freien Welt vergießen. Seit über 11 Jahren sterben sie an der Front im Namen dieser Werte und für die Unabhängigkeit ihres von Putins Russland angegriffenen Vaterlandes.
Wir können nicht nachvollziehen, wie der Führer eines Landes, das als Symbol der freien Welt gilt, dies nicht erkennen kann.
Besorgt hat uns auch die Atmosphäre im Oval Office während dieses Gesprächs, die uns stark an jene erinnert hat, die wir von Verhören durch den Sicherheitsdienst und aus Gerichtssälen kommunistischer Regime nur allzu gut kennen. Staatsanwälte und Richter, die im Auftrag der allmächtigen politischen Geheimpolizei handelten, erklärten uns ebenfalls, dass sie alle Karten in der Hand hielten, während wir keine hätten. Sie forderten von uns, unsere Aktivitäten einzustellen, mit der Begründung, dass ihretwegen Tausende unschuldige Menschen leiden würden. Sie entzogen uns unsere Freiheit und unsere Bürgerrechte, weil wir uns weigerten, mit der Regierung zu kooperieren oder ihr Dankbarkeit zu zeigen. Wir sind schockiert darüber, dass Sie, Herr Präsident, Präsident Wolodymyr Selenskyj auf ähnliche Weise behandelt haben.
(…)
Unterzeichner:
Lech Wałęsa, ehem. politischer Gefangener, Führer der Solidarność, Präsident der Dritten Republik Polen
Marek Beylin, ehem. politischer Gefangener, Redakteur unabhängiger Verlage
Seweryn Blumsztajn, ehem. politischer Gefangener, Mitglied des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter
Teresa Bogucka, ehem. politische Gefangene, Aktivistin der demokratischen Opposition und der Solidarność
Grzegorz Boguta, ehem. politischer Gefangener, Aktivist der demokratischen Opposition, unabhängiger Verleger
Marek Borowik, ehem. politischer Gefangener, unabhängiger Verleger
Bogdan Borusewicz, ehem. politischer Gefangener, Führer der Untergrund-Solidarność in Danzig
Zbigniew Bujak, ehem. politischer Gefangener, Führer der Untergrund-Solidarność in Warschau
…“

und viele andere




01.12.2024

Um 4.15 Uhr war ich heute wieder wach – und ich weiß nicht, warum.

Habe eigentlich gut bis dahin geschlafen und interessante Träume gehabt.
Ist schon manchmal witzig, was sich die Seele in den Träumen für Bilder und Gegebenheiten zusammen bastelt!

Heute Morgen haben wir vom ‚Junger Chor Beckhausen‘ wieder Einsatz in einem Gottesdienst. Und ich würde so gerne dahin.
Doch zwanghaft in den Schlaf zu kommen – so weiß die Erfahrung – bringt nichts. Das puscht noch mehr auf.
Also stehe ich auf und bete erst mal die ‚Laudes‘.

Der Herr mag sich wundern, wer schon so früh ein „Morgenlob“ anstimmen mag.

Und ja, auch wenn es ungünstig ist, dass ich so früh wach bin.
Ich bin nicht negativ gestimmt. Außer dem Schlaf fehlt mir nichts. Es gibt nichts, was mich körperlich oder psychisch bewusst plagt.
Also kann ich doch dankbar sein.
Und wer will verneinen, dass es ein ‚Zeichen des Himmels‘ ist, dass ich so früh – noch vor dem ersten Hahnenschrei – meine geistige Stimme erheben kann – zum Lobe Gottes?!

Ich jedenfalls versuche es so anzunehmen und hoffe, dass Gott mir auch den erholsamen Schlaf schenkt, wenn ich ihn brauche.


Was für Friedensworte, die mir heute am 1. Adventssonntag 2024 geschenkt werden!
Wie passend für die derzeitige Situation in der Welt!

Beten wir für diesen Frieden, ob für die Menschen in Israel, Palästina und dem Nahen Osten oder für die Menschen in der Ukraine, die dem brutalen Angriffskrieg Putins standhalten wollen.
Beten wir aber auch für den Frieden, in unserer kleinen, so unbedeutend erscheinenden Welt.
Denn wenn der Friede im Kleinen aufbrechen kann, trägt er den Samen auch für den großen Frieden in der Welt in sich.

Es ist nämlich der ein- und derselbe Geist, der den Frieden bei mir, in meinem nächsten Umfeld oder in der großen weiten Welt möglich macht.




CSD-Gottdienst

Gestern, am 02.08.2024 hat wieder ein ökumenischer Gottesdienst zum CSD „ruhr.pride“ in Essen stattgefunden.



„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ …

… unter diesem Motto stand der ökumenische CSD-Gottesdienst am 2.8. um 18:00 Uhr in der evangelischen Marktkirche mitten in der Essener Innenstadt (Markt 1, 45127 Essen).
Das Thema der Jahreslosung 2024 aller christlicher Kirchen war zugleich das Motto dieses Gottesdienstes.

Viele Menschen versuchen in ihrem Leben intuitiv dieses Motto im Alltag zu leben, in ihrem Beruf, in Familien, Gemeinden, für sich selber, für andere und bei vielen unzähligen Gelegenheiten.
„Alles was ihr tut, geschehe in Liebe“ darf deshalb selbstverständlich für die Liebe in aller geschlechtlicher und sexueller Vielfalt gelten, die von Gottes Liebe umfangen wird.
Dazu hat dieser Gottesdienst Impulse gegeben.

(Gerd A. Wittka)

Ausgehend von zwei alttestamentlichen Liebesgeschichten (Ruth und Sara) kamen auch ‚Liebesgeschichten‘ unterschiedlichster Art von heute in diesem Gottesdienst zu Wort.

Den symbolischen Mittelpunkt bildete dabei eine Schriftrolle, in der alle Liebesgeschichten, die in diesem Gottesdienst vorkamen, aufgezeichnet wurden.
Dazu erklärte die ev. Pfarrerin Petra Simon:

Organisiert und gefeiert wurde der ökumenische Gottesdienst von Pfarrerin Petra Simon von der ev. Kirche, Pastor Dr. Christian Rütten von der alt-katholischen Kirche und Pastor Gerd Wittka von der röm.-kath. Kirche sowie der Aidshilfe Essen e.V. und der Aidsberatung: ‚Die Schleife‘ von der Caritas-SkF-Essen gGmbH (cse).

Foto: Gerd A. Wittka, 02.08.2024

Der Erlös der gestrigen Kollekte geht an die Queere Nothilfe Ukraine.
Damit werden queere Menschen in der Ukraine unterstützt.
Besonders werden auch queere Menschen aus der Ukraine unterstützt, die aus den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine flüchten mussten, denn Putin und Russland verfolgen eine diskriminierende queerfeindliche Politik, die auch vor Verfolgung queerer Menschen nicht Halt macht.


Heute, beim ruhr.pride, bietet die evangelische Kirche in Essen zudem einen ‚Segen to go‘ für alle Liebenden an.


Eingangsgebet von mir


Quelle: Aidshilfe Essen e.V. by facebook.com, screenshot, rechts. ev. Pfarrerin Petra Simon.

Segen aus dem Gottesdienst:

Gott erfülle dich mit einer Sehnsucht, der Liebe zu folgen.
Gott erfüllte dich mit einer Barmherzigkeit,
die Grenzen deiner Liebe anzunehmen.

Gott stärke dich in dem Eifer, immer wieder neu zu lieben.
Er erfülle dich mit dem Geist, der dich erkennen lässt,
was wirkliche Liebe ist.

Er stelle dir Menschen zu Seite, deren Liebe dich ermutigt,
gegen Lieblosigkeit zu kämpfen.

Gott, der selber die Liebe ist,
begleite liebevoll dein Leben. Amen.




Luftalarm

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Im ZDF-Morgenmagazin berichtet Timm Kröger über die EU-Beitragsverhandlungen der Ukraine.
Auf einmal hören wir im Hintergrund Luftalarm.
Auf den Hinweis von Mitri Sirin, das Interview zu beenden, wenn es gefährlich wird, antwortet Timm Kröger, dass wohl noch Zeit für eine weitere Frage sei.

Mich ließ dieses Szene erschauern.
Wichtige politische Weichenstellungen in Kriegszeiten mit lebensbedrohlichem Alarm im Hintergrund.

Für die Menschen in der Ukraine schon seit über einem Jahr bitterer Alltag.

Doch ’normal‘ darf es nicht werden, weder für die Ukraine noch für uns.

Deshalb muss die Ukraine weiter von der EU und von Deutschland finanziell und militärisch unterstützt werden.

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Kriegstreiber dürfen in unserer Zeit nicht die Gewinner werden! Niemals und nirgendwo!




Dammbruch

Brutalität des Krieges wächst

Symbolbild, Bild von Markus Distelrath auf Pixabay

Der Kachowa-Staudamm in der Ukraine wurde mit militärischen Mitteln zerstört!
Der Staudamm liegt direkt an dem Fluss Dnipro, welcher wiederum die Grenze des momentanen Frontverlaufs im Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine bildet.

Krieg ist immer auch Informationskrieg. Deshalb gibt es keine neutralen und objektiven Aussagen darüber, wer für die Zerstörung einer der größten Staudämme der Ukraine verantwortlich ist. Westliche Strategen äußern aber, dass Russland den größeren Nutzen der Zerstörung dieses Staudammes hätte.

Die Folgen für die Ukraine sind schon jetzt absehbar und verheerend. Nach der Überflutung ganzer Landstriche (und der Stadt Cherson) sowie deren ökologischer Schäden, werden die langfristigen Folgen unübersehbar sein. Das Ackerland der Region droht bereits im nächsten Jahr zu verwüsten, weil die Wasserversorgung der Argargebiete nicht gewährleistet ist.

Dieser kriegerische Akt zeigt mir, dass eine neue Eskalationsstufe erreicht wurde. Die Brutalität des Angriffskrieges Putins gegen die Ukraine nimmt weiter zu.
Dabei wird überhaupt keine Rücksicht mehr auf die Zivilbevölkerung genommen.

Genau das scheint aber die Strategie Putins zu sein: die Angst noch mehr zu schüren.

Nun wird es darauf ankommen, dass dieser Eskalation entgegen gewirkt wird.
Putin darf nicht mit seinem Krieg Recht bekommen und zugleich muss alles getan werden, damit der Krieg sich nicht ausweitet und möglichst schnell beendet wird.

Schwerstverbrecher

Für mich ist Putin ein Schwerstverbrecher, der auch vor Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht halt macht um seine politischen Ziele zu verfolgen. Dabei erscheint er mir als ein Mensch, der wirklich sämtliche Skrupel und ethische Grundsätze über Bord geworfen hat. Geistig und philosophisch ist damit Putin für mich auf einer Entwicklungsstufe zurückgefallen, die vor dem Zeitalter der Aufklärung liegt.

Geistlich war und ist sein Verhalten von Anfang an an nicht mit der christlichen Botschaft vereinbar!

Seine Taten müssen mir aller Härte verfolgt und er vollständig zur Raison gebracht und zur Verantwortung gezogen werden!

Für die Menschen in der Ukraine bete ich inständig, dass sie von diesem ‚Krebsgeschwür Putin‘ und seines Krieges bald befreit sind!




Warum? – Lied vom Nichtverstehen

MAYBEBOP

Dieses Lied von MAYBEBOP passt sehr gut auch zum Jahrestag, als Putin in einem aggressiven Akt die Ukraine angegriffen hat – ein Krieg, der immer noch andauert.

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„Die Antwort weiß ganz allein der Wind“

Marlene Dietrich singt für den Frieden

Am Vorabend des Jahrestages, als Putin seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine 2022 begonnen hat, kommt mir ein Lied in den Sinn, dass ich eigentlich Bob Dylan zugeordnet habe.
Doch bei genauerer Recherche muss ich entdecken, dass der ursprüngliche Text in deutsch verfasst wurde und von keiner geringeren als der großen Marlene Dietrich getextet und gesungen wurde.

„Wieviele Straßen auf dieser Welt“



Angesichts der Unbegreiflichkeit des Terrors, den Putin in dieser Zeit in der Welt verbreitet und der Frage, wann wir endlich als Menschheit weiser werden, dass Krieg niemals eine Lösung ist, möchte ich an dieses Lied von Marlene Dietrich erinnern und es hier teilen.

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„Wann wird man je verstehn…? – Diese offene Frage von Marlene Dietrich ist aktueller denn je!

Und auch dieses Lied von ihr möchte ich teilen, weil am Ende eines jeden Krieges das schreckliche Erwachen auf uns alle wartet, dass jede:r Tote ein Tote:r zu viel war.

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Ich wünsche mir und uns, dass diese Lieder wieder um die Welt gehen und die Sehnsucht nach Frieden und gegen Unterdrückung und Krieg niemals enden lässt!




Tolle Tage

Meine kölnische Verwandtschaft vermeldet gerade, dass es wieder losgeht: der Straßenkarneval in Köln.

Ich gönne es den Jecken, nach der Corona-Pause wieder entspannter Straßenkarneval zu feiern!

Symbolbild, Quelle: Bild von Talpa auf Pixabay

Grund gäbe es ja auch in diesem Jahr wieder, nicht zu feiern: Der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine.

Damals beim ‚Golf-Krieg‘ fielen die Rosenmontagszüge aus. Wäre das auch jetzt wieder eine Option?



Ich bin gespalten, denn ja, es wäre ein starkes Zeichen der Solidarität. Aber andererseits auch Nein.
Denn Solidarität geht dauerhaft nur, wenn man es sich auch selber immer wieder gut gehen lässt. Das Auftanken zwischendurch, die Freude am Leben und der Humor sind Energiequellen, die langdauernde Solidarität möglich machen.

„Wer immer nur selbstlos ist, ist sich bald selbst los…“ – ein geflügeltes Wort. Und es gilt auch hier.

Denn wessen Natur und Anspruch es ist, solidarisch sein zu wollen, der muss diesen eigenen Charakterzug auch immer wieder stabilisieren.

Dazu gehört das Feiern und die Freude, die jedoch keineswegs die Greuel in der Ukraine relativieren oder gar leugnen sollen.
Manche Karnevalssitzung in diesen Tagen hat genau das Gegenteil gezeigt:
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine ist auch ein Thema von Büttenreden und anderen Beiträgen im Karneval.

Und sicherlich wird es auch ein wichtiges Thema bei den Themengruppen und Themenwagen in den verschiedenen Rosenmontags-Zügen sein.

Feiern, fröhlich sein und zugleich solidarisch und emphatisch sein, schließen sich nicht aus, sondern bereichern sich.




Füreinander

Wir von der Gottesdienstgemeinde im AMEOS Klinikum St. Clemens Oberhausen sammeln seit einigen Tagen Kerzen, Kerzen- und Wachsreste für die Ukraine.

Über den Verein Life Cologne e.V. läuft die Aktion: Wachsreste für die Ukraine – LIFE Cologne (life-cologne.de).

Fotos: (c) Gerd Wittka, 12.02.2023

Wir haben uns dem Anliegen dieser Aktion angeschlossen und schon einige Kisten Wachs- und Kerzenreste gesammelt.

Und die sind schon mächtig schwer, auch wenn es auf den Bildern nicht so aussehen mag! 😉 – Voll kann man die Kartons nicht machen. Dann sind sie nicht mehr zu schleppen – zumindest nicht von mir! ;-I

Diese werde ich an einer vorläufigen Sammelstelle hier bei uns in der Pfarrei abgeben und wenn dort genügend Spenden zusammengekommen sind, werden sie der Aktion von Life Cologne übergeben.
Daraus werden sogenannte „Büchsenlichter“ in der Ukraine gemacht. Mit denen kann Licht und Wärme gespendet werden, aber sie können auch zum Kochen verwendet werden.

Ich bin froh und dankbar, für die Menschen in unserem Gottesdienst, die so ein kleines und wirksames Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine setzen.
Mögen viele diesem Beispiel folgen!




Waffenlieferungen?!

Momentan wird viel diskutiert, ob und welche Waffen man in die Ukraine liefern sollte, damit die Ukraine sich gut gegen Putins Angriffskrieg verteidigen und den Krieg gewinnen kann?

Manche befürchten eine Eskalation des Konflikts.



Ist die Furcht aber begründet? – Hier eine Antwort…

https://www.instagram.com/reel/CnodeQIDWTz/?igshid=YmMyMTA2M2Y=

Zu diesem Thema gibt es auch noch einen anderen erhellenden Beitrag:

https://www.instagram.com/reel/Cnr6M0pqz0O/?igshid=YmMyMTA2M2Y=



Habt keine Furcht

Und das versucht Putin sich zu nutze zu machen.

Deshalb ist die weihnachtliche Botschaft: „Fürchtet euch nicht!“ auch eine Kampfansage gegen Putin und seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine!




Die geschürte Angst …

Bild von Rosy – The world is worth thousands of pictures auf Pixabay


… oder: wie mit Angst und der derzeitigen Energiekrise fragwürdige politische und wirtschaftliche Ziele verfolgt werden.

In der investigativen Sendung „monitor“ wurde der Frage nachgegangen, was dran ist an der inflationären Warnung vor einem möglichen blackout unserer Stromversorgung.

Hier geht’s zum Beitrag aus der ARD Mediathek




Solidarität jetzt!

Gemeinsam gegen Putins Staatsterror!

https://www.instagram.com/reel/Cjpjrp-gL_-/?igshid=YmMyMTA2M2Y=



Putins Russland – rein mörderisch

Erschütternde Nachrichten tagein tagaus aus der Ukraine.
Heute wieder ein Höhepunkt bei den Schreckensmeldungen aus der Ukraine: Putins Armee bombardiert erbarmungslos zivile Einrichtungen, heute ein Einkaufszentrum am Nachmittag. Darin gut 1.000 Kund:innen.

Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, sind die Opferzahlen sehr hoch.



Was geht im Kopf von Putin und seinen Schergen vor?!
Sie machen eine Kriegspolitik, die nicht einmal die Mindeststandards der Genfer Konventionen einhalten.

Es geht Putin also nur um eine menschenmordende terrorisierende Kriegspolitik: Putin geht buchstäblich über Leichen!
Dieser Mann und seine Mitmordenden haben keinen Fünkchen Ehre im Leib – ehrlose Verbrecher unter dem Deckmantel einer Staatsdoktrin, die zudem aus dem 18./19. Jahrhundert stammt.
Dazu gehört auch – Schande über sie – die russisch-orthodoxe Kirche mit ihrem Patriarchen Kyrill!

Der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill, ist ein enger Verbündeter Putins! – Schande!

Putin zeigt damit die blanke Fratze seiner geheimdienstlichen Prägung zu Zeiten der UdSSR!
Putin war nie demokratisch gesinnt. Es ging und geht ihm nie um Menschen, weder um die Menschen in der Ukraine noch in anderen Ländern noch um die Menschen im eigenen Land.

Wann endlich werden die Menschen in Russland in breiter Mehrheit aufwachen und erkennen, wie sie für mörderisch-verbrecherische Politik und Propaganda Putins missbraucht werden?!
Wann endlich erwacht das Herz von „Mütterchen Russland“, das fürsorgliche und warmherzige Herz, das wir auch von Russland kennen?!

Denn wir wissen, dass der Krieg, den Putin führt, kein Krieg Russlands ist! Es ist der Krieg der Re-gierigen im Moskauer Kreml.

Noch ist es auch für Russland nicht zu spät, sich seiner verbrecherischen Regierung zu entledigen! Noch ist es nicht zu spät, dass Russland zeigt: Russland kann eine zivilisierte Nation sein, die ihren guten Platz in der Völkergemeinschaft unserer Erde einnehmen kann! … Noch!!

Freiheit für die Ukraine – Freiheit für alle freiheitlichen Demokratien dieser Erde!

Alle Bilder: www.pixabay.com




Dänemark – mehr EU

Mehrheitlich hat sich Dänemark in einer Volksabstimmung für die Abschaffung einer Sonderregelung ausgesprochen, die bislang vorsah, dass bei gemeinsamen Initiativen im militärischen Bereich Dänemark einen Vorbehalt nutzen konnte.



Nun will die Mehrheit in Dänemark sich auch ohne diese Vorbehaltsregelung an militärischen Operationen der EU beteiligen.

Die von unserem deutschen Bundeskanzler Scholz bezeichnete „Zeitenwende“ ist damit noch ein Stück konkreter geworden: die EU rückt mehr zusammen.

Das finde ich erfreulich. Weniger erfreulich finde ich, dass dies erst durch den Putinschen Krieg gegen die Ukraine möglich wurde. Ob Putin damit gerechnet hatte? – Ich glaube, er hat sich auch da völlig verrechnet.




Friede – Geist – Leben

Das Evangelium des ‚Weißen Sonntags‘ 2022

Bild von Ronny Overhate auf Pixabay

An diesem Sonntag hören wir eine – wie ich finde – ganz bedeutsame Stelle aus dem Johannes-Evangelium:
Johannes-Evangelium, Kapitel 20, VV. 19-31

Natürlich fällt uns auf, dass der Mittelpunkt der Erzählung die Begegnung zwischen dem Auferstandenen Jesus Christus und dem ‚ungläubigen‘ Thomas ist.
Doch das möchte ich diesmal nicht in den Blick nehmen.

Dieses Mal möchte ich zentrale Formulierungen anschauen, die – wenn wir sie als Gesamtheit meditieren – eine wichtige Botschaft beinhalten, die der sogenannte ‚1. Schluss des Johannes-Evangeliums‘ hervorhebt.



Dazu möchte ich einfach mal die drei zentralen Begriff aufgreifen, die auch schon in der Überschrift genannt sind.

Friede

Bild von Mylene2401 auf Pixabay

Als Christus, der Auferstandene, den Jünger:innen begegnet, sagt er ihnen das Wort: „Friede sei mit euch!“.
Aber nicht nur einmal. Auch ein zweites Mal wiederholt er diesen Satz.
Damit stellt er ihn in die Mitte und macht diese Zusage zu einer zentralen nachösterlichen Aussage.
Ostern und Friede sind untrennbar miteinander verbunden.

Und wenn wir jetzt noch im Hinterkopf behalten, dass die frühen Christen zuerst Ostern und dann viel später auch Weihnachten gefeiert haben, dann wird deutlich, dass der Friede der Heiligen Nacht sich vom Osterfrieden her ableitet.

Doch als wäre es nicht genug mit der Friedenszusage, erneuert Jesus, als er nun auch den vorher abwesenden Thomas begegnet, diese Friedenszusage noch einmal.
Dreimal sagt Jesus in diesem Kapitel seinen Jünger:innen seinen Frieden zu.

Alle, die in diesen Tagen Ostern feiern, ob in der Westkirche vor einer Woche oder an diesem Sonntag in der Ostkirche, müssen sich angesichts des Krieges in der Ukraine aber auch der vielen gewaltsamen Kämpfe auf der ganzen Welt diese Friedensdimension des Osterfestes vor Augen führen.

Wer einen Angriffskrieg führt (auch wenn er ihn mit anderen Begrifflichkeiten umgibt), kann nicht zugleich Ostern feiern!
Wer den Angriffskrieg befürwortet und zugleich Ostern feiern will, lügt und heuchelt und kann nicht glaubwürdig Christ:in sein!

Österliche Menschen hingegen lassen sich von der Friedensbotschaft des Auferstandenen anrühren. Diese Botschaft geht ihnen zu Herzen und lässt eine Haltung zurück, die ‚den Frieden sucht und ihm nachjagt‘ (vgl. Psalm 34,15).

Geist

Bild von Thomas B. auf Pixabay

Die Zusage seines Friedens verbindet Jesus zugleich mit der Sendung des Heiligen Geistes.

Diese Textstelle macht viele von uns stutzig: feiern wir nicht erst 50 Tage nach Ostern das Pfingstfest, das Fest des Heiligen Geistes?
Ja, das ist richtig. Aber das hat nur eine liturgische und theologische Funktion.

Die verschiedenen Textstellen aus dem Neuen Testament lassen die Sichtweise zu, dass die Auferstehung, die Himmelfahrt Christi und die Ausgießung des Heiligen Geistes in eins gefallen sind.
Dass wir 40 Tage nach Ostern Christi-Himmelfahrt und 50 Tage nach Ostern Pfingsten feiern ist keine Frage der Chronologie; damit will lediglich die hohe Bedeutung dieses Festkreises zum Ausdruck gebracht werden.

Als die Jünger:innen erkannten, dass Jesus Christus von den Toten erstanden ist und er sein Leben an der Seite seines Vaters weiterführt (Himmelfahrt), war diese Erkenntnis, dieser Glaube das Wirken des Heiligen Geistes, der die Jünger:innen in diese Wahrheit der Auferstehung eingeführt hat.

Für mich wird dadurch deutlich: wer Ostern feiert und um den österlichen Frieden bemüht ist, der wird seine Gebete auch immer an den Heiligen Geist richten, der uns zur Erkenntnis des österlichen Friedens und uns auch ganz konkret auf die Wege des Friedens führen kann und wird.

Leben

Bild von ejaugsburg auf Pixabay

Wir feiern an Ostern die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Wir feiern, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern, wie es in einem Kirchenlied heißt: „der Tod ist tot, das Leben lebt…“

In diesem Jahr, dem Jahr des grauenvollen Angriffskrieges gegen die Ukraine, meditiere ich viel über die Seite des Todes ./. die Seite des Lebens.
Wenn wir das Herz unseres Glaubens verstehen wollen, dann benötigen wir Bilder, die uns bildlich und klar deutlich machen, was der Kern unseres Glaubens ist.

Mir hilft in diesem Jahr die Gegensätze

Seite des Todes ./. Seite des Lebens

in den Blick zu nehmen.

Die zentrale Botschaft von Ostern ist:
„… Jesus hat den Tod bezwungen und uns allen Sieg errungen…“
(vgl. das Kirchenlied: „Halleluja, lasst uns singen, denn die Freudenzeit ist da …“)

Für mich bedeutet das, dass der wirkliche und echte Sieg der ist, der nicht auf der Seite des Todes steht, sondern wo alles Leben leben darf und kann.
Natürlich weiß ich auch, dass auf Erden letztlich alles dem irdischen Tod anheim fällt.
Aber österliche Menschen werden diesem Tod nicht noch Vorschub leisten durch Angriffskriege, durch Gewalt, Totschlag und Mord.
Österliche Menschen wenden sich in gleicher Weise gegen den physischen wie den psychischen Tod, der oft einhergeht mit sexualisierter Gewalt, seelischen oder geistlichem Missbrauch.

Österliche Menschen dienen dem Leben und leben für das Leben, von dem Jesus uns sagt, dass er gekommen ist, damit wir „das Leben haben und es in Fülle haben“. (Johannes-Evangelium Kapitel 10 Vers 10)

Quintessenz:

In diesen Wochen, gerade auch angesichts des Krieges gegen die Ukraine, wird mir im Hinblick auf Ostern immer deutlicher

Österliche Menschen suchen den Frieden und jagen ihm nach.
Österliche Menschen lassen es zu, dass sie den Heiligen Geist empfangen und sind offen für sein Wirken und Wehen und bitten um SEINE Gaben.
Österliche Menschen sind immer auf der Seite des Lebens, für das Leben und gegen den Tod in seiner Mannigfaltigkeit .

Gerd A. Wittka, 24.04.2022, Weißer Sonntag – Sonntag der Barmherzigkeit

Bild von Dennis Gries auf Pixabay



Oster – Frieden

Plädoyer für Frieden und gegen Krieg und Kriegstreiber

Bild von falco auf Pixabay

Nach seiner Auferstehung erschien Jesus Christus auch seinen Jüngern und sprach zu ihnen: „Friede sei mit euch!“

In der österlichen Liturgie greifen wir diesen Satz vor dem Friedensgruß auf.

Heute, im Jahr 2022, wo wieder ein brutaler und grauenvoller Krieg durch die russische Armee und auf Befehl des russ. Präsidenten Putin gegen die Ukraine tobt, frage ich mich, wie weit es her ist mit diesem Oster-Frieden?!

Da ist der russische Präsident, der sich sehr offensichtlich Rückendeckung bei der russisch-orthodoxen Kirche holt. Da ist die russische-orthodoxe Kirche, die nach der Zeit ihrer gesellschaftlichen Bedeutungslosigkeit in der Sowjetunion nun wieder Morgenduft wittert und versucht, wieder mehr weltliche und gesellschaftliche Macht zu bekommen.

Und diese unheilvolle Verknüpfung von Staatsgewalt und Kirche findet ihren Höhepunkt in dem unseligen Missbrauch des christlichen Glaubens für die Kriegspropaganda.

Am achten Jahrestag der Krim-Annexion durch Russland hat Putin im Stadion eine Rede gehalten, in der er massiv den christlichen Glauben und die biblische Botschaft für seinen menschenverachtenden Angriffskrieg missbraucht.

Wir haben uns daran gewöhnt, dass es andere Terroristen gibt, die ihren vermeintlichen Glauben für ihren Terror missbrauchen und Leid und Tod dadurch verursachen.
Bei Putin zeigt sich dieselbe Haltung, die versucht, einem Staatsterrorismus einen sakrosankten Unterbau zu verpassen. Diese soll Menschen manipulieren und zu willfährigen Akteuren eines Krieges machen, die die wenigsten von Ihnen wahrscheinlich so nicht gewollt haben.

Auf die Spitze getrieben wird das noch durch den Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche in Moskau Kyrill, der diesen terroristischen Angriffskrieg Putins und seiner Getreuen gleichsam zu einem „Heiligen Krieg“ hochstilisieren möchte. Kyrill war übrigens in den 1970er Jahren KGB-Agent wie Wladimir Putin.

Bild von Peter Schmidt auf Pixabay: „Tod des Friedens“

Hier können wir mit Fug und Recht sagen:

Christen bzw. vermeintliche Christen, selbst wenn sie sich als Patriarchen sehen, spielen dem Tod in die Hände!

Es ist – mal wieder – die Pervertierung des Christentums.
Und wäre Christus nicht von den Toten erstanden – er würde sich wohl im Grabe umdrehen!

Die Frage an uns als Christen ist: wie können wir damit leben?! Wie können wir damit leben, dass die Botschaft, das Leiden, der Tod und die Auferstehung Christi so missbraucht werden?!

Mich jedenfalls erschüttert das zutiefst.

Können wir da als Christen heute überzeugend Ostern feiern?
Ich finde zumindest, dass wir es versuchen müssen.

Aber wir sollten es nicht versuchen, wegen des schönen Gefühls und Erinnerungen aus Kindertagen.
Wir sollten es versuchen um Jesu Christi willen.

Als Menschen, die an Jesus Christus glauben und seiner Botschaft noch einen Funken Daseinsberechtigung in dieser Welt geben wollen, müssen wir einen Gegenpart zu einer solchen antichristlichen Haltung und Vernichtungspolitik einnehmen!

Gerade jetzt kommt es darauf an, dass wir uns solidarisieren mit den Menschen, deren Lebensmöglichkeiten und -chancen durch Krieg, Terror und Gewalt bedroht werden.
Jetzt kommt es darauf an, dass wir für das Leben eintreten und auch jenen neue Lebensperspektiven bieten, die ihnen durch den Krieg und anderen Terror genommen werden sollte.

Wenn wir für die Würde und Bewahrung des menschlichen Lebens sind, dann zeigt sich das nicht nur in unserer Haltung zu Abtreibung oder Sterbehilfe, sondern auch bei Situationen, die den Menschen auch zwischen Geburt und Lebensende das Recht auf Leben in Freiheit und Frieden berauben wollen.

Bild von Stefan Keller auf Pixabay

An all die Putins und Kyrills unserer Zeit gerichtet:

Die Osterbotschaft ist keine Botschaft, die ihr zur Rechtfertigung menschenmordender Terrorakte missbrauchen dürft; die Osterbotschaft ist eine Botschaft vom Leben ohne Leid, Krieg und Tod.

Mit eurer Kriegstreiberei steht ihr auf der Seite des Todes!

Kommt endlich auf die Seite des Lebens und des Friedens.




Anstrengend: Frieden

Bild von Alexandra_Koch auf Pixabay

Nicht jeder, der gegen den Krieg ist, ist für den Frieden. Das sieht man besonders in Kriegszeiten und bestätigt das Wort: „Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg!“ – Die Kunst des Friedens ist anspruchsvoller als das Kriegshandwerk.

Gerd A. Wittka, 17.04.2022




Friede wäre möglich …

Friede wäre möglich

wenn wir genügsam wären
und mit dem, was wir haben und sind
zufrieden wären

Frieden wäre möglich

wenn wir auf Macht verzichten würden
wo wir sie nicht brauchen
und da, wo wir sie brauchen
mit Liebe und Achtung vor Schöpfung und Mensch gepaart
dem Wohle widmen würden
und nicht
unsere eigenen Machtgelüste
zu befriedigen suchten

Friede wäre möglich

wo das Bewusstsein und
die Überzeugung ist
dass wir alle Gebende und Nehmende sind
und gemeinsam an eine gute Welt
bauen wollen
die die Freiheit des anderen achtet
und fördert

Frieden wäre möglich

wo wir ehrlich gegenüber uns selber
und unsere Motive wären
die unser Denken und Handeln
bestimmen wollen

Frieden wäre möglich

wo wir den anderen ebenso groß sein lassen würden
wie wir selber sein wollen

Frieden ist möglich
wenn wir ihn wollen!

(c) Gerd Wittka, 04.03.2022




Gut oder Böse – der sichtbare Unterschied

Lukas 6,45:

„Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist;

und ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist:

Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.“

https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas6%2C45




Dieses Wort finden wir heute im Evangelium des 8. Sonntags.
Und wem jetzt die gegenwärtige Situation mit dem Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine in den Sinn kommt, dem sei gesagt: auch ich habe daran direkt denken müssen.

Ja, ich weiß, dass es sich eigentlich verbietet, vorschnell mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Aber zeigt nicht gerade diese Situation, dass Wort und Taten oft Hand in Hand gehen?

Putin hat noch nach Beginn des Angriffskrieges unverhohlene Drohungen nicht nur gegen die Ukraine sondern gegen die gesamte westliche Welt ausgesprochen.

Diesen Drohungen sind in seinem Fall aber schon Taten vorausgegangen.

Das Problem, über das ‚Böse‘ zu reden

Ja, wir müssen vorsichtig sein, wenn wir über ‚das Böse‘ reden.

Viel zu lange wurde in unserer abendländisch-christlichen Kulturgeschichte ‚das Böse‘ personifiziert und zwar derart, dass es etwas Personales außerhalb von uns Menschen sei.
Infolge dessen wurden Begrifflichkeiten wie „Satan“, „Teufel“ oder „Dämonen“ in ‚einen Sack geworfen‘, wobei man bei genauerem Hinsehen und Bibelstudium sehr leicht erkennen könnte, dass es da doch gravierende Unterschiede gibt.

Der Missbrauch mit diesen Begrifflichkeiten, der seinen Höhepunkt sicherlich in solchen Phasen wie denen der sogenannten ‚Hexenverfolgung‘ gefunden hat, hat in der Geistesgeschichte der Theologie und auch der Philosophie zu einem Umdenken geführt.

Exkurs: Der 'Satan' in der Bibel
Der Satan in der Bibel tritt als der 'Verführer' auf.

Schon in der Schöpfungsgeschichte im Bild der Schlange, die Eva verführt. Aber sowohl bei Hiob als auch bei Jesus erfahren wir vom Satan, der als der Verführer auftritt.
In der Schöpfungsgeschichte ist die teleologische Aussage nicht so ganz einfach.

Bei Hiob und Jesus ist der Satan quasi 'Werkzeug' göttlichen Heilswillens. Der Satan bei Hiob muss sich von Gott die Erlaubnis holen, Hiob in Versuchung führen zu können. Das göttliches Wissen, dass es sich bei Hiob um einen 'Gerechten' vor den Augen Gottes handelt, lässt Gott zustimmen, damit der Satan seine Versuchungsattacken starten darf.
Bei Jesus ist die teleologische Dimension auch klar: Jesus wird in der Wüste in Versuchung geführt, aber er unterliegt der Versuchung nicht, weil und indem er sich als der Sohn Gottes offenbart. Er ist der 'neue' Gerechte in den Augen Gottes und erweist sich sichtbar durch die misslungene Verführung als der 'Gerechte Gottes' und Gottes Sohn.

Die heutige Lesung richtet also das Phänomen des Bösen auf den Menschen selber.
Das ‚Böse‘ ist in den Menschen selber vorhanden. Es kommt also nicht von außen auf uns zu und nimmt von uns ‚Besitz‘. Das Böse ist keine Besessenheit, sondern Teil unseres menschlichen Seins.

Dieses Feststellung macht den Umgang mit diesem Thema dadurch nicht leichter, führt es doch zu der Frage, wie dann das Gute möglich ist, wenn das Böse in uns ist?

Ich bin der Überzeugung, dass das Böse, das in uns ist, keine ‚Zutat‘ unserer menschlichen Existenz ist.
Der Mensch ist nicht so zu sehen, als sei er im Hinblick auf das Gute und Böse, quasi wie ein definiertes Gefäß, in dem sich ein fester Teil ‚Gutes‘ und ein fester Teil ‚Böses‘ findet; also so gesagt: der Mensch besteht nicht aus x% Gutem und x% Bösem. Im Hinblick auf ‚gut‘ und ‚böse‘ ist der Mensch also nicht determiniert.

Das Böse ist defizitäre Liebe

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Mir persönlich hilft es, das ‚Böse‘ anders zu sehen.
Wenn ich annehmen kann, dass das Böse in mir ist, ich aber als Mensch auch die Möglichkeit habe, etwas ‚gegen das Böse zu tun‘, dann ist das Böse Folge von etwas.
Mir erscheint es die Folge mangelhaften Seins zu sein, genauer gesagt, die Folge ‚mangelhafter Liebe‘.
So ist also das Böse Resultat mangelhafter Liebe. Oder anders ausgedrückt: da wo in meinem Lebensgefäß nicht 100% Liebe ist, da ist in dem Teil, wo keine Liebe ist das Böse. In dieser Hinsicht finden wir, dass der Mensch indeterminiert ist.
Das Böse ist also die Restmenge nicht vorhandener Liebe in mir.
Im Deutschen kennen wir dafür ein hilfreiches Wort: ‚Lieblosigkeit‘.
Da, wo Lieblosigkeit ist, ist der Raum für das Böse.

Oder, wie es in der heutigen Lesung heißt: „… ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist…“

Raum für Gestaltung und Verantwortung

Dieses Sichtweise auf ‚das Böse‘ zeigt uns demnach auch einen Raum für Gestaltung auf und lässt uns verantwortlich sein für das Gute oder das Böse, das wir tun.
Denn, wenn das Böse nicht von außen auf uns zu kommt, uns quasi nicht von außen her ‚überfällt‘ und wir uns nicht auf unsere Ohnmacht zurückziehen und das Böse damit entschuldigen können, sondern das Böse als der Mangel an Liebe in uns selber zu finden ist, dann sind wir auch dafür verantwortlich.

Aber das Beste daran ist: wir sind dem Bösen nicht machtlos ausgeliefert, sondern können mit dem Bösen in uns umgehen.
Wir halten das Heft des Handelns in der Hand, wie das Böse aus uns heraus sichtbar und wirksam werden kann.

Das ist das große göttliche Geschenk der Freiheit, von dem zugleich so viel Leid und Tod ausgehen kann, wie z.B. der Krieg in der Ukraine zeigt!

Aus Putin heraus ist die Idee erwachsen, diesen Angriffskrieg zu beginnen, Verhandlungen abzubrechen, unzumutbare Bedingungen für ‚Verhandlungen in Minsk‘ aufzustellen (da wir wissen, dass der Diktator von Belarus ein Scherge Putins ist) und ein Gerüst von Lügen, Manipulationen und Infiltrationen zu erstellen.

Putin hätte auch andere Wege gehen können: Wege des Friedens und der Verhandlung.
Mit Empathie und Liebe für das eigene Volk aber auch für die Menschen in der Ukraine wäre es oberstes Ziel gewesen, einen solchen Angriffskrieg zu verhindern.

Und Instrumente, vermeintlich berechtigte russische Interessen ohne kriegerische Gewalt zu verfolgen, hätte es genügend gegeben und gibt es immer noch. Ich erinnere da nur an die verschiedenen internationalen und bilateralen Organisationen oder Beziehungen, angefangen von OSZE, UN-Sicherheitsrat, UNO, G7, und wie die ganzen bestehenden Formate alle heißen.

Aber: Putin hat sich bewusst dagegen entschieden, Wege des Friedens und der Diplomatie zu gehen.
Er hat dem Bösen in ihm den Raum gegeben, in dem sich dann diese menschenverachtende Sichtweise und die böse Entscheidung für einen Krieg entwickeln konnte.

Ja, ich bin mir sicher, dass es jetzt einige geben wird, die mir vorhalten, ich hätte nicht das Recht so den Stab über Putin zu brechen. Manche würden hinterfragen, ob meine Haltung und meine Äußerungen hier christlich seien und es wird sicherlich auch jene geben, die whatsaboutism nutzen werden, so nach dem Motto: „Den Splitter im Auge deines Bruders siehst du, aber den Balken in deinem einen Auge nicht“.

All denen möchte ich sagen: Die kriegerischen Verbrechen, die in diesen Tagen in der Ukraine stattfinden, sind so eklatant, dass sich eine Verharmlosung, Relativierung oder falsche Zurückhaltung verbietet!

Das Böse aufzudecken und es beim Namen zu nennen, ist für mich eine christliche Pflicht.

Denn der Preis, den unschuldige Menschen durch dieses Böse, das von Putin ausgeht, zahlen müssen ist zu hoch.

Wenn wir uns als Christen für den Schutz jeglichen Lebens einsetzen, dann darf unsere Stimme in dieser Situation nicht weniger deutlich sein, als in anderen Bereichen, wo wir auf der Seite des Lebens und der Liebe stehen und die Macht des Todes und des Bösen brechen versuchen.

Sich gegen das Böse zu wenden, heißt, für die Liebe zu kämpfen!
Gegen das Böse die Stimme zu erheben, heißt, dem Guten Raum zu verschaffen!

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