Traurig, anstatt froh zu sein …

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Eigentlich müsste ich froh sein, vielleicht auch das Gefühl haben, erfolgreich gewesen zu sein:
In unserer Pfarrei ist eine Entscheidung gefallen, die ich sachlich und verantwortlich selber so gefordert habe.
Und so trage ich diese Entscheidung nicht nur mit, sondern habe wesentlich daran mitgewirkt.

Und trotzdem will sich keine wirklich Freude bei mir einstellen.
Denn ich weiß, dass diese Entscheidung für viele, die die Konsequenzen erleben werden, nicht leicht sein wird.

Es gibt im Leben diese Situationen, wo man spürt: es geht nicht anders. Vor allem bei aller Abwägung sachlicher und geistlicher Art.
Es ist eine der typischen Entscheidung zwischen zwei Übeln.

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Allein,und das lasse ich mir auch persönlich bei meiner Mitwirkung dieser Entscheidung nicht absprechen: entscheidend ist die Liebe (in Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe) und die Für- und Mitsorge anderen gegenüber, die solchen Entscheidungen zugrunde liegen.

Vielleicht mag es anmaßend erscheinen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass genau diese letzten Kriterien meine Entscheidung und mein persönliches Eintreten dafür geleitet haben.




10.000

Heute haben in Deutschland über 10.000 Menschen in Folge einer Corona-Infektion ihr Leben verloren

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Diese Zahl berührt mich, auch wenn unter ihnen niemand ist, die/den ich persönlich kenne.

Diese Zahl berührt mich und macht mich so traurig und auch zornig, wenn ich daran denke, wie oberflächlich, leichtfertig und sogar ignorant manche Menschen mit dieser Pandemie umgehen!
Es macht mich zornig, wenn ich daran denke, dass Menschen diese Pandemie und dieses Leid für ihre inhumane Ideologie missbrauchen!

Fragen wir uns eigentlich noch, wie schnell wir verantwortlich oder sogar mitschuldig werden am Schicksal, am Leid und Not und Tod anderer? Wie leichtfertig risikieren wir ihre Gesundheit und ihr Leben?


Gebet:

Gott und Herr des Lebens,
die Corona-Pandemie lehrt uns, wie schnell unser Handeln und Tun aber auch unser Nichtstun und Leichtfertigkeit massiven und teils gefährlichen Einfluß auf das leibliche und seelische Wohl anderer haben kann.
Stärke unsere Sensibilität und Verantwortlichkeit, damit wir diese Verantwortung tragen können.
Lass uns nicht zögern, kreativ und liebevoll mit den Herausforderungen unserer Zeit umzugehen.
Bewahre uns vor Angst und Lethargie in Zeiten, wo mutiges Handeln zum Segen werden kann.
Darum bitten wir dich durch Christus und im Heiligen Geist. Amen.

(c) Gerd Wittka, 24.10.2020